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Veröffentlicht am 19.04.2024

Kraft und Zuversicht

Der Brighton-Schwimmclub
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Dem Brighton-Schwimmclub gehören die "Sea-Gals" (Seemädchen) Dominica, deren Mann vor kurzem an Corona verstorben ist, Helga, die Älteste und Weiseste in der Gruppe, sowie Tor, die sich sozial engagiert ...

Dem Brighton-Schwimmclub gehören die "Sea-Gals" (Seemädchen) Dominica, deren Mann vor kurzem an Corona verstorben ist, Helga, die Älteste und Weiseste in der Gruppe, sowie Tor, die sich sozial engagiert und lesbische Beziehung vor ihrer Familie geheim hält, an. Irgendwann stoßen Claire, die von ihrer Familie nicht ernst genommen wird und wenig Selbstvertrauen hat, und Maddy, die gerade erfahren hat, dass ihr Ehemann sie seit Jahren betrügt, dazu. Die beiden Neulinge werden offen und warmherzig in die Gruppe aufgenommen und behutsam in das Meeresschwimmen eingeführt.

Die Frauen stürzen sich jeden Tag - egal bei welcher Wetterlage und bei welchen Temperaturen - in das kühle Nass, tauschen sich über ihre Ängste und Sorgen aus, helfen und unterstützen sich gegenseitig, sei es durch Worte oder durch Taten. Die Entwicklung der Frauenfreundschaften habe ich gern verfolgt. Doch nicht nur die Frauen geben sich untereinander Halt, auch das Meer trägt dazu bei, dass die Frauen abschalten und neue Kraft tanken können.

"Sie hätte nie geglaubt, dass sie so süchtig nach dem Wasser werden könnte, aber der Blick auf die blaue Weite gibt ihr das Gefühl, als hätte sie einen Schatz entdeckt." (Seite 239)

Die Autorin lebt selbst seit einigen Jahren in Brighton und geht mit ihren Schwimmgruppen regelmäßig im Meer schwimmen. Ihre Erfahrungen hat sie sehr gut in ihren Roman einfließen lassen; ihre Beschreibungen mit welchem Equipment man ins Wasser gehen und wie lange man sich dort aufhalten sollte, über Gezeitenpläne und Strömungen sind nachvollziehbar und authentisch.

Zu Beginn hatte ich ein wenig Probleme mich in den Schreibstil und die Geschichte einzufinden, aber das war nach den ersten Kapiteln vergessen. Der Roman hat mir schöne Lesestunden beschert; ein unterhaltsames Buch für zwischendurch.

Sollte ich irgendwann mal am Meer wohnen, halte ich Ausschau nach anderen "Sea-Gals" oder gründe meinen eigene Schwimmgruppe.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.09.2023

Enttäuschend

Wo sich Licht im Wasser bricht (Westcoast Skies 1)
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Der Klappentext des Buches beschreibt es ziemlich treffend: "Ein ewiges Spiel aus Nähe und Distanz beginnt..." Leider zieht sich dieses Spiel durch das halbe Buch, wodurch die Geschichte unnötig in die ...

Der Klappentext des Buches beschreibt es ziemlich treffend: "Ein ewiges Spiel aus Nähe und Distanz beginnt..." Leider zieht sich dieses Spiel durch das halbe Buch, wodurch die Geschichte unnötig in die Länge gezogen wird.

Enya mochte ich recht gern. Für ihr junges alter vertritt sie kluge Ansichten. Ich hätte mir gewünscht, mehr über ihre Pflegefamilie und ihre Beziehung zueinander zu erfahren. Jonah mochte ich eigentlich auch. Ich empfand es als störend, dass sein Trauma immer präsent war, ohne dass näher darauf eingegangen wurde und ich aufgrund seines Verhaltens hohe Erwartungen hatte, was der Auslöser für das Trauma war. Am Ende wird es aufgelöst; für mich war der Grund des Traumas nicht nachvollziehbar und nicht gerechtfertigt.

Gefallen hat mir die Darstellung der Beziehung von Jonah und seinem Bruder Caden sowie seinen Freunden Rina und Shane und wie sie mit Jonahs "Behinderung" umgegangen sind und ihn immer - egal wie sehr er sie durch sein Verhalten und seine Äußerungen verletzt hat - unterstützt haben.

Dennoch werde ich wohl den zweiten Band dieser Reihe nicht lesen.

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Veröffentlicht am 16.04.2019

Ein neues Leseerlebnis

Wenn du das hier liest
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Inhalt des Buches
Jades Leben liegt in Scherben, seit ihre Schwester Iris mit 33 Jahren an Krebs starb. Auch Smith, Inhaber einer maroden New Yorker PR-Agentur, hat mit dem Verlust zu kämpfen. Noch immer ...

