"The Subtle Art of Not Giving a Fuck" reiht sich bei mir in die lange Reihe an Selbsthilfe-Ratgebern ein, die durchaus ein paar interessante Punkte enthielten, mich aber insgesamt doch nur mäßig überzeugen ...
"The Subtle Art of Not Giving a Fuck" reiht sich bei mir in die lange Reihe an Selbsthilfe-Ratgebern ein, die durchaus ein paar interessante Punkte enthielten, mich aber insgesamt doch nur mäßig überzeugen konnten. Egal ob bekannte Titel wie "Hör auf zu glauben, was du denkst", "101 Essays, die dein Leben verändern werden" oder "50 Sätze, die das Leben leichter machen" - sie folgen einer einfachen, einleuchtenden Prämisse, wiederholen sich im Verlauf des Buches aber auch ziemlich oft und verlieren sich in einfachen Dogmen, statt sich wirklich tiefgreifend mit einem Thema auseinanderzusetzen. So leider auch dieser Ratgeber. Obwohl er verspricht, ganz anders zu sein als die anderen Bücher des Genres und einen konterintuitiven Ansatz zu wählen (ja, das Pick-Me-Buch des Genres), enthält "The Subtle Art of Not Giving a Fuck" vor allem große Versprechungen und viel Meinung, aber eher wenig gesicherten Inhalt. Und mit Inhalt meine ich erprobte Strategien, Standpunkte von ExpertInnen, Studienergebnisse oder irgendeine Form von glaubhaften Beweisen, die das Gesagte unterstützen...
"Who you are is defined by what you’re willing to struggle for."
Eine englischsprachige Rezensentin auf Goodreads schrieb in ihrer Rezension, dass Buch lese sich als würde man in einer Bar sitzen und einem Boomer-Besserwisser dabei zuzuhören, wie er einem alles über das Leben erzählt, ohne irgendwelche Beweise anzuführen. Ich musste richtig lachen, weil das meine Erfahrung mit dem Buch eigentlich perfekt zusammenfasst. Mark Manson schreibt sehr flapsig, umgangssprachlich und geizt nicht mit der Verwendung von Kraftausdrücken und Fäkalsprache. Das passt zwar zu der Gespräch-in-der-Bar-Atmosphäre und sorgt für einen hohen Unterhaltungswert beim Lesen. Leider machen aber die Ersetzung der meisten Verben durch das Wort "fuck", Witze über Scheiße oder sexistische Bemerkungen noch keinen guten Schreibstil.
"You and everyone you know are going to be dead soon. And in the short amount of time between here and there, you have a limited amount of fucks to give. Very few, in fact. And if you go around giving a fuck about everything and everyone without conscious thought or choice—well, then you’re going to get fucked."
Das merkt man auch daran, dass sowohl persönliche Anekdoten als auch Geschichten über historische Figuren oder Studienergebnisse immer wieder lose eingestreut werden und wild zwischen verschiedenen Denkschulen, Argumentationen und inhaltlichen Punkten gewechselt wird. So liest sich das Buch wild zusammengestückelt und ich hätte mir etwas mehr Struktur in der Zusammenstellung der einzelnen inhaltlichen Punkten gewünscht. Wir springen laufend von Themen wie Beziehungen über persönliche Ziele zu philosophischen, existenziellen Fragen und wieder zurück zu ganz alltäglichen Problemen, sodass man drei Sätze später wieder vergessen hat, was einem zuvor als interessanter Punkt erschien. :
"Our crisis is no longer material; it’s existential, it’s spiritual. We have so much fucking stuff and so many opportunities that we don’t even know what to give a fuck about anymore."
Alles in allem hat mich das Buch also leider nicht zu tiefgründigen, neuen Erkenntnissen geführt. Zugutehalten muss ich dem Autor aber, dass er mit seiner Kritik an der Idee des positiven Denkens und vieler moderner Coachings und Methoden durchaus einen Punkt hat und viele spannende Denkansätze in den 212 Seiten vorkommen. So habe ich zum Beispiel während des Hörens angeregt darüber nachgedacht, was eigentlich die genauen Werte sind, nach denen ich mein Handeln und meine Ziele ausrichte und inwiefern falsche Werte die Ursache für Schwierigkeiten in manchen Bereichen meines Lebens sind. Solche Punkte muss man aber aktiv suchen und dabei am besten die vielen "fucks" überlesen...!
