"RISE: Zwei Schicksale, zwei Nationen“ von Meike Piechota klang schon vom Klappentext her total gut. Und mit Dystopien kriegt man mich eigentlich immer.
Diese Geschichte ist wie ein Actionfilm. Immer stärker, immer rasanter. Es lässt die Emotionen überkochen, einfach spektakulär in Szene gesetzt.
Einfach genau meins.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr gefühlvoll, fesselnd und bildgewaltig.
Die Atmosphäre ist sehr düster, aber auch melancholisch angehaucht.
Im Fokus hierbei steht Sam. Eine unglaublich starke und unbeugsame Protagonistin. Sie ist hart im Nehmen und teilt auch ordentlich aus. Selbst ein Gedächtnisverlust kann sie nicht in die Knie zwingen.
Ich mochte sie unfassbar gern. Weil sie immer ihr eigenes Ding gemacht hat, aber trotzdem auch hinterfragt und Emotionen gezeigt hat.
Nebencharaktere gibt es hier eigentlich keine. Denn jeder einzelne ist wichtig.
Ich mochte besonders Nessa,Maggie, Bruce, Aithne und Colin total gern. Aber selbst die Antagonisten verstehen zu begeistern. Sie punkten mit Maßlosigkeit, Arroganz und Machtgier. In meinen Augen sind die Charaktere großartig ausgearbeitet. Sie sind mit Leben gefüllt und zudem unglaublich gut greifbar.
Bereits der Prolog war enorm heftig und so tragend, dass sich alles in mir zusammenzog.
Danach lernte man Sam und diese großartige und vielschichtige Welt kennen, die so vielfältig ist, dass ich ewig hätte darin eintauchen können.
Allein mit diesem Stoff hätte man locker zwei bis drei Bücher füllen können. Die Autorin hat sich auf eines beschränkt. Wodurch ich mir zwar manchmal mehr Infos zu den Hintergründen oder eine tiefgründigere Ausarbeitung gewünscht hätte, aber es wird hier auch schlichtweg niemals langweilig oder gar eindimensional.
Denn diese Welt hat so unglaublich viel zu bieten. Gespaltene Ebenen, der Kampf zwischen Arm und Reich, deren Missstände mehr als deutlich werden.
Um dies zu verdeutlichen, wurden hier Szenen eingebaut, die mich enorm schockiert und einfach unfassbar wütend gemacht haben. Ebenso ist es mit der Technologie, von der nicht jeder den Nutzen hat.
Ich war total begeistert von den schwebenden Inseln, den Gleitern. Das hatte ein bisschen Sci-Fi Vibes, was ich einfach unglaublich großartig fand.
Ernste Themen werden gut eingearbeitet und nicht übergangen.
Überwiegend geht es hier enorm actionreich und brutal zu. Meike Piechota geht da sehr direkt und ungeschönt zur Sache, was auch nötig ist, um das Ganze zu verstehen.
Aber sie agiert auch sehr feinfühlig. Was man besonders bei den Charakteren und ihren Schicksalen zu spüren bekommt.
Besonders Sams Geschichte ging mir sehr zu Herzen. Weil da so eine Ungerechtigkeit, Grausamkeit und Niedertracht schwelt, die kaum in Worte zu fassen sind.
Umso begeisterter war ich über Sams Entwicklung. Sie wächst quasi über sich hinaus und das in einem Tempo, bei dem man kaum zum Luft holen kommt.
Einzig auf den Romance Anteil hätte ich verzichten können. Er machte zwar die Handlung weicher und emotionaler, wäre aber nicht nötig gewesen.
Denn abseits dessen erfährt man so viel über Tragik, Zerbrechlichkeit und Hoffnung
Mit dieser Story hat mich Meike Piechota förmlich überrollt. Ich konnte es quasi gar nicht mehr zur Seite legen. Weil es so rasant und unglaublich spannend war. Aber insgesamt wären zwei Bände wohl von Vorteil gewesen. Einfach ,um auch die Hintergründe viel intensiver und tiefgründiger darstellen zu können.
Alles in allem unglaublich gut. Besonders im emotional Bereich geht es extrem ans Herz.
Denn die Einzelschicksale und auch wie unterschiedlich die Menschen behandelt werden, ist einfach heftig.
Unbedingt lesen.
Fazit:
Mit ihrem Stand Alone „RISE: Zwei Schicksale, zwei Nationen“ konnte mich Meike Piechota extrem begeistern.
Der pure Adrenalinkick.
Eine Dystopie, die Technik und Magie perfekt miteinander vereint. In der es auch um ernste Themen geht und die das Herz sekündlich zerbrechen lässt.
Unbedingt lesen.