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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2024

Total genial, witziger Vorlesespaß

Grimmwald: Lasst die Felle fliegen! – Band 2
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Der zweite Band «Lasst die Felle fliegen» von der Grimmwald-Reihe ist wieder herrlich albern, tierisch witzig und ein großer Vorlesespaß. Ich finde, im Klappentext wird fasst schon ein bisschen zu viel ...

Der zweite Band «Lasst die Felle fliegen» von der Grimmwald-Reihe ist wieder herrlich albern, tierisch witzig und ein großer Vorlesespaß. Ich finde, im Klappentext wird fasst schon ein bisschen zu viel verraten, deswegen fasse ich mich kürzer: Diesmal ist der Grimmwald in Gefahr, denn ein schlauer Fuchs hat finstere Pläne. Wenn das nicht neugierig macht.

Toll ist, dass man den ersten Band nicht kennen muss, um mit der Fortsetzung Freude zu haben. Die Hauptfiguren werden anfangs vorgestellt und im ersten Kapitel erfährt man alles wichtige nebenbei. Mit dabei sind natürlich wieder die Fuchsgeschwister Ted und Nancy, die sich im Grimmwald heimisch fühlen und es mit allen Mitteln verteidigen werden. Die Assel Erik Dynamit gibt gewohnt lustige Kommentare und zeigt sich herzzerreißend emotional. Es gibt wieder reichlich lustige Illustrationen, die gerade, weil sie ein bisschen schräg sind, so super passen. Dazu kommen kreative Einfälle und viele Möglichkeiten, die eigenen Vorlesekünste zu zeigen. Da kann ich mich gar nicht entscheiden, was mir am besten gefallen hat. War es die aufdringliche Felipe in ihrem kurzen Auftritt? Oder der stille Abgang von Lady Evelyn Taylor? Das heitere Zwischenspiel? Oder die Offenbarung von der glamourösen Ente Ingrid? Wenn es etwas zu bemängeln gäbe, dann die vielen Namen, die ich irgendwann nur noch abgekürzt habe. Die Geschichte ist spannend, einfallsreich und hat ein tolles Ende. Louie Stowell bietet einfach außergewöhnliche Humor-Unterhaltung für alle, die es gern ein bisschen albern und verrückt mögen.

Veröffentlicht am 18.04.2024

Fantasievoll, abenteuerlich und skurril

Indigo Wild
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Im zweiten Band der «Indigo Wild» Reihe werden Indigos Eltern vermisst. Als Monsterforscher reisen sie um die Welt, um magische Kreaturen vor dem Aussterben zu bewahren. Als die Mondbärin Calisto bei ihrem ...

Im zweiten Band der «Indigo Wild» Reihe werden Indigos Eltern vermisst. Als Monsterforscher reisen sie um die Welt, um magische Kreaturen vor dem Aussterben zu bewahren. Als die Mondbärin Calisto bei ihrem Zuhause auftaucht und von ihrem Verschwinden berichtet, beschließen Indigo und Quick, ihre Eltern zu suchen. Die neugierige Nachbarin Madame Grau und ihr Hund Kieselchen kommen versehentlich mit auf die Reise und so begegnen die Reisenden Gnomen, Riesenpilzen und anderen Seltsamkeiten im Dschungel. Der erste Band muss nicht zwingend bekannt sein, aber dort werden die Charaktere noch etwas eingehender charakterisiert.
Das Hörbuch ergänzt diese fantasievolle Lesung mit Musik und Geräuschen, was zum Mitfiebern einlädt. Es ist ein temporeiches, skurriles und spannenden Hörerlebnis. Die Tatsache, das Quick über Gebärdensprache mit Indigo kommuniziert, ist toll und in Büchern nur selten der Fall. Wer es magisch, ausgefallen und witzig mag, wird «Indigo Wild» mögen.

Veröffentlicht am 18.04.2024

Miss-Marple-Krimi-Klassiker als Comic

Agatha Christie Classics: Die Tote in der Bibliothek
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Der Miss-Marple-Krimi-Klassiker von Agatha Christie als Comic gehört zu der Reihe «Agatha Christie Classics» und ist künstlerisch ein Highlight.
«Die Tote in der Bibliothek» erzählt von einer unbekannten ...

Der Miss-Marple-Krimi-Klassiker von Agatha Christie als Comic gehört zu der Reihe «Agatha Christie Classics» und ist künstlerisch ein Highlight.
«Die Tote in der Bibliothek» erzählt von einer unbekannten jungen Frauenleiche, die in der Bibliothek der Bantry´s gefunden wird und das Ehepaar in Schrecken versetzt. Der Fall erweist sich als verzwickt und Dorothy Bantry kontaktiert ihre Freundin Jane Marple, die mit ihrem guten Gespür die Polizei unterstützen kann. Tatsächlich erweist sich die reizende Hobby-Detektivin Miss Marple als äußerst hilfreich, was auch zunehmend die Polizei zu schätzen lernt, nachdem Jane immer wieder bei ihren Ermittlungen auftaucht.