Fazit
Ein unterhaltsamer Ratgeber, dessen teilweise interessanten Punkte aber im inflationären Gebrauch des Wortes "fuck" und sprunghaften Themenwechseln untergehen. So bietet das Buch vor allem große Versprechungen und viel Meinung...
"The Subtle Art of Not Giving a Fuck" reiht sich bei mir in die lange Reihe an Selbsthilfe-Ratgebern ein, die durchaus ein paar interessante Punkte enthielten, mich aber insgesamt doch nur mäßig überzeugen ...
"The Subtle Art of Not Giving a Fuck" reiht sich bei mir in die lange Reihe an Selbsthilfe-Ratgebern ein, die durchaus ein paar interessante Punkte enthielten, mich aber insgesamt doch nur mäßig überzeugen konnten. Egal ob bekannte Titel wie "Hör auf zu glauben, was du denkst", "101 Essays, die dein Leben verändern werden" oder "50 Sätze, die das Leben leichter machen" - sie folgen einer einfachen, einleuchtenden Prämisse, wiederholen sich im Verlauf des Buches aber auch ziemlich oft und verlieren sich in einfachen Dogmen, statt sich wirklich tiefgreifend mit einem Thema auseinanderzusetzen. So leider auch dieser Ratgeber. Obwohl er verspricht, ganz anders zu sein als die anderen Bücher des Genres und einen konterintuitiven Ansatz zu wählen (ja, das Pick-Me-Buch des Genres), enthält "The Subtle Art of Not Giving a Fuck" vor allem große Versprechungen und viel Meinung, aber eher wenig gesicherten Inhalt. Und mit Inhalt meine ich erprobte Strategien, Standpunkte von ExpertInnen, Studienergebnisse oder irgendeine Form von glaubhaften Beweisen, die das Gesagte unterstützen...
"Who you are is defined by what you’re willing to struggle for."
Eine englischsprachige Rezensentin auf Goodreads schrieb in ihrer Rezension, dass Buch lese sich als würde man in einer Bar sitzen und einem Boomer-Besserwisser dabei zuzuhören, wie er einem alles über das Leben erzählt, ohne irgendwelche Beweise anzuführen. Ich musste richtig lachen, weil das meine Erfahrung mit dem Buch eigentlich perfekt zusammenfasst. Mark Manson schreibt sehr flapsig, umgangssprachlich und geizt nicht mit der Verwendung von Kraftausdrücken und Fäkalsprache. Das passt zwar zu der Gespräch-in-der-Bar-Atmosphäre und sorgt für einen hohen Unterhaltungswert beim Lesen. Leider machen aber die Ersetzung der meisten Verben durch das Wort "fuck", Witze über Scheiße oder sexistische Bemerkungen noch keinen guten Schreibstil.
"You and everyone you know are going to be dead soon. And in the short amount of time between here and there, you have a limited amount of fucks to give. Very few, in fact. And if you go around giving a fuck about everything and everyone without conscious thought or choice—well, then you’re going to get fucked."
Das merkt man auch daran, dass sowohl persönliche Anekdoten als auch Geschichten über historische Figuren oder Studienergebnisse immer wieder lose eingestreut werden und wild zwischen verschiedenen Denkschulen, Argumentationen und inhaltlichen Punkten gewechselt wird. So liest sich das Buch wild zusammengestückelt und ich hätte mir etwas mehr Struktur in der Zusammenstellung der einzelnen inhaltlichen Punkten gewünscht. Wir springen laufend von Themen wie Beziehungen über persönliche Ziele zu philosophischen, existenziellen Fragen und wieder zurück zu ganz alltäglichen Problemen, sodass man drei Sätze später wieder vergessen hat, was einem zuvor als interessanter Punkt erschien. :
"Our crisis is no longer material; it’s existential, it’s spiritual. We have so much fucking stuff and so many opportunities that we don’t even know what to give a fuck about anymore."
