Der Titel klingt schon unterhaltsam – das Buch ist es auch! Vor allem aber ist es lehrreich.
Anhand einer neugierigen kleinen Protagonistin, die wir durch ihren Tag begleiten, wird den Kleinen die Verdauung ...
Der Titel klingt schon unterhaltsam – das Buch ist es auch! Vor allem aber ist es lehrreich.
Anhand einer neugierigen kleinen Protagonistin, die wir durch ihren Tag begleiten, wird den Kleinen die Verdauung nähergebracht:
Vom Hungergefühl, über die Verdauungsorgane, verschiedene Begriffe für Pipi und Kacke, wie unterschiedlich kann Kacka aussehen, bis hin zu Rülpsen, Pupsen und aufs Töpfchen beziehungsweise Klo gehen.
Die Texte sind gut dosiert, kindgerecht, teils witzig, aber auch immer sachlich. Die Illustrationen sind sehr schön und viele Klappen, laden zum interaktiven Lesen ein.
Mir als Mama haben zwei Dinge besonders gut gefallen:
1. Es gab eine Handlung, die sich durch das ganze Buch gezogen hat.
2. Pipi und Kacka, Rülpsen und Pupsen wurden als etwas ganz Normales dargestellt, das zu jedem dazu gehört und es wurde erklärt was genau es ist und wie es zustande kommt.
Meinem Zweieinhalbjährigen gefällt das Buch super. Bei den zwei Verdauungstrakt Seiten ist es ihm zu Beginn etwas schwer gefallen konzentriert zu bleiben. Hier ist es ein wenig mehr Text und natürlich schwer zu greifen. Das hat sich aber mit der Zeit gelegt und nun malt er beim Lesen auf dem eigenen Bauch nach, worüber ich gerade lese
Das einzige kleine Manko für mich: Es hätte gern auch noch etwas über das Kauen dabei sein dürfen, denn die Verdauung beginnt bereits im Mund.
Mein Fazit:
Ein sehr empfehlenswertes Buch für neugierige Kinder, die mehr darüber erfahren wollen wie ihr Körper funktioniert!
Als ich klein war, war ich viel draußen (und bin es noch heute). Mein Opa konnte immer vom Boden aus mit bloßem Auge sagen, was für ein Greifvogel gerade über uns flog.
Der Wunsch nach diesem Buch war ...
Als ich klein war, war ich viel draußen (und bin es noch heute). Mein Opa konnte immer vom Boden aus mit bloßem Auge sagen, was für ein Greifvogel gerade über uns flog.
Der Wunsch nach diesem Buch war daher vor allem auch eine Hommage an meinen, leider bereits verstorbenen, Opa.
Entsprechend war für mich auch vor allem das Kapitel zu den Greifvögeln interessant. Super ist hier, dass neben Fotos im Sitzen auch von jedem Greifvogel eine Ansicht von unten mit aufgeführt wird. Dabei werden sowohl Fotos als auch farbliche Skizzen abgebildet. Alle Abbildungen sind mit den wesentlichen Merkmalen beschriftet, sodass relevante Details sehr eindeutig erkennbar sind.
Sehr gut gefällt mir auch der allgemeine Aufbau der Seiten: Jeder Vogel hat seine eigene Seite im Buch. Auf ein großes Foto folgt ein kurzer Steckbrief, der Infos zu Länger, Stimme, Auffindbarkeit bei uns (z.B. ganzjährig) und Lebensraum zusammenfasst. Vervollständigt wird die Seite durch einen erklärenden Text, der die Besonderheiten des Vogels zusammenfasst. Je nach Bedarf wird die Seite noch durch zusätzliche farbliche Skizzen oder Fotos ergänzt, die beispielsweise die Unterschiede zwischen Schlichtkleid und Prachtkleid oder Männchen und Weibchen zeigen. Vereinzelte „Nice to know-Fakten“ runden die Darstellung perfekt ab.
