Über Glaube, Kultur und die Beziehung zur Mutter
ZuckerbrotSchon beim Anblick des wunderschönen Covers tauchen wir ein in die Kultur der Punjabi. Die zarten Ornamente im Hintergrund erinnern an Henna-Zeichnungen. Mutter und Tochter auf dem Cover schauen zufrieden ...
Schon beim Anblick des wunderschönen Covers tauchen wir ein in die Kultur der Punjabi. Die zarten Ornamente im Hintergrund erinnern an Henna-Zeichnungen. Mutter und Tochter auf dem Cover schauen zufrieden und sind einander zugewandt, was ich sehr schön finde.
Protagonistin der Geschichte ist die 10-jährige Pin. Sie lebt mit ihren Eltern in einer kleinen Wohnung inmitten des multikulturellen Stadtstaats Singapur. Gemeinsam mit der Schülerin tauchen wir ein in das Treiben der Stadt und lernen viel über die indisch-stämmige Bevölkerung, über das Miteinander und Gegeneinander der Menschen, über Rassismus, Kultur und Religion.
Eines Tages zieht Pins Großmutter bei der Familie ein und stellt alles auf den Kopf. Nicht zuletzt weil aufgrund einer Familientragödie aus der Vergangenheit die Beziehung zwischen Mutter und Großmutter angekratzt ist.
Besonders eindrucksvoll fand ich die Überlegungen Pins zu Gott. Der kindliche Blick auf den Glauben, die Überzeugungen und Zweifel fand ich sehr eindringlich geschildert und gut nachvollziehbar.
Darüber hinaus haben mir die Bilder und Symbole sehr gut gefallen, insbesondere die Rolle des Essens und welche Verknüpfung zwischen der aktuellen Gefühlslage und den Mahlzeiten bzw. den Zutaten hergestellt wurden.
Es ist ein schönes Buch, das sich viel Zeit nimmt um die Gefühle der Beteiligten und das grundsätzliche Leben der Familie, das Miteinander und die Konflikte zu beschreiben. Mir persönlich ging es vielleicht insgesamt ein bisschen zu langsam voran auf dem Weg zum erzählerischen Höhepunkt. Insgesamt aber ein wirklich schönes, emotionales und auch trauriges Buch, das einen mitnimmt in eine ganz andere Kultur und wertvolle Einblicke ermöglicht.