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Veröffentlicht am 22.04.2024

Alles klar im „Alles grün“?

Das kleine Kräutercafé – Pralinenküsse
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Da lief es gerade mal so schön perfekt, und dann lassen dramatische Ereignisse alles aus dem Ruder laufen: Von Natálias und Isas Café „Alles grün“ und der Wohnung sind nach einem Hausbrand nur verschmorte ...

Da lief es gerade mal so schön perfekt, und dann lassen dramatische Ereignisse alles aus dem Ruder laufen: Von Natálias und Isas Café „Alles grün“ und der Wohnung sind nach einem Hausbrand nur verschmorte Reste übrig, und so stehen die Zeichen auf Neubeginn.
Das tun sie aber nicht nur im Café, sondern auch privat, so etwa bei Robert, denn an eine Rückkehr in seinen Job bei der EZB mag er so gar nicht denken, sondern genießt in vollen Zügen die Zeit mit Babysöhnchen Leander und managt den Hausumbau.

Nein, es wird wahrlich nicht langweilig in Frankfurt, und ganz besonders aufregend wird es bei Isa, die sich plötzlich zwischen zwei Männern findet: Patissier Rúrik hatte ja eigentlich ihr Herz erobert, scheint aber nicht für Beziehungen gemacht zu sein. Und dann taucht plötzlich der charmante Millionär Douglas in ihrem Leben auf. Was nun? Zum Glück hat ihr Sohn Yul wie immer den Durchblick.

Die zauberhafte Frankfurter Kräutercafé-Reihe läuft auf der Zielgeraden ein, doch diese ist gespickt mit Hindernissen, die es zu bewältigen gilt, und Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Wieder einmal trifft die Autorin einen modernen Erzählton, der die Ereignisse zu einem ganz wunderbaren Leseerlebnis macht. Perfekt dazu passt das urbane Setting in Frankfurt mit liebevollen Details, das dieses Mal um Schauplätze wie die Schwanheimer Düne oder eine ganz besondere Kleingartenanlage bereichert wird. Dank wunderbarer Schilderungen und der einzigartigen Beobachtungsgabe der Autorin erstehen diese Orte beim Lesen vor dem inneren Auge, so dass das Setting keine Kulisse bleibt, sondern die Handlung warm darin eingebettet wird.

Für mich persönlich war der dritte Band einfach das Highlight der Reihe. Das mag zum einen an dem Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren liegen, zum anderen aber an ganz wunderbaren Einfällen (ich sag nur Gartenzwerge!) und feinem Humor, mit denen die Story gespickt ist. Eine wirkliche Herzensreihe!

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Festival der Allegorien

Foxglove – Das Begehren des Todes (Belladonna 2)
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Nachdem der erste Band „Belladonna“ mit einem fulminanten Ende aufwartete, katapultiert uns nun „Foxglove“ zurück zu Signa Farrow nach Thorn Grove. Und wieder einmal gibt es einen Mord aufzuklären, denn ...

Nachdem der erste Band „Belladonna“ mit einem fulminanten Ende aufwartete, katapultiert uns nun „Foxglove“ zurück zu Signa Farrow nach Thorn Grove. Und wieder einmal gibt es einen Mord aufzuklären, denn Lord Wakefield hat nach dem Genuss eines mit Gift versetzten Getränks das Zeitliche gesegnet, und ausgerechnet Signas Onkel Elijah Hawthorne steht unter Mordverdacht.

Auch dieses Mal entführt uns die Erzählung in eine üppige Fantasy-Welt von Adeligen mit großartigen Regency-Vibes, und erneut gilt es einen Kriminalfall zu lösen. Dies erfolgt vor einer üppig überbordenden Kulisse von Herrenhäusern und Bällen in einer ganz außergewöhnlich anmutenden, beinahe barocken Sprache. Und vor allem strotzt die Belladonna-Saga nur so vor Allegorien. Da begegnen wir nicht nur dem Tod, sondern lernen auch dessen Bruder, das Schicksal, kennen und fürchten. Und nicht zuletzt stellt die Suche nach dem Leben das zentrale Motiv dieser Erzählung dar.

Eindeutig lesen wir hier eine Fantasy-Geschichte, aber für mich ist es vor allem der Mut zur außergewöhnlichen Sprache und Erzählkunst, der diese Reihe so für mich auszeichnet. Da greifen auch alle Komponenten von der opulenten Sprache über die Allegorie-Motive bis hin zu verspielten Details ineinander und erschaffen ein wahrlich fantastisches Weltbild. Für mich ein außerordentliches Lesevergnügen und grandioses Leseerlebnis und ich kann diese so positiv aus dem Rahmen fallende Reihe nur allen empfehlen, die sich gerne in erdachte Welten entführen lassen wollen.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Gefangen im Albtraum

Böse Mädchen sterben nicht
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Es ist ein wahr gewordener Albtraum, in dem die Frauen dieser genialen neuen Geschichte von Christina Henry aufwachen. Celia fühlt sich wie im falschen Leben und muss sich bald als Mordverdächtige erkennen. ...