Immer wieder eingestreute Doppelseiten bieten noch mehr Hintergrundwissen, zum Beispiel Tipps zum lernen neuer Vogelstimmen oder Tipps zum Füttern an der Futterstelle.
Ein besonderes Plus: Neben Audiodateien zu (soweit ich sehen konnte) jedem Vogel im Buch, gibt es auch einige Erklärvideos von Kalle Nibbenhagen. Sie beleuchten vor allem „unsere täglichen Begleiter“ noch etwas näher oder geben Hilfestellungen zu Vogelbeobachtung und Vogelstimmen.
Mein Fazit:
Eine gelungene Übersicht über die heimische Vogelwelt – leicht lesbar, anschaulich und interessant gestaltet. Mit Audio- und Videodateien über die Kosmos Plus App, die das Bestimmen und Beobachten noch einfacher machen.
Eine klare Empfehlung für alle Vogel- und Naturinteressierten und solche, die es werden wollen 😉
Du musst in die Vergangenheit schauen, um deine Gegenwart zu versehen, damit du deine Zukunft gestalten kannst.
– Mbambah in Issa –
Meine Eindrücke
Issa ist der Deputroman von Mirrianne Mahn und eine ...
Du musst in die Vergangenheit schauen, um deine Gegenwart zu versehen, damit du deine Zukunft gestalten kannst.
– Mbambah in Issa –
Meine Eindrücke
Issa ist der Deputroman von Mirrianne Mahn und eine emotionale Reise in die Kultur und Geschichte Kameruns.
Worum geht es?
Kamerun, 2006. Issa kehrt schwanger in das Land zurück, in dem sie geboren wurde. Sie soll die traditionellen Rituale durchführen, die sie zur erwachsenen Frau und Mutter machen – denn Issas Mutter fürchtet ihre Tochter bei der Geburt ihres Kindes zu verlieren.
Issa befindet sich in einer Identitätskrise und fühlt sich zwischen Deutschland und Kamerun hin- und hergerissen.
Die Zeit mit ihren Omas hilft ihr, ihren Weg zu finden…
Was war besonders?
Als erstes hat mich der Schreibstil beeindruckt: Issas Kapitel fließen nur so dahin und erlauben einen tiefen Einblick in ihre inneren Konflikte. Spannend war auch die Kombination mit Kapiteln aus der Vergangenheit, die Stück für Stück die komplexe und auch tragische Familiengeschichte offenbaren. Während Issas Kapitel jünger und durch die Ich-Perspektive direkter erzählt werden, sind die Rückblenden distanzierter und „der Zeit entsprechend“ erzählt – allerdings keineswegs weniger emotional! Das Erzählte hat mich über die gesamte Länge sehr berührt und oft nachdenklich gestimmt. Sehr besonders war für mich die Leichtigkeit, mit der die vielen Facetten der kamerunischen Kultur, Sprache und Geschichte – die schönen wie auch die erschreckenden, in einer fließenden Handlung vereint wurden.
Sind die Charaktere überzeugend?
Ja! Issa ist eine sympathische, junge Schwangere mit ein paar Stimmungsschwankungen und vielen Selbstzweifeln. Ihre Gedanken wurden von Mirrianne Mahn sehr unverblümt, bildhaft und äußerst amüsant zu Papier gebracht: Oft saß ich schmunzelnd und glucksend vor meinem Buch.
Die Familienkonstellation ist kompliziert und die relevanten Mitglieder sehr markant und unterschiedlich. Die eine ein Ruhepol voll Weisheit und Liebe, die andere das klare Familienoberhaupt, das bestimmt wo es langgeht – und wehe es tanzt einer aus der Reihe Auch die Nebencharaktere haben Ecken und Kanten.
Gibt es ein Aber?
Ja, zwei: Zum einen waren die Verknüpfungen der Handlung in Issas Gedanken nicht so fließend, wie sie hätten sein können. Zum anderen waren mir die Kapitel teils etwas zu lang. Eine ausgeprägtere Gliederung durch mehr Absätze ist eher meins.
