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Veröffentlicht am 29.04.2024

Verzwackter Fall für Privatermittler Wilde

Der Junge aus dem Wald
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Ein Mädchen verschwindet spurlos und ein Mitschüler bittet seinen Patenonkel - Privatermittler Wilde - um Hilfe. Das Mädchen war ein hoffnungsloses Mobbingopfer an der Schule, doch nach und nach zeigt ...

Ein Mädchen verschwindet spurlos und ein Mitschüler bittet seinen Patenonkel - Privatermittler Wilde - um Hilfe. Das Mädchen war ein hoffnungsloses Mobbingopfer an der Schule, doch nach und nach zeigt sich, dass der Fall weit komplexer ist, als ursprünglich gedacht.

Ich mag sie ja, diese ganz besonderen Ermittler in Thrillern. Die Typen, die Ecken und Kanten haben, denen das Leben schon ordentlich die ein oder andere Breitseite verpasst hat. Und deren Hintergründe, Psychologie und Lebensgeschichte dem Leser erst im Verlauf der Reihe nach und nach offenbart wird. Menschen, die kämpfen müssen und die trotz allem stark sind und für die Schwachen einstehen. So gesellt sich mit Wilde neben Will Trent (Karin Slaughter) und Cyrus Haven (Michael Robotham) nun noch so ein einzigartiger Charakter auf meine Favourites Liste.

Wilde wurde als Kind im Wald aufgegriffen, wo er sich scheinbar seit Monaten wenn nicht Jahren alleine durchgeschlagen hat. Bis heute ist unklar, was ihm passiert ist und wo er herkommt. Die Zeit hat ihn geprägt und so bringt er einige besondere Verhaltensweisen aber auch Fähigkeiten mit, die ihm bei seiner Arbeit durchaus auch mal behilflich sind.

Doch auch die weiteren Charaktere in dem Buch konnten mich überzeugen und mich mit vielen schlagfertigen und teils witzigen Dialogen unterhalten. Nicht zuletzt Wildes enge Vertraute und erfolgreiche Anwältin Hester. Eine wunderbar direkte, selbstbewusste und schlagfertige Frau.

Der Fall ist bis zum Schluss spannend und man wird durchaus das ein oder andere Mal überrascht. Insgesamt ein Buch, das mich durchweg gefesselt hat und das ich zügig gelesen habe. Insbesondere der Protagonist hat meine Sympathien gewonnen und ich bin sehr neugierig, im zweiten Teil der Reihe mehr über seine Vergangenheit zu erfahren.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Gelungener Reihen-Auftakt

Nikki King: Verfuchst noch mal!
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In „Nikki King: Verfuchst noch mal!“ lernen wir die Tierwandlerin Nikki, ihren neu gewonnenen Freund Jaro und den lustigen Hamster Gurke kennen. In diesem ersten Band entdeckt Nikki gerade selbst erst, ...

In „Nikki King: Verfuchst noch mal!“ lernen wir die Tierwandlerin Nikki, ihren neu gewonnenen Freund Jaro und den lustigen Hamster Gurke kennen. In diesem ersten Band entdeckt Nikki gerade selbst erst, welches Geheimnis in ihr schlummert und welche Fähigkeiten damit einhergehen.

Nikki ist eine sehr sympathische Protagonistin, die man sehr einfach ins Herz schließen kann. Sehr gut gefallen hat mir, das mit der Tierwandlerin Nikki mal eine Fähigkeit aus der Fantasy-Welt in Kinderbücher Einzug hält, die jenseits von Einhörnern, Feen und Zauberei angesiedelt ist.

Die Illustrationen sind wirklich gelungen. Die oft großflächigen und insgesamt sehr farbenfrohen Bilder zeichnen sich durch einen großen Einfalls- und Abwechslungsreichtum aus. So lässt die Illustratorin immer wieder verschiedene Gestaltungselemente - wie Pfeile, Sprechblasen oder den Comic ähnlichen Einschub von Begriffen/„Sounds“ wie Tataaa oder Wuuuusch - einfließen. Diese sollten den jungen Leser auch über das reine Betrachten der Bilder hinaus motivieren und unterhalten.

Dies in Kombination mit den kurzen Sätzen und der großen Schrift macht das Buch zu einem gelungenen Abenteuer für Leseanfänger. Sowohl Spannung als auch Humor kommen dabei nicht zu kurz.

Allzu schnell sind wir schon am Ende des Buches angekommen und sehr gespannt, welche Abenteuer das Trio noch erleben wird. Zumal da ja auch noch das ein oder andere Geheimnis aufzuklären wäre - z.B. was es mit den Augen im Gebüsch auf sich hat.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Der schmerzhafte Weg zur Selbstfindung

Was das Meer verspricht
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Trauriges, fast poetisches Buch über den schmerzhaften Weg der Selbstfindung und die erste große Liebe.

„Was das Meer verspricht“ ist so ganz anders als die Bücher, die ich normalerweise lese. Es nimmt ...

Trauriges, fast poetisches Buch über den schmerzhaften Weg der Selbstfindung und die erste große Liebe.

„Was das Meer verspricht“ ist so ganz anders als die Bücher, die ich normalerweise lese. Es nimmt sich Zeit die Handlung zu entwickeln und gibt doch immer wieder Hinweise, worauf es am Ende hinausläuft. Es ist kein Buch der Spannung und Geheimnisse aber eine eindringliche und traurige Geschichte über die junge Frau Vida.

