Aktuell, spannend und gesellschaftskritisch
"The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding" von Hank Green ist eine Sci-Fi Dystopie, die sich mit den Auswirkungen von Social Media und Verschwörungsideologien auf unsere Gesellschaft, der Diskussionskultur ...
"The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding" von Hank Green ist eine Sci-Fi Dystopie, die sich mit den Auswirkungen von Social Media und Verschwörungsideologien auf unsere Gesellschaft, der Diskussionskultur und der gesellschaftlichen Zugehörigkeit mit gleichzeitiger Abgrenzung andersdenkender Gruppen auseinandersetzt. Die Geschichte wird aus der verzerrten Perspektive durch die Protagonistin April May erzählt, was sie selber zu Beginn der Geschichte an die Leserschaft gerichtet anmerkt.
Kurz zum Inhalt:
April findet eine mysteriöse Statue, die sie “Carl“ tauft. Diese wurde auch in verschiedenen anderen Städten rund um die Welt gesichtet, die “Carls”, und sind in ihrer elementaren Beschaffenheit wissenschaftlich nicht zu erklären. Da April als Erste in den sozialen Medien darüber postet, findet sie sich plötzlich im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit wieder. Sie wird von vielen Leuten gefeiert, aber auch gehasst und gefürchtet und so entsteht eine Folge von immer extremeren Ereignissen, die zum Ende der Geschichte in eine Katastrophe münden.
Den Genremix aus Sci-Fi Dystopie mit Gesellschaftskritik finde ich besonders gelungen, da viele aktuelle Themen aufgegriffen, überspritzt und dadurch kritisiert werden. Hank Green zeigt eindrucksvoll, welchen Einfluss die sozialen Medien bereits auf uns haben und wie leicht sich durch Manipulation und Inszenierung gegenteilige Lager immer weiter radikalisieren können. Der Konflikt von einem (Nicht-) Glauben, den die Unerklärbarkeit der “Carls” mit sich bringt, ist dabei auf unzählig vielen gesellschaftlichen Ebenen interpretierbar und macht das Buch in meinen Augen so vielschichtig und beeindruckend.
Durch die spannende Handlung und die aktuellen Themen hatte das Buch eine starke Sogwirkung auf mich und hinterlässt auch noch lange Zeit nach dem Lesen einen Eindruck, der weiterhin zum Nachdenken anregt. Nicht zuletzt trägt auch der Cliffhanger dazu bei, dass ich sehr auf eine zeitnahe Übersetzung von Band 2 hoffe.
Insgesamt kann ich "The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding" sehr empfehlen. Besonders durch die gesellschaftliche Relevanz und die interessante Erzählperspektive ist dieses Buch in meinen Augen ein Meisterwerk und definitiv eine Empfehlung wert.