Thriller in einzigartigem Setting
„Todschwarze Nacht“ ist ein gelungener und spannender Thriller, den die Autorin im Obdachlosenmilieu angesiedelt hat.
Lou, eine ehemals preisgekrönte Journalistin, ist aus zunächst ungeklärten Gründen ...
„Todschwarze Nacht“ ist ein gelungener und spannender Thriller, den die Autorin im Obdachlosenmilieu angesiedelt hat.
Lou, eine ehemals preisgekrönte Journalistin, ist aus zunächst ungeklärten Gründen abgestürzt und lebt auf der Straße. Als immer mehr junge, wohnungslose Frauen sterben oder verschwinden und Lou selbst bedroht wird, erwacht ihr Recherche-Gen wieder zum Leben und sie versucht, den Vorkommnissen auf den Grund zu gehen.
Das Leben auf der Straße schildert die Autorin sehr eindringlich. Die verschiedenen Bedrohungen, die Not der Menschen, Hunger, Sucht, Krankheit und Kälte werden in dem Buch lebendig und man ertappt sich immer wieder dabei, beklommen auf den eigenen Umgang mit obdachlosen Menschen zu blicken. Alleine dieser Aspekt des Buches rüttelt wach und lässt einen mit ausreichend Stoff zum Nachdenken zurück.
Die Handlung selbst ist durchaus spannend. Lou ist eine sehr interessante Protagonistin mit einer geheimnisumwitterten und teils tragischen Vergangenheit. Alleine diesen Geheimnissen auf den Grund zu gehen macht Spaß und treibt einen voran. Hinzu kommt die freundschaftliche Beziehung zwischen Lou und Jenny, welche sich langsam aufbaut und durchaus viele Sympathien weckt.
Auch die Identität des Täters/der Täterin bleibt bis kurz vor Schluss unklar, auch wenn man anhand kurzer Kapitel immer mal Einblick in sein/ihr Seelenleben erhält. Hier findet sich tatsächlich auch der Grund für meinen einen Stern Abzug. Der/die MörderIn ist mir etwas zu klischeebeladen… halt so wie man sich einen typischen Psychopathen vorstellt.
Aber insgesamt ein spannender Thriller, den man gerne und zügig liest und dessen Ende Hoffnung auf eine Fortsetzung mit Lou macht.