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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2024

Ein spannender Regiokrimi

Potsdamer Intrigen
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Kriminalrat Maik von Lilenthal bekommt es mit einem außergewöhnlichen Fall zu tun. Kaum hat er die Leiche eines Mannes inspiziert, wird er auch schon zum nächsten Tatort gerufen, wo eine ermordete Frau ...

Kriminalrat Maik von Lilenthal bekommt es mit einem außergewöhnlichen Fall zu tun. Kaum hat er die Leiche eines Mannes inspiziert, wird er auch schon zum nächsten Tatort gerufen, wo eine ermordete Frau vorgefunden wird. Die Ermittlungen ergeben, dass sich die beiden Opfer kannten, so dass die Recherchen in deren vergangenen Leben vorangebracht werden. Wann kann sich ein Motiv entwickelt haben, die beiden Menschen zu töten? Die Nachforschungen tauchen in ehemalige DDR-Zeiten ein, in der Verbrechen vertuscht wurden und die Erziehung von Kindern manchmal dem Regime und den politischen Zielen komplett unterstellt wurden...

"Potsdamer Intrigen" ist mittlerweile der fünfte Band der Krimi-Reihe aus Brandenburg um die sympathische und engagierte Priatermittlerin Enne Lilienthal. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Serie eingestiegen und hatte zunächst Schwierigkeiten mit den vielen Protagonisten vertraut zu werden. Die Autorin Carla Maria Heinze erzähl die Geschichte in einem sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Osten Deutschlands entführte. Der Spannungsbogen wird über das Auffinden der beiden Leichen zu Beginn des Buches klassisch aufgebaut und über die authentisch wirkenden Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht guten Niveau gehalten. Es entwickelt sich ein Fall, der immer komplexer wird und in die tiefe Vergangenheit ehemaliger DDR-Zeiten eintaucht. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und werden hervorragend in die clever konzipierte Geschichte integriert. Das Ganze konnte mich bis zum wirklich fulminanten Finale fesseln, welches mit einer gut nachvollziehbaren, aber für mich auch völlig überraschenden Auflösung das Buch gelungen abschließt.

Insgesamt ist "Potsdamer Intrigen" ein gelungenr Regionakrimi, der mir den Einstieg in eine spannende Krimi-Reihe gewährt hat, in der ein wohldosierter Lokalkolorit, interessant gezeichnete Protagonisten und das Erzähltlent der Autorin für ein Gelingen sorgen. Ich empfehle das Buch und somit auch die Reihe gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Der Tote am Strand

Roter Sand - Mord auf Gran Canaria
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Der ehemalige sehr erfolgreiche Kriminalkommissar Fabio Lozano arbeitet mittlerweile als Sicherheitsmann in einem Luxushotel. Er stößt bei einem Strandspaziergang auf die Leiche eines jungen Mannes, den ...

Der ehemalige sehr erfolgreiche Kriminalkommissar Fabio Lozano arbeitet mittlerweile als Sicherheitsmann in einem Luxushotel. Er stößt bei einem Strandspaziergang auf die Leiche eines jungen Mannes, den er kurze Zeit vorher flüchtig kennengelernt hat. Obwohl er sofort seine ehemaligen Kollegen zum Tatort ruft, gerät auch er als Verdächtiger ins Visier der Ermittler. Es bleibt ihm somit nichts anderes übrig, als selbst nach dem Mörder zu suchen, da er sein Schicksal nicht in die Hände der Kollegen legen will. Schnell stößt er dabei auf erste Spuren und es ist sein angeborener Instinkt erforderlich, um dem Täter auf die Spur zu kommen...

