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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2024

Sergio und Selina

An den grünen Hängen des Vesuv
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An den grünen Hängen des Vesuv wurde von einer deutschen Autorin unter Pseudonym geschrieben. Italien gibt es hier also nur aus einem touristischen Blickwinkel.
Geschrieben ist es ordentlich, es wirkt ...

An den grünen Hängen des Vesuv wurde von einer deutschen Autorin unter Pseudonym geschrieben. Italien gibt es hier also nur aus einem touristischen Blickwinkel.
Geschrieben ist es ordentlich, es wirkt routiniert.
Es beginnt in Wuppertal mit der Hauptfigur Selina. Selina ist noch ziemlich auf der Suche nach ihrem Platz im Leben. Sie beschließt, ihre Wurzel zu erforschen. Daher spielt auch die Vergangenheit eine Rolle und es gibt Kapitel, die 1956 in dem fiktiven Ort Pietra Alta handeln. Hier ist Sergio der Protagonist und er wird Italien Richtung Deutschland verlassen.
Sergios und Selinas Wege sind zwar entgegengesetzt, dennoch haben sie auch einiges gemein.
Die Figuren spiegeln sich im Prinzip. Das ist ein literarisch guter Einfall. Ganz rettet es den Roman aber auch nicht. Wenn man aber keine großen Erwartungen hat, ist es ein immerhin ein ordentlicher Unterhaltungsroman.

Veröffentlicht am 06.08.2024

Neuanfang

Die einsame Buchhändlerin von Tokio
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Die einsame Buchhändlerin von Tokio ist sicher kein schlechtes Buch, und doch hat es mich irgendwie enttäuscht.
Literarisch ist es schlicht. Die Protagonistin steht an einem Wendepunkt im Leben Sie hat ...

Die einsame Buchhändlerin von Tokio ist sicher kein schlechtes Buch, und doch hat es mich irgendwie enttäuscht.
Literarisch ist es schlicht. Die Protagonistin steht an einem Wendepunkt im Leben Sie hat sich von ihrem Mann getrennt und beruflich sucht sie eine Neuorientierung. Sie muss sich auch über sich selbst klarwerden. Ist sie die Abenteuerlustige oder die Zurückgezogene.
Ihre Idee für einen Neustart ist das Kennenlernen von Männern auf einer Dating-App und dem geben von auf diese Leute abgestimmte Literaturtipps.
Leider sind diese Begegnungen teilweise eher langweilig geschrieben und die Buchberatung erscheint mir mehr wie ein willkürliches Namedropping. Zum Ende hin wird das etwas besser, erfüllt aber meine Erwartungen dennoch nicht.

Veröffentlicht am 22.07.2024

Eve in Hollywood

Eve
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Amor Towles führt uns Leser in die frühe Welt Hollywoods der dreißiger Jahre. Obwohl es nicht detailliert um Filmdreharbeiten geht, bekommt man von der Atmosphäre drumherum einiges mit.
Die Protagonistin ...

Amor Towles führt uns Leser in die frühe Welt Hollywoods der dreißiger Jahre. Obwohl es nicht detailliert um Filmdreharbeiten geht, bekommt man von der Atmosphäre drumherum einiges mit.
Die Protagonistin Eve ist eine Freundin von der Schauspielerin Olivia de Havilland.
So ganz glaubwürdig erscheint mir Eve nicht. Sie ist spröde, rätselhaft und distanziert. Sie ist schwer fassbar. Das hat mich aber weniger interessiert als erwartet und außerdem agiert Eve im langen Mittelteil relativ wenig.
Schwer zu sagen, wie stimmig diese Hollywood-Porträt mit den hier geschilderten Aspekten ist. Manches kommt mir glaubwürdig vor, einiges aber auch als ein aus heutiger Zeit vorgestelltes Bild. Natürlich ist das aber zulässig, sich über diese Zeit und so ganz besonderen Ort Gedanken zu machen.

Auf mich wirkt der Text mehr wie eine Erzählung als ein Roman und ich vermisse Komplexität und eine größere Relevanz. Das Ganze ist aber gut verfasst und lässt sich gut lesen, dennoch mehr ein Zwischenspiel als ein Hauptwerk.

Veröffentlicht am 30.04.2024

Navajo-Kriminalroman

Stunde der Skinwalker
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Stunde der Skinwalker ist der sechste Teil von Tony Hillermans bekannter und verfilmter Serie um Ermittler im Navajo-Gebiet.
Hauptfiguren sind die gegensätzlichen Protagonisten Officer Jim Chee und Lieutenant ...

Stunde der Skinwalker ist der sechste Teil von Tony Hillermans bekannter und verfilmter Serie um Ermittler im Navajo-Gebiet.
Hauptfiguren sind die gegensätzlichen Protagonisten Officer Jim Chee und Lieutenant Joe Leaphorn. Von diesen Figuren lebt der Roman.

Schließlich hat das Buch neben einer Vorbemerkung des Autors noch anhängende Texte über Tony Hillerman sowie den Bericht einer Reise mit Tony Hillerman. Das sind wertvolle Extras für die Fans. Der Neueinsteiger könnte davon überfrachtet sein. Mir ging es so, ehrlich gesagt.
Der Fall an sich hatte mich auch nicht so sehr angesprochen.
Beeindruckt hat mich aber die Atmosphäre, die durch Hillermans Beschreibungen entsteht.

Das Buch ist interessant, aber es fällt doch schwer, so mitten in die Serie einzusteigen. Vielleiht gelingt mir später einmal noch ein besserer Zugang, wenn ich mir den ersten Teil vornehme.

Veröffentlicht am 15.04.2024

Elegie

Jeanie und Julius
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Jeanie und Julius (im Original Unsettled Ground) ist der vierte Roman der englischen Schriftstellerin Claire Fuller und erzählt von 2 Menschen, die jahrzehntelang ein nahezu abgeschiedenes Leben auf einem ...

Jeanie und Julius (im Original Unsettled Ground) ist der vierte Roman der englischen Schriftstellerin Claire Fuller und erzählt von 2 Menschen, die jahrzehntelang ein nahezu abgeschiedenes Leben auf einem Cottage nur mit ihrer Mutter geführt haben.
Das ändert sich, als die Mutter der Zwillinge stirbt. Aber sie bleiben Außenseiter. Es gibt geheimnisvolles. Spät im Buch erfährt man mehr.
Psychologisch hat mich der Plot und die Figurenentwürfe aber nicht überzeugt.
Es ist ein atmosphärisches Buch, teilweise verstörend. Wenn man sich ganz auf den Roman einlässt empfindet man eine Welle der Melancholie.