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Veröffentlicht am 25.11.2016

Nett für Zwischendurch

Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker
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Inhalt:
Von »Ludwig Fun Beethoven« bis »Chris die Himmelfahrt«: Deutschlands Schüler setzen mit irren Schreibfehlern und absurden Wissenslücken noch mal einen drauf. Hunderte Lehrer sendeten erneut skurrile ...

Inhalt:
Von »Ludwig Fun Beethoven« bis »Chris die Himmelfahrt«: Deutschlands Schüler setzen mit irren Schreibfehlern und absurden Wissenslücken noch mal einen drauf. Hunderte Lehrer sendeten erneut skurrile Stilblüten und Ausreden aus dem Schulalltag an SPIEGEL ONLINE. Der Nachfolgeband von Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer versammelt die schrägsten Einsendungen — abstruse Antworten, faule Ausflüchte und dreiste Notlügen. Zusätzlich in diesem Buch: Die witzigsten Lehrergeschichten und Anekdoten aus dem Schulalltag mit wirren Schülern im Schlafanzug und irren Eltern nachts am Telefon.

Meinung:
Jeder hat doch die ein oder andere Anekdote oder Geschichte parat, wenn sich ein Gespräch in Richtung Schulzeit entwickelt. Sei es witziges Verhalten der Mitschüler, Fehltritte der Lehrer oder eigene abstruse Antworten in Klassenarbeiten (bei mir waren es vorwiegend Arbeiten in Alt-Griechisch. Meine Texte wären auch in diesem Buch ein Quell der Freude gewesen, war es doch mehr immer ein "was nicht passt, wird passend gemacht"-Rätselraten der Texte.)
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass es immer mehr Bücher auf dem deutschen Buchmarkt gibt, die sich mit diesen Dingen befassen.

Das Buch ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Von Mathe über Deutsch und Religion hin zu Geständnissen der Lehrer. Diese Aufteilung hat mir wirklich sehr gut gefallen. Die Antworten sind schön abgesetzt, sodass man auch einfach nur die Schülerantworten lesen könnte, wenn man möchte. Man kann das Buch also in dem Sinne einfach an irgendeiner Stelle aufschlagen und lesen, was ganz praktisch ist, wenn man es nur zum Durchblättern nutzen möchte. Und um ganz ehrlich zu sein, bin ich ab circa der Hälfte genau dazu übergegangen.
Das Buch macht Spaß zu lesen, keine Frage. Doch die vielen Unterbrechungen der Autorinnen, um Themen etwas genauer zu erklären oder sich auf den Witz zu beziehen wurden mir irgendwann etwas lästig. Muss man einen Witz erst erklären, ist er einfach nicht witzig. Vor allem, da stellenweise sehr versucht wurde, im Jugend-Slang zu schreiben.
Ich musste wirklich an der ein oder anderen Stelle laut auflachen, ins Nebenzimmer zu meinem Freund rennen und ihm Passagen vorlesen (zuckersüß fand ich beispielsweise: "Nenne zwei Vor- oder Frühmenschen." Antwort Klasse 6: "Meine Oma und meinen Opa.") Doch viele der Antworten fand ich nicht ganz so witzig. Die ersten beiden Rechtschreibfehler waren es vielleicht noch. Doch danach verdrehte ich nur noch genervt die Augen. Da fehlte an vielen Stellen einfach der Witz.
Auch wurden viele der lustigsten Antworten bereits in der Einführung ins nächste Thema genutzt, was ich sehr schade fand, verbrauchte man so schon die besten Lacher in den ersten Zeilen.
Doch das Buch hat mich nicht nur teilweise zum lachen gebracht, nein, es regte auch zum Nachdenken an. Denn Hand aufs Herz, so lustig viele der Antworten auch waren, sind sie durchaus erschreckend. Das ein Schüler der sechsten Klasse sich nicht auf jedem Fachgebiet gut auskennt, ist keine Schande. Aber was teilweise an Antworten von Oberstufenschülern abgedruckt waren, ist einfach erschreckend!

Alles in allem aber konnte mich das Buch durchaus unterhalten. Es handelt sich hierbei nun mal nicht um Weltliteratur, sondern einfach um eine kurzweilige Unterbrechung zum Lachen und Freuen. Und teilweise auch etwas Fremdschämen.