Ein absolut unvorhersehbarer, spannender, wendungsreicher und raffinierter Fall für Krimi-Fans, bei dem das Miträtseln besonders Spaß macht, da man durch den klaren Stil viele Details entdecken kann, wie beispielsweise die Mimik der Protagonisten und ihre Reaktionen. Mir hat auch gefallen, dass man durch die authentischen Elemente der 60er Jahre (Ausstattung, Kleidung, Einrichtung etc.) in diese Zeit eintaucht. Das Buchformat erinnert an große Bilderbücher für Kinder. Dadurch sind die Darstellungen nicht so klein und besonders die seitenfüllenden Illustrationen ein echter Genuss. Trotzdem war mir der Text in den Sprechblasen etwas zu klein. Insgesamt gibt es aber nicht wirklich etwas zu mäkeln und der Comic verspricht einen wendungsreichen Fall und eine kleine Zeitreise in der 60er Jahre. Da ich die Buchvorlage oder die Verfilmung nicht kenne, kann ich keine Vergleiche ziehen - für mich hat alles gepasst.

Veröffentlicht am 18.04.2024

Idyllisches Landleben, ein Pony und eine große Freundschaft

Tilda und Pony Törtchen
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Die kleine Tilda wohnt mit ihren Großmüttern und vielen Tieren auf einem kleinen Bauernhof. Alles wäre perfekt, wenn sie doch nur ein Pony hätte. Schließlich erfüllt sich ihr Wunsch, jedoch nicht so, wie ...

Die kleine Tilda wohnt mit ihren Großmüttern und vielen Tieren auf einem kleinen Bauernhof. Alles wäre perfekt, wenn sie doch nur ein Pony hätte. Schließlich erfüllt sich ihr Wunsch, jedoch nicht so, wie sie es erwartet hat, denn das wilde Pony ist mindestens genauso freiheitsliebend und eigensinnig wie Tilda. Es möchte lieber herumspringen und gemütlich Gras fressen, während Tilda davon träumt, auf Pony Törtchen zu reiten.

Die farbenfrohen und einzigartigen Illustrationen sind ländlich idyllisch, mit viel Natur und finnischem Flair. Tilda und Pony Törtchen sind absolut niedlich mit ihren runden Formen, ihren großen Kulleraugen und bringen einen oft auch zum Schmunzeln. Ninja Reittu hat die Geschichte geschrieben und die zauberhaft emotionalen Bilder selbst illustriert. Auf beinahe allen Illustrationen finden sich schöne Apfelbäume und wolkig flauschige Hühner. Mir hat sehr gefallen, dass Omi und Oma ihrer Tilda mit Rat und Tat zur Seite stehen und man die Geschichte immer und immer wieder lesen kann, dank der vielen schönen Bilder und der herzerwärmenden Geschichte.

Insgesamt ein empfehlenswertes Bilderbuch über die Freundschaft zweier Dickköpfe, welches lehrt, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse anderer zu respektieren, ob Mensch oder Tier. Kinder lernen, dass man durch Kommunikation (Pony Törtchen kann mit Tilda reden) und Rücksichtnahme immer eine Lösung finden kann, wobei auch Streit dazugehört. „Wahre Freundschaft bedeutet nämlich, dass jeder so sein kann, wie er ist und auch mal seinen eigenen Weg gehen darf.“ Ein schönes Bilderbuch mit wertvoller Botschaft für alle, nicht nur Pferdefans. Eine Fortsetzung erscheint bereits im Juli.

Veröffentlicht am 23.03.2024

Plageaterie, Missgunst und Rassismus

Yellowface
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Ich reihe mich gern in die Scharr von Fans ein, die dieses Buch in kürzester Zeit verschlungen haben und feiern. Unbedingt lesen!

«Yellowface»» ist einfach umwerfend galant geschrieben und absolut mitreißend. ...

Ich reihe mich gern in die Scharr von Fans ein, die dieses Buch in kürzester Zeit verschlungen haben und feiern. Unbedingt lesen!

«Yellowface»» ist einfach umwerfend galant geschrieben und absolut mitreißend. Es geht um June Hayward, eine Frau voller Selbstzweifel, Missgunst und Verachtung. Sie geht völlig darin auf, Schriftstellerin zu sein, aber ihr Erfolg bleibt aus. Deswegen blickt sie voller Neid auf Athena Liu, eine ehemalige Kommilitonin aus dem Studium, mit der sie sich hin und wieder trifft. Als sie den Abend mit ihr verbringt und ein Unglück geschieht, nimmt sie im Affekt Athenas neues, gerade vollendetes Manuskript über die Heldentaten chinesischer Arbeiter während des ersten Weltkriegs an sich. Aufkeimende Gewissenskonflikte werden im Keim erstickt, denn Ausreden, finde June viele. Schließlich gelingt ihr damit der ersehnte Durchbruch als ernstzunehmende Autorin, die jetzt unter dem Künstlernamen Juniper Song publiziert. Doch die kulturellen Berührungspunkte werden zum Problem.

Die lebensnahe Betrachtung ist packend, die moralisch Fragen, die sich aufdrängen, gehen tief. Es fühlt sich so real an, dass ich mich nicht gewundert hätte, würde es auf wahren Begebenheiten beruhen. Gleichzeitig ist es beinahe satirisch. Besonders die Ich-Perspektive war eine gute Wahl und unterstreicht die Glaubwürdigkeit. Hinzukommen eingeschobene Rückblenden, die passendes Hintergrundwissen zum aktuellen Geschehen liefern. Außergewöhnlich ist auch der Einblick in die gnadenlose Literaturwelt und der Einfluss von sozialen Medien, dem sich June nicht entziehen kann, obwohl ihr Gegenteiliges geraten wird. Enthüllend ist auch die Vorstellung vom Verlagswesen und den Stars der Literaturszene, branchenüblichem Rassismus, Ausgrenzung und der Umgang mit kritischen Stimmen. Endlich mal wieder ein Buch, das mich rundum überzeugen konnte.