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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2024

Gelungene Fortsetzung der Reihe

Verborgen
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In der isländischen Kleinstadt Akranes kommt ein junger Mann bei einem Hausbrand ums Leben, denn jede Hilfe kommt zu spät. Während zunächst alle von einem tragischen Unfall ausgehen, stellt sich schnell ...

In der isländischen Kleinstadt Akranes kommt ein junger Mann bei einem Hausbrand ums Leben, denn jede Hilfe kommt zu spät. Während zunächst alle von einem tragischen Unfall ausgehen, stellt sich schnell heraus, dass es sich stattdessen um Brandstiftung handelt und das Opfer bereits vor dem Ausbruch des Brandes tot war. Elma und ihr Team starten die Ermittlungen und müssen sich bald die Frage stellen, ob und inwiefern das Verschwinden eines jungen Au-pair-Mädchens aus den Niederlanden in Zusammenhang mit diesem Mord steht.

Eva Björg Ægisdóttir hat mit "Verborgen" den dritten Krimi um die Kommissarin Elma und ihr Team geschaffen und konnte mich mal wieder ganz in ihren Bann und in die isländische Kleinstadt ziehen. Zunächst brauchte ich ein paar Seiten, um mich bei den Personen und wiederkehrenden Figuren orientieren zu können, weil sich einige Namen auch ähnelten. Auch die schnellen Perspektivwechsel forderten gerade zu Beginn recht viel Konzentration, steigerten gleichzeitig auch die Spannung.
Im Prinzip hatte ich recht schnell eine starke Vermutung, wer verdächtig ist und hinter dem Mord steckt, allerdings werden verschiedene Fährten und Spuren eingebaut, sodass ich mir erst nach der Auflösung sicher sein konnte, ob meine Hypothese stimmte.
Ich mochte sowohl die Figuren, das Tempo der Ermittlungen, der Entwicklungen und fand die Auflösung und die Motive der jeweiligen Handlungen nachvollziehbar und schlüssig.

Ich habe alle bisher erschienenen drei Teile der Reihe gelesen, jeder Band ist jedoch auch unabhängig lesbar.

Veröffentlicht am 01.05.2024

Sehr gelungener Thriller

Die Burg
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Der Milliardär Nevio hat die halbverfallene Burg Greiffenau als Schauplatz eines neuen Escape-Game-Szenarios ausgewählt und dafür einen erheblichen Teil seines Vermögens eingesetzt. Denn es gibt einen ...

Der Milliardär Nevio hat die halbverfallene Burg Greiffenau als Schauplatz eines neuen Escape-Game-Szenarios ausgewählt und dafür einen erheblichen Teil seines Vermögens eingesetzt. Denn es gibt einen ganz besonderen Kniff: Über die Escape-Welt, bestehend aus unterirdischen Gängen und Gruften herrscht eine künstliche Intelligenz, die ganz individuelle Szenarien und Rätsel gestaltet. Diese moderne Technik ist ein Highlight und soll von einer ersten, sorgfältig ausgewählten Besucher*innengruppe getestet werden. Allerdings haben alle die KI und ihre Pläne unterschätzt.
Ursula Poznanski steht für mich für dystopische und durch Science Fiction geprägte Thriller, die ein hohes Tempo haben und überraschende Wendungen beinhalten.
Den Plot von "Die Burg" fand ich sehr vielversprechend, da ich Escape-Rooms sehr gerne mag und KIs gegenüber eher skeptisch bin. Nevios Gruppe bestand aus sehr verschiedenen Charakteren und bildeten eine interessante Gruppe für vielversprechende Plottwists.
Poznanskis Schreibstil ist flüssig und fließend, die Kapitel lassen sich sehr flott lesen und ich war durchgehend gespannt auf die Entwicklung und die Auflösung, mit der ich so auch nicht gerechnet habe.
Ein gelungener Thriller, ganz wie erwartet!

Veröffentlicht am 23.04.2024

Definitiv Pflichtlektüre

Unlearn Patriarchy 2
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Nach "Unlearn Patriarchy" folgt nun die zweite Anthologie, herausgegeben von Emilia Roig, Alexandra Zykunov und Silvie Horch, in der patriarchale Strukturen in diversen gesellschaftlichen Themen und Bereichen ...

Nach "Unlearn Patriarchy" folgt nun die zweite Anthologie, herausgegeben von Emilia Roig, Alexandra Zykunov und Silvie Horch, in der patriarchale Strukturen in diversen gesellschaftlichen Themen und Bereichen veranschaulicht und Ansätze zur Veränderung hin zu einer diskriminierungsfreien Gesellschaft entwickelt werden.
Die 13 Essays machen mir mal wieder deutlich, wie tief das Patriarchat in fast allen Lebensbereichen verankert ist und wie deutlich die Strukturen und Mechanismen markiert und bewusst/sichtbar gemacht werden müssen. Die Autorinnen und Aktivistinnen schreiben ehrlich und radikal, machen internalisierte Muster deutlich. Dabei geht es um Körper, Architektur, Erziehung, Sport, Ableismus, Recht, Mental Health, Klasse, Gender Pay Gap, Krieg und Genozid, Kirche, Medizin und Literatur.

