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Veröffentlicht am 18.05.2024

Hausbootdetektive ermitteln wieder

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Stoff
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In dem dritten Hörbuch über die Hausboot Detektei gibt es ein liebenswertes Wiedersehen mit den altbekannten gut eingeführten Hauptfiguren. Das Privatleben spielt hier immer eine etwas größere Rolle, daher ...

In dem dritten Hörbuch über die Hausboot Detektei gibt es ein liebenswertes Wiedersehen mit den altbekannten gut eingeführten Hauptfiguren. Das Privatleben spielt hier immer eine etwas größere Rolle, daher ist man bei vielen Themen durch die Vorgänger schon gut informiert. Diesmal hat Isa eine größere Rolle, was mir gut gefallen hat. Wie sie es mit Hilfe ihrer Schwester und den Freunden schafft, sich erst gegen die muffelnden Eltern durchzusetzen und dann auch ihren Traum zu erfüllen, macht einfach Spaß.
Nebenbei wird in einem skurrilen Fall ermittelt, in dem es um Mode, Drogen und andere Straftaten geht. Elin kommt wieder zurück nach Amsterdam und macht sich sofort mit Hund auf den Weg in ihre alte Heimat Schweden, um die Ermittlungen von dort aus voranzutreiben.
Das Team hat wieder einige schwerwiegende Entscheidungen zu treffen, denn es ist nicht immer leicht, sich an die eigenen Regeln zu halten, das Gesetz zu befolgen und das Richtige zu tun. Es gibt einige absurde Situationen, die gemeistert werden müssen und auch die schöne Stadt Amsterdam spielt wie immer eine große Rolle.
Ein gelungener Cosy Crime, der humorvoll mit viel Nebensträngen unterhält.

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Idas Welt

Windstärke 17
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Windstärke 17 von Caroline Wahl ist der Nachfolgeroman zu 22 Bahnen, er erschließt sich jedoch auch ohne Vorkenntnis des ersten Teils.
In 22 Bahnen geht es um die junge Frau Tilda, die die Verantwortung ...


Windstärke 17 von Caroline Wahl ist der Nachfolgeroman zu 22 Bahnen, er erschließt sich jedoch auch ohne Vorkenntnis des ersten Teils.
In 22 Bahnen geht es um die junge Frau Tilda, die die Verantwortung für die kleine Schwester Ida übernimmt, weil die alkoholkranke Mutter sie vernachlässigt. Tilda verlässt am Ende die Familie, weil sie zum Studium fortgeht. Ida bleibt zurück. In Windstärke 17 erfahren wir nun Idas Geschichte. Aus dem Mädchen ist mittlerweile eine junge Frau geworden, die bei der Mutter blieb, u.a. weil sie nicht den ersehnten Studienplatz erhalten hat. Die unterschwellige Wut, die sie empfindet, steht ihr im Weg. Während einer kurzen Abwesenheit Idas nimmt sich die Mutter das Leben. Ida findet sie. Fortan macht sie sich Vorwürfe und gerät weiter aus dem Tritt. Tilda und Idas Freundin wollen helfen, doch Ida blockt alles ab. Sie fährt soweit der gewählte Zug sie fährt und gerät nach Rügen. Dort hat sie großes Glück, sie trifft nach ein paar Tagen auf ein sehr nettes Ehepaar, dass sich ihrer liebevoll annimmt. Sie lernt weitere Menschen kennen, die für sie Bedeutung erlangen. Nach einer kurzen Zeit schlägt jedoch ein Schicksalsschlag in die kleine neue Idylle und Ida hat einiges auszuhalten.
Caroline Wahl hat hier wieder sehr gute vielschichtige Figuren gestaltet, die sich weiterentwickeln und die man gerne begleitet. Sprachlich ist das dialoglastige Werk flüssig zu lesen. Auch die Auseinandersetzungen mit ernsten Themen sind recht gut gelungen, dennoch bleibt dieser Roman hinter dem Debüt zurück. Zum Einen zwingt sich immer wieder der Vergleich zum Vorgänger auf, da auf die Ausgangsgeschichte zurückgegriffen wird und zum Anderen kreisen alle Gedanken sehr stark um Idas Probleme. Dieses Gedankenkarussel strapaziert in Teilen den Lesefluss.
Trotz der kleinen Kritikpunkte aber ein lesenswerter, unterhaltsamer Roman, der leise nachhallt.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Eine Reise in die ukrainische Geschichte

Wären wir Vögel am Himmel
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Auch in ihrem zweiten Roman verarbeitet Erin Litteken ein Stück ihrer ukrainischen Familiengeschichte. Diesmal wird der Zeitabschnitt 1941-49 behandelt. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven von ...

