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Veröffentlicht am 16.04.2024

Die Backmanufaktur in Kriegszeiten

Zuckerjahre – Die Frauen der Backmanufaktur
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Die Zukunft liegt golden vor der Familie Meister. Die Firma floriert, jeder will das Backpulver von Carl Meister haben. Julius, der Sohn von Carl und Josephine, hat sein Studium in Chemie erfolgreich abgeschlossen ...

Die Zukunft liegt golden vor der Familie Meister. Die Firma floriert, jeder will das Backpulver von Carl Meister haben. Julius, der Sohn von Carl und Josephine, hat sein Studium in Chemie erfolgreich abgeschlossen und ist bereit, seinen Vater in der Firma zu unterstützen. Doch vorher überrascht er seine Familie, denn er will die scheue Lotte heiraten. Kurz nach der Hochzeit bricht der Erste Weltkrieg aus und Julius muß an die Front. Lotte ist zu diesem Zeitpunkt schon schwanger und muß nun ihr Kind ohne ihren Mann auf die Welt bringen. Die Nachrichten von der Front werden immer schrecklicher und auch die Familie Meister wird von einem Schicksalsschlag getroffen. Jetzt müssen die Frauen zusammenstehen und die Firma durch die harten Jahre bringen.

Im zweiten Teil der Trilogie "Die Frauen der Backmanufaktur" von Eva - Maria Bast geht es naturgemäß nicht so glücklich weiter. Der Roman "Zuckerjahre" beginnt im Jahr 1914. Der Erste Weltkrieg hinterlässt auch bei der Fabrikantenfamilie seine Spuren. Trotzdem bemühen sich die Mitglieder der Familie sehr, damit es ihren Mitarbeitern einigermaßen gut geht. Über dem zweiten Teil dieser Trilogie schwebt oft eine gewisse Traurigkeit, die von Eva - Maria Bast sehr gut eingefangen wurde. Sie beschreibt die Sorgen der Menschen um ihre Liebsten sehr einfühlsam. Man kann die Trauer und auch die Wut gut nachvollziehen. Wer dann glaubt, daß nach Kriegsende alles wieder gut wird, der wird schwer enttäuscht. Das gilt auch für die Familie der Backmanufaktur. Deshalb wird der dritte Teil ihrer Geschichte bestimmt wieder spannend.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Eine Serie, die keine Schwächen zeigt

Ostseefinsternis
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Stella Böttcher wird überfallen und mißhandelt. Die Rache dafür folgt schnell - ein junger Mann aus dem Nachbarort wird mit einer Pflanze vergiftet, die ausgerechnet im Garten von Stellas blinder Großmutter ...

Stella Böttcher wird überfallen und mißhandelt. Die Rache dafür folgt schnell - ein junger Mann aus dem Nachbarort wird mit einer Pflanze vergiftet, die ausgerechnet im Garten von Stellas blinder Großmutter Helmgard wächst. Kommissarin Pia Korittki stößt bei ihren Ermittlungen auf eine alte Familienfehde, geprägt von Hass und Lügen...

"Ostseefinsternis" ist bereits der 19. Fall für Pia Korittki. Ich frage mich immer wieder, woher Eva Almstädt ihre Ideen nimmt, denn sie schafft es jedesmal neu mit Spannung zu überzeugen. Jeder Band ist von vorn bis hinten fesselnd und überzeugend. So auch hier wieder. Die familiären Verwicklungen und Feindschaften sind einfach extrem spannend und man hat hier sehr viel zu rätseln. Hilfreich bei dieser Fehde sind die Stammbäume der Familien Böttcher und Hagendorf, die dem Leser eine kleinen Wissensvorsprung vor Pia Korittki geben und sehr hilfreich sind. Sehr gelungen ist auch hier wieder der Spagat zwischen Ermittlungsarbeit und Privatleben. Beides kommt nicht zu kurz und ist sehr ausgewogen. Ich verfolge Pias Leben nun schon von Beginn an und sie ist mir dadurch sehr ans Herz gewachsen. Mich interessiert ihr Privatleben und ich finde, solche Details müssen einfach sein, damit ein Charakter natürlich wirkt. Und so ganz nebenbei kommt hier echtes Ostseefeeling auf!

Ich bin schon jetzt auf den Jubiläumsband gespannt. Denn dafür denkt sich Eva Almstädt sicher etwas besonderes aus!

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Die Geburt eines Imperiums

Vanilletage – Die Frauen der Backmanufaktur
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Im Jahr 1892 verschlägt der Zufall Josephine und Carl Meister von Berlin nach Bielefeld. Carl hat dort eine Apotheke gekauft, aber seine Leidenschaft ist die Forschung. Er will ein Backtriebmittel herstellen, ...

Im Jahr 1892 verschlägt der Zufall Josephine und Carl Meister von Berlin nach Bielefeld. Carl hat dort eine Apotheke gekauft, aber seine Leidenschaft ist die Forschung. Er will ein Backtriebmittel herstellen, mit dem jede Hausfrau die köstlichsten Kuchen backen kann. Zusammen mit Josephine experimentiert er so lange, bis ihm die perfekte Mischung gelungen ist. Die Erfindung des Backpulvers sollte erst der Anfang sein. Schon bald darauf erfindet Carl Meister auch das Puddingpulver. Die Firma, die er gegründet hat, wirft gute Gewinne ab und die Hallen werfen bald zu klein. Immer neue Gebäude müssen entstehen. Doch wo Erfolg ist, gibt es auch Neid. Carl und Josephine müssen gemeinsam für den Bestand ihrer Firma kämpfen. Doch dabei gerät ihre Ehe in Gefahr.

