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Veröffentlicht am 04.05.2024

Über Glaube, Kultur und die Beziehung zur Mutter

Zuckerbrot
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Schon beim Anblick des wunderschönen Covers tauchen wir ein in die Kultur der Punjabi. Die zarten Ornamente im Hintergrund erinnern an Henna-Zeichnungen. Mutter und Tochter auf dem Cover schauen zufrieden ...

Schon beim Anblick des wunderschönen Covers tauchen wir ein in die Kultur der Punjabi. Die zarten Ornamente im Hintergrund erinnern an Henna-Zeichnungen. Mutter und Tochter auf dem Cover schauen zufrieden und sind einander zugewandt, was ich sehr schön finde.

Protagonistin der Geschichte ist die 10-jährige Pin. Sie lebt mit ihren Eltern in einer kleinen Wohnung inmitten des multikulturellen Stadtstaats Singapur. Gemeinsam mit der Schülerin tauchen wir ein in das Treiben der Stadt und lernen viel über die indisch-stämmige Bevölkerung, über das Miteinander und Gegeneinander der Menschen, über Rassismus, Kultur und Religion.

Eines Tages zieht Pins Großmutter bei der Familie ein und stellt alles auf den Kopf. Nicht zuletzt weil aufgrund einer Familientragödie aus der Vergangenheit die Beziehung zwischen Mutter und Großmutter angekratzt ist.

Besonders eindrucksvoll fand ich die Überlegungen Pins zu Gott. Der kindliche Blick auf den Glauben, die Überzeugungen und Zweifel fand ich sehr eindringlich geschildert und gut nachvollziehbar.

Darüber hinaus haben mir die Bilder und Symbole sehr gut gefallen, insbesondere die Rolle des Essens und welche Verknüpfung zwischen der aktuellen Gefühlslage und den Mahlzeiten bzw. den Zutaten hergestellt wurden.

Es ist ein schönes Buch, das sich viel Zeit nimmt um die Gefühle der Beteiligten und das grundsätzliche Leben der Familie, das Miteinander und die Konflikte zu beschreiben. Mir persönlich ging es vielleicht insgesamt ein bisschen zu langsam voran auf dem Weg zum erzählerischen Höhepunkt. Insgesamt aber ein wirklich schönes, emotionales und auch trauriges Buch, das einen mitnimmt in eine ganz andere Kultur und wertvolle Einblicke ermöglicht.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Eine spannende Reise in die 70ee

Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee
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„Acht Schüsse im Schnee“ ist bereits der zweite Band über eine Gruppe junger Frauen um Protagonistin Lucia Specht, die seit 1969 als erste Frauen überhaupt in Deutschland zu Kriminalistinnen ausgebildet ...

„Acht Schüsse im Schnee“ ist bereits der zweite Band über eine Gruppe junger Frauen um Protagonistin Lucia Specht, die seit 1969 als erste Frauen überhaupt in Deutschland zu Kriminalistinnen ausgebildet wurden (Realitätsbezug). Ich selbst habe den ersten Band nicht gelesen, hatte aber auch nicht den Eindruck, dass mir Informationen gefehlt haben. Ich bin super in die Geschichte rein gekommen und habe die Kriminalistinnen schnell ins Herz geschlossen.

In diesem schönen Kriminalroman nimmt der Autor uns mit ins Jahr 1970. Als der allseits beliebte Millionär Theo Ellerbeck vor seinem eigenen Haus mit 8 Schüssen niedergestreckt wird, ermittelt die Polizei. Mit dabei die in Ausbildung befindlichen Kriminalistinnen - jede mit ihrer eigenen Geschichte, jede ein interessanter Charakter, tätig in verschiedenen Abteilungen (von Sitte über Mord bis Kriminaltechnik) und allesamt sehr starke und eigenständige Frauen, die sich in einer von Männern dominierten Welt behaupten müssen und das auch mit Humor, Schlagfertigkeit, Intelligenz und Zusammenhalt meistern.

Der Autor lässt die 1970er wahrhaftig lebendig werden - ob Kleidung und Erscheinungsbild der Charaktere, Musik, Münztelefone, das Rauch- und Trinkverhalten oder auch weniger schöne Themen, wie die Rolle der Frau (z.B. dass der Ehemann noch für seine Frau kündigen konnte) oder Homophobie. Das Buch vermittelt ein sehr authentisches Bild der Zeit.

Neben dem eigentlichen Mordfall gibt es somit noch einige Nebenschauplätze - wie die persönlichen Lebenssituationen der Kriminalistinnen und insbesondere Lucias private Ermittlungen zum Tod ihrer Mutter. Dadurch tritt der Ellerbeck-Fall mitunter etwas in den Hintergrund.

Mein Lesevergnügen hat das aber wenig beeinträchtigt, da die verschiedenen Personen und die Zeit an sich einfach super interessant sind.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Die Kraft der Freundschaft

Die Zauberschule von Avalon – Katzen, Pannen & Co.
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Bei diesem magischen Abenteuer für junge LeserInnen ab 8 Jahren begleiten wir drei neue Schülerinnen der Zauberschule auf Avalon bei einem nächtlichen Abenteuer. Rose, Merline, Nina und ihre magischen ...

Bei diesem magischen Abenteuer für junge LeserInnen ab 8 Jahren begleiten wir drei neue Schülerinnen der Zauberschule auf Avalon bei einem nächtlichen Abenteuer. Rose, Merline, Nina und ihre magischen Katzen müssen dabei einigen Gefahren trotzen und kommen Rose‘ Begabung auf die Spur.

Dabei vermittelt das Buch die schöne Botschaft, welche Kraft wahre Freundschaft entwickeln kann und wie wichtig Zusammenhalt und Vertrauen sind.

