Vergeigt....
Der Roman "Venezianische Liebe" von Gisa Pauly führt in die weltberühmte Stadt im Nordosten Italiens, wo eine traumhafte Hochzeit stattfinden soll. Maria ist hingerissen, als ihre Tochter Amelie ihr die ...
Der Roman "Venezianische Liebe" von Gisa Pauly führt in die weltberühmte Stadt im Nordosten Italiens, wo eine traumhafte Hochzeit stattfinden soll. Maria ist hingerissen, als ihre Tochter Amelie ihr die Vorbereitungen für das Fest überlassen will. Sie kann ja nicht ahnen, dass sie es nicht nur mit Gästelisten und Tischdekorationen zu tun bekommen wird, sondern vor allem mit ihrer Vergangenheit: Leander, der Mann, mit dem sie ein Geheimnis teilt, steht verkleidet auf dem Markusplatz und geigt! Vor zehn Jahren wurde er für tot erklärt, und jetzt verdient er sich als Straßenmusiker seinen Lebensunterhalt. Maria wirft die High Heels von sich und läuft ihm nach. Dumm nur, dass sie nicht die Einzige ist, die ihn erkannt hat. Schlimmer noch, dass es andere gibt, die ein fettes Hühnchen mit Leander zu rupfen haben … Ein rasantes Verwirrspiel quer durch Venedig beginnt. Ob am Ende noch jemand ans Heiraten denkt?
Das Cover ist farbenprächtig gestaltet und fällt sofort ins Auge. Im Vordergrund erkennt der Betrachter mehrere Gondeln, die auf dem dunklen Wasser treiben, im Hintergrund ist die malerische Kulisse des historischen Zentrums in der Lagune von Venedig zu sehen. Auch der Titel ist gut gewählt und weckt eine gewisse Erwartungshaltung.
Ich liebe die "Mamma-Carlotta"-Reihe von Gisa Pauly, aber von diesem Roman bin ich bitter enttäuscht. Der Stil dieses Buches gefällt mir gar nicht. Die Autorin schreibt wild und sprunghaft, arbeitet mit vielen Rückblenden und hetzt ihre Leser von einer Szene zur nächsten. Alle Akteure ergeben sich dem wilden Aktionismus; sie sind holzschnittartig und lieblos gestaltet worden und wachsen dem Leser nicht ans Herz, sondern bleiben blass und oberflächlich bis zur letzten Seite.
In diesem Buch bedient sich Gisa Pauly aller gängigen Klischees, die man aus den Soap Operas im Trash TV kennt. Sogar ein berühmter Star-Geiger wird für das triviale Romangeschehen bemüht. An manchen Stellen drängt sich mir der Eindruck auf, als ob die Autorin alles perfekt machen und alle wichtigen Zutaten für einen spannenden, turbulenten Unterhaltungsroman in einen Topf geworfen hat. Das Ergebnis kann an keiner Stelle überzeugen; Gisa Pauly bleibt deutlich unter ihren Möglichkeiten.
Wer gut Geige spielen will, muss viel üben. Leider hat mich diese Melodie nicht überzeugen können. Deshalb gibt es heute nur 3 Sterne.