Roman | Romantische Fantasy für Fans von Kerri Maniscalco
Vanessa Lamatsch (Übersetzer)
Abenteuerlich, magisch und romantisch!
Kronprinzessin Gemma rennt die Zeit davon. Obwohl sie eine gerissene Spionin und Mentalmagierin ist, konnte sie den geheimnisvollen Feind noch nicht enttarnen, der ihr Königreich Andvari bedroht. Inmitten der Vorbereitungen für ein spektakuläres Gladiatorenturnier heckt Gemma einen kühnen Plan aus. Doch schon bald gerät alles außer Kontrolle: Während ihr die Macht über ihr Königreich entgleitet, muss sie ihre Beziehung zu Prinz Leonidas retten und das Geheimnis um ihre Magie entschlüsseln. Sonst stirbt ihre Familie und ihre geliebte Heimat wird zerstört.
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Wow, welch ein atemberaubendes Finale! Beim Lesen dieses Buches durchlebte ich sämtliche Gefühlswelten. Ich habe mitgelitten, gelacht, war erleichtert und auch verärgert. Es ist unglaublich, welch Meisterwerk ...
Wow, welch ein atemberaubendes Finale! Beim Lesen dieses Buches durchlebte ich sämtliche Gefühlswelten. Ich habe mitgelitten, gelacht, war erleichtert und auch verärgert. Es ist unglaublich, welch Meisterwerk Jennifer Estep hier erneut geschaffen hat.
"Die Splitterklinge" bildet den epischen Abschluss der fesselnden Gargoyle-Reihe. Der letzte Band endete in einem regelrechten Blutbad, und seitdem hat Gemma nur ein Ziel vor Augen: Milo, den Kronprinzen, endlich auszuschalten. Um nicht zu viel zu verraten, möchte ich mich hier kurz fassen: Die Autorin brilliert erneut mit einem faszinierenden Worldbuilding, das sich nahtlos in die Vorgänger der Reihe einfügt. Jede Seite des Buches habe ich förmlich verschlungen. Gemma ist eine Heldin ganz nach meinem Geschmack: tough, mutig und unerschütterlich stark. Auch die Nebencharaktere sind facettenreich und liebevoll ausgearbeitet. Von einigen von ihnen würde ich gerne noch mehr erfahren.
Nur wenigen Autorinnen gelingt es, so lebendige Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen. Der große Showdown, den Jennifer Estep hier beschreibt, ist einfach meisterhaft und ich hatte quasi Kino im Kopf.
Fazit: Grandios, fantastisch und schlichtweg episch. Ein absolutes Muss für alle Fantasy-Fans, insbesondere für jene, die starke Heldinnen lieben.
Gemma hat einige Mordanschläge überlebt, aber die Gefahr ist noch nicht gebannt. Kronprinz Milo von Morta bereitet schon den nächsten Angriff vor. Gemeinsam mit ihrem Freund und Milos Bruder Leonidas will ...
Gemma hat einige Mordanschläge überlebt, aber die Gefahr ist noch nicht gebannt. Kronprinz Milo von Morta bereitet schon den nächsten Angriff vor. Gemeinsam mit ihrem Freund und Milos Bruder Leonidas will Gemma den Angriff während des Gladiatorenturniers verhindern und begibt sich damit in große Gefahr. Kann sie Milo aufhalten und ihr Königreich retten?
Meine Meinung:
Das Cover ist schön gestaltet und sticht mit den zur Handlung passenden Symbolen und der dramatischen roten Farbe heraus. Trotzdem passt es perfekt zu den anderen Teilen der Reihe, was mit gut gefällt.
Der Schreibstil von Jennifer Estep ist spannend, bildgewaltig und sehr angenehm zu lesen. Ich hatte sehr viel Spaß mit dem Buch!
Gemma ist wieder in ihrer Doppelrolle als Prinzessin und Spionin unterwegs. Die clevere und taffe junge Frau erhält dabei Unterstützung von ihren Freunden Leo und Reiko, sowie von den Gargoyles und Stixen.
Die Beziehung zwischen ihr und Leo wird immer enger und konkreter und mir gefällt, daß entspannte Tempo, denn es steht im krassen Gegensatz zur Geschwindigkeit der Handlung.
Es passiert sehr viel und es wird zu keiner Sekunde langweilig. An einigen Stellen geht es mir sogar zu schnell und ich habe mich etwas gehetzt gefühlt.