Inhalt des Buches
Jades Leben liegt in Scherben, seit ihre Schwester Iris mit 33 Jahren an Krebs starb. Auch Smith, Inhaber einer maroden New Yorker PR-Agentur, hat mit dem Verlust zu kämpfen. Noch immer schreibt er seiner verstorbenen Assistentin Iris E-Mails, so sehr fehlt ihm ihre humorvolle Art. Als Smith herausfindet, dass Iris bis kurz vor ihrem Tod einen Blog über ihre Krankheit geschrieben hat, setzt er alles daran, ihn zu veröffentlichen und kontaktiert ihre Schwester - Jade jedoch vermutet, er wolle lediglich Geld machen, um seine Agentur zu retten. Kann es ein Happy End für zwei Menschen geben, die schon vor langer Zeit aufgehört haben, an ein Happy End zu glauben?

Cover
Die Gestaltung des Covers gefällt mir sehr gut. Das Cover ist für mich ein richtiger Hingucker, es hat mich direkt angesprochen. Die Farben und das Motiv finde ich sehr passend ausgewählt. Auch der Einband des Buches ist super schön gestaltet.

Aufbau des Buches
Die Leseprobe ließ schon vermuten, dass das Buch anders aufgebaut ist als „normale“ Romane. Tatsächlich erfährt der Leser durch Blogeinträge, Emails und Textnachrichten, die sich durch das gesamte Buch ziehen, worum es in der Geschichte eigentlich geht.
Da ist Iris, die einen Blog über ihre Krebserkrankung führt.
Dann Smith, Iris` Chef, der seiner bereits verstorbenen Assistentin immer noch Emails schreibt, um mit seiner Trauer und in gewisser Weise auch mit seinem Leben zurechtzukommen. Nach und nach erfährt der Leser, wie die beiden sich kennengelernt haben und welche Beziehung sie zueinander hatten.
In weiteren Emails zwischen Smith und seinen Kunden bekommt der Leser einen Eindruck, wie es um Smiths PR-Agentur steht und welche Probleme es gibt.
Es werden noch viele weitere Emails geschrieben, z.B. zwischen Smith und seinem Praktikanten Carl, zwischen Smith und Jade (sie schreiben sich später auch Kurznachrichten), Jade an ihren Therapeuten usw.

Die Emails waren z.T. recht amüsant, vor allem wenn diese von Carl kamen. Als Praktikant nimmt er sich ziemlich viel heraus.
Beim Lesen der Emails ist eine gewisse Aufmerksamkeit erforderlich, um nachvollziehen zu können, wer aktuell mit wem schreibt. Die einzelnen Erzählstränge werden hier auseinander gerissen, weil Adressat und Empfänger der Emails recht häufig wechseln.

Manche Einträge von Iris` Blog bestehen nur aus Bildern, die ich nicht immer aussagekräftig fand. Auch hat mich gestört, dass die Kommentare, die zu Blogeinträgen hinterlassen wurden, nicht auf den Inhalt des Beitrags eingegangen sind. Manche Kommentare sind wirklich befremdlich.

Fazit
Im Großen und Ganzen war es für mich mal ein anderes Erlebnis ein Buch zu lesen. Durch die Emails, Nachrichten und Blogeinträge war das Lesen aufgelockerter und ich bin schneller vorangekommen. Aber ich hatte auch größere Probleme eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen und konnte nicht wirklich in das Geschehen eintauchen.
Für mich ist dadurch der Sinn bzw. die Message des Buches (Umgang mit dem bevorstehenden Tod bzw. mit der verbleibenden Zeit, Trauerbewältigung) nicht eindeutig genug rüber gekommen.
Obwohl das Ende des Buches mich dann doch überrascht und die Geschichte ein glückliches Ende genommen hat.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Zu wenig Romantik und zu wenig Meer

Der kleine Brautladen am Strand
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„Der kleine Brautladen am Strand“ ist ein Roman von Jane Linfoot und ist im Mai 2018 im MIRA Taschenbuch Verlag erschienen.

Poppy ist nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund nach Cornwall in eine ...

„Der kleine Brautladen am Strand“ ist ein Roman von Jane Linfoot und ist im Mai 2018 im MIRA Taschenbuch Verlag erschienen.

Poppy ist nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund nach Cornwall in eine kleine Dachwohnung direkt über dem Brautladen „Brides by the Sea“ gezogen. Dort backt sie wundervolle Torten und Kuchen und hilft nebenbei im Brautladen aus, wenn Jess (Inhaberin des Brautladens) und Sera (Designerin) zu viel um die Ohren haben.

Als die Hochzeitsplanerin ihrer besten Freundin Cate abspringt, übernimmt Poppy mehr oder weniger freiwillig diese Aufgabe und ist auf dem Gutshof „Daisy Hill“ des Farmers Rafe für die Planung, Vorbereitung und Durchführung von Hochzeiten zuständig. Neben ihren bisherigen Aufgaben Torten zu backen und im Brautladen einzuspringen. Und das Chaos beginnt…

Das Cover des Buches ist äußerst ansprechend gestaltet. Es zeigt das Schaufenster des Brautladens, das mit Brautkleidern und einigen Leckereien aus Poppys Küche dekoriert ist.