Jeder kann sich wohl denken, welche Familienchronik Eva - Maria Bast in ihrer Trilogie "Die Frauen der Backmanufaktur" aufgeschrieben hat. Im ersten Teil "Vanilletage" beschreibt sie die Anfänge dieser Erfolgsgeschichte, die so gar nicht erfolgreich begann. Die Firmengründer, hier Carl und Josephine Meister genannt, mussten hart kämpfen, bis sich der Erfolg einstellte. In der heimischen Küche wurde mit einfachsten Mitteln experimentiert. Für diesen hartnäckigen Einsatz kann man die jungen Leute nur bewundern. Eva - Maria Bast erzählt ihre Geschichte erfrischend klar und ohne Pathos. Die Charaktere haben tatsächlich auch Fehler, dadurch wirken sie umso liebenswerter. In diesem Roman kann man die Geburtsstunde eines Imperiums miterleben. Man kann sich richtig auf die Fortsetzung freuen!

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Ein Orkan deckt die Wahrheit auf

Orkantief
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Vor drei Jahren verschwand in Schilksee der 6jährige Kalli spurlos, kurz darauf auch seine Mutter Anne und der Familienhund. Doch nun fegt ein Orkan über Schilksee hinweg und Kallis Leiche kommt ans Tageslicht. ...

Vor drei Jahren verschwand in Schilksee der 6jährige Kalli spurlos, kurz darauf auch seine Mutter Anne und der Familienhund. Doch nun fegt ein Orkan über Schilksee hinweg und Kallis Leiche kommt ans Tageslicht. Von Anne fehlt weiterhin jede Spur. Telse Himmel und Wanda Holle spüren, daß es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Da die Polizei die Sache nicht ernsthaft verfolgt, nehmen Telse und Wanda die Dinge selbst in die Hand. Ihre Ermittlungen führen sie zu Kreuzfahrtgegnern und in ein Besetzercamp gegen ein Bauvorhaben im Olympiahafen.

"Orkantief" ist der zweite Band rund um die Freundinnen Wanda Holle und Telse Himmel aus dem schönen Kiel-Schilksee. Susanne Bergstedt hat in diesem Krimi wieder an nichts gespart. Sie hat einen sehr spannenden Fall geschaffen, der den Leser sofort in seinen Bann zieht. Im Prolog erlebt man Kalli, der geradewegs in sein Verhängnis schlittert. Auch wenn sein Schicksal von Beginn an klar ist, bleibt immer noch die Frage, wo Anna geblieben ist. Ihr Schicksal bleibt bis zum Schluß spannend und lädt zum miträtseln ein. Susanne Bergstedt flicht hier ganz aktuelle Themen wie Umweltbelastung durch Kreuzfahrtschiffe oder Bereicherung von Investoren durch Bebauung im Olympiahafen ein. Hier kann man sich zu jedem Thema eine eigene Meinung bilden, denn Susanne Bergstedt erläutert diese Themen von allen Seiten. Durch diese speziellen Problematiken und den herrlichen Ortsbeschreibungen kommt die Regionalität richtig heraus. Ich habe hier einige Orte entdeckt, die ich selbst kenne und an denen ich mich immer wieder wohl fühle. Wanda, Telse, Camilla und Olaf sind so richtig sympathische Charaktere, in deren Mitte man gern mitermittelt. Sie sind authentisch, denn jeder hat seine Eigenheiten, es herrscht nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen zwischen ihnen und doch finden sie immer wieder zueinander. Hier erlebt man echte norddeutsche Freundschaft hautnah mit.

Mir hat "Orkantief" wunderbare Lesestunden beschert und ich würde mich freuen, wenn es noch weitere spannende Fälle aus Schilksee geben würde!

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Griechische Mythologie trifft Entenhausen

Theseus und der Entotaurus
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Den Minotaurus kennt wohl jeder - aber wer hat schon vom Entotaurus gehört? Den gibt es wohl nur bei Disney. In "Theseus und der Entotaurus" trifft man auf bekannte Mitglieder der Familie Duck in der griechischen ...

Den Minotaurus kennt wohl jeder - aber wer hat schon vom Entotaurus gehört? Den gibt es wohl nur bei Disney. In "Theseus und der Entotaurus" trifft man auf bekannte Mitglieder der Familie Duck in der griechischen Mythologie. Die Geschichte rund um den Minotaurus wurde hier leicht abgewandelt, so daß die Geschichte für Kinder wohl besser geeignet ist und man ihnen so griechische Mythologie nahe bringen kann. Donald, Dagobert, Daisy, Tick, Trick und Track sowie Dicky, Dacky und Ducky und Daniel Düsentrieb bekommen hier eine der Sage entsprechende Rolle bzw. sind einfach dabei, weil sie zur Familie Duck gehören. Die Geschichte ist, wie man es aus Entenhausen gewohnt ist, sehr humorvoll und bereitet jung und alt Spaß. Das Buch ist durch die prächtigen Zeichnungen, die zum Teil ganzseitig sind, ein wahres Schmuckstück und gehören für mich in die Kategorie Sammelobjekte für jeden, der Disney so liebt, wie ich!