Was mir jedoch sehr gut gefallen hat, war das Setting und die Fabelwesen. Vor allem die Gargoyles fand ich toll, denn sie sind spannende und sehr süße Wesen.
Die Beschreibungen von Andvari fand ich ebenfalls sehr gelungen, denn ich konnte mir das Land bildlich vorstellen und das mit tollen Landschaften!
Das Ende finde ich rund, alle Themen wurden abgeschlossen und es gab einen durchgehend roten Faden.
Leider waren mir die letzten Kapitel zu überhastet und ich hatte das Gefühl, das noch etwas fehlt.
Da es keinen weiteren Band der Reihe geben wird, finde ich das sehr schade.
Mein Fazit:
Ein interessantes Buch, mit viel Spannung, Geschwindigkeit und Magie.
Gemma und Leo sind mir als Paar inzwischen sehr ans Herz gewachsen und ich freue mich, dass sie sie die Abenteuer überstanden haben!
"Die Splitterklinge" ist der dritte Band der Gargoyle Queen Trilogie von Jennifer Estep, einer Autorin, der ich als großer Fan schon seit Langem treu bin. Mit jedem ihrer Werke erschafft sie fantasievolle ...
"Die Splitterklinge" ist der dritte Band der Gargoyle Queen Trilogie von Jennifer Estep, einer Autorin, der ich als großer Fan schon seit Langem treu bin. Mit jedem ihrer Werke erschafft sie fantasievolle Welten, die stets einzigartig und fesselnd sind.
Jennifer Esteps Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, leicht verständlich und voller Magie. Ich fand mich schnell wieder in der Geschichte zurecht, was auch daran lag, dass die Autorin am Anfang des Buches hilfreiche Erinnerungen eingebaut hat.
Die Protagonistin Gemma ist eine faszinierende Mischung aus Prinzessin, Spionin und Mentalmagierin, die verzweifelt versucht, ihr Königreich vor dem machthungrigen Milo Morricone zu schützen. Durch actiongeladene und dramatische Szenen bleibt die Spannung konstant hoch, besonders während des großen finalen Kampfes, in dem Gemma um die Krone kämpfen muss.
Aber auch romantische Szenen zwischen Gemma und Prinz Leo sorgen für Herzklopfen. Die Chemie zwischen den beiden ist einfach bezaubernd, und sie bilden ein wirklich süßes Paar.
Insgesamt bietet das Buch eine perfekte Mischung aus Spannung, Action und Romantik und bildet somit einen wundervollen und gelungenen Abschluss der Reihe.
Autor: Jennifer Estep
Titel: Die Splitterklinge - Gargoyle Queen Band 3
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 28. März 2024
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 978-3-492-70753-4
Preis: 18,00 € (Paperback) ...
Wissenswertes
Autor: Jennifer Estep
Titel: Die Splitterklinge - Gargoyle Queen Band 3
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 28. März 2024
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 978-3-492-70753-4
Preis: 18,00 € (Paperback) & 14,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 471 Seiten
Inhalt
Kronprinzessin Gemma rennt die Zeit davon. Obwohl sie eine gerissene Spionin und Mentalmagierin ist, konnte sie den geheimnisvollen Feind noch nicht enttarnen, der ihr Königreich Andvari bedroht. Inmitten der Vorbereitungen für ein spektakuläres Gladiatorenturnier heckt Gemma einen kühnen Plan aus. Doch schon bald gerät alles außer Kontrolle: Während ihr die Macht über ihr Königreich entgleitet, muss sie ihre Beziehung zu Prinz Leonidas retten und das Geheimnis um ihre Magie entschlüsseln. Sonst stirbt ihre Familie und ihre geliebte Heimat wird zerstört.
Cover
Dieser dritte Band passt sich nahtlos den anderen beiden der Reihe an. Neben dem auffälligen Titel spring auch die Klinge sofort ins Auge. Die grelle orange-rote Hintergrundfarbe ist nicht ganz mein Fall, passt allerdings ganz gut zum Inhalt.
Meine Meinung
Ich kenne bereits die beiden vorangegangenen Bände dieser Trilogie, genauso wie die Trilogie, die in demselben Universum spielt. Ich denke, dass ihr zumindest mit den anderen beiden Bänden dieser Reihe anfangen solltet, bevor ihr dieses Buch in die Hand nehmt.
