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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2024

Sehr konstruiert, aber charmant

Funny Story
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Bücher von Emily Henry sind für mich immer wie kleine Seelentröster, einfach was fürs Herz statt für den Kopf. Ich verlier mich einfach unglaublich gern in ihren Geschichten, die ich zugegeben immer sehr ...

Bücher von Emily Henry sind für mich immer wie kleine Seelentröster, einfach was fürs Herz statt für den Kopf. Ich verlier mich einfach unglaublich gern in ihren Geschichten, die ich zugegeben immer sehr klischeehaft finde, die aufgrund ihrer Berechenbarkeit und Witzes aber auch herrlich angenehm sind. So auch hier, eine Geschichte die einfach Spaß macht.

Zum Inhalt: Daphne wurde nicht einfach nur von ihrem Verlobten verlassen, sie wurde am Abend seines Junggesellenabschiedes verlassen. Für die hinreißende Frau und beste Freundin, wegen der sich keine Sorgen machen sollte. Und mit einer Woche Zeit aus seinem Haus und seinem Leben auszuziehen. Dabei strandet sie bei Miles, der ebenfalls verlassen wurde. Von der Frau, die jetzt mit Daphnes Ex-Verlobten zusammen ist.

Dieses Szenario nach einer Trennung beim Ex der neuen Partnerin des eigenen Ex unterzukommen finde ich sehr klischeehaft selbst für Romcom, und irgendwie wahnsinnig unrealistisch. Es schafft aber natürlich auf skurrile und völlig überzogene Art eine geniale Ausgangsbasis für diese Geschichte, bei der Chaos vorprogrammiert ist.

Ich finde ja Daphne eine sehr nahbare Protagonistin, die sich in ihrer Beziehung selbst verloren hat und nach der Trennung so richtig aufblüht und über ihren Ex und das ganze Drama hinauswächst. Quasi die klassische Heldin ihrer eigenen Geschichte, was ich absolut feiere. Natürlich nicht, ohne sich zuvor absolut kindisch zu verhalten. Aber ich liebe die spürbare Entwicklung und die Erkenntnis, dass ihr Selbstwert nicht von ihrem Ex abhängt. Solche Bücher über starke, unabhängige Frauen kann es nie genug geben.

Wie bei allen Büchern von Emily Henry vergöttere ich auch hier wieder die Figuren. Nicht nur die Protas, sondern die vielen tollen Nebenfiguren, die die Handlung so herrlich leicht und amüsant machen. Der Handlungsverlauf ist zwar sehr vorhersehbar, klassisch Romcom eben, das finde ich aber überhaupt nicht schlimm, da es charmant und herzlich rübergebracht wird und einfach großartige Unterhaltung bietet. Ein perfekte Sommerbuch zum Schmunzeln und Schmachten.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2024

Zwischen zwei Brüdern

Falling for Dr. Heartless
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rankenhaus-Romance ist seit Greys Anatomy voll mein Ding und die Ausgangslage dieses Romans klang für mich spannend und ansprechend. Im Zentrum steht hier eindeutig das Lovetriangle, ich mochte aber, dass ...

rankenhaus-Romance ist seit Greys Anatomy voll mein Ding und die Ausgangslage dieses Romans klang für mich spannend und ansprechend. Im Zentrum steht hier eindeutig das Lovetriangle, ich mochte aber, dass das Buch ab ca. der Hälfte eine andere Richtung bekam, die etwas deeper war, das vorhandene Potential aber nicht voll ausgeschöpft hat.

Zum Inhalt: seit ihrer Jugend ist Lexy verliebt in Ikaros Angelis, doch sie war immer nur die Tochter des Chaffeurs für ihn. Nach ihrem Studium und als sie sich einen Namen als Healthcare Managerin gemacht hat, kehrt sie zurück in ihre Heimat mit einer Mission: den Angelis und besonders Ikaros zeigen, dass sie es geschafft hat, dass die würdig ist. Doch plötzlich ist das Ares, Ikaros älterer Bruder, der alles durcheinander bringt.

Hab am Anfang noch gedacht wie schwach mir Lexy vorkam, dass ihr gesamter Lebensweg scheinbar darauf ausgerichtet war, gut genug für Ikaros und seine Familie zu sein. Dabei wirkten die nicht mal ansatzweise sympathisch. Besonders Ikaros erschien mir wie ein absoluter Idiot und schnell entbrannte eine Art Wettstreit zwischen den Brüdern, was ich absolut kindisch und unausstehlich finde. Aber zum Glück für die Geschichte erscheint Lexy zunehmend tough, weniger wie ein Spielball, sondern als starke, selbstbestimmte Frau, die nicht von Männern abhängig ist.

