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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2017

Flim

Flim Pinguin im Kindergarten
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Dieses Kinderbuch beschäftigt sich mit den Problemen im Zusammenhang mit dem Kindergartenbesuch. Diese werden durch Flim den Pinguin vermittelt, welcher mir als Figur sehr gut gefallen hat!


Weiters ...

Dieses Kinderbuch beschäftigt sich mit den Problemen im Zusammenhang mit dem Kindergartenbesuch. Diese werden durch Flim den Pinguin vermittelt, welcher mir als Figur sehr gut gefallen hat!


Weiters ist die Erzählung in Reimen gefasst. Das ist bei Kindern immer beliebt und lässt sich sehr schön vorlesen.


Die Bilder sind wirklich süß und detailreich. Man hat sich hier viele Gedanken über die Umsetzung det einzelnen Figuren gemacht, was positiv auffällt.


Leider handelt es sich für mich eher um ein Vorlesebuch, da es sich um dünne Seiten handelt, was sicher nicht für jeden Kindergartenbeginner geeignet ist.


Alles in allem ist es ein sehr nettes Buch, mit dem man sich viel Mühe gemacht hat und aus dem Betroffene sicher viel Kraft schöpfen können!

Veröffentlicht am 19.10.2017

Was wäre wenn?

Ivy und Abe
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Dieses Buch war für mich etwas ganz Besonderes. Es erzählt keine fortlaufende Geschichte, sondern lässt uns an unterschiedlichsten Varianten von Ivy & Abes Liebe teilhaben. Dies nach dem Grundsatz der ...

Dieses Buch war für mich etwas ganz Besonderes. Es erzählt keine fortlaufende Geschichte, sondern lässt uns an unterschiedlichsten Varianten von Ivy & Abes Liebe teilhaben. Dies nach dem Grundsatz der M-Theorie, die besagt, dass aus dem Nichts eine Vielzahl von Universen entstanden ist. Im ersten Abschnitt ist Ivy schon verwitwet und kennt Abe bereist aus der Schulzeit, als sie sich zufällig im Alter von 60+ wieder begegnen. Danach schildert uns die Autorin zahlreiche andere Alternativen, wie sich deren gemeinsame Geschichte verändern hätte können, wenn nur ein kleines Detail in deren Leben anders verlaufen wäre. Ich bin an sich kein Fan von abgeschlossenen Geschichten, in diesem Fall hat mich die Konstruktion dieses Buches aber jedenfalls überzeugt.

Die Teile sind unterschiedlich lang, was sich vor allem danach richtet, wie lang die jeweilige gemeinsame Zeit der beiden Hauptpersonen gedauert hat. Mit den verschiedenen Kennenlernen geht die Autorin in die Vergangenheit zurück, sodass Ivy und Abe im vorletzten Kapitel gerade einmal Volkschulkinder sind.

Die Sprache ist sehr schön, ohne schnulzig zu sein. Das hat für mich gut gepasst, da ich richtige Liebesschmöker nicht lese. Ein ganz bemerkenswerter Faktor dieses Buchs ist für mich auch, dass es die Autorin schafft, im Prinzip immer wieder dieselben Kleinigkeiten in den jeweiligen Realitäten zu verbauen, die sich natürlich auch ähneln, ohne, dass man das Gefühl hat, die Geschichte schon gelesen zu haben.

Ich finde diese Art von Roman wirklich toll und freue mich, dass die Autorin eine so tolle Idee hatte. Man muss sich aber natürlich auf den Stil des Buches einlassen, erst dann kann man diese wundervolle Überlegung und die bezaubernde Konstruktion dieses Buches genießen!

Veröffentlicht am 22.08.2017

Schockierend

Dann schlaf auch du
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Myriam und Paul sind verheiratet und leben mit ihren beiden Kindern Mila und Adam in Paris. Während sich Paul seinen Traum Produzent zu werden verwirklichen konnte, war seine Frau bei den Kindern zu Hause. ...

Myriam und Paul sind verheiratet und leben mit ihren beiden Kindern Mila und Adam in Paris. Während sich Paul seinen Traum Produzent zu werden verwirklichen konnte, war seine Frau bei den Kindern zu Hause. Als sie den Wunsch äußert als fertige Rechtsanwältin zu arbeiten, beschließt das Paar eine Nanny für die Kinder zu suchen. Und fast scheint es, als hätten sie in Louise das perfekte Kindermädchen gefunden...

Der Roman ist gut und flüssig zu lesen und in kurze Kapitel unterteilt. Auch die Sichtweisen wechseln zwischen verschiedenen Persönlichkeiten, was dem Erzählten mehr Tiefe verleiht. Die Sprache ist verständlich und an sich nicht schwer zu erfassen.

Die Geschichte ist aber auf jeden Fall schockierend und nichts für zart besaitete. Gerade im Zusammenhang mit dem Unglück von Kindern ist es wohl nicht für jedermann geschrieben. Für mich persönlich war es gerade an der Grenze des Erträglichen. Dies gerade deshalb, weil die Autorin zum Glück nicht alles haarklein ausgeführt hat.

Alles in allem handelt es sich um einen heftigen und beklemmenden Roman, der meiner Meinung nach sehr gelungen ist!

Veröffentlicht am 14.08.2017

Wahrheit oder das was wir hören wollen?

Ellbogen
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Hazal ist 17 und in Deutschland geboren. Sie lebt mit ihren doch koservativen türkischen Eltern und ihrem Bruder in Berlin, hat keine Ausbildung und arbeitet in der Bäckerei eines Onkels. Nebenbei nimmt ...