Auch in ihrem zweiten Roman verarbeitet Erin Litteken ein Stück ihrer ukrainischen Familiengeschichte. Diesmal wird der Zeitabschnitt 1941-49 behandelt. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven von Halya, Lilija und Vika, dadurch kann man sich dem Figuren gut nähern und die Handlung bleibt abwechslungsreich und wird von verschiedenen Seiten beleuchtet. Die Romane sind unabhängig voneinander.

Lilija hat bis auf den Vater ihre Familie verloren und ist traumatisiert. Ihr Vater überlässt den Familienhof dem Schwager Maksim und seiner Frau Vika. Er versucht mit Lilija in der Stadt neu anzufangen. Als er kurz darauf dort den Tod findet, schleppt sich Lilija zurück nach Hause und wird dort von der Familie aufgenommen wie eine Tochter. Diese kleine Gemeinschaft erlebt in kurzer Zeit sehr viel Leid, Angst und Not. Nachdem die Russen das Land verlassen haben und der Holodomor noch in den Köpfen ist, sind die deutschen Befreier doch keine Freunde, sondern schlimme Besatzer, die ebenso wie die Russen grausam gegen die Bevölkerung wüten. Die Polen im Land sind ebenfalls mit den anderen Parteien verfeindet und so kämpfen die unterschiedlichsten Gruppierungen gegeneinander. Freundschaft und Mitgefühl sind selten und daher besonders kostbar.

Lilija und ihr Cousin Slavko werden als Ostarbeiter nach Leipzig verschleppt, auf dem Transport lernen sie das 11-jährige Mädchen Halya kennen. Sie bilden bald schon eine Gemeinschaft, um einander zu stärken und zu stützen. Die Bedingungen im Arbeitsalltag sind grausam. Vika erfährt, wo die Kinder sind und macht sich mit der Familie auf den Weg nach Westen, um die Familie hoffentlich wieder zu vereinen und um den nahenden Russen zu entkommen. Auch ihre Erlebnisse sind hart mitzuerleben.

Die drei Frauen sind sehr starke Persönlichkeiten und versuchen jede auf ihre Art die kleine Sippe, die sie um sich haben zu schützen und zusammenzuhalten. Bis sich alle irgendwo in Deutschland wiedertreffen, neigt sich der Krieg dem Ende zu und die Lebensbedingungen für die Flüchtlinge werden immer prekärer. Die Autorin hat kein heftiges Gräuel aus dieser Zeit ausgelassen, was nur halbwegs auf den Weg und in die Zeit passt. Gegen Ende war es ein wenig viel des Guten, dass wirklich alles mitgenommen wurde. Sicherlich stellt dies gut die Situation dar, aber aufgrund der Masse ist es zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Aneinanderreihung von schrecklichen Erlebnissen, die emotional nicht mehr transportiert wird. Hier wäre ein bisschen weniger vielleicht mehr gewesen, vor allem wenn man dies in die Ausgestaltung der Figuren investiert hätte, die teilweise etwas blass ausgestaltet waren. Sprachlich lässt sich der Roman trotz der heftigen Schilderungen gut lesen, teilweise geht es etwas zu poetisch zu, aber das ist Geschmacksache. Das Lektorat hat leider einiges an Fehlern übersehen, da muss man drüber weg lesen.

Insgesamt ein informativer Roman, der mit einer historischen Vorbemerkung der Autorin begonnen und ebensolchen Anmerkungen abgeschlossen wird, die viele relevante Fakten enthalten, die das Einordnen ins Zeitgeschehen erleichtern.

Trotz der kleinen Kritikpunkte habe ich den Roman sehr gerne gelesen. Der Titel erklärt sich im Verlauf der Handlung und auch die schöne Ausstattung des Buches mit Leseband gefallen mir gut. Tragisch ist der Bezug, der zu der heutigen Situation hergestellt werden kann. Unglaublich wie leidgeprüft dieses Land und seine Bewohner sind. Der Wille zum Widerstand spielt hier immer wieder eine Rolle und wird auch für das Heute verständlicher denn je.