Gemma ist die weibliche Protagonistin und zudem diejenige aus deren Sicht wir das komplette Buch erleben. Ich mag viele ihrer Eigenschaften, finde aber ebenso viele Dinge, die mich stören. Grundsätzlich ist Gemma eine wundervolle Prinzessin für ihr Königreich: sie ist engagiert, mutig und selbstbewusst. Ich finde sie aber ebenso zu impulsiv, ihre Pläne weisen gerne massive Lücken auf und irgendwie hatte ich häufig das Gefühl, dass sie sich selbst unnötigerweise in Schwierigkeiten bringen möchte. Merkwürdig fand ich außerdem, dass sie als einzige Nachkommin der Ripleys ohne Leibwächter o. ä. herumreist, während ihr Vater und Großvater nur im Palast sitzen und nichts nennenswertes unternehmen.
Leonidas, der Mann in den sie verliebt ist, weist leider das gleiche Problem auf, wie alle anderen männlichen Protagonisten, die ich von Jennifer Estep kenne. Im Vergleich zur Protagonistin kommen diese einfach schlechter weg. Dies betrifft allgemein, wie oft diese letztlich vorkommen, sowie die Dimensionalität des Charakters an sich. Ich mag Leonidas, für mich fehlt es aber eindeutig an Tiefe und emotionaler Bandbreite.
Leider drehen wir uns thematisch so sehr im Kreis, dass ich das Gefühl bekommen habe, Geschehnisse mehrfach erlebt zu haben. Neben massiven Logiklücken bzw. Problemen, die mit Leichtigkeit hätten umgangen werden können, fehlt es der Autorin an der Fähigkeit wichtige Momente durch gezieltes in die Länge ziehen in den Fokus zu rücken. Ich würde das Buch nicht als unvorhersehbar bezeichnen und auch das Ende wartet mit Dingen auf, die man sich auf den ersten Seiten bereits hätte denken können. Ich sehe viele gute Ansätze, aber es reicht nie darüber hinaus.
Der Schreibstil ist in Ordnung, wenn wir über die bereits angesprochenen Fähigkeit des Momente-Auskostens hinwegsehen. Doch auch hier finde ich etwas, dass mich sehr stört. Vorneweg, die Autorin verliert sich zu sehr in unwichtigen, sich wiederholenden Details. Die permanenten Wiederholungen der einzelnen Wappen der Länder sind dabei eines der Dinge, die mich am meisten gestört haben. Egal ob Gebäude, Gegenstand oder Kleidungsstück, ich glaube, diese Protagonistin besitzt nicht eine Sache auf der nicht mindestens ein Gargoyle abgebildet ist. Fühlte sich für mich an, als würde jedes Land eigene schlecht ausgeführte Schleichwerbung für sich selbst machen wollen und war für meinen Geschmack definitiv zu überzogen.
Ich bin mir sicher, dass diese mittelmäßige Rezension auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass ich einfach nicht die richtige Zielgruppe bin. Ich denke nicht, dass ich in Zukunft wieder ein Buch von dieser Autorin lesen würde, selbst wenn dieses im Vorneherein noch so gut klingt.
Fazit
Ich glaube für eine jüngere Zielgruppe, als ich es bin, sowie Einsteiger in das Fantasy Genre wäre diese Reihe perfekt. Mir fehlt es an Tiefgang, wichtigen Details und emotionaler Bandbreite. Dennoch gibt Gemma eine wundervolle weibliche Protagonistin ab, die viele von euch sicher lieben lernen.
Mit "Die Splitterklinge" erschien Ende März der dritte und letzt Teil der "Gargoyle Queen"-Reihe, welche in direkter Verbindung mit Jennifer Esteps "Splitterkrone"-Reihe rund um "Kill the Queen", "Protect ...
Mit "Die Splitterklinge" erschien Ende März der dritte und letzt Teil der "Gargoyle Queen"-Reihe, welche in direkter Verbindung mit Jennifer Esteps "Splitterkrone"-Reihe rund um "Kill the Queen", "Protect the Prince" und "Crush the King" steht. Da wir die anderen Bücher der Autorin ebenfalls zusammen gelesen haben, habe ich auch "Die Dornenthron" wieder als Buddyread mit Sofia von "Sofias kleine Bücherwelt" (wie immer an dieser Stelle ein kurzes Shoutout!!) gelesen. Nach "Die Saphirkrone" und "Der Dornenthron" wird die Geschichte von Andvaris Kronprinzessin Gemma und deren mortanischen Geliebten Leonidas nun zu Ende erzählt - allerdings leider in einem für mich nur mäßig überzeugenden Finale.