Überrascht war ich vor allem von der krassen Entwicklung und den Offenbarungen rund um Ares Angelis, der zwar auch nicht unfehlbar, aber doch zumindest Sympathieträger ist. Ging mir an sich alles ein bisschen zu schnell, wie er eine komplette 180 Grad Wende hinlegt, aber zumindest bekam das Buch so eine gute Dynamik zwischen den beiden Protas. Besonders anhand seiner Geschichte hätte für mich noch mehr Tiefe aufgebaut werden können.

Da innerhalb der Geschichte zahlreiche Themen angeschnitten werden, bleibt es eher oberflächlich, trotzdem ist es kurzweilig und unterhaltsam, mit einer Prise Spice. Würde einen zweiten Band durchaus lesen, weil es da sicherlich noch einiges zu erzählen gibt.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 17.04.2024

Ergreifend

Wort für Wort zurück ins Leben
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Ich muss ja gestehen, dass mich sowohl Szenario, als auch die Figuren zuerst gar nicht angesprochen haben. Ich hab dann aber doch viel Gutes über dieses Buch gehört und wollte mir selbst ein Bild machen. ...

Ich muss ja gestehen, dass mich sowohl Szenario, als auch die Figuren zuerst gar nicht angesprochen haben. Ich hab dann aber doch viel Gutes über dieses Buch gehört und wollte mir selbst ein Bild machen. Und die Geschichte ist wirklich bewegend. Wer Familiengeschichten mag, in denen auch mal nicht alles Friede Freude Eierkuchen ist, für den könnte das hier genau das Buch sein. Eine Geschichte über Zerrüttung und Verlust, aber auch über Vergebung und Hoffnung.

Zum Inhalt: Pearl lebt mit ihren Mann Denny zurückgezogen in den Wäldern Frankreichs. Von ihrer Familie hat sie sich schon vor einer Weile entfernt. Ein schleichender Prozess, der damit begann, dass der Vater die Familie für eine andere Frau verlassen hat. Bis Pearl einen Anruf ihres Bruders bekommt, der alles verändert.

Ich fand das Thema rund um das mysteriöse Vermächtnis, alte Geheimnisse und Schuld sehr interessant. Die Tagebucheinträge waren ein schönes Stilmittel, das die Handlung ergänzt und unterschwellig Stimmung aufgebaut hat. Was ich sehr mochte war, wie dezent die Andeutungen darüber sind, was im Leben des Vaters vor sich ging, wie aber mit wenigen Worten sehr viel ausgedrückt wird. Verzweiflung, Schuld, aber auch Resignation und Hilflosigkeit flossen aus den Seiten.

Die Protagonistin hat eine seltsam einnehmende Art, obwohl sie zunächst sehr unnahbar wirkt. Aber mit jedem Kapitel, mit jedem Tagebucheintrag, taut sie auf und beginnt ihr Leben wieder selbst in Hand zu nehmen. Neben dem Handlungsstrang rund um Pearl gibt es noch einen zweiten über Carrie, deren Leben ebenfalls mit Pearl und ihrer Familie verbunden ist. Die Enthüllungen rund um die Verstrickungen der beiden Frauen fand ich glaubwürdig und emotional angelegt.

Die Geschichte ist schön erzählt, baut sich gemächlich auf und wirkte auf mich nahbar und authentisch. An Ende hat mir eine Konfrontation gefehlt, die braucht das Buch aber an sich für einen Abschluss nicht. Eine Geschichte über Familienbande, die man nie ganz trennen kann.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Drei Leben eine Geschichte

Der Wind kennt meinen Namen
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Ich lese Bücher von Isabell Allende immer sehr gerne, weil mich ihre Bücher nicht nur thematisch ansprechen, sondern auch tief ergreifen. Bei diesem fand ich es schon anhand des Klappentextes irgendwie ...

Ich lese Bücher von Isabell Allende immer sehr gerne, weil mich ihre Bücher nicht nur thematisch ansprechen, sondern auch tief ergreifen. Bei diesem fand ich es schon anhand des Klappentextes irgendwie schwierig mich für das Buch zu begeistern. Und dieser erste Eindruck hat sich für mich auch bestätigt. An sich ein wichtiges, ergreifendes Thema, aber mir hat der Raum gefehlt, der diese Geschichte wirklich bildgewaltig gemacht hätte.