Diese lebt ein Leben im Gewohnheitstrott - wie es von ihr erwartet wird - auf einer Nordseeinsel. Als eines Tages eine unbekannte „Meerjungfrau“ in das verwaiste Nachbarhaus zieht, verändert sich für Vida alles.

Erzählt aus der Ich-Perspektive erleben wir, wie Vida langsam nicht nur ihre Beziehung und bevorstehende Hochzeit, sondern ihren kompletten Lebensentwurf und die Beziehungen zu ihrem Bruder und ihrer Mutter in Frage stellt. Es ist ein schmerzhafter Prozess voller Zweifel, Schmerz, Hoffnung und überbordender Liebe.

Dabei hatte ich manchmal das Gefühl, dass sich die Gedanken wiederholen - aber irgendwie ist es auch gerade das, was die Geschichte so authentisch macht. Das innere Gedankenkarussell und die intensiven Überlegungen.

Vida ist ein Charakter, der sich im Verlauf der Handlung stark entwickelt und meiner Meinung nach wird das Buch konsequent zu Ende gebracht.

Der Schreibstil ist sehr schön und voller wundervoller Formulierungen. Die Kapitel sind sehr kurz, so dass man geradezu hindurch fliegt.

Eine wirklich schöne, wenn auch emotional traurige Geschichte.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Macht, Intrigen und düstere Familiengeheimnisse

Meeresfriedhof
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Dieses Buch hat mich mit seiner Komplexität - sowohl der Charaktere als auch der behandelten Themen - wirklich überrascht.

Es geht um eine mächtige, norwegische Familie mit zwei verfeindeten Linien. Als ...

Dieses Buch hat mich mit seiner Komplexität - sowohl der Charaktere als auch der behandelten Themen - wirklich überrascht.

Es geht um eine mächtige, norwegische Familie mit zwei verfeindeten Linien. Als die Familienälteste stirbt, bleibt das Testament verschollen und es zeigen sich Hinweise, dass sich in der Vergangenheit der Falcks einige dunkle Geheimnisse verbergen. Sascha fängt an zu recherchieren und mit ihr tauchen wir ein in die norwegische Vergangenheit des dritten Reiches, in den Kampf gegen den IS und in die Welt der Geheimdienste.

So behandelt das Buch einige historische Momente wie den Untergang des Hurtigrutenschiffes „Prinsesse Ragnhild“ 1940 sowie die zumindest für mich eher unbekannte Zeit der norwegischen Besatzung durch die deutsche Wehrmacht sowie die Widerstandsbewegung - sowohl auf Seiten der Sozialdemokraten als auch innerhalb der Deutschen Wehrmacht. Diese hat mich wirklich fasziniert und auch mit ein paar neuen Informationen versorgt.

Die Charaktere sind allesamt unheimlich vielschichtig und undurchschaubar. So treffen diese wiederholt Entscheidungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte und die so die Spannung aufrecht erhalten und meine Sympathien regelmäßig in Frage gestellt haben.

Das Ende dieses ersten Teils einer Trilogie ist gut gelungen und verspricht schon jetzt eine spannende Fortsetzung der Geschichte. Für mich definitiv ein gelungener Auftakt - ich freue mich bereits auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Starker Roman über die Macht der Worte

Malnata
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„Malnata“ ist ein wirklich starkes Debüt der italienischen Autorin Beatrice Salvioni. Im historischen Kontext des Faschismus der 1930er Jahre und des Abessinienkrieges schafft sie zwei gegensätzliche, ...

„Malnata“ ist ein wirklich starkes Debüt der italienischen Autorin Beatrice Salvioni. Im historischen Kontext des Faschismus der 1930er Jahre und des Abessinienkrieges schafft sie zwei gegensätzliche, sehr starke und facettenreiche Charaktere und ein Statement für die Selbstbestimmung der Frau.

Francesca kommt aus einem strengen und recht lieblosen Elternhaus, in dem der Status eines „braven Mädchens“, Etikette und Angepasstheit einen hohen Stellenwert haben, um nach Außen das perfekte Bild abzugeben. Sie trifft auf „Malnata“, die Unheilbringerin, und findet in ihr mehr als nur eine Freundin. Unangepasst, frech und wild weckt diese Sehnsüchte und den Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung in Francesca.

Es ist ein tolles Buch, dass einen mitnimmt in eine Zeit des Fachismus, in der die Kriegsstimmung lebendig wird - von der Angst bis zur Euphorie. Eine Zeit, in der von den Frauen erwartet wurde, dass sie geben ohne etwas dafür zu verlangen und in der die christliche Religion mit ihrem Bild von Gut und Böse, Gott und Teufel allerhand an Aberglaube und Ablehnung provoziert hat.

Die verschiedenen Charaktere sind sehr klar skizziert und stark in ihrer Persönlichkeit und Entwicklung - das betrifft vor allem die beiden Protagonistinnen aber auch die diversen Nebencharaktere, über die verschiedene Themen in das Buch einfließen.

„Malnata“ bezieht eine klare Position und ist in Zeiten der erstarkenden Rechten und der #MeToo Bewegung - wenn auch historisch angesiedelt - doch top aktuell. Absolute Leseempfehlung.

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