Das Cover und der Titel der deutschen Ausgabe erinnern anders als die Originaledition nur wenig an die Gestaltung der Hauptreihe. Während sich im Englischen der Titel "Conquer the Kingdom" perfekt in die Reihe der Titel von Band eins bis drei einreiht, stechen der deutsche Titel und das Cover etwas heraus. Zu sehen ist der Titel in weißen geschwungenen Großbuchstaben vor einem dunkelroten Hintergrund, der von goldenen und roten Lichtpunkten durchzogen ist und im unteren Teil des Bildes ein kunstvoll gearbeitetes Schwert zeigt. Die Gestaltung des Covers ist unterm Strich also stimmig und hübsch anzusehen, dabei aber leider recht nichtssagend - denn ein bedeutungsvolles Schwert (sogar vielleicht eine "Splitterklinge") sucht man in der Geschichte vergeblich. Ebenfalls schade fand ich, dass wir hier anders als in der Hauptreihe keine beigefügte Karte von Jennifer Esteps Fantasy-Welt erhalten. Gerade da die Handlung sehr schnell zwischen verschiedenen Orten in Andvari hin und herspringt, wäre eine Karte hier sehr hilfreich gewesen!
Erster Satz: "Ich habe in meinem Leben schon viele Rollen gespielt".
Bevor ich mit "Die Splitterklinge" begonnen habe, habe ich überlegt, ob ich die vorherigen Bände nochmal rereaden muss, da ich mich kaum erinnern konnte, was in "Der Dornenthron" passiert ist. Da die Autorin in den ersten Kapiteln nebenbei unsere Erinnerungen durch Wiederholungen auffrischt, konnte ich aber trotzdem gut der Handlung folgen. Dass Gemma und ihre Familie in Band 2 zuletzt bei einem politischen Gipfeltreffen nur knapp dem Tod entronnen sind, ist mir dann auch bald wieder gegenwärtig geworden. Seitdem jagt sie nun gemeinsam mit ihren Freunden Milo von Morta, um die Bedrohung ihres Königreiches durch ihn ein für alle mal auszuschalten. An genau diesem Punkt setzt die Handlung von Band 3 an und führt uns zunächst auf ein Piratenschiff, auf dem sie abtrünnige Mortaner vermutet, die das bald anstehenden "Schwert und Schild"-Turnier stören wollen...
"Ich hatte das Gefühl, dass wir auf der Schneide einer Klinge tanzten - und wenn die Musik verklang, würden wir umkippen und in Stücke geschnitten werden."
Nach dem typischen flotten Einstieg inklusive Beinahetod, Kampfszenen und Lebensgefahr nimmt "Die Splitterklinge" erstmal wieder stark das Tempo raus und widmet sich erneut ausführlich politischen Beziehungen auf dem Turnier sowie der Vertiefung von Gemmas Beziehung zu Leo. Angesichts der Tatsache, dass es sich hier um das "große Finale" der Reihe handelt und ich mit etwas mehr Dramatik und vielleicht sogar einem offenen Krieg gerechnet hätte, waren die ersten 200 Seiten trotz Intrigen zwischen Kaffeekränzchen oder einem Kampf hier und dort also überraschend lasch. Zusätzlich fällt auf, dass von der ohnehin schon recht knapp bemessenen Seitenzahl in der Summe bestimmt wieder allein 100 Seiten für Beschreibungen von Umgebungen, Kleidung oder Essen draufgehen, was die Geschichte zusätzlich ausbremst. In der Splitterkrone-Reihe waren Informationen über Setting und Figuren eher beiläufig platziert und ließen mehr Raum für die aufs Ganze gehende Handlung. Hier werden Kleidung, Zimmer, Magie und Gärten manchmal seitenlang beschrieben. Die ausführlichen, teilweise abschweifenden Beschreibungen regen zwar die Fantasie stark an und kreieren eine düstere Ästhetik, bremsen die Handlung jedoch aus und lassen den Eindruck entstehen, dass die Geschichte im Verhältnis zur Handlung etwas zu viele Seiten hat. Zwar erhalten wir neben der Haupthandlung ab und an spannende Rückblicke in die Kindheit der Protagonistin, die auch ihr erstes Treffen mit Grimmley beschreiben und uns Hintergründe der Handlung besser verstehen lassen, hier wäre aber eventuell ein paralleler Handlungsstrang oder eine weitere Erzählperspektive hilfreich gewesen, um etwas mehr Schwung in die Handlung zu bringen.
