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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2017

Tierisch gute Geschichten

Die unterschätzte Kunst des Scheiterns und weitere Mysterien im Leben von Menschen und anderen Kleintieren
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Kröte Artus probt den Heldentod, drei Ausreißer aus dem Streichelzoo führen eine neue Währung ein, Hamster Konrad sinniert am liebsten über Quantenphysik und Fietje ist ein Lebensretter, ob Mensch und ...

Kröte Artus probt den Heldentod, drei Ausreißer aus dem Streichelzoo führen eine neue Währung ein, Hamster Konrad sinniert am liebsten über Quantenphysik und Fietje ist ein Lebensretter, ob Mensch und Tier nun wollen oder nicht….

Marion Alexa Müller präsentiert 32 fabelhafte Geschichte über das Schicksal von Menschen und ach so menschlichen Tieren und erklärt die Welt auf ihre eigene, höchst witzige Weise. Hier wird philosophiert, geliebt, gehasst, gelogen, rebelliert, manipuliert und manchmal auch gestorben. Die Texte sind kurzweilig, tiefsinnig, regen zum Nachdenken an und belehren auf unterhaltsame Weise, denn mitunter bleibt einem das Lachen im Halse stecken, wenn man sich der Tragweite der Geschichte bewusst wird. Selten kam Gesellschaftskritik auf so schwarzhumorige Weise daher, gepaart mit Wortwitz und einem Faible für kreative Namensgebung, bietet diese Textsammlung Unterhaltung auf hohem Niveau. Zudem ein Buch mit Mehrwert, denn den Geschichten sind Informationen zu den jeweiligen Tierarten nachgestellt. Komplementiert wird das Ganze mit einem Daumenkino und einem Pfotenabdruck auf dem unteren Schnitt, was eine rundum gelungene Gestaltung ergibt.

Lesen bildet – dieses Buch ist der beste Beweis !

Veröffentlicht am 18.10.2017

Niemand muss sein, was er nicht sein will

Die kleine Wolke
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Die kleine Wolke ist vier Wochen alt und lebt im Regenwolkenhimmel, dabei wird sie ungern nass und besonders gut regnen kann sie auch nicht, sehr zum Leidwesen ihrer Lehrerin Frau Wolken-Wichtig-Wissensmeyer. ...

Die kleine Wolke ist vier Wochen alt und lebt im Regenwolkenhimmel, dabei wird sie ungern nass und besonders gut regnen kann sie auch nicht, sehr zum Leidwesen ihrer Lehrerin Frau Wolken-Wichtig-Wissensmeyer. Als diese ihren Schülern andere Wolkenarten vorstellt, beschließt die kleine Wolke, dass sie lieber eine Schönwetter-Schäfchen-Wolke sein möchte. Mutig macht sie sich auf den Weg zur Erde, um ihren Traum zu verwirklichen….

Petra Lahnstein erzählt eine warmherzige Geschichte über Freundschaft und den Mut etwas Neues zu wagen. Die Geschichte ist detailreich und liebevoll illustriert, humorvoll erzählt und lässt sich sehr gut vorlesen. Die kleine Wolke ist eine bezaubernde Heldin, die mutig ihren Traum verfolgt und zeigt, dass sich neue Möglichkeiten offenbaren, wenn man vorgegebene Wege verlässt.

Fazit: Eine unterhaltsame und spannende Geschichte mit liebenswerten Figuren und bezaubernden Ideen. Lesealter: 6-8 Jahre

Veröffentlicht am 15.08.2017

Biertrinker sind verdächtig - spannender Pfalz-Krimi

Biertrinker sind verdächtig
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Detlev Menke betreibt in seinem Heimatort Bad Dürkheim eine Privatdetektei, die mehr schlecht als recht läuft. Da ist es nicht verwunderlich, dass er seinen ersten Auftrag ohne groß zu zögern annimmt und ...

Detlev Menke betreibt in seinem Heimatort Bad Dürkheim eine Privatdetektei, die mehr schlecht als recht läuft. Da ist es nicht verwunderlich, dass er seinen ersten Auftrag ohne groß zu zögern annimmt und es gleich darauf bereut: Britta Steinbach, die Frau mit der er zu einem Date verabredet war, um heimlich kompromittierende Fotos zu schießen, liegt erdrosselt auf dem Hotelbett. Oberkommissarin Tabea Kühn glaubt Menke kein Wort und zeigt sich zudem ziemlich unempfänglich für den Charme des Frauenlieblings. Eine ominöse Datei auf einem USB-Stick könnte seine Geschichte untermauern, doch dieser ist plötzlich spurlos verschwunden….

