Profilbild von EvaG

EvaG

Lesejury Star
online

EvaG ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit EvaG über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2024

Florenz, die Schwiegereltern, die Ex-Frau und ein Ex-Freund

Fünf Tage in Florenz
0

Maddie ist Reisejournalistin und arbeitet seit drei Jahren bei einem TV-Sender, der Reisen verkauft. Sie liebt ihre Arbeit, hat sich aber mehr davon versprochen, denn bei Beförderungen wird sie ständig ...

Maddie ist Reisejournalistin und arbeitet seit drei Jahren bei einem TV-Sender, der Reisen verkauft. Sie liebt ihre Arbeit, hat sich aber mehr davon versprochen, denn bei Beförderungen wird sie ständig übergangen und auch ihr Vorgesetzter nutzt sie nur aus. Deshalb freut sie sich nun umso mehr, mit ihrem Verlobten Nick nach Florenz zu reisen, um endlich seine Eltern kennenzulernen und gleichzeitig deren fünfundvierzigsten Hochzeitstag zu feiern. Allerdings leidet Nick unter Flugangst und besteht auf eine Reise mit dem Zug, was schließlich vierundzwanzig Stunden und eine Übernachtung in einer anderen Stadt bedeutete. Maddie ist todmüde, als sie in Florenz ankommen und will nur in ihr Zimmer. Nick dagegen möchte sofort seine Eltern begrüßen, was Maddie dazu zwingt, nicht zurechtgemacht und in zerknitterter Kleidung den wohlhabenden, todschicken, überheblichen und ihr gegenüber eiskalten Eltern Rosamund und Peter gegenüber zu treten, doch nicht nur ihnen, sondern auch Sophia, Nicks Ex-Frau. Zusätzlich verwirrt Maddie ein Gast, den sie beim Einchecken sieht, der ihrem Ex-Freund Aidan sehr ähnlich sieht. Dass sie ihn nie mehr sehen wollte, ist nun nebensächlich, denn er ist es wirklich und schleicht sich wieder in Maddies Gedanken... Maddie ahnt, dass die fünf Tage in Florenz ganz anders werden, als sie es sich vorgestellt hat.

Lorraine Brown schildert die fünf Tage in Florenz und die Rückblicke zur Kennenlern-Geschichte von Maddie und Aidan vor zwei Jahren sehr unterhaltsam. So fliegen die Seiten nur so dahin. Perfekt gelingen der Autorin auch die Beschreibungen von Florenz, sodass es sich anfühlt, als wäre man als Leser selbst in der Stadt. Maddie ist eine sympathische Protagonistin, die durch ihre positive Einstellung und ihr Harmoniebedürfnis alles für die Rettung des Urlaubs und die Anerkennung durch die zukünftigen Schwiegereltern tut. Trotzdem entwickelt sie sich im Laufe der Handlung weiter und bemerkt, dass sie auch an sich selbst denken muss und nicht immer das Wohl der anderen über ihr eigenes stellen darf.

Der Roman hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich schnell sehr wohl gefühlt, denn beim Lesen konnte ich endlich mein Fernweh ein wenig vergessen und gleichzeitig ein neues Reiseziel auf meine Liste setzen. Allerdings war ich manchmal ein wenig genervt von Maddie, die einfach viel zu häufig zögert, ihre Meinung zu äußern und auch mal für sich selbst einzustehen, umso mehr mochte ich dann aber das Ende. Insgesamt ein sehr schöner Sommerroman, der Lust auf einen Urlaub in Florenz macht und vom tristen Regenwetter draußen ablenkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2024

Italienische Süßigkeiten in Cold Creek Valley

Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley
0

Chiara genießt ihr neues Leben in Cold Creek Valley, auch wenn der kalte Winter ungewohnt für sie ist. Aber sie genießt die Ruhe, die Nähe der Berge und ihr neues Hobby, das Reiten, sehr. Auch bei Gabriels ...

