Cover-Bild Beklaute Frauen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 28.02.2024
  • ISBN: 9783328603238
Leonie Schöler

Beklaute Frauen

Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte
Wie Frauen Geschichte schrieben – und Männer dafür den Ruhm bekamen

Muse, Sekretärin, Ehefrau – es gibt viele Bezeichnungen für Frauen, deren Einfluss aus der Geschichte radiert wurde. Für deren Leistungen Männer die Auszeichnungen und den Beifall bekamen: Wissenschaftlerinnen, deren Errungenschaften, im Gegensatz zu denen ihrer männlichen Kollegen, nicht anerkannt wurden. Autorinnen, die sich hinter männlichen Pseudonymen versteckten. Oder Künstlerinnen, die im Schatten ihrer Ehemänner in Vergessenheit geraten sind. Lebendig und unterhaltsam erzählt die Historikerin Leonie Schöler ihre Geschichten, sie zeigt, wer die Frauen sind, die unsere Gesellschaft bis heute wirklich vorangebracht haben. Und sie verdeutlicht, wie wichtig die Diskussion um Teilhabe und Sichtbarkeit ist. Dabei wird klar: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält.

Mit zahlreichen Abbildungen und Infokästen

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2024

Ein wichtiges Sachbuch

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Es ist nichts Neues, dass Errungenschaften von Frauen in der Geschichte systematisch unsichtbar gemacht und ihre Rollen auf die einer Ehefrau, Tochter, Assistentin oder Muse reduziert wurden. Wie umfassend ...

Es ist nichts Neues, dass Errungenschaften von Frauen in der Geschichte systematisch unsichtbar gemacht und ihre Rollen auf die einer Ehefrau, Tochter, Assistentin oder Muse reduziert wurden. Wie umfassend dies war und in wie vielen Bereichen Männer Beifall für Leistungen erhielten, die sie nicht selbst – oder zumindest nicht ohne Unterstützung von Frauen – erbracht haben, zeigt Leonie Schöler in ihrem kürzlich erschienenen Sachbuch „Beklaute Frauen“.

Nach einer kurzen Einleitung setzt sich die Autorin als erstes mit Frauen in der verschiedensten Revolutionen auseinander, zum Beispiel der Französischen, der Revolution von 1848/49 oder dem Kampf der Suffragetten. Sie kämpften ganz allgemein für Menschenrechte, aber auch für so konkrete Dinge wie den Brotpreis oder das Frauenwahlrecht. Denn bereits sie mussten feststellen: Das Vorbild, an dem alles gemessen und verhandelt wird, ist der weiße Mann.

Im zweiten Kapitel des Buches geht es dann um die Ehe und was diese für Frauen bedeutet. Zusammengefasst werden kann das im so genannten Matilda-Effekt, der besagt, dass je mehr Frauen arbeiten, desto stärker profitieren Männer um sie herum und desto weniger Anerkennung erhalten sie selbst. Ein bekanntes Beispiel? Mileva Marić (Ehefrau von Albert Einstein), deren Anteil an der Relativitätstheorie ihres Mannes als beträchtlich eingeschätzt wird. Von der Wissenschaft lässt sich dieses Phänomen auch auf die Kunst übertragen, was im nächsten Kapitel zum Thema wird. Hier geht es vor allem darum, wie Männer wie Marx, Brecht oder Picasso ihr weibliches Umfeld gezielt ausnutzten.

Kapitel vier befasst sich mit Frauen, denen der Nobelpreis verwehrt blieb (z.B. Rosalind Franklin für die Entschlüsselung der DNA), aber auch mit dem Sport. Denn immer dort, wo Frauen in gemischten Wettkämpfen über Männer siegten, wurde auf einmal die Trennung nach Geschlechtern beschlossen. Auch Leistungen in Kriegen, wie die der Mujeres Libres unter Franco oder der Soldatinnen in der Roten Armee, wurden zu Friedenszeiten vergessen und die Frauen sogar dafür beleidigt. Das letzte Kapitel beschäftigt sich schließlich u.a. mit Frauen, die männliche Pseudonyme verwendeten.