Angelika Godau hat einen spannenden Regionalkrimi geschrieben, der den Fokus auf die Ermittlungsarbeit legt und mit Lokalkolorit, Realitätsnähe und ausgefeilten Charakteren zu überzeugen vermag. Zwar lässt sich recht früh erahnen, wer der Mörder ist, dies tut der Spannung jedoch keinen Abbruch, da das Verbrechen aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird, bis sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt und die Geschehnisse in einer dramatischen Schlussszene gipfeln. Bisweilen verliert sich der Krimi ein wenig in der akribischen Polizeiarbeit, dies jedoch mein einziger Kritikpunkt an einem ansonsten gut durchdachten Pfalz-Krimi mit viel Lokalkolorit und originellen Ermittlern.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Engel undercover

Ein Engel für Jule
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Jule ist seit zwei Jahren liiert, sehr verliebt und unbelehrbar. Ihr Freund Simon ist erfolgreich, gutaussehende und notorisch untreu, da können Freundin Maike und Arbeitskollegin Ulli reden was sie wollen, ...

Jule ist seit zwei Jahren liiert, sehr verliebt und unbelehrbar. Ihr Freund Simon ist erfolgreich, gutaussehende und notorisch untreu, da können Freundin Maike und Arbeitskollegin Ulli reden was sie wollen, Jule träumt weiterhin von Hochzeit und Kindern. Ein dermaßen hartnäckiger Fall blinder Liebe bedarf himmlicher Unterstützung und so tritt Engel Elisa etwas tollpatschig und in Badelatschen in Jules Leben. Getarnt als neue Arbeitskollegin, versucht sie, unterstützt von Maike und Ulli, Jules Leben mehr oder weniger schonend in die richtige Bahn zu lenken. Denn sonst rennt Jule in ihr Unglück und Elisa drohen 300 Jahre Wolken putzen.

Doch Jule zeigt sich unempfänglich für die Ratschläge des Trios, ebenso wie für den italienischen Charme von Arbeitskollege Marcello. Doch als Engel Elisa schon fast an ihrem Einsatz auf Erden zu verzweifeln droht, regen sich erste Zweifel in Jule und ein leichtes Interesse an ihrem neuen Nachbar Daniel. Während dieser immer öfter Jules Nähe sucht, entdeckt Elisa ihre himmlischen Fähigkeiten - und die Vorliebe für Dinkelbrot.

Charmant und unterhaltsam erzählt Jo Berger eine Geschichte von der Liebe, die manchmal blind macht, mit lebensnahen Charakteren und einem höchst liebenswerten Engel. Ein Roman zum mitfühlen und mitlachen, den man am Ende mit einem Lächeln auf den Lippen zuklappt.
Leseempfehlung für Fans von kurzweiligen Romanen mit Herz und Humor und alle, die sich schon einmal gefragt haben, wie Frauen so naiv sein können - ihnen fehlte bestimmt ein Engel wie Elisa

Veröffentlicht am 10.07.2017

Spannender Hamburg-Krimi

Blaue Nacht
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Staatsanwältin Chastity Riley arbeitet neuerdings im Operschutz - eine Strafversetzung, da sie bei ihrem letzten Fall einen Vorgesetzten der Korruption überführt hat. Auch bei den Kollegen läuft es nicht ...

Staatsanwältin Chastity Riley arbeitet neuerdings im Operschutz - eine Strafversetzung, da sie bei ihrem letzten Fall einen Vorgesetzten der Korruption überführt hat. Auch bei den Kollegen läuft es nicht rund, Calabretta versinkt im Liebeskummer und Kollege Faller plant seine ganz persönliche Rache an einem Hamburger Kriminellen. Als ein Mann ohne Namen übel zugerichtet im Krankenhaus eingeliefert wird, ist Rileys ganze Aufmerksamkeit gefordert. Nur mühsam entlockt sie dem Mann Informationen. Ihre Suche führt sie nicht nur bis nach Leipzig, sondern auch auf die Spur einer neuen synthetischen Droge.

Simone Buchholz hat erneut einen spannenden und atmosphärisch dichten Hamburg-Krimi geschrieben. Mit geschliffenen Dialogen und ungewöhnlichen Charakteren, allen voran die spröde Riley, die immer einen kernigen Spruch auf den Lippen hat. Ein Roman, der unterhält und Hamburger Lebensgefühl bietet, mit einem guten Blick für nordische Eigenheiten. Da das soziale Gefüge von Riley eine wichtige Rolle spielt, ist es durchaus empfehlenswert, die vorherigen Bände gelesen zu haben, obwohl der Kriminalfall in sich abgeschlossen ist und sich relevante Informationen aus den eingebauten Rückblenden ergeben.
Lesenswert für Fans von Regionalkrimis und all jene, für die Hamburg die schönste Stadt der Welt ist.