Alles in allem hat mich das Buch also leider nicht zu tiefgründigen, neuen Erkenntnissen geführt. Zugutehalten muss ich dem Autor aber, dass er mit seiner Kritik an der Idee des positiven Denkens und vieler moderner Coachings und Methoden durchaus einen Punkt hat und viele spannende Denkansätze in den 212 Seiten vorkommen. So habe ich zum Beispiel während des Hörens angeregt darüber nachgedacht, was eigentlich die genauen Werte sind, nach denen ich mein Handeln und meine Ziele ausrichte und inwiefern falsche Werte die Ursache für Schwierigkeiten in manchen Bereichen meines Lebens sind. Solche Punkte muss man aber aktiv suchen und dabei am besten die vielen "fucks" überlesen...!
Fazit
Ein unterhaltsamer Ratgeber, dessen teilweise interessanten Punkte aber im inflationären Gebrauch des Wortes "fuck" und sprunghaften Themenwechseln untergehen.
Mit den Bücher von Otfried Preußler bin ich aufgewachsen. Gemeinsam mit anderen Kinderbuchklassikern wie Astrid Lindgren, Paul Maar oder Michael Ende gehörten seine Bücher zu den ersten, die mir vorgelesen ...
Mit den Bücher von Otfried Preußler bin ich aufgewachsen. Gemeinsam mit anderen Kinderbuchklassikern wie Astrid Lindgren, Paul Maar oder Michael Ende gehörten seine Bücher zu den ersten, die mir vorgelesen wurden. Schon als ich die "Räuber Hotzenplotz" Reihe nochmal ausgegraben habe, habe ich beschlossen, auch "Die kleine Hexe", "Der kleine Wassermann" und "Das kleine Gespenst" nochmal etwas Aufmerksamkeit zu widmen.
"Der kleine Wassermann" ist für mich etwas schlechter gealtert als die anderen beiden Bücher. Mir war als Kind nie aufgefallen, dass es hier eigentlich gar keine klare Rahmenhandlung gibt. Stattdessen verfolgen wir die Lebensgeschichte des kleinen Wassermannes recht lose vom Tag seiner Geburt an in einzelnen Episoden. Dabei haben mich viele der kleinen Abenteuer gut unterhalten und ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Über die sehr klassischen Rollenbilder im Haushalt der Wassermann-Familie und die etwas veralteten Erziehungspraktiken die das Schlagen von Kindern beinhalten muss man allerdings hinwegsehen können.
“Als der Wassermann eines Tages nach Hause kam, sagte die Wassermannfrau zu ihm: „Heute musst du ganz leise sein. Wir haben nämlich einen kleinen Jungen bekommen.“ „Was du nicht sagst!“, rief der Wassermann voller Freude. „Einen richtigen Jungen?“ „Ja, einen richtigen kleinen Wassermann“, sagte die Frau.."
Mit "Die Splitterklinge" erschien Ende März der dritte und letzt Teil der "Gargoyle Queen"-Reihe, welche in direkter Verbindung mit Jennifer Esteps "Splitterkrone"-Reihe rund um "Kill the Queen", "Protect ...
Mit "Die Splitterklinge" erschien Ende März der dritte und letzt Teil der "Gargoyle Queen"-Reihe, welche in direkter Verbindung mit Jennifer Esteps "Splitterkrone"-Reihe rund um "Kill the Queen", "Protect the Prince" und "Crush the King" steht. Da wir die anderen Bücher der Autorin ebenfalls zusammen gelesen haben, habe ich auch "Die Dornenthron" wieder als Buddyread mit Sofia von "Sofias kleine Bücherwelt" (wie immer an dieser Stelle ein kurzes Shoutout!!) gelesen. Nach "Die Saphirkrone" und "Der Dornenthron" wird die Geschichte von Andvaris Kronprinzessin Gemma und deren mortanischen Geliebten Leonidas nun zu Ende erzählt - allerdings leider in einem für mich nur mäßig überzeugenden Finale.
Das Cover und der Titel der deutschen Ausgabe erinnern anders als die Originaledition nur wenig an die Gestaltung der Hauptreihe. Während sich im Englischen der Titel "Conquer the Kingdom" perfekt in die Reihe der Titel von Band eins bis drei einreiht, stechen der deutsche Titel und das Cover etwas heraus. Zu sehen ist der Titel in weißen geschwungenen Großbuchstaben vor einem dunkelroten Hintergrund, der von goldenen und roten Lichtpunkten durchzogen ist und im unteren Teil des Bildes ein kunstvoll gearbeitetes Schwert zeigt. Die Gestaltung des Covers ist unterm Strich also stimmig und hübsch anzusehen, dabei aber leider recht nichtssagend - denn ein bedeutungsvolles Schwert (sogar vielleicht eine "Splitterklinge") sucht man in der Geschichte vergeblich. Ebenfalls schade fand ich, dass wir hier anders als in der Hauptreihe keine beigefügte Karte von Jennifer Esteps Fantasy-Welt erhalten. Gerade da die Handlung sehr schnell zwischen verschiedenen Orten in Andvari hin und herspringt, wäre eine Karte hier sehr hilfreich gewesen!