Leonie Schöler ist ein wichtiges, informatives Sachbuch gelungen, das zugleich wütend macht. Schön fand ich, dass sie dabei auch persönliche Geschichten teilt. Ihr Fazit kann ich nur unterstreichen: Es ist beunruhigend und beschämend, dass Frauenrechte im Moment wieder überall beschnitten werden und Aktivismus als unnötig bezeichnet wird.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Augenöffnender Überblick

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Die meisten großen Entdeckungen, Erfindungen und Entwicklungen der Vergangenheit verbinden wir mit Männern. Dabei ist es nicht so, als wären Frauen untätig gewesen – ihr Einfluss wird nur seit jeher aus ...

Die meisten großen Entdeckungen, Erfindungen und Entwicklungen der Vergangenheit verbinden wir mit Männern. Dabei ist es nicht so, als wären Frauen untätig gewesen – ihr Einfluss wird nur seit jeher aus der Geschichte radiert oder mit Begriffen wie »Sekretärin«, »Ehefrau von ...« etc. abgetan. Diesen Frauen – Wissenschaftlerinnen, Autorinnen, Kämpferinnen, Künstlerinnen – wird hiermit die Aufmerksamkeit geschenkt, die sie von Anfang an verdient hätten.


»Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält.« Mit diesem Satz hab ich gleich schon im Klappentext von »Beklaute Frauen« eine Aussage bekommen, die sich in meinem Kopf festgesetzt hat. Generell gab es so einige Passagen in dem Buch, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Die mir auch nochmal vor Augen geführt haben, wie begrenzt mein Horizont, meine Wahrnehmung eigentlich ist, obwohl ich das zu vermeiden versuche. Dabei hebt das Buch aber nicht den belehrenden Finger hoch, sondern klärt lediglich auf.

Ich finde es gut und richtig, wie viele verschiedene Bereiche dabei in diesem Buch aufgemacht werden. Es geht um Revolutionen und den Kampf um Rechte, um Physik und generell Naturwissenschaften, um Kunst, um die Ehe an sich, um Bildung, um Autorinnenschaft, … denn in jedem dieser Bereiche gibt es genug zum Thema zu sagen. Dabei bezieht sich Leonie Schöler auch immer wieder auf unsere heutige Zeit, vergleicht und verbindet mit der aktuellen Situation; und die letzten Kapitel bzgl. Bildung oder auch dem Internet setzen sich ganz explizit mit der Welt auseinander, in der wir in diesem Augenblick leben. So gibt »Beklaute Frauen« ein wirklich gutes Rundumpaket.

Außerdem findet die Autorin eine gute Balance zwischen dem Bericht von einzelnen Frauen, und ihrem Leben im Speziellen, und dem großen Ganzen. Die meisten Kapitel haben jeweils eine Frau im Fokus, wie zum Beispiel Mileva Marić oder Rosalind Franklin. Trotzdem gibt es auch breite Überblicke, und trotzdem wird immer wieder klargemacht, dass das keine 'Einzelschicksale' sind, auch wenn hier eben nur ausgewählte Frauen genannt werden (können). Das ganze hat System und das wird in dem Buch auch immer wieder herausgearbeitet. Diese ganze Mischung aus verschiedenen Oberbereichen, verschiedenen Frauen, verschiedenen Herangehensweisen hat mir extrem gut gefallen an dem Buch.

Man darf beim Lesen allerdings nicht vergessen, dass es immer noch ein Geschichtsbuch und die Autorin Historikerin ist. Das merkt man, das darf man auch merken; aber trotzdem hab ich mich (nach dem eingängigen Prolog) etwas schwer getan, ins Buch reinzufinden. Es geht mit dem Thema Revolutionen los, und dort wurden erstmal viele Zusammenhänge erklärt, die für mich zunächst etwas trocken wirkten. Die aber natürlich trotzdem wichtig sind. Generell gibt die Autorin auch immer einen Grundriss über die Situation, in der sich die »Protagonist
innen« des Kapitels befinden, damit man das ganze einordnen kann. Das ist nämlich unerlässlich, um die Zusammenhänge zu verstehen und die Gegebenheiten nachvollziehen zu können. Trotzdem liest es sich dadurch nicht gerade locker runter – wobei schon hier und da auch mal Alltagssprache und -Formulierungen auftauchen, und Leonie Schöler stets so schreibt, dass man es auch versteht, wenn man nicht im Thema ist. Das ist auf jeden Fall gelungen.