Der deutsche Autor Eric Berg hat mit seiner Krimi-Reihe um die Journalistin Doro Kagel auf sich aufmerksam gemacht. Ich bin nun mit "Roter Sand" in seine neue Serie von den kanarischen Insel gestartet. Er erzählt die Geschichte in einem außergewöhnlichen Schreibstil, in dem für einen Kriminalroman ein hohes Gewicht an humorvollen Umschreibungen vertreten war, was für mich auf den ganzen Roman manchmal ein wenig zu viel wurde. Das ganze liest sich aber auch sehr flüssig und mit vielen lokalen Beschreibungen werden die Geschehnisse vor Ort lebendig vor Augen geführt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche zu Beginn des Kriminalromans klassisch aufgebaut und über die weitere Entwicklung auf einem für mich guten Niveau gehalten. Die Ermittlungsarbeit fördert im Verlauf einige Verdächtige ans Tageslicht, so dass eigenen Überlegungen bezüglich Täter und Tathintergründe nichts im Wege steht. Wahrscheinlich ist man dann am Ende aber dennoch von der Auflösung überrascht, die gut nachvollziehbar ist und die Geschichte gelungen abrundet.

Insgesamt ist "Roter Sand" ein ordentlicher Start in eine neue Krimi-Reihe im Flair der kanarischen Inseln. Der Hauptprotagonist Flaco ist interessant gezeichnet und nicht gleich auf Anhieb sehr sympathisch, was dem Buch einen eigenständigen Charakter verleiht. Ich empfehle es daher aber auch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Spannender Kriminalroman

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Chefinspektor Bernhard Krammer versteht die Welt nicht mehr. In der Wohnung seiner Kollegin Roza Szabo liegt die Leiches eines Mannes, der eine Taucherbrille trägt, von Roza keine Spur. Er macht sich natürlich ...

Chefinspektor Bernhard Krammer versteht die Welt nicht mehr. In der Wohnung seiner Kollegin Roza Szabo liegt die Leiches eines Mannes, der eine Taucherbrille trägt, von Roza keine Spur. Er macht sich natürlich sofort eher inoffiziell auf die Suche nach seiner Kollegin, hinterfragt sie allerdings schon. Kann er sich in Roza so getäuscht haben? Da Roza jenseits der Grenze in Walchensee das letzte mal gesehen wurde, schaltet er Alexa Jahn ein. Seine Tochter ermittelt nun parallel und es wird immer klarer, dass auch Roza in großer Gefahr zu schweben scheint, wenn sie sie nicht schnell finden...

"Grenzfall - In den Tiefen der Schuld" ist mittlerweile der vierte Fall aus der Grenzregion um Bernhard Krammer und seiner Tochter Alexa Jahn. Ich bin mit dem aktuellen Band in die Reihe eingestiegen und zu keinem Zeitpunkt Verständnisprobleme. Die Autorin Anna Schneider erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften verschwinden von Roza Szabo gut aufgebaut und über ihre ungewisse Situation und den damit verbundenen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die parallelen Handlungsstränge mit den jeweiligen Ermittlungen sorgen mit den Wechseln zwischen den Kapiteln für ein zusätzliches Lesetempo. Die Protagonisten sind interessant gezeichnet und tragen auch mit ihrem Miteinander zum gelingen des Kriminalromans bei. Das Finale hätte aus meiner Sicht noch ein wenig spektakulärer gestaltet werden können und handelte den Fall für meinen Geschmack zu abrupt ab, was aber ein Jammern auf hohem Niveau ist.

Insgesamt hat mir "Grenzfall - In den Tiefen der Schuld" Lust auf mehr Fälle aus der Grenzregion gemacht. Die tollen Protagonisten, ein spannender Fall und das Erzähltalent der Autorin konnten mich hierbei überzeugen. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Gelungenes Psychogramm eines Mörders

Austrian Psycho Jack Unterweger
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Der renommierte Autor Malte Herwig widmet sich in seinem Roman "Austrian Psycho" dem unrühmlichen Leben von Johann "Jack" Unterweger. Dieser weckte mit seinen schrecklichen Taten als Serienmörder und seiner ...

Der renommierte Autor Malte Herwig widmet sich in seinem Roman "Austrian Psycho" dem unrühmlichen Leben von Johann "Jack" Unterweger. Dieser weckte mit seinen schrecklichen Taten als Serienmörder und seiner außergewöhnlichen Haftzeit viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Unterweger wuchs bei seinem herrischen Großvater auf und geriet schon in jungen Jahren mit dem Gesetz in Konflikt. Im Jahre 1976 wurde er zum ersten mal zu einer lebenslangen Haft verurteilt, von der er aber im Jahre 1990 als Musterbeispiel der Resozialisierung wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Gerade seine literarische Arbeit während seiner Gefangenschaft brachte ihm diese im Nachhinein fatale Beurteilung ein. Nur gute vier Jahre später wurde Unterweger erneut zu einer lebenslangen Haft verurteilt, nachdem man ihm zumindest neun von 11 Morden nachweisen konnte. Kurz nach der Verurteilung erhängte sich der Serienmörder in seiner eigenen Zelle.