Zum Inhalt: 1938 muss der jüdische Samuel seine Heimat Wien verlassen um mit einem Kindertransport nach England zu flüchten. Seine Familie soll er niemals wiedersehen. 1982 entkommt Letitia nur um ein Haar einem Massaker in ihrer Heimat El Salvador und fliegt mit ihrem Vater nach Kalifornien. 2019 wird Anita auf der Flucht aus Mexiko von ihrer Mutter getrennt und landet im amerikanischer Einwanderungssystem.

Ich finde das Thema Flucht, aus den Augen von Kindern erzählt, ist ein total interessanter Ansatzpunkt. Und es hat mir total gut gefallen, dass die Geschichte nicht mit dem Ankommen endete, sondern man als Leser sieht, was aus dieses Kindern wird, welche Konsequenzen es auf ihre weiteren Lebenswege hat. Gleichzeitig ist das für mich wahrscheinlich das größte Manko des Buches. Denn aufgrund dieser großen Zeitspanne und dadurch dass der Fokus nicht nur auf einer Person liegt, geht die Erzählung nicht so richtig in die Tiefe. Besonders Leticias Geschichte ging in meinen Augen total unter, dabei ist sie nicht weniger bewegen, als die von Samuel und Anita.

Allende hat einen schönen, einnehmenden Schreibstil der einerseits mit großen Bildern aufwartet und andererseits emotional nahbar ist. Aber trotzdem hat sie es dieses Mal nicht so richtig geschafft, dass ich mich mit den Figuren verbunden gefühlt habe. Durch die teils langen Kapitel, die sich nur mit einer der Personen beschäftigen, treten die anderen in den Hintergrund und blieben mir insgesamt seltsam fremd. Am ehesten hat mich die Geschichte von Anita ergriffen, da auf ihr für mein Empfinden der größte Fokus lag.

Besonders mochte ich die letzten Kapitel, als alle Figuren fast schon schicksalhaft aufeinandertreffen und das große Gesamtbild der Geschichte erzeugen. Hier werden toll Bilder von Menschlichkeit und Nächstenliebe gezeichnet, was ich insgesamt sehr berührend fand.
Für mich nicht mein Lieblingsbuch der Autorin, aber trotz allem immer noch sehr gut und durchaus bewegend, vor allem aufgrund des Themas.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Erwachsenwerden

Klarkommen
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Für mich ist dieses Buch der Inbegriff von Coming of Age, die Protagonistin und ihre Freunde schließen die Schule ab, ziehen hinaus in die weite Welt und werden mit der Realität konfrontiert. Ich fand ...

Für mich ist dieses Buch der Inbegriff von Coming of Age, die Protagonistin und ihre Freunde schließen die Schule ab, ziehen hinaus in die weite Welt und werden mit der Realität konfrontiert. Ich fand die Erzählstruktur, durch die Augen einer jungen Frau, die herausfindet, wer sie und ihre Freunde sind, sehr gut getroffen und durchweg unterhaltsam.
 
Zum Inhalt: die namenlose Erzählerin und ihre Freunde Mounia und Leon ziehen nach dem Abi in eine WG in der Großstadt um zu studieren und das Leben zu genießen. Doch schnell müssen sie gemeinsam und jeder für sich erkennen, dass ihre illusorischen Vorstellungen vom wilden Leben nicht der Realität entsprechen.
 
Die Geschichte ist nicht unbedingt gradlinig erzählt. Die Erzählerin schweift immer mal wieder in Anekdoten und Erinnerungen an das Leben in ihrer Heimatstadt ab. Sie schildert die Erfahrung des Erwachsenwerdens, des sich Ausprobierens, die Möglichkeiten und Ängste der Jugend, an der Schwelle eines neuen aufregenden Lebensabschnitts, der sich als doch eher ernüchternd entpuppt.
Es geht um Rebellion, Erfahrungen und Erwartungen, vom schönen Schein und der Glanzlosigkeit der Realität, die oft nicht mit den Vorstellungen mithalten kann. Ich fand die Geschichte sehr nahbar erzählt, weil ich auch ähnliche Erfahrungen durchlebt habe, die Ernüchterung und Enttäuschung, dass das erhoffte Großstadtabenteuer sich als ähnlich banal entpuppt, wie das Kleinstadtleben.

Die Handlung ist eigentlich denkbar banal und vermutlich genau dadurch so authentisch.
Das Buch wird in kurzen, knackigen Sätzen und auf wenigen Seiten erzählt. Diese ernüchternde Realität fand ich kurzweilig zu lesen und konnte mir an vielen Stellen ein wissendes Schmunzeln nicht verkneifen. Cooles Buch.

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