Ich habe mit diesem Buch einige Frauen neu kennengelernt, von denen ich hoffe, dass sie mir im Gedächtnis bleiben. Und ich hab auf jeden Fall wieder einiges daraus mitnehmen können. Es ist ein Geschichtsbuch, das nicht als lockere Abendlektüre funktioniert (was es auch gar nicht soll), aber meiner Meinung nach unbedingt gelesen werden sollte, weil ich es inhaltlich extrem wichtig finde und es wirklich gut gemacht ist. Ich bin froh, es gelesen zu haben und empfehle es auf jeden Fall weiter. 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Informativ & leicht zu folgen

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„Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“. In 𝗕𝗲𝗸𝗹𝗮𝘂𝘁𝗲 𝗙𝗿𝗮𝘂𝗲𝗻 – 𝗗𝗲𝗻𝗸𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻, 𝗙𝗼𝗿𝘀𝗰𝗵𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻, 𝗣𝗶𝗼𝗻𝗶𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻: 𝗗𝗶𝗲 𝘂𝗻𝘀𝗶𝗰𝗵𝘁𝗯𝗮𝗿𝗲𝗻 𝗛𝗲𝗹𝗱𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗚𝗲𝘀𝗰𝗵𝗶𝗰𝗵𝘁𝗲 wird der bekannte Spruch angepasst: „Hinter ...

„Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“. In 𝗕𝗲𝗸𝗹𝗮𝘂𝘁𝗲 𝗙𝗿𝗮𝘂𝗲𝗻 – 𝗗𝗲𝗻𝗸𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻, 𝗙𝗼𝗿𝘀𝗰𝗵𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻, 𝗣𝗶𝗼𝗻𝗶𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻: 𝗗𝗶𝗲 𝘂𝗻𝘀𝗶𝗰𝗵𝘁𝗯𝗮𝗿𝗲𝗻 𝗛𝗲𝗹𝗱𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗚𝗲𝘀𝗰𝗵𝗶𝗰𝗵𝘁𝗲 wird der bekannte Spruch angepasst: „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält.“

Die Erzählungen & Ausführungen strecken sich über insgesamt sechs Kapitel:

🗳️ (k)eine Bürgerin
💍 Endstation: Ehe
🎨 Künstlerin wird mit er geschrieben
🏆 ohne Auszeichnung
🔌 Widerstand
🕳️ vergessen & ausgelöscht

Es geht entsprechend u. a. um politische, gesellschaftliche, künstlerische und wissenschaftliche Beiträge und Bestrebungen von Frauen, deren Namen vergessen sind und ihr Wirken nun entweder ebenfalls vergessen oder einem Mann zugeordnet wird. Wenn die Frauen nicht vergessen wurden, „wird meist mehr über ihr Wesen oder ihren Lebensstil diskutiert als über ihr Wirken“ – unter Abgleich der Erwartungen, die an ihre Geschlechterrolle geknüpft sind.

Vielleicht erinnert ihr euch, dass ich kürzlich sehr überrascht war, dass Van Gogh bzw. dessen Kunst ohne seine Schwägerin nicht so ein beliebtes Postkartenmotiv und vor allem nicht zu so einer Berühmtheit gelangt wäre. Auch in 𝗕𝗲𝗸𝗹𝗮𝘂𝘁𝗲 𝗙𝗿𝗮𝘂𝗲𝗻 hat für mich neues Wissen geschlummert, z. B.: Die Dreigroschenoper & Leben des Galilei stammen von Brecht – oder fehlt da ein Name?