Was noch?
Unsere Wurzeln lassen uns niemals los. Unsere Familie ist immer für uns da. Frauen sind stark.
Dies sind für mich die zentralen „Lehren“ dieses Romans. Es tut uns gut, wenn wir uns ab an unserer Wurzeln besinnen und sie ehren. Denn sie helfen uns, zu erkennen wer wir sind und was wir wollen. Eine Mutter ist immer für ihr Kind da, auch wenn wir schon erwachsen sind – wir müssen dies als Kinder aber auch zulassen. Frauen können Alles erreichen, dürfen aber nicht damit rechnen, dass der Weg leicht sein wird.
Mein Fazit
Ein emotional mitreißender und gleichzeitig sehr unterhaltsamer Familienroman, der mir eine völlig fremde Kultur facettenreich und spannend nähergebracht hat.
Er hat mich daran erinnert, wie wichtig und prägend unsere Wurzeln sind, dass es aber mehr als alles andere zählt, was wir wirklich wollen – wir müssen nur erst erkennen, was das ist
Dieses Buch als „farbenfroh“ zu bezeichnen, ist fast schon eine Beleidigung! Es ist vielmehr ein künstlerisches Meisterwerk, dem es gelingt, trotz gemalten Bildern eine unglaubliche Detail- und Naturtreue ...
Dieses Buch als „farbenfroh“ zu bezeichnen, ist fast schon eine Beleidigung! Es ist vielmehr ein künstlerisches Meisterwerk, dem es gelingt, trotz gemalten Bildern eine unglaubliche Detail- und Naturtreue zu erreichen.
Doch von Vorn:
Dieses Buch ist ein wundervolles Naturlexikon für Kinder, dass sich an den Jahreszeiten orientiert, aber sogar astronomische Aspekte mit aufgreift.
Es vermittelt Wissen, ohne sich aufzudrängen, und ist allem voran wunderschön anzusehen. Der Text versteckt sich teilweise in den Bildern, die definitiv und vollkommen zurecht im Mittelpunkt stehen. Wir lernen beispielsweise, was die Boten des Frühlings sind, welche Frühblüher/ Insekten/ Nadelbäume es gibt, was der Unterschied zwischen Frosch und Kröte ist, welche Sternbilder wir besonders deutlich sehen, wie Ameisenkolonie und Bienenstaat funktionieren und und und…
Kurzum: Es erklärt sehr umfangreich, was es in der Natur zu entdecken gibt, ob groß, ob klein, ob Pflanze, ob Tier, ob auf oder in der Erde oder am Himmel.
Doppelseitige Übersichten von Vogelfedern, Schmetterlingen oder Blättern laden zum Bestimmen ein.
Ein weiterer Pluspunkt: Für jede Jahreszeit sind einzelne Seiten mit Bastelvorschlägen eingestreut, die dazu einladen, die Natur und das Gelernte noch näher zu erleben.
Mein einziger Kritikpunkt: Es riecht (auch nach mehreren Wochen) noch extrem nach…neu? …Druckfarbe? Ich kann es nicht genau zuordnen, aber es ist nicht unbedingt angenehm.
Fazit:
Ein wunderschönes und lehrreiches Naturlexikon, das Groß und Klein begeistert und spannend, aber leicht Wissen vermittelt.
„Vielleicht hat es etwas damit zu tun, was Mama den ‚moralischen Kompass‘ nannte. Einige verlieren ihn eine Zeit lang, andere für immer.“ (David Farr)
Zum Inhalt:
Ein Land, in dem ein herzloser, machthungriger ...
„Vielleicht hat es etwas damit zu tun, was Mama den ‚moralischen Kompass‘ nannte. Einige verlieren ihn eine Zeit lang, andere für immer.“ (David Farr)
Zum Inhalt:
Ein Land, in dem ein herzloser, machthungriger Diktator herrscht, der freies Denken, das Lesen von Büchern und besonders die Freiheit der Kinder stark einschränkt.