Neben den vielen Wiederholungen und ausufernden Beschreibungen, gibt es mit dem Turnier, den sich versammelnden politischen Kräften, den Gladiatorenkämpfen, den Attentaten und Hinterhalte leider auch recht viele Überschneidungen zur Handlung vorheriger Bände. Für das Finale hätte ich mir gerne etwas Originelleres, Neueres gewünscht. Denn auch die zwei großen Hauptkonflikte der Handlung sind meiner Meinung nach nicht besonders gut aufgezogen und reichen nicht aus, um die dreibändige Reihe vollständig zu tragen. Das wäre zum einen die Bedrohung durch Milo und die restliche Morricone Familie aus Morta. Hier wird nun endlich sein böser Masterplan aufgelöst und vereitelt. Was er geplant hat, ist allerdings nicht so revolutionär oder krass durchdacht, als dass es das große Mysterium, das seit Band 1 um ihn gemacht wurde, gerechtfertigt hätte. Schon in Band 1 konnte ich ihn als Bösewicht nicht ganz ernst nehmen und ich finde ihn auch hier deutlich zu stark aufgeblasen. Die deutlich interessantere Figur ist da bei Weitem seine Mutter Maeven, die hier bis auf eine (grandiose!) Schlussszene aber sehr kurz kommt.
"Mein Plan wird uns wahrscheinlich beide umbringen." Er grinste breit. "Klingt spannend." Ich erwiderte das Grinsen. "Finde ich auch."
Der zweite Hauptkonflikt ist die Liebesgeschichte zwischen Leonidas und Gemma, die eigentlich in Band 2 bereits besiegelt wurde, die hier aber zu ungünstigen Zeitpunkten und aus etwas fadenscheinigen Gründen nochmals in Frage gestellt wird. Das lässt sich zwar schnell überwinden, es bleibt allerdings die Frage, weshalb man Band 2 und Band 3 nicht vielleicht hätte zusammenlegen können, um einen runderen Spannungsbogen zu kreieren.
"Weißt du, wie man ein Königreich am schnellsten erobert, Gemma?", fragt Milo höhnisch. "Man zerquetscht sein Herz."
Wenn man von Gemmas nervtötender Blindheit im Umgang mit Leonidas absieht, ist sie auch in dieser Fortsetzung eine sympathische Hauptfigur, die sich stimmig weiterentwickelt und neue Stärke in sich entdeckt. Da sie sehr mutig, loyal ihrem Land gegenüber, dabei aber auch voll Mitgefühl, Wärme und dem genau richtigen Maß an zerbrechlichem Selbstbewusstsein ist, habe ich sie aber sehr schnell ins Herz geschlossen und für ihre Stärke bewundert. Genau wie in der Hauptreihe blieb sie nicht die einzige starke Frau, die sich nichts sagen lässt und die wir hier bewundern dürfen. Neben Gemma, der geheimnisvollen Spionin Reiko und der Prinzessin Delmira ist vor allem die Antagonistin, die skrupellose mortanische Königin Maeven, eine vielschichtige ambivalente Figur, die mich sehr fasziniert hat. Ich bin ein großer Fan von feministischer Fantasy, in der es Königinnen und Kämpferinnen gibt, die sich nicht von irgendwelchen Rittern retten lassen oder von gutaussehenden Prinzen abgelenkt werden, sondern selbst das Heft in die Hand nehmen, wodurch Jennifer Estep noch weitere Pluspunkte sammeln konnte. Wie bereits erwähnt, hätte sie hier allerdings etwas mehr Auftritte haben können, sodass einige Fragen, die ich bezüglich ihr als Figur hatte, unbeantwortet bleiben...
Mit dem Mentalmagier und Gemmas Nemesis aus Kindertagen Leonidas haben wir einen nach Geißblatt-duftenden, Bibliothek-besitzenden, gutaussehenden und beschützerischen Love Interest, der mir in Band 1 schon sehr schnell ans Herz gewachsen ist. Auch wenn er als mortanischer Prinz alles verkörpert, was Gemma hasst und die beiden eine komplizierte, belastete Vergangenheit verbindet, sehen wir sofort, dass er anders ist als seine Familie und es trotz einiger bedauernswerter Ausrutscher tief im Herzen gut meint. Genau wie schon Lukas in der Hauptreihe, wird er hier aber leider etwas zu einer Nebenfigur degradiert und hätte ebenfalls gerne noch etwas mehr eigene Konflikte und Gedanken haben können.
