Wie erwartet hervorragend, erschütternd und trotzdem empowernd
EndlingJasmin Schreiber ist meine liebste Autorin und das hat „Endling“ auch überhaupt nicht geändert. Wie schon in „Marianengraben“ und „Der Mauersegler“ begleiten wir eine Protagonistin. Der Ton ist authentisch ...
Jasmin Schreiber ist meine liebste Autorin und das hat „Endling“ auch überhaupt nicht geändert. Wie schon in „Marianengraben“ und „Der Mauersegler“ begleiten wir eine Protagonistin. Der Ton ist authentisch und lustig, mensch hört die Autorin beim Lesen quasi sprechen. Dadurch liest sich der Roman gut in einem Rutsch. „Endling“ empfand ich als weniger traurig, dafür politischer als die Vorgänger, das liegt alleine schon am Setting: Wir befinden uns im Jahr 2041, die Klimakrise ist enorm fortgeschritten, die Sommer sind lang und unerträglich heiß, viele Pflanzen- und Tierarten bereits ausgestorben. Deutschland hat eine faschistische Regierung, die vor allem die Rechte von Frauen extrem einschränkt. So gibt es bspw. scharfe Abtreibungs- und Verhütungsverbote. Die EU ist Geschichte. Alles sehr dystopisch, aber auch eine deutliche Warnung an uns in der Gegenwart, denn genau das kann uns bevorstehen.
Der Roman birgt aber vor allem auch Widerstand, Solidarität und Einiges an männerfeindlicher Natur. So ist „Endling“ spannend, manchmal angstmachend, manchmal auch traurig, am Ende jedoch vor allem hoffnungsgebend.