Malte Herwig skizziert in seinem aus meiner Sicht manchmal in seiner Direktheit erschreckenden Psychogramm das Leben von Johann Unterweger. Er geht dabei auf seine unglückliche Kindheit und den ersten Berührungen mit dem Gesetz ein. Der Schreibstil passt hervorragend zu dem True-Crime-Bericht. So versucht Malte Herwig der Gewaltbereitschaft, die vor allem in den letzten Jahren eskalierte, auf die Schliche zu kommen und zu eroiren, wie es zu der fatalen Fehleinschätzung seitens der psychologischen Gutachter kam. Ein wirklich berührender und harter Fall, der mich aufgrund des realen Hintergrunds oftmals nachdenklich zurückließ.

Insgesamt ist "Austrian Psycho" ein packender Bericht über das Leben und die Psyche eines schwerkranken Mannes, der es aber bestens verstand, sein Umfeld zu täuschen und zu manipulieren. Der Autor nimmt dabei kein Blatt vor den Mund, was die skurrile Situation sehr authentisch und schwer verdaulich präsentiert. Das Buch ist, ohne irgendwelche Gewaltexzesse zu beschreiben, sicherlich dennoch nichts für schwache Nerven. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, so dass ich ihn gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Das zarte Band der Freundschaft

Schneesturm
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Es ist die Zeit des Wiedersehens. Die Wege der Freunde um Cara, der ortsansässigen Polizeikraft auf einer kleinen Insel Irlands, haben sich vor zehn Jahren nach einem tragischen Unglück getrennt. Sie wollen ...

Es ist die Zeit des Wiedersehens. Die Wege der Freunde um Cara, der ortsansässigen Polizeikraft auf einer kleinen Insel Irlands, haben sich vor zehn Jahren nach einem tragischen Unglück getrennt. Sie wollen in einem gemeinsamen Treffen die alten Banden wieder aufleben lassen und stärken. Das Wiedersehen wird aber getrübt durch einen Todesfall auf der Insel und das Opfer ist auch noch aus dem Freundeskreis. Aufgrund eines Schneesturms ist die Insel völlig von der Außenwelt abgeschnitten und Cara versucht die frischen Spuren zu nutzen, um den Tod ihrer Freundin aufzuklären. Auf ihrer verzweifelten Suche stößt sie auf große Geheimnisse aus der Vergangenheit...

Die irische Autorin Triona Walsh hat in ihrer Heimat bereits einige Preise erhalten und ihr Debüt-Thriller "Schneesturm" hat die Bestsellerlisten in Irland und Großbritannien gestürmt. Mein Neugier war geweckt und ich habe mich mit viel Vorfreude in ihr Erstlings-Werk gestürzt. Sie erzählt die Geschichte in einem gut zu lesenden Schreibstil, der mit einem wohldosierten irischen Lokalkolorit geschmückt ist, was es mir leichter machte dort auch anzukommen. Der Spannungsbogen wird mit dem Mord an eine der Freundinnen gut und klassisch zu Beginn des Buches aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht ordentlichen Niveau gehalten. Manchmal wirkte das Ganze ein wenig zu konstruiert auf mich, da die Autorin immer wieder versuchte mit neuen Wendungen die Spannung weiter hochzutreiben, hier wäre für mich manchmal weniger auch mehr gewesen. Nichts desto trotz konnte mich die Story bis zum großen Finale, welches am Ende eine nachvollziehbare Auflösung bietet, fesseln.

Insgesamt ist "Schneesturm" für mich ein gut geschriebener und durchaus packender Thriller, der mir einige spannende Lesestunden bescherte. Besonders gut gefallen hat mir der gut eingebrachte irische Flair der kleinen Insel im Atlantik. Ich bin nun gespannt auf weitere Werke der Autorin, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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