Pageturner vom Feinsten
AbsturzVon der Autorin habe ich bereits "Flug 416" gelesen. Der Thriller hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich ihn etwas zu "amerikanisch" fand mit den typischen Heldenfiguren, die wir aus diversen Actionfilmen ...
Von der Autorin habe ich bereits "Flug 416" gelesen. Der Thriller hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich ihn etwas zu "amerikanisch" fand mit den typischen Heldenfiguren, die wir aus diversen Actionfilmen kennen. Auch bei "Absturz" muss ich dies wieder "bemängeln", jedoch hat mich auch ihr zweiter Thriller wieder richtig gefesselt.
T.J. Newman greift abermals das Thema einer Flugzeugkatastrophe auf. Nur sechs Minuten nach dem Start in Honolulu stürzt Flug 1421 ins Meer. Unter den Überlebenden befinden sich auch Will und seine Tochter Shannon. Während sich bereits einige Passagiere über die Notrutsche aus dem Wrack retten konnten, sind Will, Shannon und noch einige andere Menschen im Flugzeug, als dieses plötzlich zu sinken beginnt. Es gibt kein Entkommen und es bleiben nur mehr wenige Stunden Sauerstoff. Der Countdown läuft.....
Wir erleben Kapitel aus der Sicht der eingeschlossenen Passagiere und aus der Sicht der Rettungkräfte. Es werden zu Beginn jede Menge Figuren vorgestellt. Im Mittelpunkt steht jedoch Will Kent. Parallel dazu gibt es einen weiteren Handlungsstrang um Chris, der Mutter von Shannon und Noch-Ehefrau von Will. Sie ist Industrietaucherin und wird zum Unglücksort gerufen. Natürlich setzt sie alles daran, ihre Tochter zu retten. Ihr Plan, den sie der Rettungsmannschaft darlegt, scheitert zunächst an der Sturheit von Navy und Küstenwache....
Als Leser wechseln wir zwischen den beiden Handlungssträngen und erleben die Emotionen im Flugzeug, sowie von den Rettungsmannschaften hautnah mit.
In kleinen Rückblenden erfahren wir zusätzlich mehr aus dem Leben der Familie Kent.
Die Autorin spielt gekonnt mit unseren Albträumen, wenn es ums Fliegen geht. Sie war jahrelang Flugbegleiterin und kennt sich mit diesem Thema sehr gut aus....auch mit den Ängsten der meisten Passagiere. Meisterhaft fängt sie die Emotionen und die Umstände während des Absturzes ein.
Der Spannungsbogen bleibt von Beginn an hoch und T.J. Newman hat wieder einen absoluten Pageturner geschrieben. Ich habe den Thriller an zwei Abenden inhaliert. Aufgebaut ist er ähnlich, wie ihr Debüt. Die Umstände sind jedoch anders als bei "Flug 416".
Der Schreibstil ist sehr bildhaft und knackig - passend für einen Thriller. Die technischen Details werden verständlich dargestellt. Die Charaktere sind allerdings ein wenig eindimensional und stereotypisch.
Meine Kritikpunkte, die ich schon bei ihren Debütthriller hatte, gibt es auch diesmal, obwohl ich "Absturz" doch um einiges besser fand. Es war mir wiederum zu amerikanisch (heldenhaft) und manchmal etwas überzogen. Als Katastrophenfilm kann ich mir die Geschichte allerdings sehr gut vorstellen und anscheinend sind die Filmrechte bereits vergeben.
Spannung auf hohem Niveau kann die Autorin - ob es ihr auch bei anderen Themen gelingt?
Fazit:
Ein wahrer Pageturner, den ich in kurzer Zeit gelesen habe. Actionreich und spannend - jedoch wieder sehr "amerikanisch" und etwas überzogen. Trotzdem fand ich "Absturz" gelungen und empfehle es allen weiter, die einen nervenaufreibendn Katastrophen-Thriller lesen möchten!