Hazal ist 17 und in Deutschland geboren. Sie lebt mit ihren doch koservativen türkischen Eltern und ihrem Bruder in Berlin, hat keine Ausbildung und arbeitet in der Bäckerei eines Onkels. Nebenbei nimmt sie mehr oder minder an einem staatlichen Berufsvorbereitungsprogramm teil, das aber zu nichts führt. Gemeinsam mit ihren Freundinnen will sie sich jedoch wie jeder Jugendliche frei und unabhängig fühlen und nicht von ihren Eltern eingeschränkt werden. In der Türkei hat sie dazu Mehmet, den sie über Facebook kennengelernt hat und den sie jedenfalls besser kennenlernen will, ohne dass ihre Eltern natürlich etwas davon wissen. Nach einem misslungenen Partyabend zu Hazals Geburtstag begehen den frustrierten, aggressiven und berauschten Mädchen ein folgenschweres Ereignis...


Das Buch ist sehr modern geschrieben und klingt daher extrem glaubwürdig. Es ist schnell und leicht zu lesen und fesseld durchaus.


Die Frage die ich mir nach dieser Lektüre noch lange gestellt habe ist jedoch folgende: Hat die Autorin mit diesem Buch ihren eigenen Landsleuten nicht noch mehr Steine beim Thema Integration in den Weg gelegt? Ich selbst bin ein Mensch, der seine Meinung nicht von solchen Dingen beeinflussen lässt, aber ist es in der heutigen Zeit wirklich ratsam, ein Buch zu schreiben, dass sämtliche Klischees im Bezug auf Kriminalität und Desinteresse an Integration erfüllt. Ich denke nämlich, dass derjenige Leser, der den Inhalt derart verstehen will, sich auch keine darüber hinausgehenden Gedanken dazu macht, vor allem natürlich keine, ob wir als Gesellschaft hier auch unseren Teil dazu beitragen!


Mir selbst hat das Buch sehr gut gefallen und ich finde es auch toll, dass sich ein Schriftsteller die Negativbeispiele aufzeigen traut. Mir ist nur nicht klar, ob man hier gerade heutzutage irgendjemanden einen Gefallen damit getan hat!

Veröffentlicht am 24.07.2017

2 Leben

Swing Time
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Die namenlose Ich-Erzählerin dieses Buchs und Tracy lernen sich im Kindesalter bei einem Balett-/ Steppkurs in ihrem Viertel kennen. Beide leben in ärmlichen verhältnissen und haben jeweils einen farbigen ...

Die namenlose Ich-Erzählerin dieses Buchs und Tracy lernen sich im Kindesalter bei einem Balett-/ Steppkurs in ihrem Viertel kennen. Beide leben in ärmlichen verhältnissen und haben jeweils einen farbigen und einen weißen Elternteil. Während die Eltern der Protagonistin noch zusammenleben, ist Tracys Vater dauernd abwesend, im Gefängnis oder übernimmt einfach keine Verantwortung, sodass sie mehr oder minder alleine mit ihrer Mutter im Sozialbau aufwächst. Die schwarze Mutter der Erzählerin hat hingegen viele Ambitionen sich weiterzubilden bzw. sich politisch zu engagieren, nicht zuletzt auch um ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen. So kommt es, dass die beiden Leben irgendwann auseinanderlaufen und Tracy trotz Talent irgendwie nie Boden als Tänzerin und Schauspielerin fasst, während die Protagonistin ein Studium in Medienwissenschaft abschließt und ihr Leben an den Popstar Aimee als Assistentin verschreibt. Doch die Wege der beiden Freundinnen kreuzen sich doch immer wieder...

Der Autorin ist hier wirklich etwas ganz tolles gelungen. Sie spricht in diesem Roman sehr viele wichtige Thematiken wie z.B. die Hautfarbe, Armut, Sklaverei, dritte Welt, sexuellen Missbrauch, Wohlstandsgesellschaft, etc. an, ohne das Buch irgendwie sperrig oder schwer zu machen! Es ist derart leicht und flüssig zu lesen, dass ich die letzten 4 Tage geradezu in diesem Buch mit doch 624 Seiten versunken bin. Weiters streut sie auch immer wieder ganz normale Alltagsprobleme ein, sodass man nicht das Gefühl hat, dass man von den wirklich wichtigen Dingen überrannt bzw. moralisiert wird!

Die Sprache der Autorin ist eine ganz besondere. Auch wenn ich diese an sich als niveauvoller und gehobener beschreiben würde, ist das Lesen dieses Buch einfach und flüssig. Sie schafft es einfach den Leser zu fesseln. Was ich als großen literarischen Erfolg ansehe! Das Buch hat ein extremes Tempo und man wird geradezu mitgerissen vom Erzählstil. Nicht zuletzt auch, weil es eben so viele Themen gibt, die teilweise immer abwechselnd behandelt werden!

Die Geschichte hat auch sehr viele Schauplätze und springt in der Zeit herum. Anfangs sind wir in London 2008, dann in der Kindheit der Protagonistin und in der Jugend, zwischendurch finden wir ins wieder in NY oder Afrika der 2000er wieder. Dies war am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber trotz dem, dass die Zeiten nicht explizit angeführt sind, findet man sich gut zu Recht. Überhaupt erzeugt eine solch sprunghafte Romanform bei mir immer sehr viel Spannung.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt wäre, dass mir das Ende ein wenig zu kurz war. Wir folgen der Protagonistin 33 Jahre lang auf ihrem Weg, sodass ich mir doch noch einmal einen schwungvollen Schluss gewünscht hätte. Dies ist aber mein persönlicher Geschmack, da ich am Ende eines Buches immer gern eine abschließende Aufklärung habe.

Alles in allem handelt es sich um ein wunderschön geschriebenes Buch mit einer warmherzigen Geschichte, die ganz viele wichtige politische und menschliche Probleme anspricht! Von mir gibts eine klare Leseempfehlung für anspruchsvollere Leser!