Chiara genießt ihr neues Leben in Cold Creek Valley, auch wenn der kalte Winter ungewohnt für sie ist. Aber sie genießt die Ruhe, die Nähe der Berge und ihr neues Hobby, das Reiten, sehr. Auch bei Gabriels Familie wurde sie herzlich als neues Familienmitglied aufgenommen. Einzig Sarah, Gabriels Schwester, macht es ihr schwer und zeigt ihr deutlich, dass sie nicht die perfekte Freundin ist, die sie sich für ihren Bruder gewünscht hat. Chiara arbeitet nun in Liams Bäckerei mit und darf täglich drei ihrer italienischen Süßigkeiten anbieten. Sie liebt die Arbeit dort, obwohl Evan, der Bäcker, und auch die Bewohner des Cold Creek Valleys ihr das Leben nicht unbedingt leichter machen. Da sie immer von einer eigenen Pasticceria träumt, möchte sie immer alles richtig machen und so vielleicht die Chance bekommen, die Bäckerei irgendwann zu übernehmen. Der erste Vorgeschmack auf diesen Traum kommt früher als gedacht, denn Liam muss etwas kürzertreten, nachdem er mit gesundheitlichen Beschwerden im Krankenhaus war. Er hat Chiara als seine Stellvertreterin ausgewählt und sie freut sich sehr auf die Zeit. Aber Gabriel wirkt gar nicht so begeistert von dieser, etwas arbeitsreicheren Zeit, die nun folgen wird, schließlich arbeitet er selbst ständig und so wird ihre gemeinsame Zeit noch rarer.

Mona Jones erzählt die Geschichte von Chiara und Gabriel sehr schön und auch realistisch, denn sie lässt auch Platz für den Alltag, der leider oft wenig Gelegenheiten für Romantik bietet. Dennoch kämpfen sich die Beiden durch diese anstrengende Zeit. Allerdings sprechen sie häufig nicht miteinander und es kommt zu vielen Missverständnissen, was teilweise etwas anstrengend und unnötig ist. Trotzdem verbreitet der Roman eine winterliche und romantische Stimmung, gerade dann wenn Ausflüge in die Natur Colorados unternommen werden.

Mir gefiel der zweite Teil der Reihe gut, wenn ich auch so manche Probleme mit der Art zu kommunizieren von Chiara und Gabriel hatte. Trotzdem mag ich die Charaktere sehr gerne und war wieder gerne im winterlichen Colorado.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2024

Ein schöner Roman für gemütliche Lesestunden

Zimtschnecken und Schneegestöber
0

Nora hat Stockholm fluchtartig verlassen, denn ihr Freund Jonas hat sich als narzistisch und manipulativ herausgestellt. Nachdem er sie immer wieder verunsichert hat und auch ihre neue Stelle als Projektmanagerin ...

Nora hat Stockholm fluchtartig verlassen, denn ihr Freund Jonas hat sich als narzistisch und manipulativ herausgestellt. Nachdem er sie immer wieder verunsichert hat und auch ihre neue Stelle als Projektmanagerin schlecht geredet hat, hat sie ihn nun mit einer anderen Frau erwischt und alles was er dazu sagte, war dass Nora selbst daran Schuld sei. Nora ist aufgewühlt und flüchtet in den Heimatort ihrer Großeltern, wo sie bereits als Kind wunderschöne Sommer verbracht und sogar ihre beste Freundin Vega getroffen hat. Dort angekommen, ist sie froh, ihrem alten Leben entflohen zu sein. Trotzdem steht sie nun vor neuen Herausforderungen, denn weder hat sie sich offiziell von Jonas getrennt, der auch immer noch in ihrer Wohnung lebt, noch hat sie einen Job vor Ort oder eine Wohnung, denn das Sofa von Vega ist schließlich keine Dauerlösung. Als sie das kleine Häuschen am See findet, weiß sie gleich, dass das ihr neues Heim werden soll. Obwohl es anfangs bitterkalt ist, da die Heizung nicht funktioniert und die Einrichtung sehr spartanisch ist, fühlt sie sich wohl. Schnell lernt sie auch ihren Nachbarn Viktor kennen, der ihr nicht nur beim Tragen der schwerten Kartons hilft, sondern auch die Heizung repariert und ihr vom ersten Moment an nicht mehr aus dem Kopf geht.

