Nicht nur bei Persil, weiß man was man hat
Wäsche in die Waschmaschine, Waschpulver ins Fach und das richtige Programm auswählen und im Nu hat man wieder saubere Wäsche.
So einfach war das früher nicht. Da wurde die Wäsche aufgekocht in Holzasche ...
Wäsche in die Waschmaschine, Waschpulver ins Fach und das richtige Programm auswählen und im Nu hat man wieder saubere Wäsche.
So einfach war das früher nicht. Da wurde die Wäsche aufgekocht in Holzasche und Tierfett und auf einem Waschbrett der Dreck rausgerubbelt. Anschließend wurde im Fluss die Wäsche ausgespült und danach auf die Wiese gelegt, damit die Sonne sie bleichen und trocknen konnte. Eine anstrengende und schweißtreibende Arbeit.
An dieser Stelle fängt das Buch, welches in den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts spielt an. Das junge Mädchen Lotte hilft ihrer Oma beim Wäsche machen. Ihr Vater Chemiker bei der Firma Henkel, arbeitet zusammen mit Ihrem Patenonkel Hugo Henkel daran, das Waschen einfacher zu machen. Gemeinsam probieren Sie hin und her und entwickeln dann „Persil“, seinerzeit eine beeindruckende Erfindung, denn es war das erste Waschmittel, welches ohne Schrubben reinigt.
Aber das alleine würde für einen Roman nicht ausreichen. Und so wird auch viel über die Werbemaßnahmen zu Persil (Der weißen Dame), aber auch anderen Henkelprodukten berichtet. Der 1. Weltkrieg ist ebenfalls Thema und natürlich darf in einem Roman auch die Liebesgeschichte nicht.
Das Autorenduo hat wie man auch im Anhang des Buches lesen kann, hervorragende Recherchearbeit geleistet. Etliche realhistorische Personen wurden verwendet. Und ein paar wenige hinzugedichtet. Auch wenn die Charakter und Gefühle der Personen natürlich der Fantasie der Autoren entsprungen sind, ist doch alles sehr glaubhaft beschrieben. Ich fand es sehr interessant etwas über die Entstehung von Persil und der damaligen Werbung zu erfahren. Gleichzeitig wurde ich durch die Rahmengeschichte auch wunderbar unterhalten.
Und genau das, was man über Persil gesagt hat, könnte man genauso gut über Eva-Maria Bast und Jörn Precht sagen. „Da weiß man was man hat“