Veröffentlicht am 19.04.2024

Konnte mich nicht überzeugen

Starling Nights 2
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Ich war vom ersten Band der Reihe schon nicht total angetan, aber immer noch neugierig genug, wie die Geschichte rund um Mabel und Cliff weitergeht. Außerdem mag ich dark academia einfach total gerne ...


Ich war vom ersten Band der Reihe schon nicht total angetan, aber immer noch neugierig genug, wie die Geschichte rund um Mabel und Cliff weitergeht. Außerdem mag ich dark academia einfach total gerne und bin bei Dilogien doch schneller bereit weiterzulesen. Wäre dies eine Trilogie, so hätte ich die Reihe eher nicht weiterverfolgt.

Etwas erstaunt war ich, als ich im Klappentext las, dass sich die Geschichte dieses Bandes gar nicht primär um Mabel und Cliff drehen würde, sondern Zoe und Ashton im Fokus der Geschehnisse stehen.
Und das machte mich dann doch wieder sehr neugierig. Denn Ashton kommt im ersten Band gar nicht gut an. Ich war also gespannt darauf, wie Merit Niemeitz den Spagat zwischen Ashton aus Band 1 und Ashton als Hauptcharakter in diesem Band hinbekommen würde.
Denn es ist wirklich interessant, wie Autor:innen es schaffen, vormals unbeliebte Charaktere so darzustellen, dass man sie als Leser:in entweder erträglich findet oder sogar anfängt sie zu mögen. (Das ist auch der Grund, weshalb ich die Geschichte von Snow aus Panem echt gut fand.)
Zugegeben, Ashton ist auf der Unbeliebtheits-Skala sehr viel weiter an der Grenze als Snow, sympathisch fand ich ihn nach dem Lesen vom ersten Band hingegen trotzdem nicht.
Obwohl ich den ersten Band sogar dieses Jahr schon gehört habe, kann ich mich nicht mehr en detail an diesen erinnern. Ich weiß also noch, dass ich Ashton unsympathisch fand, kann dies aber nicht mehr genau begründen.
Ich finde es mutig von der Autorin, einen solchen Nebencharakter als Hauptcharakter umzuschreiben, und finde, dass ihr der Spagat irgendwo schon gelungen ist.
Ashton fand ich auch in diesem Buch nicht sonderlich sympathisch, aber es wurden nochmals andere Seiten an ihm gezeigt und mehr Hintergrund über ihn geliefert. Diese Bemühungen muss ich also dennoch anerkennen.
Generell aber sprang der Funke zwischen Zoe, Ashton und mir nicht vollkommen über. Ich fand die Geschichte um die beiden interessanter als die von Mabel und Cliff. Deren Buch hat aber immerhin noch das Geheimnis um die Stare, was das ganze deutlich spannender machte.

Mir war das Ende um ehrlich zu sein zu rosarot. Während die Atmosphäre im ersten Band wenigstens ein bisschen zum beworbenen dark academia Thema passt, wandelt sie sich in diesem Band sehr schnell in eine pastellige Bibi-und-Tina-Butterkuchen-Welt. Es werden immerhin mal Kurse erwähnt, zu denen Zoe geht (oder auch nicht geht), aber auch academia ist bei diesem Buch eher auf der Strecke geblieben. Ich mag es einfach nicht, wenn Bücher falsch vermarktet werden. Den Zusatz „dark academia“ hätte das Buch nicht gebraucht, denn er entspricht meiner Meinung nach nicht der Wahrheit. Es gehört schon etwas mehr dazu, als sich eine Universität als Setting auszusuchen. Mini Rant over.

Ich bin froh, dass ich das Buch als Hörbuch gehört habe. So konnte ich mich bei all den alltäglichen Pflichten immerhin etwas unterhalten lassen. Da ich das Buch aber irgendwann einfach nur durchhaben wollte, spielte ich es auf anderthalbfacher Geschwindigkeit ab und das muss schon was heißen bei mir, denn das mache ich sonst nie. Wirklich genussvolle Zeiten hatte ich also nicht mit diesem Band, Abbrechen ging aber auch nicht, weil ich das meist aus Prinzip nicht tue.
Ich fand es toll, dass auch hier wieder zwei Sprecher:innen am Hörbuch beteiligt waren. Alexander Pensel für Ashton fand ich echt super, Martha Kindermann für Zoe manchmal etwas zu viel. Ich mag ihre Stimme bei anderen Hörbüchern echt ganz gerne, aber hier war es teilweise ein etwas zu leidender Ton in der Stimme.
Gut fand ich, dass zu Beginn des Hörbuches eine Triggerwarnung ausgesprochen wurde, die man auch hätte überspringen können.