Hanna Blixt hat mit diesem Roman ein wunderschönes Lesevergnügen und kalte Winterabende auf dem kuscheligen Sofa geschaffen. Da der Roman während der ersten Hälfte aus zwei Handlungssträngen besteht, wirkt die Geschichte etwas verwirrend. Das gibt sich aber, als endlich klar wird, warum nicht nur Noras sondern auch Torstens Geschichte erzählt wird. Die Stimmung während des ganzen Romanes ist winterlich und dadurch gemütlich und heimelig, allerdings besitzen die Themen toxische Partnerschaften, tödliche Unfälle und lebenslange Selbstvorwürfe auch einen Anteil am Geschehen, sodass es auch nachdenkliche Momente gibt.

Leider hat mich der Roman während dem ersten Drittel nicht packen können, denn ich war verwirrt von den beiden Handlungssträngen, die so gar nicht zusammenpassen wollten. Erst im zweiten Drittel dann haben sich die Zusammenhänge geklärt und ich mochte den Roman viel lieber weiterlesen. Allerdings fand ich trotzdem, dass manche Dinge zu schnell und zu oberflächlich abgehandelt wurden, wo sie zuvor noch einen wichtigen Teil der Handlung besessen haben. Insgesamt aber ein unterhaltsames Buch für schöne Lesestunden, das Lust auf schwedisches Gebäck macht!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2024

Eine Rückkehr voller Romantik und Gefühl in das bezaubernd schöne Dörfchen Glenbarry!

Herbstleuchten in den Highlands − Zuhause in Glenbarry
0

Betty führt seit einigen Jahren den Krämerladen "Bettys Muggle" im kleinen Dörfchen Glenbarry. Dort bekommt man alles, was man so für ein Leben in den schottischen Highlands benötigt, allerdings bietet ...

Betty führt seit einigen Jahren den Krämerladen "Bettys Muggle" im kleinen Dörfchen Glenbarry. Dort bekommt man alles, was man so für ein Leben in den schottischen Highlands benötigt, allerdings bietet Betty neben Wandersocken und Souveniers auch leckere selbst gebackene Produkte an, die reißenden Absatz finden. Da liegt es nur Nahe, dass Claire ihre beste Freundin bei einem Backwettbewerb anmeldet, der auf dem örtlichen Schloss Hallion Castle stattfinden soll. Es weiß aber niemand, dass Betty den Earl Richard kennt und von ihm vor zwanzig Jahren ihren ersten Kuss bekam. Damals hat er sich in Herz geschlichen und ist niemals mehr daraus verschwunden, weshalb Betty auch nie eine Beziehung hatte. Was sie aber nicht weiß, ist, dass es ihm ebenso ergeht und er zwar geheiratet hat, aber sie ebenfalls nie vergessen konnte. Das Zusammentreffen kurz vor dem Wettbewerb ist deshalb ein wenig komisch, aber beide spüren schnell, dass da noch etwas zwischen ihnen ist und sie ihre zweite Chance besser nicht verschenken sollten...

Christine Bode knüpft mit diesem zweiten Teil der Reihe nahtlos an den Vorgängerband an. Das ist einerseits wirklich super, vorallem wenn man die Bücher direkt nacheinander liest, da es keine störenden Wiederholungen gibt. Andererseits erfordert es aber so einige Momente des Nachdenkens, wenn das Lesen des ersten Teils schon einige Zeit her ist und nicht mehr alle Einzelheiten so präsent sind. Die Liebesgeschichte von Richard und Betty ist sehr romantisch und emotional und steuert schnell auf ein Happy End hin, das zwar durch Intrigen verhindert werden soll, aber dennoch unumgänglich ist. Die Perspektivwechsel zwischen Betty, Richard und Claire sorgen für tiefere Einblicke in die entsprechenden Gedanken- und Gefühlswelten und sorgen für eine vielschichtigere Handlung.

