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Veröffentlicht am 14.07.2024

Freunde fürs Leben

Der Club der Bücherfreundinnen
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"Der Club der Bücherfreundinnen" von Amy Lynn Green ist ein Roman, er zeigt auf unterhaltsame Weise wie vier Frauen erfrischend unterschiedlichen Charakters letztendlich über ihre Vorlieben zu unterschiedlichen ...

"Der Club der Bücherfreundinnen" von Amy Lynn Green ist ein Roman, er zeigt auf unterhaltsame Weise wie vier Frauen erfrischend unterschiedlichen Charakters letztendlich über ihre Vorlieben zu unterschiedlichen Literaturformen zu Freundinnen werden.
Die Handlung setzt in Derby, eine Kleinstadt in Maine, um das Jahr 1942 ein.

Louise Cavendish, erbt von ihrem Vater eine Bibliothek. Sie ist nicht besonders begeistert darüber, denn sie liest nicht einmal so gerne. Avis betreut zu dieser Zeit die Ausleihbibliothek, während ihr Bruder Anthony zum Militär eingezogen wird. Die eher praktisch veranlagte Avis liest allerdings viel lieber Zeitschriften, die Tipps für Haushalt, Ehe und verschiedene andere Anregungen bieten und die sie als junge Hausfrau eher für nützlich hält als literarische Perlen der üblichen Couleur.
Louise möchte mangels ihres Interesses an Literatur die Bibliothek schließen. Avis hat die Idee in der Bibliothek einen Buchclub zu machen, um auf diese Weise dennoch die Sammlung des alten Cavendish zu retten. Schon bald erscheint die Fabrikarbeiterin Martina mit ihren beiden Kindern und Ginny, die gerne die selbstgebackenen Plätzchen von Avis isst.
Im Lauf der Romanhandlung entsteht eine Frauengemeinschaft die zu Freundinnen wird. Auch Louise ist dabei, später schließt sich noch ihr Gärtner Freddy an, sowie ihre Köchin Delphie.
Es ist erfrischend zu lesen, wie diese unterschiedlichen Charaktere im Laufe der Zeit ihre Rolle in der Gruppe finden und ausfüllen.

Das Cover passt sehr gut zum Inhalt des Buches, denn hier blicken zwei junge Frauen verträumt durch das Fenster in die Welt hinaus, umsäumt von zahlreichen Büchern, die fein säuberlich in Regalen dargeboten werden. Die Charaktere tragen ihre Rollen in bester Weise und wurden von der Autorin liebevoll und detailliert ausgearbeitet und spielen im Roman auf authentische Weise ihre Botschaften heraus.
So überraschen die vielen verschiedenen Facetten, die sich in den Freundschaften herausbilden. Wenn man sich den sehr ruhigen Fluß des Handlungsstrangs ergibt, fühlt man die Tonierung der unterschiedlichen Literaturen, welche die Frauen und Männer im Roman lesen und wie sie zum Beispiel auf die Prosa oder Lyrik reagieren.
Es ist interessant zu beobachten wie die Charaktere ihr Leben und ihre Gedanken verfolgen und warum sich so die Frauen immer mehr als Freundinnen empfinden.

Bis ich mit den Figuren so richtig warm werden konnte dauerte eine geraume Zeit und so schien mir der Roman zunächst als etwas langatmig. Dennoch hat mich das letzte Drittel des Buches sehr gefangen genommen.
Ich kann den historischen Roman sehr gerne jedem empfehlen, der sich für die Zeit um den Zweiten Weltkrieg, sowie über Aspekte der Bücherleidenschaft interessiert.

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Veröffentlicht am 05.07.2024

Ein sinnvolles Buch

Die Fischerhütte im Irgendwo
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Der wertvolle Roman "Die Fischerhütte im Irgendwo" von Rainer Haak berichtet über die wunderbare Auszeit eines Mannes, der zu sich selber finden möchte.

Tom Sander nimmt sich eine Auszeit um den eigentlichen ...

Der wertvolle Roman "Die Fischerhütte im Irgendwo" von Rainer Haak berichtet über die wunderbare Auszeit eines Mannes, der zu sich selber finden möchte.

Tom Sander nimmt sich eine Auszeit um den eigentlichen Sinn des Lebens wieder für sich zu entdecken. Er versucht auf sich allein gestellt in einer abgeschiedenen Fischerhütte sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Umgeben von nahezu unberührter Natur lebt er ohne Wasser und Stromanschluss. Nur Katharina, die Bewohnerin eines nahe gelegenen Dorfes, besucht ihn fast jeden morgen und bringt ihm einen Korb mit den notwendigsten Lebensmitteln.