"Wir Morricones herrschen - oder sterben. So einfach ist das. Und dasselbe gilt für Gargoyle-Königinnen."
Ebenfalls ein wenig mehr erhofft hatte ich mir bezüglich der Nebenfiguren. Diese blieben bis auf Reiko, Maeven und Gemmas Gargoyle Grimley erstaunlich blass und hätten noch deutlich mehr Potenzial gehabt. Außerdem habe ich nun drei Teile vergeblich auf eine Begegnung mit Lucas Sullivan und Everleigh Blair aus der Hauptreihe gewartet. Ich kann verstehen, weshalb die Autorin es hier größtenteils bei kurzen Nennungen von Evie, Lucas, Alvis, Xenia und Co gelassen hat, da es sich um eine unabhängige Reihe handelt. Ich bin aber dennoch enttäuscht, dass die Autorin die Spin-Off-Reihe ohne ein einziges Wiedersehen oder ein Easter Egg für ihre Fans verstreichen ließ.
"Ich konnte mir kein schöneres Ende für diesen Abend vorstellen - keinen besseren Auftakt für unser gemeinsames Leben. Ich war immer gern Prinzessin gewesen und dann Spionin und schließlich die Gargoyle-Königin. Manchmal gab es aber einfach nichts Besseres, als Gemma zu sein."
Der letzte Sargnagel für dieses Finale war für mich leider der Showdown. Nicht nur, dass im Endeffekt doch alles viel einfacher und offensichtlicher gelöst wurde als ich dachte, es waren sogar auch einige Logiklücken im Endkampf zu finden. Dazu kommt, dass einige Informationen wie zum Beispiel Merildes Visionen, Maevens Pläne oder das Geheimnis um die Gargoyle-Königin schon etwas früher und ausführlich vorbereitet und zum zentralen Thema dieses Finales hätten werden können, statt nach 300 recht ereignislosen Seiten kurz und unspektakulär am Ende zu erscheinen. Die Auflösung und das Happy End nach dem Showdown, haben mich dann wieder etwas versöhnlicher gestimmt, vor allem, da es darauf hindeutet, dass es vielleicht noch eine dritte Reihe über Delmira geben könnte.
Ob ich eine potenzielle dritte Reihe lesen würde, die in Buchovia spielt, weiß ich noch nicht sicher. Die Wiederholungen haben gezeigt, dass die Autorin die meisten Ideen und Visionen für diese Fantasy-Welt bereits aufgebraucht hat. Auf der anderen Seite habe ich die vergangenen beiden Reihen aber beide gerne gelesen und trotz dass ich mir in diesem Final bezüglich der Handlung und der Figuren also etwas mehr erhofft hatte, ist es kein schlechtes Buch gewesen. Dafür sorgen zum einen der für High Fantasy recht temporeiche und dynamische Erzählstil, der die Handlung zu kontinuierlich vorwärts treibt und immer wieder eine gute Portion Humor einsetzt. Mit spannenden Kämpfen, Intrigen, Geheimnissen, der Vorstellung von Fabelwesen wie Gargoyles oder Strixen und dem Kennenlernen von verschiedenen Arten von Magiern - Murkse, die eine verbesserte Körpereigenschaft besitzen, Morphe, die sich in Monstergestalten verwandeln, Magier, die Elemente kontrollieren und Meister, die aus Materialien die beeindruckendsten Dinge herstellen können - bekommen wir zu zum anderen genügend Spannendes präsentiert, dass man darüber wegsehen kann, dass auch hier einige Fantasy-Klischees verbaut wurden und die Handlung nicht immer unvorhersehbar und zweifelsfrei logisch ist. Ich werde also einfach mal abwarten, für was sich die Autorin entscheidet und dann nochmal abwägen...
FAZIT
"Die Splitterklinge" war für mich leider nur ein mittelmäßig überzeugendes Finale. Die offenen Fragen werden sehr spät und sehr knapp geklärt, der Showdown war für mich nicht ganz rund und der Handlungsverlauf ist sehr ähnlich wie in den vorherigen Bänden. Hier hat mir einfach ein bisschen Dramatik, Originalität, Epik und ein roter Faden gefehlt. Trotzdem ein solider Abschluss einer guten Fantasy-Reihe, für den ich gnädige 3 Sterne vergebe.