Ich war schon ganz gespannt auf den zweiten Teil der Reihe, denn Betty war mir ja bereits auf Teil eins bekannt und ich mochte sie auch da schon sehr. Nun durfte sie endlich ganz im Mittelpunkt stehen, während aber auch Claire und Eric weiter eine Rolle spielen und man ihr weiteres Leben mitverfolgen kann. Gerade die erste Hälfte der Handlung war sehr fesselnd und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, das hat sich dann aber geändert, denn die zweite Hälfte wirkte oftmals etwas konstruiert und Betty und Richard haben mich durch ihre großen Zweifel an sich selbst, ihrer Liebe und ihren Mitmenschen teilweise angestrengt und befremdet. Insgesamt aber trotzdem eine sehr unterhaltsame und lesenswerte Fortsetzung der Reihe rund um die Dorfbewohner Glenbarrys.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2024

Partner in crime gesucht

Liebe und andere Schwindeleien
0

Cat ist beinahe dreißig Jahre alt und steckt in ihrem momentanen Leben fest. Denn sie hat kaum Geld, verdient sie doch als freischaffende Grafikerin leider viel zu wenig, und auch ihre Wohn- und Freundschaftssituation ...

Cat ist beinahe dreißig Jahre alt und steckt in ihrem momentanen Leben fest. Denn sie hat kaum Geld, verdient sie doch als freischaffende Grafikerin leider viel zu wenig, und auch ihre Wohn- und Freundschaftssituation ist alles andere als ihrem Alter entsprechend. Denn um zu sehen, was man in diesem Alter schon erreicht haben kann, muss sie nur ihre Freundinnen betrachten, die mittlerweile beinahe alle verheiratet sind und ein bodenständiges Leben führen, zumeist außerhalb Londons, also auch unerreichbar für Cat. Damit sie wenigstens ihre Miete noch bezahlen kann und die Kreditkartenschulden tilgen, erleichtert sie hin und wieder reiche Männer um ein wenig Geld, die betrunken in der Oceanic Bar ein leichtes Opfer abgeben. Dabei hat der Barkeeper Jake sie beobachtet, doch statt sie zu verpfeifen, merkt Cat schnell, dass er ähnliches wie sie tut. Seither besucht sie Jake immer wieder in seiner Bar und hat dabei (im betrunkenen Zustand) eine großartige Idee, endlich alle ihre Probleme auf einmal loszuwerden. Doch auch nüchtern klingt alles phänomenal und bald ist auch Jake dabei, den Plan weiterzuschmieden. Allerdings müssen sie dabei Louisa, Cats Freundin aus Uni-Zeiten, bestehlen und auch noch ein Liebespaar geben...

Philip Ellis widmet sich in diesem Roman einerseits der Freundschafts- und Liebesgeschichte von Cat und Jake, er bringt sie aber auch durch ihre kriminellen Handlungen in unterhaltsame Situationen und unterhält so die Leser sehr gut. Insgesamt eine tolle Romanidee, die moralisch aber etwas fragwürdig ist, denn seine Freundin zu bestehlen, ist nicht die feine Art. Der Schreibstil des Autors liest sich gut und flüssig, die Sprache ist modern. Die Einteilung in Kapitel und zusätzlich noch drei große Abschnitte ist gelungen und sorgt für eine bessere Übersicht.

Der Roman hat mir gut gefallen und ich fand die Story sehr unterhaltsam. Allerdings fand ich Cat immer etwas unreif und auch ihre Art zu leben, war mir immer etwas fremd. Gar nicht gefallen hat mir an diesem Buch aber leider, dass ich gerade in der ersten Hälfte irgendwie kaum vorwärts gekommen bin und sich alles so unendlich zog, wohingegen in der zweiten Hälte die Seiten nur so dahinflogen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere