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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2024

Sticky Rice und süße Mango

Kokosnuss und Mangokuss
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Elsa, eine 24-jährige etwas steife Studentin sucht nach der beruflichen Bestimmung und dem Kick, sich emotional von den Eltern abzunabeln. Sie studiert Medizin, möchte aber die Hausarztpraxis der Eltern ...

Elsa, eine 24-jährige etwas steife Studentin sucht nach der beruflichen Bestimmung und dem Kick, sich emotional von den Eltern abzunabeln. Sie studiert Medizin, möchte aber die Hausarztpraxis der Eltern nicht übernehmen. Das bringt sie auf die Idee, ein Praktikum in einem möglichst weit entfernten Krankenhaus zu absolvieren. So fällt ihre Wahl auf Bangkok, Thailand. Doch schon der erste Tag birgt Überraschungen. Eine davon ist Vince, der auch in der Freiwilligen-Unterkunft wohnt. Doch was ausgerechnet ein Tierpfleger mit ihrer Arbeit zu tun hat, müsst Ihr selbst lesen. Ich fand es humorvoll. Elsa dagegen hat sich anfangs ziemlich unfreundlich und unfair benommen, gerade gegenüber Vince. Deswegen war sie mir erst im Verlauf der Geschichte sympathisch. Zum Glück hat sie diese Wandlung geschafft, denn die Stimmung in einem Liebesroman lebt nun mal von den Gefühlen zwischen den beiden Hauptcharakteren.
Die Freiwilligenarbeit ist sehr schön beschrieben. Es hat Spaß gemacht, die Patienten mit Vince und Elsa zu behandeln. Auch habe ich einiges über typische thailändische Gerichte gelernt. Genau zum richtigen Zeitpunkt wurden weitere Charaktere eingeführt, die der Geschichte nochmal einen gewissen Kick gebracht haben. Allerdings nervt mich diese ewige Wegrennerei und Mißkommunikation in Romanen.
Insgesamt finde ich das Buch bis auf die erwähnten Punkte schön. Das außergewöhnliche Setting macht es zu etwas besonderem.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Noch 2 Daumen bis zum Ziel

Von Indien nach Deutschland: Was uns der Weg meines Vaters über Migration und die Freundlichkeit von Fremden erzählt
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Das Buch erzählt die Reise des jungen Nordinders Bagisha nach Deutschland. Obwohl er in Indien gut ausgebildet ist und eine sichere Zukunft vor sich hat, zieht es ihn in den unbekannten Westen. Ohne Smartphone ...

Das Buch erzählt die Reise des jungen Nordinders Bagisha nach Deutschland. Obwohl er in Indien gut ausgebildet ist und eine sichere Zukunft vor sich hat, zieht es ihn in den unbekannten Westen. Ohne Smartphone und Internet, gerade mal mit einer Landkarte in der Tasche und wenigen Dollar begleiten wir ihn auf dem Landweg von Afghanistan über den Iran in die Türkei und schließlich nach Europa.
Schon im ersten Kapitel ist mir der junge Mann mit seiner ehrlichen und aufgeschlossenen Art sehr sympathisch. So ist es auch nicht verwunderlich, daß er nirgends aneckt, sondern meistens gleich Freunde findet.
Das Buch unterscheidet sich in einigen Dingen von den Reisebüchern, die ich bisher gelesen habe. Zum einen verläuft Bagishas Reise zwar nicht planmäßig, aber dennoch äußerst ruhig und komplikationslos ab. Zum anderen greift seine Tochter, die Autorin des Buches am Ende jedes Kapitels ein Thema auf und vertieft es, z.B. Migration und beleuchtet verschiedene politische Ereignisse. Anfangs hat es mich etwas irritiert, weil ich es nicht erwartet hatte, aber es passt gut und ist auf wenige Seiten begrenzt.
Insgesamt hätte ich gerne noch mehr über Bagisha und seine Reise erfahren: kleine Anekdoten, weitere Begegnungen, mehr über seine Gedanken. Auch über die Zeit in Deutschland hätte ich gerne noch mehr erfahren: Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Indien und Deutschland, Indern und Deutschen, seine erste bezahlte Arbeit, Freunde, Erlebnisse. Wie hat er seine Frau kennengelernt, usw.
Ich habe Bagisha gerne auf seiner Reise begleitet. Mir gefällt seine weltoffene Art. Die Kommentare seiner Tochter haben mir neue Erkenntnisse gebracht und mich zum Nachdenken angeregt.

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Veröffentlicht am 06.01.2024

Das Leben ist schön, man muss es nur zulassen

Dieses schöne Leben
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Kurz zusammengefasst geht es um einen kleinen Ausschnitt im Leben der Sterbebegleiterin Clover Brooks aus New York. Für die längere Fassung muss ich in die Details von Clovers Leben gehen und ihre Eigenschaften ...

Kurz zusammengefasst geht es um einen kleinen Ausschnitt im Leben der Sterbebegleiterin Clover Brooks aus New York. Für die längere Fassung muss ich in die Details von Clovers Leben gehen und ihre Eigenschaften und Lebensweise erklären.

Die 36-jährige ist immer drauf bedacht anonym zu bleiben, legt größten Wert auf Abgrenzung und Alleinsein. Das schlimmste für sie ist es, wenn jemand sie anspricht. Sie beobachtet die Welt lieber als am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Sie hatte noch nie eine partnerschaftliche Beziehung. Ich wage zu behaupten, ihre Diagnose lautet soziale Phobie.

Und so dreht sich die erste Hälfte der Geschichte fast ausschließlich um Clovers Gedankenwelt. Es ist zwar nachvollziehbar und authentisch geschrieben und birgt so viele kluge Weisheiten und schöne Metaphern, aber es ist leider sehr ausschweifend und zäh. Ich habe sehr bald bemerkt, daß Clover nicht meine beste Buchfreundin wird, obwohl sie viele gute Eigenschaften hat. Aber ihre Sozialphobie und ihre kreisenden, teils weltfremden Gedanken und skurrilen Handlungen haben mich abgeschreckt, teilweise auch traurig gemacht. Ich wollte ihr dauernd zurufen: Öffne Dich für das Leben! Dann habe ich das Buch erstmal weggelegt und zwei andere zwischenrein gelesen.

Und dann kommt nach etwa der Hälfte eine Wende, und plötzlich hat mich das Buch eingesaugt, was dazu geführt hat, daß ich es in einem Rutsch durchgelesen habe.

Die Wende ist vielschichtig und mehrzeitig. Eigentlich sind es mehrere kleine und größere Wenden, basierend auf Gesten, Begegnungen, Erkenntnissen, Verlusten und Ereignissen. Alles ist stimmig. Kreise schließen sich. Das Ende ist rund.

Wenn man das Buch liest, dann muss man damit rechnen, dem Tod auf verschiedene Arten zu begegnen. Durch Clovers Faszination vom Tod und ihren Beruf ist das Thema im vielen Facetten allgegenwärtig. Ich kann verraten, daß es mehrere sehr traurige Episoden in der Geschichte gibt, die mich zu Tränen gerührt haben. Aber Clover wächst daran, was mir sehr gut gefallen hat. Und so macht sie eine faszinierende Entwicklung durch. Und mich lehrt sie, keine Angst vor dem Tod zu haben, mein Leben zu nutzen, denn „das Geheimnis eines guten Todes ist es, ein gutes Leben zu führen.“

Und obwohl ich es anfangs nicht erwartet hätte, ist Clover doch eine Buchfreundin für mich geworden.

Nach einer zähen ersten Hälfte entpuppt sich dieses Buch als eines der besten, die ich bisher gelesen habe.

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Veröffentlicht am 29.11.2023

Die Chaos-Queen und der Traum vom eigenen Café

Cookies – ausgekrümelt zu Weihnachten
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Die Freundinnen und Mitbewohnerinnen Melina und Lara träumen den Traum vom eigenen Café in Hamburg. Doch mitten im Endspurt fallen ihnen immer wieder Steine in den Weg. Da kommt es gar nicht gelegen, daß ...

Die Freundinnen und Mitbewohnerinnen Melina und Lara träumen den Traum vom eigenen Café in Hamburg. Doch mitten im Endspurt fallen ihnen immer wieder Steine in den Weg. Da kommt es gar nicht gelegen, daß Weihnachten vor der Tür steht und attraktive Männer ihren Weg kreuzen…Das Projekt droht im Chaos zu versinken.

Chaotisch kam mir Melina tatsächlich vor, verpeilt, prokrastinierend. Zuweilen war mir das zu viel. Bei so viel Durcheinander kommt dann leider auch die Liebe zu kurz, aber zum Glück nicht das Happy End. Die übrigen Figuren haben mir besser gefallen. Ich mag das WG-Leben, das „gemeinsame“ Kochen und Backen (Lara bestellt, Melina backt), die beiden Love Interests.

Insgesamt kommt der Humor nicht zu kurz. Manches Mal habe ich laut lachen müssen. Aber es hätte mehr Liebesroman sein dürfen.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Schneemänner und Marzipanküsse

Eisprinzen küsst man nicht
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Alma arbeitet übergangsweise an der Rezeption des Primrose Inn, eines schnuckeligen Bed & Breakfasts in Vermont. Eines Tages mietet sich mit Calum ein ganz besonderer Gast ein. Und obwohl das Verkupplungsduo ...

Alma arbeitet übergangsweise an der Rezeption des Primrose Inn, eines schnuckeligen Bed & Breakfasts in Vermont. Eines Tages mietet sich mit Calum ein ganz besonderer Gast ein. Und obwohl das Verkupplungsduo Nr. 1 gerade nicht im B&B weilt, finden Alma und Cal zueinander.

Das ist wohl das Wesen einer Kurzgeschichte. Alles ist ein wenig komprimiert. Für mich hätten es ein paar Kapitel mehr sein können, um zum Beispiel die Beziehung zwischen Callum und Alma zu vertiefen.

Dennoch hat mir die Geschichte kurzweilige Lesestunden beschwert und mich glücklich zurückgelassen. Man munkelt, es wird weitere Bände aus Jolly Tree geben…

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