Die Pflege alter Menschen
StromNora ist in ihrer Ausbildung zur Notfallsanitäterin als sie merkt, dass sie schwanger ist. Die körperliche Belastung zwingt sie die Ausbildung zu unterbrechen, psychisch angeschlagen, weiß sie nicht, ob ...
Nora ist in ihrer Ausbildung zur Notfallsanitäterin als sie merkt, dass sie schwanger ist. Die körperliche Belastung zwingt sie die Ausbildung zu unterbrechen, psychisch angeschlagen, weiß sie nicht, ob sie die Schwangerschaft fortsetzen möchte und wie es mit dem Kindsvater weitergehen soll. Auf der Suche nach einer Ausbildungsüberbrückung wird ihr ein Praktikum in der Demenzabteilung des örtlichen Krankenhauses angeboten, das sie nach einiger Überlegung annimmt. Zur selben Zeit mehren sich gerade in dieser Abteilung Extremsituationen, die nur durch das beherzte Eingreifen des Sanitäters Frank Schlimmeres verhindern. Dennoch fallen die Ereignisse nicht nur Nora auf. Als ihre Mutter auf die Station kommt, wächst Noras Aufmerksamkeit.
Meine persönlichen Leseeindrücke
Tobias Schlegl beschreibt in „Strom“ ein aktuelles Thema: die Pflege alter Menschen in öffentlichen Strukturen. Dazu kreiert er Noras Geschichte, die sich als Auszubildende zur Notfallsanitäterin mit Schwangerschaft, unstabiler Beziehung zum Kindsvater und schwierigem Mutter-Tochter-Verhältnis herumschlagen muss. Damit wäre also genug für emotional Feuerwerk gesorgt.
Leider habe ich davon wenig mitbekommen. Trotz aktuellem Thema und interessanter Handlung hat für mich besonders die sprachliche Gestaltung noch viel Luft nach oben. Es genügt mir nicht, sprachlich essentiell und einfach eine Geschichte vorgesetzt zu bekommen, wenngleich hochaktuell und durchaus interessant. Es fehlte mir an Raffinesse, Feinheit und Eleganz. Das war vielleicht auch niemals die Absicht des Autors, der sein Hauptaugenmerk auf die Schilderung der aktuellen Pflegesituation lenken wollte. Diese Informationen sind jederzeit im Internet abrufbar, es gibt darüber genügend Journalistisches zu lesen.
Aber ich lese hier einen Roman und erwarte mir mehr. Tobias Schlegl schreibt wie ein Berichterstatter, der etwas erzählt. Nun, mir hat das nicht so gefallen.
Fazit
„Strom“ ist ein Buch dieses Moments, das aktuelle Themen behandelt und durch eine zügige Handlung und essentiell aber alltagssprachlich ansprechenden Sprachgebrauch durchaus gefallen kann. Es wird aber nach einem aktuellen kurzen Höhenflug schnell in Vergessenheit geraten.