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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2024

Woher kommt das Dromedar, originelle Fotointeraktion mit neuem Plüschfreund

Als das Dromedar in meinem Garten stand
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Plötzlich steht es da, das menschhohe Plüschdromedar. Es sucht wahrscheinlich einen Freund und der Erzähler dieses besonderen Fotobilderbuchs, er könnte es wohl sein. Woher kommst du denn, ist seine erste ...

Plötzlich steht es da, das menschhohe Plüschdromedar. Es sucht wahrscheinlich einen Freund und der Erzähler dieses besonderen Fotobilderbuchs, er könnte es wohl sein. Woher kommst du denn, ist seine erste Frage. Viele mögliche Orte.zählt er auf, vielleicht aus dem Wald, aus einem Bunker, bist du her geschwommen oder per Schiff zu mir gekommen, hast du einfach diese Treppe genommen, sag es mir. Von jedem dieser Orte kann man ein Foto sehen, mit dem braunen Dromedar und ihm selbst darauf, immer ziemlich lustig drapiert und in schöner Eintracht miteinander. Man kommt sich näher, sitzt bzw. verrenkt sich gemeinsam auf einer Bank oder geht, das ist dann schon ganz am Ende des Buches, zusammen einen Weg entlang. Woher das Dromedar dann wirklich kommt, seine Antworten sind originell, aber letztendlich ist es immer ein Nein. Doch dann rückt es doch noch damit heraus. Es ist einfach über einen Zaun gesprungen und nun ist es da, bereit für gemeinsame Unternehmungen. Man könnte ja zusammen durch die Lande fahren und nicht nur Fotos machen von sich selbst, sondern sich mit all den neugierigen Menschen am Wegesrand unterhalten, in Interaktion treten, wie man so schön sagt. Aber das wäre dann wohl der zweite Band dieser Geschichte.
Sehr originell ist dieses Buch, ein wenig schräg und sehr passend zusammengeführt in seiner Kombination aus Foto und Text. Gedacht ist es für Kinder und die haben viel Spaß dabei,. Aber ihre Vorleser, die Erwachsenen sind hier mit genauso viel Freude mit dabei und gerade sie hätte die Einbindung von ein paar mehr Menschen, ein paar mehr Begegnungen, zu einem noch zufriedeneren Gesamterlebnis geführt.
Aber wir hoffen auf Band 2, denn die beiden haben sich jetzt doch wohl gefunden und wollen nun als Freunde gemeinsam hinaus in die Welt.

Veröffentlicht am 18.04.2024

Eine individuelle Familiengeschichte mit allem was dazugehört

Treibgut
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Der angesehene Meeresbiologe Adam Gardener steht kurz vor seinem 70.Geburtstag und will dort noch einmal ein forscherisches Highlight präsentieren. Deshalb setzt er die Medikamente, die ihn beeinträchtigen, ...

Der angesehene Meeresbiologe Adam Gardener steht kurz vor seinem 70.Geburtstag und will dort noch einmal ein forscherisches Highlight präsentieren. Deshalb setzt er die Medikamente, die ihn beeinträchtigen, heimlich ab. Seine zwei Kinder, Ken und Abbey hat er nach dem sehr frühen Tod seiner Frau alleine großgezogen. Sein Sohn, ein gutsituierter Geschäftsmann, mit Frau und zwei Kindern, strebt eine politische Karriere an. Da ist heile Welt natürlich sehr wichtig, auch wenn es nur Fassade ist. Denn in seiner Ehe gibt es massive Probleme. Abbey ist Künstlerin geworden. Die enge Beziehung der beiden Geschwister in ihrer Kindheit hat sich inzwischen zu einem sehr angespannten kontroversen Verhältnis gewandelt, was sich aufgrund von Kens notwendigem Wohlwollen ihr gegenüber, ihr Atelier gehört ihm und sie nutzt es kostenlos, als noch problematischer darstellt. Auch die anderen Protagonisten in diesem Familiengefüge stellen durchaus starke Charaktere da und als dann, gerade vor dem Hintergrund der hochgehaltenen konservativ vorgelebten Lebensweise auch noch eine uneheliche Tochter mit Frau und Kind auftaucht, ist eine noch weiter gesteigerte 'Turbulenz' in all den Gegensätzlichkeiten vorprogrammiert.
Und dann der große Tag, da kann man sich schon ein bisschen denken, dass es dann herausbricht wie ein Vulkan, all das Ungesagte und noch ein paar vergrabene Geheimnisse mit dazu.
Dies ist eine sehr lebendige Geschichte rund um eine Familie und ihr 'Treibgut', fein und präzise miteinander verwoben in ihrem Mit- und Gegeneinander, in ihrem Aufbegehren und auch dem Versuch auf Versöhnung.
Das Ganze hat genau die richtige Balance, um gut zu sein und trotzdem den Anspruch auf angenehme Unterhaltung nicht zu sprengen.
Ich mochte es sehr.