Erster Satz: "Ich habe in meinem Leben schon viele Rollen gespielt".
Bevor ich mit "Die Splitterklinge" begonnen habe, habe ich überlegt, ob ich die vorherigen Bände nochmal rereaden muss, da ich mich kaum erinnern konnte, was in "Der Dornenthron" passiert ist. Da die Autorin in den ersten Kapiteln nebenbei unsere Erinnerungen durch Wiederholungen auffrischt, konnte ich aber trotzdem gut der Handlung folgen. Dass Gemma und ihre Familie in Band 2 zuletzt bei einem politischen Gipfeltreffen nur knapp dem Tod entronnen sind, ist mir dann auch bald wieder gegenwärtig geworden. Seitdem jagt sie nun gemeinsam mit ihren Freunden Milo von Morta, um die Bedrohung ihres Königreiches durch ihn ein für alle mal auszuschalten. An genau diesem Punkt setzt die Handlung von Band 3 an und führt uns zunächst auf ein Piratenschiff, auf dem sie abtrünnige Mortaner vermutet, die das bald anstehenden "Schwert und Schild"-Turnier stören wollen...
"Ich hatte das Gefühl, dass wir auf der Schneide einer Klinge tanzten - und wenn die Musik verklang, würden wir umkippen und in Stücke geschnitten werden."
Nach dem typischen flotten Einstieg inklusive Beinahetod, Kampfszenen und Lebensgefahr nimmt "Die Splitterklinge" erstmal wieder stark das Tempo raus und widmet sich erneut ausführlich politischen Beziehungen auf dem Turnier sowie der Vertiefung von Gemmas Beziehung zu Leo. Angesichts der Tatsache, dass es sich hier um das "große Finale" der Reihe handelt und ich mit etwas mehr Dramatik und vielleicht sogar einem offenen Krieg gerechnet hätte, waren die ersten 200 Seiten trotz Intrigen zwischen Kaffeekränzchen oder einem Kampf hier und dort also überraschend lasch. Zusätzlich fällt auf, dass von der ohnehin schon recht knapp bemessenen Seitenzahl in der Summe bestimmt wieder allein 100 Seiten für Beschreibungen von Umgebungen, Kleidung oder Essen draufgehen, was die Geschichte zusätzlich ausbremst. In der Splitterkrone-Reihe waren Informationen über Setting und Figuren eher beiläufig platziert und ließen mehr Raum für die aufs Ganze gehende Handlung. Hier werden Kleidung, Zimmer, Magie und Gärten manchmal seitenlang beschrieben. Die ausführlichen, teilweise abschweifenden Beschreibungen regen zwar die Fantasie stark an und kreieren eine düstere Ästhetik, bremsen die Handlung jedoch aus und lassen den Eindruck entstehen, dass die Geschichte im Verhältnis zur Handlung etwas zu viele Seiten hat. Zwar erhalten wir neben der Haupthandlung ab und an spannende Rückblicke in die Kindheit der Protagonistin, die auch ihr erstes Treffen mit Grimmley beschreiben und uns Hintergründe der Handlung besser verstehen lassen, hier wäre aber eventuell ein paralleler Handlungsstrang oder eine weitere Erzählperspektive hilfreich gewesen, um etwas mehr Schwung in die Handlung zu bringen.