Es ist ein wahr gewordener Albtraum, in dem die Frauen dieser genialen neuen Geschichte von Christina Henry aufwachen. Celia fühlt sich wie im falschen Leben und muss sich bald als Mordverdächtige erkennen. Allison sieht sich und ihre Freundesgruppe in einem seltsamen Waldhaus einem rätselhaften Mörder ausgesetzt. Und Maggie muss ihr Leben aufs Spiel setzen, um ihre kleine Tochter zu retten.

Allen 3 Handlungssträngen gemeinsam ist der beklemmende Charakter und das Gefühl, dass irgendetwas hier nicht stimmt. Und da gibt es eine gemeinsame Erinnerung, die alle drei Protagonistinnen nicht so recht greifen können.

Meisterhaft lässt Christina Henry hier Urängste und Horrorvorstellungen wahr werden, spielt gekonnt mit Schein und Sein, mit der unwahrscheinlichen Möglichkeit des Wahrwerdens schlimmster Szenarien. Der Roman ist gespickt mit Zitaten und Anspielungen aus Literatur und Film und entwickelt beim Lesen einen so unwiderstehlichen Sog, dass ich ihn quasi am Stück durchgesuchtet habe.

Vor allem aber sind die Mädchen in dieser Geschichte weder böse noch sind es brave Mädchen, nein, es sind starke, selbstbestimmte Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen. Und gerade diese Botschaft von weiblichem Empowerment, Zusammenhalt unter Frauen und dem Glauben an sich selbst war es, der mich so überzeugte!

Du glaubst, dieser Geschichte widerstehen zu können?

Beweise es!

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Ein MUSS für alle Booklover

KUNTH Bildband Bücherliebe
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Feinster Sand aus fernen Wüsten wird dieses Wochenende zu uns herangeweht. Und während sich die einen über Saharasand auf den Fensterscheiben ärgern, erwacht in mir nach langem Winterschlaf das Fernweh. ...

Feinster Sand aus fernen Wüsten wird dieses Wochenende zu uns herangeweht. Und während sich die einen über Saharasand auf den Fensterscheiben ärgern, erwacht in mir nach langem Winterschlaf das Fernweh. Aufregende Orte in fernen und nahen Ländern steigen vor meinem inneren Auge empor. Und was gibt es für eine #bookie Schöneres zum Wegträumen als „Bücherliebe – Eine Bilderreise in die Welt des Lesens“. Der wunderschön gestaltete Bildband ist ein Alphabet der Bücherorte und Literaten, der Besonderheiten und Fun Facts. Es ist einfach pure BÜCHERLIEBE.

Der Bildband wurde und wird bei uns geliebt. Unsere ganze Familie ist in dieses Paradies für Weltenbummler und Booklover eingetaucht. Wir sind ins Schwelgen geraten bei Orten, die wir bereits besucht haben, von Madrid bis Oslo, von Dublin bis Paris. Und wir haben Wunschzettel eingeklebt an Bibliotheken, in denen wir noch wandeln wollen, Buchhandlungen, in denen wir stöbern möchten. Wir haben von jahrtausendealten Sprachen gelesen, von Weltenschöpfern und deren erfundenen Orten geträumt, die kunstvollsten Exlibris bewundert. Dieses Buch werde ich ganz sicher noch oft zur Hand nehmen.

Während uns der Saharasand die Sicht trübt, träume ich dann mal weiter von Coimbra und Washington, Schreiboasen und vom Bloomsday... Seufz…

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Zurück im gar nicht märchenhaften Wald

Für den Thron
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Im ersten Band der Dilogie haben wir Red und Eammon begleitet bei ihrem Kampf gegen die Bedrohung durch die geheimnisvollen Alte Könige. Nach dunklen Machenschaften durch düstere Mächte musste Red ihre ...

Im ersten Band der Dilogie haben wir Red und Eammon begleitet bei ihrem Kampf gegen die Bedrohung durch die geheimnisvollen Alte Könige. Nach dunklen Machenschaften durch düstere Mächte musste Red ihre Schwester damals zurücklassen. Nun in der Fortsetzung erfahren wir endlich mehr über Neves weiteres Schicksal.

Das Worldbuilding dieser Reihe empfinde ich als äußerst komplex, und so habe ich tatsächlich einige Kapitel gebraucht, um mich wieder in das Setting und die Figuren einzufinden. Die Geschichte selbst weist wieder märchenhafte Elemente auf, jedoch mit düsterem Einschlag, und bemerkenswert fand ich, dass mit Neve und Solmir zwei Charaktere mit Ecken und Kanten in die Mitte des Geschehens rücken.

Leider muss ich zugeben, dass mich auch dieses Mal der komplexe Weltenbau beinahe erschlagen hat. Es ist wahrlich keine Lektüre zur Entspannung, sondern ich war ständig damit beschäftigt, alle Zusammenhänge wirklich zu erfassen und zu durchdringen. Das hat meinen Lesefluss teilweise leider gestört, so dass es für mich zu einigen Längen kam.
Insgesamt würde ich dieses Buch und überhaupt diese Dilogie eher eingefleischten und erfahrenen Fans von High Fantasy empfehlen.

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