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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2024

Fallanalytiker Max Bischoff steckt mittendrin

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Der ehemalige Polizist und jetzige Polizistenausbilder Max Bischoff steht erneut vor der Aufgabe sich als Fallanalytiker in den Kopf eines Mörders hineinversetzen zu müssen. Ob das Auftauchen einer Fremden, ...

Der ehemalige Polizist und jetzige Polizistenausbilder Max Bischoff steht erneut vor der Aufgabe sich als Fallanalytiker in den Kopf eines Mörders hineinversetzen zu müssen. Ob das Auftauchen einer Fremden, die seiner verstorbenen Freundin zum Verwechseln ähnlich sieht, damit in Verbindung steht?

Dieses Buch ist bereits der vierte Band der Mörderfinder Reihe, allerdings mein erster. Es gibt Rückblicke aus den vorherigen Bändern, die dort vermutlich die Spannung etwas herausnehmen werden. Man hat jedoch nicht das Gefühl bekommen hat, etwas nicht zu wissen, das wichtig wäre.

Die Hauptfigur war mir direkt sympathisch – Max wirkt ehrlich und echt. Man fühlt mit ihm mit, weil sein Beruf schon oft seine Lieben in Gefahr gebracht hat. Einen ‚Gegenspieler‘ hat er in der Leiterin der KK11, mit der er immer wieder aneinandergerät, was durchaus relevant für den Verlauf der Geschichte ist und nochmal besonders interessant zum Ende hin wird. Mit von der Partie ist auch der Psychologe Dr. Marvin Wagner, der Max unterstützt und ihm ein guter Freund geworden ist. Er intelligent und sehr höflich, was mir teilweise ein wenig zu gestelzt vorgekommen ist – ein interessanter Charakter, der gut hineinpasst.

Die Spannung wird schon relativ hochgehalten - es gibt immer wieder Cliffhanger am Ende von Kapiteln, die den neugierigen Leser dazu bringen, das Buch nicht aus der Hand legen zu können. Alles in allem ein sehr guter Thriller – definitive Empfehlung. Mir persönlich hat für das perfekte Buch das gewisse Etwas, das völlig Unerwartete und Besondere gefehlt – daher keine fünf, sondern gute vier Sterne.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Wenn eine Influencerin zur Zielscheibe gemacht wird…

Insight - Dein Leben gehört mir
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Valeries Social Media Account ist nach der Trennung von Alex gerade wieder dabei sich zu berappeln, da erhält Valerie – ganz reale – Drohungen zugeschickt. Wer steckt dahinter und was will die Person von ...

Valeries Social Media Account ist nach der Trennung von Alex gerade wieder dabei sich zu berappeln, da erhält Valerie – ganz reale – Drohungen zugeschickt. Wer steckt dahinter und was will die Person von Valerie? Zum Glück findet sie in Paul einen Freund aus vergangenen Zeiten, der ihr Glauben schenkt.

Valerie ist die Erzählerin, weshalb man natürlich keinen objektiven Überblick über die Geschehnisse enthält. Vereinzelt gibt es Kapitel aus früheren Therapiesitzungen, was die Erzählung auflockert genauso wie die Social Media Beiträge oder Chatverläufe. Nicht warm geworden bin ich mit den Kapitelüberschriften: Sprichwörter/Kalendersprüche, die irgendwie fehl am Platz scheinen.

Das Buch ist leicht und humorvoll geschrieben und enthält in einigen Szenen ordentliche Prisen Spice. Man geht mit Valerie zusammen den psychisch belastenden Weg, den sie vor der Öffentlichkeit zu verbergen versucht. Es gibt gute Wendungen die Raum für Spekulationen bieten. Insbesondere die letzte gefällt mir sehr gut. Jedoch ist sie mir zu kurz gekommen, da hätte gerne noch deutlich mehr ausgeschmückt werden können.

Die Geschichte ist spannend aufgebaut und enthält einige überraschende Aufdeckungen. Außerdem ist sie verflochten mit Romance – eine interessante und gelungene Genre-Mischung.

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Veröffentlicht am 28.05.2024

Wenn KI einen Fehler macht, wer trägt dann die Verantwortung?

Der 1. Patient
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Erstklassige Chirurgin plus Routineoperation ist gleich toter Patient? Hat die Ärztin einen Fehler begangen oder wurde sie durch eine Künstliche Intelligenz sabotiert?

Tsokos und Schwieker bzw. Eberhardt ...

Erstklassige Chirurgin plus Routineoperation ist gleich toter Patient? Hat die Ärztin einen Fehler begangen oder wurde sie durch eine Künstliche Intelligenz sabotiert?

Tsokos und Schwieker bzw. Eberhardt und Jarmer haben einen neuen Fall mit hochaktuellem Thema: der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Operationsaal. Und natürlich besteht das Buch zu einem großen Teil aus Kontroversen die das Thema und Reaktionen darauf professionell beleuchten.

Der Justiz-Krimi ist wie immer realitätsnah und gradlinig geschrieben. Eberhardt ist so gewieft wie eh und je und auch Baumann ist in der Grauzone wieder mit von der Partie. Jarmer tritt eher am Ende auf, dort aber für meinen Geschmack mit zu wenig Bezug zur Rechtsmedizin.