Tom Sander begegnet Naturbewohnern, die für ihn ein wahrer Segen sind und ihm die Augen für die Natur und den dahinter stehenden Sinn des Daseins öffnen. In einem einfachen Briefkasten, den er täglich besucht, erhält er an ihn adressierte, anonyme Nachrichten, die nur mit G. unterzeichnet sind.
Diese kleinen, sehr sinnreichen Mitteilungen helfen ihm bei seiner Suche nach Achtsamkeit und das Aufspüren der Tiefen des Lebens.

Letztendlich erkennt Tom, dass es die kleinen Dinge des Lebens sind, welche die Kraft für das eigene Leben bieten und die es wert sind genau beachtet zu werden, denn die damit verbundene Freude bietet stets einen Blick hinter die vordergründige Welt.
Mir hat dieser Roman viele kleine Denkanstöße gegeben und ich habe ihn sehr gerne gelesen. Es ist ein leises Buch das zur Reflexion des eigenen Lebens ermutigt.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Die Kraft der Frauen in Gemeinschaft

Der Pakt der Frauen
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Im Roman "Der Pakt der Frauen" von Julia Kröhn beschreibt die Autorin ihre eigene Familienbiografie und erweitert diese über fiktive Elemente zu einem eindrucksvollen Zeitzeugnis.
Die Handlung spielt auf ...

Im Roman "Der Pakt der Frauen" von Julia Kröhn beschreibt die Autorin ihre eigene Familienbiografie und erweitert diese über fiktive Elemente zu einem eindrucksvollen Zeitzeugnis.
Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen. Die eine um das Jahr 1976, die andere in der Zeit des zweiten Weltkriegs

Mitte der 1970er Jahre arbeitet Katharina Adler in Wien als junge Dozentin, löst jedoch bei ihren männlichen Kollegen kein Wohlwollen aus, denn sie provoziert durch das Tragen von Hosen im Hörsaal und ihren auffällig feminin gefärbten Lippen. Ihren Studenten möchte sie im Rahmen geschichtswissenschaftlicher Vorlesungen insbesondere die historische Rolle der Frau im Wandel der Zeiten nahe bringen. Im Speziellen widmet sie sich den von Frauen verfassten Kochbüchern.
Als ihr zufällig ein Kochbuch ihrer Mutter in die Hand fällt, erkennt Katharina dass sie unbedingt ein Geheimnis lüften muss, das immer noch in ihrer Familie besteht.

In der zweiten Zeitebene erfährt der Leser mehr über die Vergangenheit der Familie, als Jule und Carl in Hirschberg (Schlesien) wohnten.

Carls beschäftigte sich beruflich mit Flugzeugen. Als Jule erfuhr, dass es in ihrer Nähe ein Lager mit Zwangsarbeiterinnen aus dem Ostblock gab und unter welch schlimmen Bedingungen diese leben mussten, meldete sie sich freiwillig dort als Köchin zum Dienst.
Ihr gelang es das Vertrauen der Arbeiterinnen zu gewinnen und sammelte viele Lieblingsrezepte der Frauen. Auf diese Weise entstand ein Kochbuch, das von von einer mutigen Frau in Druck gegeben wird. Jule hat Immer wieder heimlich leckere Speisen für die geschundenen Zwangsarbeiterinnen in das Lager geschmuggelt. Sie wurden ihr immer vertrauter - bis schließlich die Russen einmarschierten.
Das Kochbuch wird schließlich viele Jahrzehnte später von Katharina Adler als junge Dozentin gefunden.
Nach so langer Zeit wagte es schließlich Jule ihrer Tochter Katharina die ganze Geschichte ihrer dramatischen Erlebnisse zu erzählen und unternimmt mit ihr eine kurze Reise nach Polen zum Ort der damaligen Geschehnisse...
Julia Kröhn schuf starke Charaktere, welche ihre Rolle im dramatischen Geschehen bestens spielen. Jule und Katharina sind aufrechte, ehrliche Persönlichkeiten, die dem Leser schnell ans Herz wachsen. Mut und Entschlossenheit, wie sie von den Romanfiguren präsentiert werden, ermöglicht es Frauen ihre Rolle in der Gesellschaft zu behaupten.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Die Kunst der Fliegerei

Bis zum Horizont und weiter
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Im neuen Roman "Bis zum Horizont und weiter" von Carrie Turansky erfährt der staunende Leser sehr viel über die ersten Flüge über den Ärmelkanal.