Was mir im Kontext des vergessene Wissens am besten gefallen hat: Das Buch ist sehr eingängig geschrieben & dürfte Leser:innen jeglichen Vorwissens mitnehmen. Außerdem sind die Ausführungen intersektional angelegt – wie ggf. beim oben zitierten Spruch bereits aufgefallen, d.h. Mehrfachdiskriminierungen werden nicht ausgeklammert.

Insgesamt ein sehr lohnenswertes Buch. Ich hätte große Lust euch noch viel mehr über die einzelnen Frauen zu berichten, wer weiß, vielleicht ist ja ich etwas Neues für euch dabei!

📃 Wenn Content Notes ein Thema für euch sind, achtet bitte beim Übergang vom zweiten aufs dritte Kapitel auf die Hinweise.

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Ein Sachbuch, das die Frauen und ihre Leistungen in den Vordergrund rückt

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„Beklaute Frauen“ klingt nach einem reißerischen Titel. Der mich sofort anspricht und in mir die Hoffnung sät, dass ich tatsächlich in die Geschichte eintauchen kann und erfahre, welche Frauen wirklich ...

„Beklaute Frauen“ klingt nach einem reißerischen Titel. Der mich sofort anspricht und in mir die Hoffnung sät, dass ich tatsächlich in die Geschichte eintauchen kann und erfahre, welche Frauen wirklich um ihre Leistungen gebracht wurden. Welche bedeutsamen Frauen im Lauf der Zeit im Dunkeln der Geschichte verschwanden und warum.

Der Einstieg in „Beklaute Frauen“ ist stark. Leonie Schöler geht weit zurück in die Steinzeit, um genau zu sein. Dabei zeigt sie anhand neuster Forschungen auf, dass durchaus auch Frauen Anführerinnen gewesen sind und von der Gesellschaft ihrer Zeit mit Anerkennung sowie Respekt überschüttet wurden. So stellte sich zum Beispiel heraus, dass das Grab eines hoch angesehenen Herrschers in Wahrheit das einer Frau war. Wissenschaftlich bewiesen anhand von DNA-Tests.
Es sollte einen erstaunen, doch ich denke wirklich, dass vieles, was wir über die Geschichte glauben zu wissen, nicht der Wahrheit vollumfänglich entspricht. Das kann es auch nicht, da die Forschenden bei der Aufstellung ihrer Thesen auch selbst – ob gewollt oder ungewollt – auf ihre eignen Erfahrungsschätze und Denkstrukturen zurückgreifen. Auch das beleuchtet Leonie Schöler interessant und erklärt es verständlich.

Dann gibt es einen gewaltigen Zeitsprung und die rund letzten 200 Jahre werden meist aus geschichtlicher Sicht beleuchtet. Dabei pickt sich Leonie Schöler mal Frauen als Kollektiv heraus, wie beispielsweise die Frauen, welche für die Revolution 1848/49 auf die Straße gingen, oder einzelne Persönlichkeiten und beleuchtet, auf welche Art und Weise diese zu den gesellschaftlichen Veränderungen beitrugen. Und wie sie am Ende ins dunkle Vergessen gerieten.
Es ist spürbar, dass sich Leonie Schöler intensiv mit den Frauen beschäftigt und viel Recherchearbeit investiert hat.

„Beklaute Frauen“ scheint auf den ersten Blick klar strukturiert und nach Themenfeldern aufgebaut zu sein. Das gefällt mir. Der Schreibstil ist locker und verständlich erklärend. Er ist sogar so gestaltet, dass sich das Sachbuch spannend lesen lässt. Abgerundet wird das Ganze durch Infokästen, Bildern, Zitate und am Ende durch zahlreiche Verweise auf Quellen und Literaturempfehlungen.

Die einzelnen Abschnitte von „Beklaute Frauen“ werden mit weiblichen Persönlichkeiten beleuchtet und zwar so, dass sie exakt auf das Thema passen. Das ist mir persönlich ein wenig zu eindimensional. Nehmen wir zum Beispiel die Ehe. Sie nimmt viel Raum in diesem Buch ein und schnell wird klar, Leonie Schöler hält rein gar nichts davon. Und so wird unter anderem der Werdegang von Mileva Marić, der Ex-Frau von Albert Einstein, genau darauf projiziert. Ich finde das superschade, denn auf der einen Seite berührt mich das Schicksal von Mileva Marić, auf der anderen Seite rutscht die Autorin gelegentlich ins Feld der Mutmaßungen ab, obwohl sie das eigentlich nicht möchte. Damit geht die Sachlichkeit verloren.