Alles in allem konnte mich auch dieser Band nicht überzeugen, obwohl ich ihn einen Ticken besser als den ersten Band fand. Schade!

Veröffentlicht am 18.04.2024

Idee klang vielversprechend, konnte mich aber leider nicht gänzlich überzeugen

Die Schwarze Königin
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Vor einer halben Ewigkeit habe ich mal den ersten Band von „Die Zwerge“ von Markus Heitz gelesen, danach verschwand der Autor nahezu komplett von meinem Radar.
Als Leserin, die jeder neuen Veröffentlichung ...

Vor einer halben Ewigkeit habe ich mal den ersten Band von „Die Zwerge“ von Markus Heitz gelesen, danach verschwand der Autor nahezu komplett von meinem Radar.
Als Leserin, die jeder neuen Veröffentlichung der Twilight Bücher weit vor der Verfilmung des ersten Buches entgegengefiebert hat, sind Vampir-Geschichten seit einer fast ebenso langen Zeitspanne Teil meines Lebens und ich kann nicht abstreiten, dass ich mich echt freue, dass Vampire scheinbar wieder in Mode kommen.
Also Vampir-Geschichte und dann noch ein Autor, den ich seit Jahren nicht mehr auf dem Schirm hatte? Für mich war „Die schwarze Königin“ einfach eine perfekte Gelegenheit.

Die Geschichte wird parallel auf zwei Zeitebenen erzählt. Die erste nimmt die Leser:innen mit zu den Geschehnissen rund um die Königin Barbara von Cilli und Vlad, dem Pfähler, im 15. Jahrhundert. Die zweite Ebene spielt in der Gegenwart und fokussiert sich auf Len, einem jungen Mann, der in Prag – etwas unfreiwillig - auf die Spurensuche seiner Familiengeschichte geht.

Was mir unheimlich gut gefallen hat, war die Verbindung von historisch aufbereiteten Quellen und viel geschichtlichem Hintergrundwissen mit fantastischen Elementen. Man merkte immer wieder im Laufe der Geschichte, wie viel Recherche und Hingabe Markus Heitz in das Buch gesteckt hat.
Auch die verschiedenen Orte und Settings wurden sehr detailreich beschrieben, so dass diese wie von selbst sich vor meinem inneren Auge aufbauten und sehr atmosphärisch wirkten.
Leider konnte mich die Geschichte im Ganzen jedoch nicht so mitreißen. Ich fand die Plotline rund um Barbara super interessant, wurde aber immer wieder durch die Zeitsprünge zu Len aus der Geschichte geholt. An sich finde ich das Wechselspiel verschiedener Zeitebenen und Perspektiven echt gut, hier aber war mir Lens Erzählstrang etwas zu langsam.
Außerdem blieben mir die Charaktere alle zu farblos und zu glatt. Eigentlich hätte es ein leichtes sein sollen, zu Len eine Verbindung aufzubauen, aber irgendwie konnte ich ihn bis zum Ende hin nicht richtig greifen. Das ist vor allem deswegen echt schwierig gewesen, da es unheimlich viele Nebencharaktere gibt. Es kommen so viele Personen in der Geschichte vor, dass ich schnell den Überblick verloren habe.
Ich fand die Basis also echt spannend, stolperte dann doch aber mehr und mehr durch das Hörbuch.
Da mich die Geschichte phasenweise auch nicht mehr richtig packte, wurden die Pausen immer größer was dann wiederum dazu führte, dass ich zum einen nicht mehr richtig in die Geschichte rein fand, zum anderen aber auch, dass die Charaktere mir noch weniger greifbar vorkamen. Ein kleiner Teufelskreis, der erst dadurch unterbrochen wurde, dass ich anfing das Hörbuch in schnellerer Geschwindigkeit und immer häufiger wieder abzuspielen, um Fuß fassen zu können.
Das Ende wirkt sehr abgeschlossen, lässt aber durchaus eine Fortsetzung zu.