Meiner Meinung nach ist "Unlearn Patriarchy 2", genau wie die erste Anthologie, eine absolute Pflichtlektüre für alle und kann auch ohne Vorwissen gelesen werden.

Veröffentlicht am 23.04.2024

Schlüssige und unterhaltsame Ermittlungen

Das Mörderarchiv
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Als 17-Jährige bekommt Frances Adams auf einem Jahrmarkt von einer Wahrsagerin verschlüsselt gesagt, dass sie ermordet wird. Während ihr Umfeld das als Quatsch abtut, glaubt Frances fest daran und bereitet ...

Als 17-Jährige bekommt Frances Adams auf einem Jahrmarkt von einer Wahrsagerin verschlüsselt gesagt, dass sie ermordet wird. Während ihr Umfeld das als Quatsch abtut, glaubt Frances fest daran und bereitet sich darauf vor. Sie notiert alles, was ihr irgendwie verdächtig vorkommt und hält ihr Leben 60 Jahre lang in Tagebüchern fest, bis sie tatsächlich ermordet wird. Neben ihren Tagebüchern und den Notizen zu verdächtigen Beobachtungen hinterlässt Frances ein Testament. Darin ist festgehalten, dass die Person alles erbt, die ihren Mordfall auflösen kann. Das sind entweder ihre Großnichte Annie, die Frances nie kennenlernte, oder ihr Stiefneffe Saxon. Sie haben eine Woche lang Zeit.
Mir gefiel das Setting auf dem Landgut in Dorset sehr gut und ich konnte in die Dorfbewohnerinnen, deren Beziehungen zueinander und Verstrickungen in Frances' Leben gut eintauchen und fühlte mich wohl. Gespitzt hat Kristen Perrin die Ermittlungen mit einer ordentlichen Prise Humor.
Die Entwicklungen und die Auflösung sind absolut schlüssig, was mir sehr gut gefällt. Annie und Saxon gefielen mir als Protagonist
in ebenfalls sehr gut.

Ich hatte fantastische Lesestunden in Castle Knoll!

Veröffentlicht am 21.04.2024

Es ist nicht alles gut

Alles gut
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Nach ihrem Uniabschluss schafft Jess es, einen der begehrten Jobs an der Wall Street bei Goldman Sachs in New York zu ergattern. Dort trifft sie auf Josh, mit dem sie bereits an der Universität regelmäßig ...

Nach ihrem Uniabschluss schafft Jess es, einen der begehrten Jobs an der Wall Street bei Goldman Sachs in New York zu ergattern. Dort trifft sie auf Josh, mit dem sie bereits an der Universität regelmäßig im Seminar aneinandergeraten ist. Jess ist Schwarz, sieht Rassismus und Ungerechtigkeiten und benennt sie klar und deutlich. Josh hingegen ist eher konservativ eingestellt und verkörpert eine republikanische Einstellung.
Bei Goldman Sachs müssen die beiden zusammenarbeiten und freunden sich mit der Zeit an. Aus dieser Freund*innenschaft entstehen im Laufe des Buches auch tiefere Gefühle und eine starke Anziehung. Allerdings bleiben auch die Konfliktpunkte, was zu regelmäßigen Streitsituationen zwischen Jess und Josh führt. Dennoch finden sie immer wieder zueinander und müssen sich beruflich immer wieder beweisen.

Ich mochte den Schreibstil von Cecilia Rabess auf Anhieb, auch wenn ich von den Finanzfakten und den beschriebenen Arbeitsaufgaben und Arbeitsabläufen nicht allzu viel verstanden bzw. diese Stellen nicht sonderlich aufmerksam gelesen habe. Ich denke jedoch, dass sie fundiertes Wissen eingearbeitet hat und Finanz-/Börseninteressierte auf ihre Kosten kommen.
Jess war mir von Anfang an sympathisch. Als einzige Schwarze Frau in einem Unternehmen, dass vor allem männlich und weiß ist, muss sie sich innerhalb der Branche auf anderen Ebenen beweisen, wofür Josh nur begrenzt Verständnis hat. Ich mochte die Art der Ausführungen, wie Josh teilweise Verständnis hatte, sich für Jess ausgesprochen und sich eindeutig positioniert hat - sie andererseits jedoch auch immer wieder gebeten hat, sich zurückzuhalten und sich nicht ständig kritisch und fordernd zu äußern. Es war also klar, dass es zwischen den beiden durchgehend knirscht und zu Konfrontationen kommt.
Insgesamt gefielen die Figurenentwicklung, die Entwicklung der Story und der flüssige Schreibstil sehr gut. Ich denke, dass sich mit Jess viele PoC-FLINTA identifizieren können.