Die Handlung spielt in England um das Jahr 1909.
Isabella ...

Im neuen Roman "Bis zum Horizont und weiter" von Carrie Turansky erfährt der staunende Leser sehr viel über die ersten Flüge über den Ärmelkanal.

Die Handlung spielt in England um das Jahr 1909.
Isabella Grayson ist die älteste Tochter eines wohlhabenden englischen Zeitungsverlegers und ihr Traum wäre es Journalistin zu werden. Ihre Eltern hingegen möchten, dass durch Isabellas Heirat die Familie in der Gesellschaft einen höheren Rang erhält. So sehen sie es nicht gerne, wenn Isabella Kurzgeschichten verfasst, um sich dadurch einen Namen zu machen.
Als eines Tages James Drake, ein talentierter Nachwuchspilot, auf dem Anwesen der Grayson abstürzt, ist Bella von der Technik des Flugzeugs und dem Mut des jungen Piloten fasziniert. Drake möchte als erster den Ärmelkanal überfliegen um den ersehnten Preis zu erhalten. Wird es ihm gelingen?

Die Autorin setzt diese spannende Epoche der frühen Fliegerei bildgewaltig und emotional sehr feinfühlig in einer atemberaubenden Geschichte in Szene, wobei auch historische Ereignisse und Daten die Authentizität der Story im besten Sinn unterstreichen.
Der christliche Glaube zieht sich einem Ariadnefaden gleich durch den ganzen Roman und macht die Lektüre dieses Buches sehr wertvoll.

Die authentisch in ihren Rollen perfekt eingesetzten Charaktere sind überzeugend. James ist ein wissbegieriger und liebevoller Mensch. Seine Herkunft ist zunächst ein großes Rätsel das jedoch im Lauf der Handlung gelöst wird. Bella brennt für ihre Journalistik und ist daher mit sehr viel Lebenslust bei jeder neuen Geschichte engagiert dabei.

Für mich ist "Bis zum Horizont und weiter" von Carrie Turansky erneut ein wunderschöner flüssig zu lesender Roman der unterhaltsam, spannend, feinfühlig und emotional die erstaunliche Zeit der frühen Fliegerei vor Augen führt.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Sarahs außergewöhnliche Leben

Das Kleinste ist nicht zu klein
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Das zentrale Thema im Buch "Das Kleinste ist nicht zu klein" von Sarah Brendel handelt von Nächstenliebe, die in ihrem Leben eine so bedeutende Rolle spielt.

Sarahs Kindheit war nicht leicht, zumal ihre ...

Das zentrale Thema im Buch "Das Kleinste ist nicht zu klein" von Sarah Brendel handelt von Nächstenliebe, die in ihrem Leben eine so bedeutende Rolle spielt.

Sarahs Kindheit war nicht leicht, zumal ihre schöne Zeit erst dann begann als ihre Eltern aus dem Gefängnis entlassen wurden. Sie liebte und genoss die Natur mit ihren Freunden. Die überwältigend schöne Erfahrung an Nächstenliebe erlebte sie bereits bei ihren Eltern. Sie konnte Menschen unterschiedlichster Nationalität kennen und schätzen lernen.
Sarah heiratet einen Mann, der genau wie sie denkt und sie in ihren Initiativen unterstützt. Sie bekommen zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Es mag ungewöhnlich erscheinen, dass Sarah mit ihrer Familie in einem Schloss wohnt, dessen Wohnraum sie mit vielen Familien teilt. Gemeinsam beten und singen sie und sind füreinander da. Sarah kümmert sich um Gefangene, Kranke, Flüchtlinge, Obdachlose und Fremde.

Ihre Biografie ist authentisch und außerordentlich emotional. Der faszinierte Leser erfährt wie Sarah ihre Begegnungen mit Menschen, die oft von anderen übersehen werden, empfindet. Sie besitzt ein unglaublich großes Herz und Mitgefühl.
Ihr soziales Engagement, ihre außerordentliche Hingabe in Nächstenliebe ist so berührend und macht unsere Welt um ein gutes Stück besser.
Der autobiographische Roman "Das Kleinste ist nicht zu klein" von Sarah Brendel ist ein schönes und inspirierendes Buch, das ich jedem gern weiterempfehlen möchte.

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