Neben den vielen Wiederholungen und ausufernden Beschreibungen, gibt es mit dem Turnier, den sich versammelnden politischen Kräften, den Gladiatorenkämpfen, den Attentaten und Hinterhalte leider auch recht viele Überschneidungen zur Handlung vorheriger Bände. Für das Finale hätte ich mir gerne etwas Originelleres, Neueres gewünscht. Denn auch die zwei großen Hauptkonflikte der Handlung sind meiner Meinung nach nicht besonders gut aufgezogen und reichen nicht aus, um die dreibändige Reihe vollständig zu tragen. Das wäre zum einen die Bedrohung durch Milo und die restliche Morricone Familie aus Morta. Hier wird nun endlich sein böser Masterplan aufgelöst und vereitelt. Was er geplant hat, ist allerdings nicht so revolutionär oder krass durchdacht, als dass es das große Mysterium, das seit Band 1 um ihn gemacht wurde, gerechtfertigt hätte. Schon in Band 1 konnte ich ihn als Bösewicht nicht ganz ernst nehmen und ich finde ihn auch hier deutlich zu stark aufgeblasen. Die deutlich interessantere Figur ist da bei Weitem seine Mutter Maeven, die hier bis auf eine (grandiose!) Schlussszene aber sehr kurz kommt.
"Mein Plan wird uns wahrscheinlich beide umbringen." Er grinste breit. "Klingt spannend." Ich erwiderte das Grinsen. "Finde ich auch."
Der zweite Hauptkonflikt ist die Liebesgeschichte zwischen Leonidas und Gemma, die eigentlich in Band 2 bereits besiegelt wurde, die hier aber zu ungünstigen Zeitpunkten und aus etwas fadenscheinigen Gründen nochmals in Frage gestellt wird. Das lässt sich zwar schnell überwinden, es bleibt allerdings die Frage, weshalb man Band 2 und Band 3 nicht vielleicht hätte zusammenlegen können, um einen runderen Spannungsbogen zu kreieren.
"Weißt du, wie man ein Königreich am schnellsten erobert, Gemma?", fragt Milo höhnisch. "Man zerquetscht sein Herz."
Wenn man von Gemmas nervtötender Blindheit im Umgang mit Leonidas absieht, ist sie auch in dieser Fortsetzung eine sympathische Hauptfigur, die sich stimmig weiterentwickelt und neue Stärke in sich entdeckt. Da sie sehr mutig, loyal ihrem Land gegenüber, dabei aber auch voll Mitgefühl, Wärme und dem genau richtigen Maß an zerbrechlichem Selbstbewusstsein ist, habe ich sie aber sehr schnell ins Herz geschlossen und für ihre Stärke bewundert. Genau wie in der Hauptreihe blieb sie nicht die einzige starke Frau, die sich nichts sagen lässt und die wir hier bewundern dürfen. Neben Gemma, der geheimnisvollen Spionin Reiko und der Prinzessin Delmira ist vor allem die Antagonistin, die skrupellose mortanische Königin Maeven, eine vielschichtige ambivalente Figur, die mich sehr fasziniert hat. Ich bin ein großer Fan von feministischer Fantasy, in der es Königinnen und Kämpferinnen gibt, die sich nicht von irgendwelchen Rittern retten lassen oder von gutaussehenden Prinzen abgelenkt werden, sondern selbst das Heft in die Hand nehmen, wodurch Jennifer Estep noch weitere Pluspunkte sammeln konnte. Wie bereits erwähnt, hätte sie hier allerdings etwas mehr Auftritte haben können, sodass einige Fragen, die ich bezüglich ihr als Figur hatte, unbeantwortet bleiben...
Mit dem Mentalmagier und Gemmas Nemesis aus Kindertagen Leonidas haben wir einen nach Geißblatt-duftenden, Bibliothek-besitzenden, gutaussehenden und beschützerischen Love Interest, der mir in Band 1 schon sehr schnell ans Herz gewachsen ist. Auch wenn er als mortanischer Prinz alles verkörpert, was Gemma hasst und die beiden eine komplizierte, belastete Vergangenheit verbindet, sehen wir sofort, dass er anders ist als seine Familie und es trotz einiger bedauernswerter Ausrutscher tief im Herzen gut meint. Genau wie schon Lukas in der Hauptreihe, wird er hier aber leider etwas zu einer Nebenfigur degradiert und hätte ebenfalls gerne noch etwas mehr eigene Konflikte und Gedanken haben können.
"Wir Morricones herrschen - oder sterben. So einfach ist das. Und dasselbe gilt für Gargoyle-Königinnen."