Zwischendurch schweift Leonie Schölern ab, bezieht sich mal auf aktuelle Themen oder kramt schon besprochene Themendetails wieder heraus. Das ermüdet beim Lesen und ich muss längere Lesepausen einlegen. Mir fehlt der erhoffte durchgängige rote Erzählfaden.
Generell werden in „Beklaute Frauen“ nicht nur jene Frauen beleuchtet, die tatsächlich um ihre Leistungen gebracht und mit aller Macht diskreditiert oder der Vergessenheit anheimgegeben wurden. Sondern es kommen auch Themen auf den Tisch, die meiner Meinung nach nicht in dieses Sachbuch gehören. Nicht, weil es nicht wichtig ist, über die LGBTQIA+-Gemeinschaft, Behinderte und Farbige zusprechen oder auch für sie zu kämpfen. Sondern weil das Sachbuch und auch der Klappentext suggerieren, dass hier wertungsfrei aufgezeigt wird, weshalb Frauen Unterdrückung erfuhren und um die Anerkennung ihrer Leistungen gebracht wurden.

Bei aller Kritik, Leonie Schöler hat interessante Persönlichkeiten vorgestellt und mich an ihrem Wirken teilhaben lassen. Dabei werden die Frauen und ihre Geschichten ins Licht gestellt, wo sie auch ganz klar hingehören. Wo deutlich hervorgeht, dass es nicht in Ordnung ist, sich mit fremden Federn zu schmücken, nur weil der Mann glaubt, dass es einer Frau nicht zu Gesicht steht, solche Errungenschaften selbst zu schaffen und zu behalten. Teile von „Beklaute Frauen“ haben wirklich ein Aha-Effekt für mich. Sie zeigen auf, wie beschwerlich der Kampf für die Freiheit und Anerkennung der Leistung von Frauen war und auch noch ist. Es zeigt ebenfalls, wie wichtig es ist, sich bewusst zu machen, dass wir noch lange nicht in einer Gesellschaft leben, wo es egal ist, welche Hautfarbe, Geschlecht oder Gesinnung jemand hat und wo es akzeptiert wird, dass jeder erfolgreich sein kann, der es ist und dies anerkannt wird.

Fazit:
„Beklaute Frauen“ ist ein wichtiges Buch über Sichtbarkeit und Teilhabe. Nur fehlt es manches Mal an Sachlichkeit und die Fähigkeit, beim eigentlichen Thema zu bleiben.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Tolles Buch

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Eine große Empfehlung für das Sachbuch „Beklaute Frauen" von Leonie Schöler. Es ist ein Buch über die unsichtbaren Frauen, die in Politik, Kunst, Wissenschaft oder in gesellschaftlichen Themen Großes geschaffen ...

Eine große Empfehlung für das Sachbuch „Beklaute Frauen" von Leonie Schöler. Es ist ein Buch über die unsichtbaren Frauen, die in Politik, Kunst, Wissenschaft oder in gesellschaftlichen Themen Großes geschaffen oder bewirkt haben aber nie Lob und Anerkennung dafür bekamen. Leonie Schöler bringt uns in Kurzgeschichten diese Frauen näher und erläutert weiterhin, warum niemand diese Frauen kannte. Es ist ein Buch das mich stellenweise sehr traurig macht und gleichzeitig wieder verdeutlicht das Frauen erst seit einem knappen Jahrhundert überhaupt irgendwelche Rechte haben. Diese Frauen wurden ausgebeutet und ausgenutzt und selbst der Nobelpreis für ihre Arbeit lieber männlichen Kollegen überreicht. Ein tolles Buch über Frauenrechte und manche Themen leider immer noch aktuell und Präsenz. Eine klareEmpfehlung für dieses Buch.

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