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Veröffentlicht am 08.04.2018

Sofies Welt

Sofies Welt
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Zu Beginn dieses Buches lernen wir Sofie kennen, die zunächst Briefe mit geheimnisvollen Fragen darin bekommt. Etwa „Wer bist du?“ oder „Woher kommt die Welt?“. Nachdem sich Sofie Gedanken darüber gemacht ...

Zu Beginn dieses Buches lernen wir Sofie kennen, die zunächst Briefe mit geheimnisvollen Fragen darin bekommt. Etwa „Wer bist du?“ oder „Woher kommt die Welt?“. Nachdem sich Sofie Gedanken darüber gemacht hat, bekommt sie beschriebene Bögen, die sie mit auf eine Reise durch die Geschichte der Philosophie nehmen. Auf dieser Reise begegnet sie den verschiedensten Philosophen, die sich zu eben den Fragen in den Briefen Gedanken gemacht haben und darauf ihre persönliche Philosophie begründet hatten.


Dieser erste Teil hat mir sehr gut gefallen. Er ist sowohl spannend als auch lehrreich, denn Sofie ist ein junges Mädchen, dass sich Gedanken zu diesen kontroversen und schwierigen Fragen macht und sich so langsam eine eigene Meinung bildet. Und natürlich nicht nur sie selbst sondern auch der Leser mit ihr zusammen. Schon bald möchte sie herausfinden, wer ihr geheimnisvoller Lehrer ist. Nach und nach kommt es außerdem zu immer mehr seltsamen Zwischenfällen. So bekommt sie zum Beispiel geheimnisvolle Postkarten von einem Major, der seiner Tochter Hilde zum 15. Geburtstag gratuliert. Adressiert sind diese Karten jedoch an Sofie, die zufälligerweise an genau dem gleichen Tag 15 Jahren alt werden soll. Dieser Tag liegt aber noch weit in der Zukunft, wie können sie also am Tage des Geburtstages abgestempelt sein?


Als Sophie dann endlich den geheimnisvollen Philosophielehrer Alberto Knox kennenlernt dreht sich die Geschichte leider. Die Fragen, über die Sofie sich Gedanken machen muss verschwinden ganz und aus den beschriebenen Bögen über die Philosophen werden Dialoge zwischen Sofie und Alberto. Monolog wäre hier aber wohl eher das passendere Wort, denn Alberto referiert einfach seitenlang über den nächsten geschichtlichen Abschnitt, unterbrochen von kurzen Nachfragen wie „Kannst du mir ein Beispiel geben?“ oder „Wirklich?“ von Sofie. Wo ist das schlaue Mädchen, dass sich eigene Gedanken macht hin? Es taucht von hier an leider nur noch sehr selten auf. Albertos ellenlange Vorträge sind somit einfach nur langatmig und dadurch immer weniger interessant. Man könnte genauso einen Wikipedia-Artikel lesen. Ein kritischer Dialog entsteht nur selten.
Sehr schade, denn die unterschiedlichen Denkweisen und Anstöße der Philosophen in der Antike und im Mittelalter finde ich eigentlich sehr faszinierend.


Dazu kommen Lückenfüller wie beispielsweise Dialoge zwischen Sofie und ihrer Mutter, die an Oberflächlichkeit und Banalität nicht zu übertreffen sind. Abschnitte, die man ohne schlechtes Gewissen überspringen kann…schade!


In der zweiten Hälfte des Buches tritt dann auch Hilde auf, was der Geschichte eine interesante Wendung und neue Spannung verleiht. Der Philosophiekurs geht weiter und wir steigen etwas tiefer in die Materie ein. Dieser Teil hat das Buch eindeutig für mich gerettet.


Die Idee dieses Buches, nämlich jungen Menschen Kenntnisse über Philosophie zu vermitteln finde ich großartig. Ich habe mir allerdings mehr Denkanstöße erhofft und vor allem die erste Hälfte zieht sich viel zu sehr. Und einem Buch, bei dem ich erst 300 Seiten lesen muss um zum interessanten Teil zu kommen kann ich leider keine gute Bewertung geben.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Gute Idee, schlechte Umsetzung

Anatomie eines Skandals
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Sophie und Kate sind zwei Frauen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Das Einzige, das die beiden verbindet, ist der Vergewaltigungsprozess gegen James Whitehouse. Kate, stark, abgeklärt, ein Arbeitstier, ...

Sophie und Kate sind zwei Frauen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Das Einzige, das die beiden verbindet, ist der Vergewaltigungsprozess gegen James Whitehouse. Kate, stark, abgeklärt, ein Arbeitstier, führt die Anklage. Sophie, treu, naiv, aus gutem Hause, ist die betrogene Ehefrau, die nun an James Seite um seine Karriere und sein Ansehen bangen muss.