Uve Teschner gefiel mir sehr als Sprecher des Hörbuchs. Er brachte viel Atmosphäre und Stimmung in die Geschichte und liest einfach fantastisch.

Veröffentlicht am 25.04.2023

Falsche Erwartungen, sehr konservative und heteronormative Kurzgeschichten

Die schnelle und die langsame Liebe
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Auf Grund des Klappentextes habe ich leider mit einem vollkommen anderen Buch gerechnet. Ich hatte Kurzgeschichten von mehr oder weniger echten Paar erwartet, gepaart mit einer Einordnung oder einem Kommentar ...

Auf Grund des Klappentextes habe ich leider mit einem vollkommen anderen Buch gerechnet. Ich hatte Kurzgeschichten von mehr oder weniger echten Paar erwartet, gepaart mit einer Einordnung oder einem Kommentar vom Autor.
Geboten werden hier jedoch acht Kurzgeschichten, die zwar verschiedene Formen und Arten der Liebe aufzeigen, jedoch nicht kommentiert werden und die der Autor sich, beruhend auf seiner langjährigen Erfahrung als Therapeut, selber ausgedacht hat.
Das Vorwort fand ich noch wirklich gut geschrieben und sehr verlockend, merkte da jedoch schnell, dass in mir die falschen Erwartungen geweckt wurden. Denn der Autor kommentierte diese Kurzgeschichten nicht, sondern lädt den Leser oder die Leserin dazu ein, die Geschichte zu überdenken, eigene Schlüsse zu ziehen, selber zu bewerten und etwas zu lernen. Der Ansatz gefällt mir gut, der bestehende Rahmen ist für mich jedoch nicht dazu passend.

Die Kurzgeschichten selber haben mir mal mehr, mal weniger gut gefallen. "Blindflug", die erste Kurzgeschichte, fand ich noch gut, irgendwie niedlich, doch darauf folgende Kurzgeschichten gefielen mir einfach weniger gut. Ja, abwechslungsreich handeln sie von verschiedenen Formen von Liebe und Zuneigung und Problemen und Hindernissen menschlicher Beziehungen. Eigentlich aber lassen sich fast alle Kurzgeschichten unterbrechen auf einen Punkt: mangelnde Kommunikation. Ich hatte die Erwartungen, dass an genau dieser Stelle angesetzt wird, es Hinweise, Tips oder Vorschläge gibt, was Paare in bestimmten Situationen machen könnten, um Knoten zu lösen. Die Erwartungen wurden nicht nur auf Grund des Klappentextes geweckt, sondern liegen auch dem zu Grunde, dass ich persönlich den Verlag mit Ratgebern in Verbindung bringe und diese Sammlung an Kurzgeschichten für mich keinen Ratgeber darstellen.
Abgesehen von den falsch geweckten Erwartungen sind mir die Kurzgeschichten zu einseitig, denn für meinen Geschmack sind diese sehr konservativ und viel zu heteronormativ.
Verbundenheit zu Charakteren zu wecken ist eine absolute Kunst, vor allem bei Kurzgeschichten. Ich habe schon ein paar Bücher gelesen, bei denen Autor:innen es trotz der Kürze geschafft haben, dass ich mich Charakteren verbunden fühlte oder in irgendeiner Art und Weise mitfieberte. Dies gelang dem Autor leider nur bei der ersten Kurzgeschichte, die anderen ließen mich eher kalt.

Für mich ist das Buch leider mit falschen Versprechungen beworben worden, die Kurzgeschichten selber fand ich durchwachsen. Schade!

Veröffentlicht am 04.01.2023

Einen Ticken besser als Band 1, aber nicht wirklich überzeugend

Four Houses of Oxford, Band 2: Gewinne das Spiel (Epische Romantasy für alle Fans des TikTok-Trends Dark Academia)
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Nachdem im ersten Band der Dilogie zu viele Fragen am Ende noch offen waren, war ich schon neugierig darauf, ob und wie diese aufgelöst werden.
Denn das Spiel der vier Farben von Harper und Finley ist ...

Nachdem im ersten Band der Dilogie zu viele Fragen am Ende noch offen waren, war ich schon neugierig darauf, ob und wie diese aufgelöst werden.
Denn das Spiel der vier Farben von Harper und Finley ist auf dem absoluten Höhepunkt und so viel blieb unbeantwortet. Was ist mit Harpers Mutter? Wer ist X und von wem kommen die Nachrichten? Was passierte mit Finleys Bruder?