Einziger Wermutstropfen dieses gewohnt spannenden und durchdachten Krimis ist die Auflösung. Das Ende hat dieses Mal leider nicht ganz meinen Geschmack getroffen und war auch nicht vollständig nachvollziehbar für mich. Dennoch: für Fans der Reihe und diejenigen, die es noch werden wollen, auf jeden Fall ein Muss!

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Es hätte ein entspanntes Wochenende werden können. Hätte…

Die Auszeit
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Ein Wochenende im Luxus-Retreat in der Abgeschiedenheit – was nach purer Entspannung, Spaß und Auszeit vom Alltäglichen klingt, entpuppt sich als Alptraum für die Freunde. Ist ein Mörder unter ihnen?

Mir ...

Ein Wochenende im Luxus-Retreat in der Abgeschiedenheit – was nach purer Entspannung, Spaß und Auszeit vom Alltäglichen klingt, entpuppt sich als Alptraum für die Freunde. Ist ein Mörder unter ihnen?

Mir hat besonders die Kapitelstruktur gefallen. Jedes Kapitel ist einer Person zugeordnet, die darin als Ich-Erzähler auftritt. Darüber hinaus gibt zwei Zeitschienen (vor und nach dem Mord), wodurch es einen rasanten Start in die Geschichte gibt. Je tiefer man eintaucht desto mehr bröckelt die eitel Sonnenschein Influencer -Welt und immer mehr verborgene Geheimnisse kommen zum Vorschein.

Nach dem rasanten Einstieg wird die Spannung lange hochgehalten. Nach (grob geschätzt) zwei Dritteln wurde es für mich etwas langatmig – ein paar Verdächtigungen/Motive weniger wären auch ausreichend gewesen. Die Auflösung war nachvollziehbar und gut aufgeklärt, kam aber nicht ganz so überraschend. Dennoch hat die Spannung am Ende nochmal angezogen, so dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.

Das Buch ließ sich sehr flüssig durchlesen und die eingestreuten Influencer-Artikel haben es noch zusätzlich aufgelockert. Ich habe richtig Lust auf so ein Retreat im kleinen Kreis bekommen (wenn man mal von dem Mord absieht). Die Charaktere sind auch gut dargestellt - nicht immer sympathisch, aber das ist ja gewollt.

Das Buch ist trotz des Hypes jetzt nicht DER Thriller, ich kann ihn dennoch absolut empfehlen!

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Auftakt einer Familien-Saga – gut gehütete Geheimnisse werden gelüftet

Meeresfriedhof
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Die DS Princess ist Ragnhild ist 1940 untergangen (dieser Teil ist keine Fiktion) und hat viele Menschen in den Tod gerissen, so auch den Reeder Thore Falck. Seine Frau überlebte das Unglück und starb ...

Die DS Princess ist Ragnhild ist 1940 untergangen (dieser Teil ist keine Fiktion) und hat viele Menschen in den Tod gerissen, so auch den Reeder Thore Falck. Seine Frau überlebte das Unglück und starb Jahre später ebenfalls im Meer. Ihr Testament, welches sie sich kurz vor ihrem Tod aushändigen ließ, ist unauffindbar. Ihre Enkelin macht sich auf die Suche nach der Wahrheit der letzten 75 Jahre.

Da es in dieser Familien-Saga um fünf Generationen geht ist der Stammbaum der Familie Falck auf einer der ersten Seiten besonders hilfreich, hierin habe ich öfter zurückgeblättert. Man wird davon aber nicht überwältigt und lernt die Hauptpersonen und ihr Beziehungsgeflecht schnell kennen. Es gibt unter Thore zwei Familienzweige, die sich untereinander nicht so ganz ‚grün‘ sind. Keine gute Ausgangsituation, wenn Macht und Reichtum vererbt werden.
Mir hat das Komplexe in der Geschichte sehr gut gefallen. Es geht nicht nur um mehrere Generationen und somit verschiedene Zeitebenen. Es geht auch um private, berufliche und politische Beziehungen, die miteinander verwoben sind. Und um unterschiedliche Regionen auf der Welt, zum Beispiel den Krieg im Nahen Osten. Wobei ich sagen muss, dass ich diese Passagen irgendwann nur noch quergelesen habe, da sie mir zu langatmig waren und für mich zu wenig Einfluss auf die Geschichte hatten.

Die Wendungen oder Aufdeckungen in der Geschichte waren teils vorhersehbar teils überraschend. Aber gerade der überraschende Part führt dazu, dass ich schon auf den zweiten Teil warte – wobei ich gar nicht weiß, wie ich mir den Fortgang der Geschichte wünschen würde. Denn leider konnte ich zu keiner der Figuren eine richtige (positive) Verbindung herstellen (teilweise waren ihre Handlungen nicht nachvollziehbar oder sogar widersprüchlich in meinen Augen.). Ich bin gespannt, ob sich im zweiten Teil ein Sympathisant herauskristallisiert und wie es für die Falcks weitergeht.

Ich empfehle Meeresfriedhof für alle Leser, die Spaß an komplexen Geschichten haben und Spannung mögen, aber keinen ‚atemraubenden‘ Thriller erwarten.

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