Neben der Frage, ob James wirklich schuldig ist, geht es hier auch um die Frage, wie Wahrheit definiert wird. Denn die legt jeder in diesem Buch ein bisschen anders aus, ganz nach den persönlichen Zielen.
Für mich klang die Idee dieser Geschichte unglaublich interessant, und was so alles im Verlauf des Geschehens aufgedeckt wird, hat unglaublich viel Potential. Damit ist aber leider auch schon alles Positive, was man über dieses Buch sagen kann, gesagt. Denn die Umsetzung ist leider alles andere als gelungen.

Zunächst einmal sind die Charaktere für mich sehr klischeehaft und oberflächlich. James ist der Macho, der schon immer alles getan und gelassen hat, was er wollte, ohne irgendwelche Konsequenzen fürchten zu müssen. Sein Wille war schon immer Programm. Und dementsprechend ist auch sein Frauenbild. Sophie ist die Vorzeigeehefrau, die eigentlich nur aufs College gegangen ist, um dort einen geeigneten Ehemann zu finden. Kate ist ein Gegensatz dazu, stark, auf sich allein gestellt, musste sich alles hart erkämpfen.
Keiner von ihnen entwickelt sich, lernt dazu oder hat auch nur eine Spur von Konsequenz in seinem Verhalten.

Der Skandal, der sich in diesem Buch dann herauszukristallisieren scheint, landet am Ende aber einfach unter dem Tisch. Das war für mich die größte Enttäuschung, den hier auf eine Konfrontation zu fiebern, war für mich der Grund weiterzulesen. Aber auch hier fehlt wieder jegliche Konsequenz, sowohl von Seiten der Protagonisten, die dafür nur eins und eins zusammenzählen müssten aber auch von Seiten der Autorin. Dafür deckt sich ganz zum Schluss aber ein neuer auf, der notgedrungen zusammengeschustert ist, mit dem restlichen Geschehen nichts zu tun hat und für dieses auch vollkommen belanglos ist.

Dazu kommt noch ein Schreibstil, der sehr einfach und langatmig ist. Dieses Buch könnte locker 20 Seiten kürzer sein, wenn man einfach die ausschweifenden und nichtssagenden Beschreibungen weglassen würde. Dann hätte das Ganze vielleicht auch doch noch etwas mehr Pfiff.

Leider ein sehr schwaches Buch, dass weder mitreisen
noch begeistern kann. Mir fallen so viele Dinge ein, die dieses Buch zu einer wirklich tollen Geschichte hätten machen können, sowohl gesellschaftskritisch als auch spannend. Nichts davon konnte die Autorin umsetzten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.12.2018

Der dunkle Wächter

Der dunkle Wächter
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Die Familie Sauvelle beginnt einen Neuanfang nachdem der Vater der Familie verstorben ist. Die Kinder Irene und Dorian leben sich recht schnell ein und Simone, die Mutter, wird Haushälterin in dem Anwesen ...

Die Familie Sauvelle beginnt einen Neuanfang nachdem der Vater der Familie verstorben ist. Die Kinder Irene und Dorian leben sich recht schnell ein und Simone, die Mutter, wird Haushälterin in dem Anwesen Cravenmoore, das genauso geheimnisvoll und seltsam ist wie sein Bewohner, Lazarus Jann.

Eine Geschichte, die mich im Gegensatz zu so manch anderen dieses Autors leider gar nicht überzeugen konnte.

Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum Einen finde ich die Geschichte, obwohl sie so kurz ist, auf den ersten 200 Seiten sehr langatmig. Das liegt zu einem großen Teil auch an der Vorhersehbarkeit des Geschehens. Was es mit dem Schatten und dem Tagebuch etc. auf sich hat, ist relativ schnell klar, man wartet nur darauf, dass die Protagonisten auch endlich mal dahinter kommen…extrem schade.

Die Beschreibungen der Landschaft sind sehr lang (was nicht schlecht ist, sie sind in der typischen Art und Weise des Autors gehalten, die ich sehr mag) und die Handlung im Gegensatz dazu, sehr kurz und sprunghaft. Erst auf den letzten 100 Seiten, in denen es zur Sache geht, kommt dann auch endlich Atmosphäre auf. Die Protagonisten sind für mich sehr schwach gezeichnet, sie wirken sehr oberflächlich.

Die Idee für die Geschichte finde ich wirklich gut, weshalb die misslungene Umsetzung wirklich schade ist.

Veröffentlicht am 26.11.2017

Die längsten 150 Seiten meines Lebens

Die Buchhandlung
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Zur Handlung: In einem kleinen verschlafenen Dorf namens Hardborough möchte Florence Green eine Buchhandlung eröffnen. Einige Dorfbewohner legen ihr Steine in den Weg, andere unterstützen sie, aber trotzdem ...