Eine Familie, deren Schicksal durch den Willen das Richtige zu tun bestimmt ist.
Ein magisches Buch, das alles verändert…und zwei Geschwister mit dem Mut, es mit allen Mitteln zu beschützen.
Meine Eindrücke:
Das Buch der gestohlenen Träume ist das erste Kinderbuch des britischen Drehbuchautors und Regisseurs David Farr, empfohlen ab 11 Jahren. Es ist der erste Teil einer Fantasy-Reihe. Teil zwei erschien im englischen Original ebenfalls diesen Monat.
David Farrs Schreibstil hat mich von der ersten Seite an gepackt: spannend, durchaus anspruchsvoll, aber sehr leicht zu lesen. Dazu noch sehr bildlich und teils tiefgründig.
Als sehr unterhaltsam und gelungen, empfand ich, die direkten Ansprachen des Erzählers, die immer dann auftraten, wenn eine Führung des Lesers hilfreich war: in der Einleitung, vor Zeitsprüngen und auch im Romanverlauf als kleine Erinnerungen an bestimmte Details. Sie leiteten mich nicht nur, sondern gaben mir auch das Gefühl, wirklich in der Welt um Krasnia zu sein – und zwar mitten im Geschehen.
Die Welt um Krasnia ist wunderbar entworfen, weist einige Parallelen zu unserer Welt auf, scheint allerdings weniger technologisiert, was ihr einen besonderen Charme verleiht: Luftschiffe sind die schnellste Reisemöglichkeit und Zeitung und Radio die gängigen Informationsquellen.
Die zwei jungen Protagonisten, Rachel und ihr Bruder Robert, waren mir sofort sympathisch. Sie sind sehr unterschiedlich und haben beide ihre besonderen Stärken. Sie sind beide überaus mutig und bereit für das zu kämpfen, was ihnen wichtig ist.
Von ihrer Leidenschaft lebt dieser Roman. Ich habe mit ihnen getrauert, mit ihnen gehofft, gekämpft, gerätselt und gelitten. Ihre Wegbegleiter sind ebenfalls wundervoll entworfen und tragen einen entscheidenden Teil zu der gefühlvollen Ebene bei.
David Farr ist es gelungen, Emotionen und Spannung in einem wunderbar ausgewogenen Verhältnis miteinander zu verbinden.
Denn die Spannung ist von Beginn an hoch: erst im Romanverlauf erfahren wir, welche Hintergründe uns in die „jetzige“ Situation geführt haben. Auch müssen viele Rätsel gelöst, Spuren verfolgt und Gefahren überwunden werden.
Sicher, einige Situationen verlaufen sehr glücklich und ohne große Umschweife – aber das ist für dieses Genre nur angemessen und war für mich als Ausflüglerin in das Kinderbuchgenre sehr erfrischend.
Lediglich über die magischen Funktionen des „Buchs der gestohlenen Träume“ hätte ich gern noch etwas mehr erfahren
David Farrs Roman ist ein Buch über Familie und Freundschaft, Mut und Entbehrung, Diktatur und Widerstand, Magie und die Liebe zu Büchern und Worten. Doch vor allem auch, über den moralischen Kompass eines jeden Menschen.
Was ist richtig? Was ist falsch? Nach welchen Werten, welchen Idealen, will ich handeln?
Viele Charaktere stehen vor der Wahl, das Richtige zu tun, auch wenn es gefährlich ist – und nicht nur ihre eigene Zukunft, sondern die eines ganzen Landes hängt davon ab…
Mein Fazit:
Alles in allem war es für mich ein wundervolles Leseerlebnis. Obwohl an Kinder adressiert, ist es auch für Erwachsene ein Genuss und eine Ermunterung uns selbst zu fragen:
Bin ich dazu bereit, das Richtige zu tun? Und wie weit würde ich dafür gehen?
Eine klare Leseempfehlung von mir an alle großen und kleinen Magie-Liebhaber mit einer Leidenschaft für Bücher.