Die drei menschlichen Charaktere im Fokus der Geschichte bilden ein interessantes Trio, denn jede bringt ihren ganz eigenen Charakter mit. Dabei ergänzen sie sich super, auch wenn sie das erst lernen müssen. Auch die drei Katzen sind sehr unterschiedliche Typen mit verschiedenen magischen Fähigkeiten, welche die Freunde gut gebrauchen können.

Ungesetzt wurde das ganze als Comic-Roman. Die eingeschobenen Comic-Sequenzen lockern die Geschichte sehr schön auf und unterstützen die Vorstellungskraft. Einzig die Schriftgröße der Comics hätte etwas größer ausfallen können - insbesondere für die jungen Selbstleser. Der Illustrationsstil ist nicht so ganz mein Fall. Insbesondere auf dem Cover wirken die Figuren so aufgesetzt und abgelöst vom Hintergrund. Aber das ist am Ende Geschmackssache.

Meine Tochter war jedenfalls beim Vorlesen voll bei der Sache, fand die Geschichte sehr spannend und hat sich sehr geärgert, als das Buch zu Ende war. Sie freut sich jetzt auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Thriller in einzigartigem Setting

Todschwarze Nacht
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„Todschwarze Nacht“ ist ein gelungener und spannender Thriller, den die Autorin im Obdachlosenmilieu angesiedelt hat.

Lou, eine ehemals preisgekrönte Journalistin, ist aus zunächst ungeklärten Gründen ...

„Todschwarze Nacht“ ist ein gelungener und spannender Thriller, den die Autorin im Obdachlosenmilieu angesiedelt hat.

Lou, eine ehemals preisgekrönte Journalistin, ist aus zunächst ungeklärten Gründen abgestürzt und lebt auf der Straße. Als immer mehr junge, wohnungslose Frauen sterben oder verschwinden und Lou selbst bedroht wird, erwacht ihr Recherche-Gen wieder zum Leben und sie versucht, den Vorkommnissen auf den Grund zu gehen.

Das Leben auf der Straße schildert die Autorin sehr eindringlich. Die verschiedenen Bedrohungen, die Not der Menschen, Hunger, Sucht, Krankheit und Kälte werden in dem Buch lebendig und man ertappt sich immer wieder dabei, beklommen auf den eigenen Umgang mit obdachlosen Menschen zu blicken. Alleine dieser Aspekt des Buches rüttelt wach und lässt einen mit ausreichend Stoff zum Nachdenken zurück.

Die Handlung selbst ist durchaus spannend. Lou ist eine sehr interessante Protagonistin mit einer geheimnisumwitterten und teils tragischen Vergangenheit. Alleine diesen Geheimnissen auf den Grund zu gehen macht Spaß und treibt einen voran. Hinzu kommt die freundschaftliche Beziehung zwischen Lou und Jenny, welche sich langsam aufbaut und durchaus viele Sympathien weckt.

Auch die Identität des Täters/der Täterin bleibt bis kurz vor Schluss unklar, auch wenn man anhand kurzer Kapitel immer mal Einblick in sein/ihr Seelenleben erhält. Hier findet sich tatsächlich auch der Grund für meinen einen Stern Abzug. Der/die MörderIn ist mir etwas zu klischeebeladen… halt so wie man sich einen typischen Psychopathen vorstellt.

Aber insgesamt ein spannender Thriller, den man gerne und zügig liest und dessen Ende Hoffnung auf eine Fortsetzung mit Lou macht.

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Spannender Thriller mit überraschenden Wendungen

Ahnunglos schuldig: Thriller
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Der Thriller „Ahnungslos schuldig“ von Danilo Fender überrascht bis zum Schluss und hält für den Leser viel Spannung bereit - teilweise muss man sich auch auf eine sehr eindringliche Schilderung von Gewalt ...

Der Thriller „Ahnungslos schuldig“ von Danilo Fender überrascht bis zum Schluss und hält für den Leser viel Spannung bereit - teilweise muss man sich auch auf eine sehr eindringliche Schilderung von Gewalt gefasst machen.

Victor kommt nach 20 Jahren als verurteilter Mörder aus dem Gefängnis frei und zieht zurück zu seinen Eltern in sein kleines Heimatdorf. Victor ist von seiner Schuld überzeugt, kann sich aber an die Tat selbst und die Geschehnisse rund um die Tat nicht mehr erinnern. Schon kurz darauf kommt es in dem Dorf zu erneuten Verbrechen.

Das Buch setzt sich mit der Schuld auseinander und zeigt auf, wie die Menschen - Nachbarn, Bekannte, Familie, Polizei - insgesamt aber natürlich auch im Kontext weiterer Verbrechen auf die Rückkehr eines verurteilten Mörders reagieren. Als Leser begleiten wir Victor bei seiner Suche nach der Wahrheit und verfolgen die Aufklärung der neuesten Vorfälle.

Der Autor versteht es, Spannung aufzubauen, den Leser zu fesseln und zu wilden Spekulationen anzuregen - und wartet doch immer wieder mit Überraschungen auf, die auch der geübte Thriller-Leser nicht vorher sehen konnte.

Dabei hat mir insbesondere die Auswahl der unterschiedlichen und doch sehr eigenen und besonderen Charaktere gefallen. Hervorzuheben wäre dabei die selbst ernannte „Privatdetektivin“ Lola, die eigentlich genug mit sich selbst zu tun hat, keine sonderlichen Erfolge nachweisen kann und einem doch mehr und mehr ans Herz wächst. Aus meiner Sicht eine der wenigen für die ich wirkliche Sympathien entwickeln konnte.

Insgesamt ein spannendes Lesevergnügen, das viele menschliche Abgründe aufzeigt.

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