Das Buch ist in relativ kurze Kapitel eingeteilt, die mit einer knappen Überschrift zum Inhalt des Kapitels versehen sind. Dies ermöglicht dem Leser, sich schnell wieder in das Buch einzufinden, falls es eine längere Lesepause gab.

Der Roman ist aus der Perspektive von Poppy geschrieben. Gerade zu Beginn des Romans ist auffällig, dass Poppy den Leser direkt anspricht, was für mich ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig war. Aber die Autorin hat diesen Stil nicht konsequent beibehalten, so dass dies ab ca. der Hälfte des Buches kaum noch auftritt.

Die Geschichte des Buches ist schnell erzählt. Poppy organisiert eine Hochzeit nach der anderen und wird in ihrem neuen Tätigkeitsfeld immer routinierter. Sie entwickelt zusammen mit ihren Freundinnen sogar Ideen, wie „Daisy Hill“ attraktiver gestaltet werden kann, um noch mehr Veranstaltungen durchführen zu können. Ganz zum Leidwesen von Rafe, der mit Hochzeiten überhaupt nichts am Hut hat und oft genervt ist von Poppy und ihrer Art.

Aber nicht nur Rafe ist von Poppy genervt, auch ich. Ihre Handlungen sind nicht immer rational nachvollziehbar. Sie hat oft Gedanken, die ausufernd und sprunghaft sind, sie kommt von einer Sache zur anderen. Das gestaltet das Lesen recht anstrengend. Auch ist mir ihre Art, jeden Kommentar von Rafe negativ zu interpretieren, mit jeder Seite mehr auf die Nerven gefallen. Ich konnte mich mit Poppy nicht wirklich anfreunden.

Anders sah es mit Rafe aus. Rafe gibt sich zwar als mürrischer und meist übel gelaunter Zeitgenosse, doch dahinter steckt eine emotionale Geschichte. Mit der Zeit beginnt seine Schale zu bröckeln und sein weicher Kern und vor allem sein Humor kommen zum Vorschein. Ich habe ihn richtig lieb gewonnen.

Ohne zu viel verraten zu wollen, entwickeln trotz aller Widrigkeiten Poppy und Rafe Gefühle füreinander. Aber die Autorin hat es leider nicht geschafft darzustellen, wie und warum sich Gefühle zwischen den beiden entwickeln. Es fehlt an jeglicher romantischer Stimmung, an Spannung und an Knistern. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass die vermeintlich romantischen Stellen recht plump beschrieben sind.

Vielleicht hätten die Gedanken und Gefühle der einzelnen Charaktere besser dargestellt werden können, wenn die Autorin eine andere Erzählperspektive gewählt hätte.

Aufgrund des Buchcovers und Buchtitels habe ich mir eine andere Geschichte vorgestellt. Das eigentliche Geschehen im Brautladen ist mir viel zu kurz kommen. Und auch der Strand wird nur einmal erwähnt. Die meisten Handlungen ereignen sich auf „Daisy Hill“. Also warum das Buch nicht auch so benennen?!

Mein Fazit: Beim „Der kleine Brautladen am Strand“ handelt es sich um eine leicht zu lesende Lektüre, bei der das Geschehen vor sich hinplätschert, ohne den Lesern zu fesseln oder Tiefgang zu zeigen.

Ich bedanke mich beim Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars!

Veröffentlicht am 16.04.2019

Leider ein langweiliges Buch

Das kleine Café in Kopenhagen
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Ich muss sagen, dass mich das Buch sehr enttäuscht hat.
Ich habe mich sehr auf das Thema Hygge gefreut, weil ich bereits durch diverse Ratgeber über das Thema gestolpert bin und nun die Vorstellung von ...

Ich muss sagen, dass mich das Buch sehr enttäuscht hat.
Ich habe mich sehr auf das Thema Hygge gefreut, weil ich bereits durch diverse Ratgeber über das Thema gestolpert bin und nun die Vorstellung von einem heimelig anmutenden Roman vor Augen hatte.

Allerdings konnte mich die Geschichte um Kate und ihre Rasselbande, mit der sie nach Kopenhagen reist, überhaupt nicht in den Bann ziehen. Ich habe das Buch weggelegt, nachdem ich ca. 3/4 davon gelesen habe. Ich finde es ziemlich langweilig. Keiner der Charaktere konnte mich wirklich begeistern und vom Knistern zwischen Kate und Ben habe ich auch nicht viel mitbekommen.

Es kommt wirklich selten vor, dass ich ein Buch nicht zu Ende lese. Gerade weil das Buch der Auftakt einer Serie ist, bin ich etwas traurig, da ich Buchreihen sehr gern lese. Aber ich denke nicht, dass ich einen weiteren Band lesen werde, wenn mir der erste schon so gar nicht gefallen hat.