Zur Handlung: In einem kleinen verschlafenen Dorf namens Hardborough möchte Florence Green eine Buchhandlung eröffnen. Einige Dorfbewohner legen ihr Steine in den Weg, andere unterstützen sie, aber trotzdem tut sie es. Wahrscheinlich hätte ich diesen Abschnitt jetzt schon mit „Spoiler“ betiteln müssen, denn das ist alles was passiert. Keine Höhepunkte, keine Spannung, keine Wendungen, keine durchdachten Dialoge.

Auf dem Buchrücken heißt es: Penelope Fitzgerald ist eine genaue Beobachterin, die ihre Romanfiguren mit Sympathie, doch mit untrüglichem Blick für die kleinen und großen menschlichen Schwächen zeichnet. Dabei steht sie in der Tradition der großen englischsprachigen Erzähler wie Jane Austen oder Henry James.

Gut, sie ist eine genaue Beobachterin, alles wird sehr genau beschrieben, die meisten dieser genau beschriebenen Dinge sind allerdings völlig belanglos und uninteressant. Die Protagonistin ist auch einigermaßen sympathisch aber mindestens genauso langweilig. Alle anderen Charaktere sind nicht allzu detailliert beschrieben und entsprechen eher den typischen Figuren, die in jeder Geschichte vorkommen: Rivalen, Unterstützer, etc.

Dieser Roman hat nur etwa 150 Seiten, ein Pensum, dass ich normalerweise ohne Probleme an einem einzigen Tag schaffe. Für diese 150 Seiten habe ich eine Woche gebraucht, da mich die Geschichte absolut nicht fesseln konnte und ich mich wirklich zwingen musste dran zu bleiben.

Veröffentlicht am 18.10.2017

Leider nicht überzeugend

Calendar Girl - Begehrt
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Ich habe mir das erste Buche dieser Reihe gekauft als ich an einem winzigen Bahnhof mit einer winzigen „Buchhandlung“ verzweifelt feststellte, dass mein Kindle da lag wo ich es vergessen hatte, bevor ich ...

Ich habe mir das erste Buche dieser Reihe gekauft als ich an einem winzigen Bahnhof mit einer winzigen „Buchhandlung“ verzweifelt feststellte, dass mein Kindle da lag wo ich es vergessen hatte, bevor ich mich für eine ca. fünfstündige Zugfahrt aufgemacht habe. So eine Fahrt ohne Lesestoff?! Unmöglich! Obwohl mich der erste Band nicht vom Hocker gerissen hat, wollte ich dann doch wissen wie es weitergeht.

Zum Inhalt:
Mia ist ein liebenswürdiges Mädchen, der ihre verkorkste Familie viel bedeutet. Ihre Mutter hat die Familie verlassen, als Mia noch klein war, ihr Vater ist Alkoholiker und spielsüchtig und steckt bis zum Hals in Schulden. Um die Halsabschneider an die er geraten ist loszuwerden, fängt Mia in der Escort-Firma ihrer Tante an und verdient so jeden Monat 100.000 Dollar. Der schöne Nebeneffekt dieses Jobs: Mia wird von gutaussehenden Männern gebucht, die von gewissen „Sonderleistungen“ nicht abgeneigt sind.

Ich kannte Audrey Carlan zuvor nicht. Ihr Schreibstil ist sehr einfach und ohne Anspruch. Man kann sich also sehr leicht von der Geschichte mitziehen lassen. Allerdings fehlte mir dadurch irgendwie der Spaß am Lesen. Fast alles war vorhersehbar und wenn doch mal etwas Unvorhersehbares geschah war es so überzogen, dass ich nur ungläubig den Kopf schütteln konnte. Ich bin deshalb irgendwann dazu übergegangen, die Seiten nur noch zu überfliegen, was völlig ausgereicht hat um den Geschehen zu folgen aber den Übertreibungen einigermaßen zu entgehen.

Die Charaktere gehen leider nicht sehr in die Tiefe. Im Gegenteil wird jede Person als nahezu perfekt beschrieben und das in jeder Hinsicht. Schon Mias erster Kunde sieht aus wie ein junger Gott, verschafft ihr multiple Orgasmen am laufenden Band, ist als Filmemacher unglaublich talentiert, dadurch steinreich und dazu noch herzensgut. Und so geht es weiter von Kunde zu Kunde. Das Familiendrama und die Bösewichte könnten auch aus einer Seifenoper stammen, nichts Überraschendes oder Interessantes.

Wie schon gesagt, eine leichte Geschichte die so dahintröpfelt, unterbrochen von völliger Übertreibung. Dieses Buch war wie erwähnt ein Verzweiflungskauf und dafür auch ok. Unter anderen Umständen hätte ich es mir wohl eher nicht gekauft. Im Anschluss wollte ich die Reihe vervollständigen, ob ich das noch tun werde kann ich nach diesem Band jetzt allerdings nicht mehr sicher sagen. Vielleicht wenn ich wieder ohne Buch vor einer längeren Reise stehe…