Wie auch beim ersten Band wechselt die Perspektive immer wieder zwischen Harper und Finley hin und her. Ich finde Perspektivwechsel in Büchern immer toll und auch in diesem Buch ist es für mich ein absoluter Pluspunkt, da man als Leser:in so viel mehr von den Charakteren erfährt und sich besser in diese hineinversetzen kann.
Ich hatte schon beim ersten Band Probleme damit, mich in Finley gut hineinfühlen zu können. Er war mir zu farblos, hatte nicht genug Tiefe und vor allem wollte ich beide die ganze Zeit nur schütteln, da sie unglaublich egoistisch und dumm handelten. Einmal klar kommunizieren, dass man sich nach dem Spiel die Zeit und den Raum geben wird, um an der Beziehung zueinander zu arbeiten ist für Finley und Harper einfach zu viel verlangt. Sie setzen lieber alles aufs Spiel, wollen quasi erwischt werden und kommen wirklich mit allem durch. Denn wenn eine Situation mal brenzlig wird, kommt aus dem Nichts die perfekte Lösung um die Ecke getaumelt.
Harper ist zwar keine Mary Sue, aber dafür lösen einfach all die Charaktere um sie herum den Schlamassel auf. Was echt schade ist, da sie mir als Protagonistin ansonsten echt gut gefällt.
Die Anziehung und Gefühle von Finley und Harper waren für mich noch immer nicht spürbar und greifbar. Ich war irgendwann so genervt von der Beziehung der beiden, dass ich ganze Passagen nur noch überflog, wenn sie mal wieder aneinander vorbei redeten, nur um sich dann wieder anzuschmachten.
Wie auch beim ersten Band galt hier für mich: Die Beziehungen zu Cece und Lexie sind deutlich komplexer und besser geschrieben. Ich bin für weniger Romantasy und mehr Friendtasy! (Falls es das überhaupt gibt, aber auch Romantasy ist schon eine Formulierung, bei der mir kurz was haariges, ekliges über den Rücken krabbelt.)

In meiner Rezension zum ersten Band schon hatte ich angemerkt, dass mir viel zu viele Fragen offen geblieben sind. Als eingefleischte Fantasy-Leserin vorrangig natürlich Fragen zum Magiesystem wie zum Beispiel wie die Magie funktioniert, woher wer seine Kräfte hat und seit wann diese Kräfte schon bestehen, ob die Kräfte gebunden sind an die Studienzeit in Oxford oder ob man auch nach dem Abschluss die Kräfte behält. Und leider sind diese Fragen zum Teil nicht oder nicht zufriedenstellend genug beantwortet worden. Die Autorin macht es sich hierbei zu leicht, in dem sie es so darstellt, dass teilweise keiner bisher eine Antwort auf die Fragen hat. Das reicht mir einfach nicht, mir ist ein logischer und nachvollziehbarer Aufbau sehr wichtig.
Die große Auflösung am Ende hat mich wie andere Rezensent:innen auch etwas überrascht. Auch wenn viele Plotlines sehr vorhersehbar waren, so gab es auf den letzten 60-100 Seiten nochmals eine Wendung, die vorher überhaupt nicht angeteasert wurde und demnach sehr überrumpelnd war. Im positiven Sinne, denn leider waren etliche Handlungsstränge und Aufdeckungen ansonsten sehr einfach gestrickt. Eine der „Offenbarungen“ war leider schon von Beginn des Buches an zu offensichtlich, da man als Leser:in fast schon plump darauf aufmerksam gemacht wurde.
Ich bin nicht der größte Fan von der Handlung am Ende, aber die Wendung fand ich unheimlich gut und sehr gelungen!
Ich fand diesen Band einen kleinen Ticken besser als den ersten, weshalb ich diesem sehr gut gemeinte drei Punkte gebe. Das Buch war keinesfalls schlecht, ich bin wirklich schnell durch die Handlung durchgekommen, aber es gab einfach zu viele Punkte, die mich störten oder die einfach nicht gereicht haben. Für absolute Romantasy-Fans mag das Buch besser funktionieren als für mich.