Veröffentlicht am 16.04.2024

Als Kind Flüchtling zu sein, allein in einem neuen Land und doch ist da viel Menschlichkeit

Der Wind kennt meinen Namen
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Kinder, die ihre Heimat verlassen müssen, aus purer Not, um dem Tod zu entrinnen und dann ein neues Land, das einen nicht willkommen heißt, oft zumindest, davon handelt Isabel Allendes neues Werk. Da ist ...

Kinder, die ihre Heimat verlassen müssen, aus purer Not, um dem Tod zu entrinnen und dann ein neues Land, das einen nicht willkommen heißt, oft zumindest, davon handelt Isabel Allendes neues Werk. Da ist der 6-jährige Samuel, der 1938 von seiner Mutter, als letzter rettender Ausweg, mit einem Kindertransport nach England geschickt wird. Und da ist Anita, mehr wie 80 Jahre später flüchtet ihre Mutter mit dem fast blinden Mädchen aus ihrer Heimat El Salvator, um in den USA Zuflucht zu suchen. An der Grenze werden die beiden getrennt und Anita kommt in ein Lager. Beide Kinder versuchern zu überleben, gerade auch in sich selbst. Bei Samuel ist es vor allem die Musik, die ihn die lange Litanei ertragen lässt, bis er irgendwann ankommt, bei neuen Eltern, die alles tun, um ihm ein zuhause zu geben. Und Anita, sie schafft sich eine eigene Welt, in ihrer Fantasie, mit einer imaginären Freundin, die ihr das Gefühl gibt, nicht so unendlich allein zu sein.
Und so zeigt die Autorin uns auf, einprägsam und wie immer in ihrem sehr gut lesbaren Stil, was Flüchtlingsein bedeutet, egal, zu welcher Zeit, egal, mit welchem Hintergrund. Und dass es Kinder sind, das gräbt sich nochmal so tief ein, in unser Bewusstsein und rüttelt auf. Unsere eigene Einstellung auch zur aktuellen Lage, die so viele weitere Menschen in Not 'produziert', diese Geschichte hilft, sie, falls das so ist, vielleicht wieder zurechtzurücken, hin zu Empathie und Menschlichkeit. Und genau diese Menschlichkeit, sie kommt letztendlich auch in diesem Buch nicht zu kurz und lässt die Hoffnungslosigkeit zu Hoffnung werden, hier ganz konkret für diese beiden Kinder. Und irgendwann, nach ein wenig langer Zeit, findet sich die Verbindung, die die Handlungsstränge zusammenführt und dieser Geschichte ein gutes Ende gibt. Einige der Protagonisten werden verdienterweise etwas 'belohnt' und dem Leser hilft es, den, man muss es wohl tatsächlich Mut nennen, aufzubringen, um, wo immer es geht, menschlich zu sein.
Dieses Buch, es bietet richtig gute Unterhaltung, mit Themen, die ihre Aktualität nie verlieren werden. Auch die politischen Vorgaben werden nicht ausgespart und trotzdem bleibt es persönlich.
Fiktion, die der Realität in nichts nachsteht!
Der neue Allende-Roman.

Veröffentlicht am 14.04.2024

Eine dicke Freundschaft und ein Streit ändert daran gar nichts

Lilly und Billy
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Das Hasenmädchen Lilly und der junge Enterich Billy sind dicke Freunde. Schon morgens freuen sie sich darauf, sich gleich zu sehen, während der Woche in der Schule und am Wochenende so richtig den ganzen ...

