Emanzipation von der toxischen Männlichkeit
JJ Bola spricht in seinem Buch „Sei kein Mann“ eine fehlgeleitete Sozialisation von Männern an und nimmt damit das Patriarchat in Theorie auseinander. Anlass dazu gaben ihm Erfahrungen in seiner eigenen ...
JJ Bola spricht in seinem Buch „Sei kein Mann“ eine fehlgeleitete Sozialisation von Männern an und nimmt damit das Patriarchat in Theorie auseinander. Anlass dazu gaben ihm Erfahrungen in seiner eigenen Biografie, aus denen er erzählt. Mit seinen Ansätzen appeliert er an Emanzipation von der eigenen toxischen Männlichkeit und Feminismus. Wenn man sich durch durch sein Buch liest, fragt man sich, warum es diese Geschlechterunterschiede gibt, warum es für Frauen so viel einfacher ist sich zu umarmen und Wangenküsse zu geben und Männer dies untereinander vermeiden, um auch nicht nur den Gedanken schwuler Tendenzen aufkommen zu lassen. Zudem hat mich aus seinem Buch eine These unglaublich erstaunt, weil sie so abstrakt und doch so plausibel ist, nämlich dass für Männer harmlose Raufereien bis gefährliche Schlägereien sind, die fehlende physische Nähe zu kompensieren, die sie nicht in freundschaftlichem Verhältnis mit dem eigenen Geschlecht, sondern nur in intimer Nähe durch das andere Geschlecht erhalten. Damit und mit vielen weiteren Beispielen in seinem Buch beweist er, dass Männer vom Patriarchat nicht per se profitieren, sondern leiden und wie auch Frauen systematisch benachteiligt werden.
Insgesamt versucht JJ Bola zu vermitteln, dass der aktuelle Feminismus die Gleichberechtigung beider Geschlechter zu erwirken versucht und damit nicht nur gut für Frauen sondern eben auch für Männer ist. Es ist so unglaublich positiv und stimmt mich optimistisch, das endlich mal von einem Mann zu lesen! Dieses Buch sollten möglichst viele Menschen lesen!