Zwei Frauen in den 1970er Jahren
Zwei Leben„In das Land waren die Familiengeschichten eingeschrieben, und es konnte sie nur lesen, wer hier aufgewachsen war.“
Wenn ein neues Buch von Ewald Arenz erscheint, kann man davon ausgehen, dass es ein ...
„In das Land waren die Familiengeschichten eingeschrieben, und es konnte sie nur lesen, wer hier aufgewachsen war.“
Wenn ein neues Buch von Ewald Arenz erscheint, kann man davon ausgehen, dass es ein Bestseller wird. Und so ist es auch diesmal. Der neue Roman des Autors ist Mitte September erschienen und steht seitdem auf der Spiegel-Bestsellerliste. Verdient, wie ich finde, auch wenn mein persönliches Highlight von Ewald Arenz nach wie vor „Alte Sorten“ ist.
Der neue Roman spielt Anfang der 70er Jahre in Franken und erzählt die Geschichte zweier Frauen - zweier Leben sozusagen.
Da haben wir Roberta. Sie kommt nach einer Schneiderlehre in der Stadt zurück in ihr Heimatdorf. Als Einzelkind soll sie irgendwann den Bauernhof ihrer Eltern übernehmen. Doch Roberta träumt insgeheim von einer ganz anderen Zukunft.
Und dann ist da Gertrud. Sie ist Mitte 40 und stammt ursprünglich aus Hamburg. Ihr Mann ist der Pfarrer in der kleinen Gemeinde, und Gertrud ist somit die Pfarrfrau. Auch sie träumt von einem anderen Leben, fühlt sich eingeengt in dem Dorf und sehnt sich nach der Großstadt.
Beide Frauen verbindet Wilhelm. Er ist Robertas Freund seit ihrer Kindheit und er ist Gertruds Sohn. Und er ist der Grund, der beide Frauen im Dorf bleiben lässt.
Wie immer bei einem Roman von Ewald Arenz kann man wunderbar in die Geschichte eintauchen. Es ist eine Geschichte voller Tragik, melancholisch und schmerzlich schön.