Das Hasenmädchen Lilly und der junge Enterich Billy sind dicke Freunde. Schon morgens freuen sie sich darauf, sich gleich zu sehen, während der Woche in der Schule und am Wochenende so richtig den ganzen Tag. Da wird dann getollt, man gibt sich gegenseitig lustige Namen und der ein oder andere freundschaftliche Schubser ist auch dabei. Doch an einem Samstagmorgen geht es Lilly gar nicht gut. Sie macht sich große Sorgen um ihren kleinen Bruder, der letzte Nacht sehr krank geworden ist. Da ist dann das Foppen und Schubsen von Billy plötzlich gar nicht mehr lustig und aus ihrem sonst so freundschaftlichen Spiel wird eine böse Streiterei, so richtig mit Hauen und Wehtun. Erst die kluge Füchsin macht dem ein Ende und erklärt den beiden, nachdem sie sich beruhigt haben, was da falsch gelaufen ist. Lilly und Billy hatten nämlich richtig Angst bekommen, dass sie nun keine Freunde mehr sind. Aber das ist nicht so, denn nach dem Streiten kommt das Vertragen. Das hinzukriegen ist zwar gar nicht so einfach, aber danach ist alles wieder gut.
Das ist eine tolle Geschichte, die uns sehr helfen kann, denn das könnten richtig gut auch du und ich sein, Freunde, bei denen gerade einmal etwas schief läuft. Aber das mit dem Vertragen bekommen auch wir dann bestimmt hin. Und natürlich der kleine Tipp, schaut hin, wenn es dem anderen einmal nicht so gut geht, dann einfach auch mal zuhören und trösten. Und von Lillys Seite aus betrachtet, nicht einfach vor sich hingrummeln, sondern mit dem Freund reden, damit er weiß, das etwas nicht stimmt.
Man muss Lilly und Billy einfach mögen und dazu tragen auch die sehr gelungenen Bilder bei. Man freut sich und leidet mit ihnen. Und deshalb wollen sie uns auch nicht nur auf ganz tolle Weise etwas von Freundschaft erzählen. In einem nächsten Band geht es dann um ein anderes Thema, worüber zu reden ganz wichtig ist in unser aller Leben. Und so können wir uns freuen, auf ein schönes Wiedersehen.

Veröffentlicht am 08.04.2024

Ein junges Mädchen, ihre Gabe und ein erstes großes Abenteuer

Nic Blake - Die Prophezeiung der leuchtenden Welt
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Nic Blake hat genau wie ihr Vater eine Gabe, eine Superkraft, von der die Welt der Gewöhnlichen aber nichts erfahren darf. Damit das auf keinen Fall passiert, sind die beiden ziemlich oft umgezogen, doch ...

Nic Blake hat genau wie ihr Vater eine Gabe, eine Superkraft, von der die Welt der Gewöhnlichen aber nichts erfahren darf. Damit das auf keinen Fall passiert, sind die beiden ziemlich oft umgezogen, doch hier fühlt sich Nic erstmals richtig Zuhause und hofft nun, dass ihr Vater ihr an ihrem 12. Geburtstag endlich ihren Wunsch erfüllt und sie anleitet, wie sie ihre magischen Fähigkeiten richtig einsetzen kann. Dieser hält dies aber noch für zu früh und schenkt ihr stattdessen einen Höllenhundwelpen. Doch die magische Welt schlägt trotzdem zu, mit einer alten Prophezeiung und der Bedrohung von Nics ganzer Familie, denn plötzlich treten auch ihre schon lange weggegangene Mutter und ihr Zwillingsbruder wieder in Erscheinung. Nun hängt alles von Nic ab und ob sie darauf vorbereitet ist, das hat jetzt keine Bedeutung mehr. Zusammen mit ihrem Bruder und ihrem besten Freund JP wird sie regelrecht hineingerissen in dieses fantastische rasent dahinjagende Abenteuer, so voller Spannung und Magie, dass einem die Spuke wegbleibt. Durchschnaufen ist hier nicht und das gilt nicht nur für das starke Trio, das durch Zusammenhalt und Freundschaft einfach alles schafft, sondern auch für die Leser dieser Fantasygeschichte, die regelrecht davongefegt werden von dem äußerst kreativen und einfach ein wenig anderen ersten Teil einer neuen Reihe, die hier eine gelungene Mischung aufzeigt, eine Verbindung aus Mystik, Magie und geschichtlichen Nuancen des Themas Sklaverei, von seinen Ursprüngen hinüber nach Amerika. Und dazu kommt eine Portion Südstaatenflair, die die Sprache nicht außen vor lässt.
Mit ein klein bisschen weniger Tempo und Zeit fürs Kennenlernen hätte man auch gut leben können, aber auch so überzeugt die Autorin auch mit dieser 'Eröffnung' auf ganzer Linie und man hofft schon sehr, dass es bald weiter geht.