Ebenfalls ein wenig mehr erhofft hatte ich mir bezüglich der Nebenfiguren. Diese blieben bis auf Reiko, Maeven und Gemmas Gargoyle Grimley erstaunlich blass und hätten noch deutlich mehr Potenzial gehabt. Außerdem habe ich nun drei Teile vergeblich auf eine Begegnung mit Lucas Sullivan und Everleigh Blair aus der Hauptreihe gewartet. Ich kann verstehen, weshalb die Autorin es hier größtenteils bei kurzen Nennungen von Evie, Lucas, Alvis, Xenia und Co gelassen hat, da es sich um eine unabhängige Reihe handelt. Ich bin aber dennoch enttäuscht, dass die Autorin die Spin-Off-Reihe ohne ein einziges Wiedersehen oder ein Easter Egg für ihre Fans verstreichen ließ.
"Ich konnte mir kein schöneres Ende für diesen Abend vorstellen - keinen besseren Auftakt für unser gemeinsames Leben. Ich war immer gern Prinzessin gewesen und dann Spionin und schließlich die Gargoyle-Königin. Manchmal gab es aber einfach nichts Besseres, als Gemma zu sein."
Der letzte Sargnagel für dieses Finale war für mich leider der Showdown. Nicht nur, dass im Endeffekt doch alles viel einfacher und offensichtlicher gelöst wurde als ich dachte, es waren sogar auch einige Logiklücken im Endkampf zu finden. Dazu kommt, dass einige Informationen wie zum Beispiel Merildes Visionen, Maevens Pläne oder das Geheimnis um die Gargoyle-Königin schon etwas früher und ausführlich vorbereitet und zum zentralen Thema dieses Finales hätten werden können, statt nach 300 recht ereignislosen Seiten kurz und unspektakulär am Ende zu erscheinen. Die Auflösung und das Happy End nach dem Showdown, haben mich dann wieder etwas versöhnlicher gestimmt, vor allem, da es darauf hindeutet, dass es vielleicht noch eine dritte Reihe über Delmira geben könnte.
Ob ich eine potenzielle dritte Reihe lesen würde, die in Buchovia spielt, weiß ich noch nicht sicher. Die Wiederholungen haben gezeigt, dass die Autorin die meisten Ideen und Visionen für diese Fantasy-Welt bereits aufgebraucht hat. Auf der anderen Seite habe ich die vergangenen beiden Reihen aber beide gerne gelesen und trotz dass ich mir in diesem Final bezüglich der Handlung und der Figuren also etwas mehr erhofft hatte, ist es kein schlechtes Buch gewesen. Dafür sorgen zum einen der für High Fantasy recht temporeiche und dynamische Erzählstil, der die Handlung zu kontinuierlich vorwärts treibt und immer wieder eine gute Portion Humor einsetzt. Mit spannenden Kämpfen, Intrigen, Geheimnissen, der Vorstellung von Fabelwesen wie Gargoyles oder Strixen und dem Kennenlernen von verschiedenen Arten von Magiern - Murkse, die eine verbesserte Körpereigenschaft besitzen, Morphe, die sich in Monstergestalten verwandeln, Magier, die Elemente kontrollieren und Meister, die aus Materialien die beeindruckendsten Dinge herstellen können - bekommen wir zu zum anderen genügend Spannendes präsentiert, dass man darüber wegsehen kann, dass auch hier einige Fantasy-Klischees verbaut wurden und die Handlung nicht immer unvorhersehbar und zweifelsfrei logisch ist. Ich werde also einfach mal abwarten, für was sich die Autorin entscheidet und dann nochmal abwägen...
FAZIT
"Die Splitterklinge" war für mich leider nur ein mittelmäßig überzeugendes Finale. Die offenen Fragen werden sehr spät und sehr knapp geklärt, der Showdown war für mich nicht ganz rund und der Handlungsverlauf ist sehr ähnlich wie in den vorherigen Bänden. Hier hat mir einfach ein bisschen Dramatik, Originalität, Epik und ein roter Faden gefehlt. Trotzdem ein solider Abschluss einer guten Fantasy-Reihe, für den ich gnädige 3 Sterne vergebe.
Disclaimer: Bevor ich damit beginne, meine persönlichen Eindrücke zu "Frauen schulden dir gar nichts" zu schildern, möchte ich einmal auf die Plagiatsvorwürfe hinweisen, die die Autorin beschuldigen, inhaltlich ...
Disclaimer: Bevor ich damit beginne, meine persönlichen Eindrücke zu "Frauen schulden dir gar nichts" zu schildern, möchte ich einmal auf die Plagiatsvorwürfe hinweisen, die die Autorin beschuldigen, inhaltlich vieles von Chidera Eggerues „What a time to be alone“ übernommen zu haben. Da ich dieses Buch nicht gelesen habe, kann ich dazu keine Aussage treffen, es ist allerdings wichtig, das beim Lesen im Hinterkopf zu behalten!
Inhalt: Das 288seitige Buch enthält neben wichtigen und empowernden Messages, eigene Erfahrungen der Autorin (die sich aber in Grenzen halten, da die Autorin selbst 21 Jahre alt war, als sie das Buch geschrieben hat) und direkte Ratschläge, wie wir zu mehr Selbstvertrauen und einem reflektieren Umgang mit dem Patriarchat gelangen können. Allerdings entpuppte sich "Frauen schulden dir gar nichts" als recht oberflächliche Reproduktion von allen Themen, die nur im Entferntesten mit Feminismus zu tun haben. Hier hätte ich es bevorzugt, wenn die Autorin lieber einen Fokus gesetzt und bei einigen Themen mehr in die Tiefe gegangen wäre, statt was bereits im gesellschaftlichen Mainstream angekommen ist, zusammenzufassen. Außerdem hat mir hier etwas der rote Faden gefehlt. Die Kapitel sind zwar in sich alle stimmig, die Autorin schneidet aber jedes Thema fünfzig Mal an und viele Kapitel schienen sich für mich sogar ganz zu doppeln. Mit etwas mehr Stringenz und inhaltlicher Sortierung hätte die Autorin alle ihre Aussagen wohl auch in der Hälfte der Seiten treffen können. Auch wenn das Buch für mich also nicht viel Neues bereithielt, hat es mich dazu angeregt, mein Selbstbild, meine eigenen Ansichten und mein eigenes Verhalten mir selbst und besonders auch anderen Frauen gegenüber zu hinterfragen. Deshalb würde ich das Buch vor allem für junge Frauen oder komplette Einsteiger in die Thematik empfehlen.
Schreibstil: Florence Givens Schreibstil ist modern, einfach zu lesen und von einem teilweise überspitzen, sarkastischen Unterton geprägt, der das Lesen sehr amüsant macht. An einigen Stellen schoss sie für meinen Geschmack allerdings über das Ziel hinaus. Mir ist nicht nur der recht belehrenden Ton in dem ein oder anderen Kapitel negativ aufgefallen, sondern vor allem die sehr negativen und pauschalisierenden Aussagen Männern gegenüber. Auch wenn es ein wichtiger Teil der feministischen Grundhaltung ist, männliches Fehlverhalten entschieden zu verurteilen und die negativen Auswirkungen des Patriarchats aufzuzeigen, kann dies auch in einem respektvollen Ton passieren, der nicht gegen "all men" aufhetzt. Statt für eine Gesellschaft zu sorgen, in denen alle Geschlechter gleichberechtigt und frei zusammenleben können, sorgt dies nur für unnötige Spaltung und aufgeheizte Kampflinien. So wird wohl kaum ein cis-Mann, der dieses Buch liest, zum Reflektieren angeregt werden und zu einer neuen Erkenntnis kommen und kaum eine junge Frau nach dem Lesen ein differenziertes Bild vom Männer- und Frauenbild unserer Gesellschaft haben. Außerdem kann ich empfehlen, das Buch in Originalsprache zu lesen. Ich habe auf Deutsch begonnen und die vielen Anglizismen und halb übersetzte Aussagen haben meinen Lesefluss gestört, sodass ich einfach ganz ins Englische gewechselt bin.
Die Zitate
"But remember that anyone who tells you you’re “too” anything is using the word because they are threatened by your capacity to grow, evolve and express your emotions."
"Temporary discomfort is an investment in your future self. Accept a small and uncomfortable transition now, for a lifetime of growth and self-development."
"The world owes you nothing, and equally you owe it nothing."
Das Urteil:
"Frauen schulden dir gar nichts" ist ein modernes Sachbuch einer jungen Autorin, das wichtige Aussagen zusammenfasst, die jede junge Frau verinnerlicht haben sollte. Allerdings muss ich das Buch aufgrund fehlender Tiefe, vieler Wiederholungen und teilweise störender Pauschalisierungen sowie vor dem Hintergrund der Plagiatsvorwürfen eher kritisch betrachten.