Eine beeindruckende Familiengeschichte, die ausführlich ein Stück Zeitgeschichte der Ukraine vorstellt. Lesenswert

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Erinnerungen an ein bewegtes Leben

Greta
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Mit 85 Jahren hat Greta schon viele Weggefährten verloren. Nach einem Sturz ist sie auf Hilfe angewiesen und wird von ihrem Sohn in ein Altenheim verbracht, in dem er sie selten besucht. Greta möchte ihren ...

Mit 85 Jahren hat Greta schon viele Weggefährten verloren. Nach einem Sturz ist sie auf Hilfe angewiesen und wird von ihrem Sohn in ein Altenheim verbracht, in dem er sie selten besucht. Greta möchte ihren Traum verwirklichen und noch einmal ihr Kindheitshaus in Lettland besuchen. Trotz absehbarer Strapazen büxt die alte Dame aus und begibt sich per Zug auf die Reise. Ihre etwas umständliche Route richtet sich nach der in der Kindheit erfolgten Flucht. Die wichtigen Stationen möchte sie nicht auslassen. Die Reise ist beschwerlich für die alte Dame, aber beflügelt sie auch. Während der langen Zugfahrten liest sie erstmals in alter Korrespondenz von ihrer Mutter mit deren Mutter. Dadurch werden viele Erinnerungen wachgerufen, auch unangenehme.

Die Briefe sind im Text abgedruckt und man entdeckt und liest sie mit Greta gemeinsam, das versetzt einen sehr authentisch in die Vergangenheit und lässt einen die Zeit miterleben. Durch die Briefe der Erwachsenen erhält man viele geschichtliche und politische Informationen, die das Kind Greta noch nicht so interessierten, evtl. nicht mit ihr besprochen wurden oder auch von ihr verdrängt wurden. Greta vergegenwärtigt sich durch diese Briefe sehr viel und reist so immer tiefer in ihre Vergangenheit.

Die einzelnen Orte, die sie besucht, holen ebenfalls viel Verdrängtes wieder an die Oberfläche. So reist Greta buchstäblich rückwärts, sie nähert sich ihrem Geburtsort und ihrer Vergangenheit immer mehr an.

In einem weiteren Handlungsstrang reist Marita mit dem Flugzeug nach Lettland, um ihren Geliebten zu suchen.

Die beiden suchenden Frauen begegnen sich, lernen sich kennen und helfen einander. Eine schöne Verbindung voller Hilfsbereitschaft und Empathie.

Beide Frauen machen eine nachvollziehbare Entwicklung durch, was mir gut gefällt. Nebenbei erhält man interessante Einblicke in die deutsche Geschichte, insbesondere die der Umsiedler und Flüchtlinge. Auch die familiäre Situation von Greta wird sehr authentisch beschrieben, sowohl die der Kindheit mit der Flucht nach Berlin und den beschwerlichen Bedingungen im Nachkriegsdeutschland, aber auch die Beziehung zum Sohn, der immer mehr drängende Fragen hatte, als die Mutter beantworten wollte oder konnte.

Die psychisch und physisch anstrengende Reise ist sehr interessant und ausführlich beschrieben. Bemerkenswert, wie eine alte Dame, die schlecht zu Fuß ist, ihren Mut zusammennimmt und sich noch einen wichtigen Traum erfüllt, der sie zurück zu ihren Wurzeln bringt und die damit ein Stück in der Gegenwart aufschließt, das ihr zuvor nicht zugänglich war.

Durch die vielen Briefe und die detaillierten Erinnerungen hat das Buch in einen Teilen ein paar Längen, die sich aber auszuhalten lohnen. Das Buch ist sehr gut recherchiert und ausführlich.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Wie sieht die Nacht aus?

Hallo Nacht. Ich mag dich gerne. Setz dich zu mir. Wir gucken Sterne
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Ein neugieriges Mädchen wartet auf die Nacht. Es schaut nach draußen und beobachtet die Umwelt. Bevor es schlafen geht hat sie Fragen an die Nacht. "Du bist so still. Ist es, weil niemand mit dir reden ...

Ein neugieriges Mädchen wartet auf die Nacht. Es schaut nach draußen und beobachtet die Umwelt. Bevor es schlafen geht hat sie Fragen an die Nacht. "Du bist so still. Ist es, weil niemand mit dir reden will?" Die verschiedenen Fragen und unterschiedlichen Feststellungen zur Nacht regen zum Nachdenken und weiterspinnen der Gedanken an. Mir gefallen die in schwarz weiß gehaltenen großformatigen Illustrationen sehr gut, die gelegentlich von etwas gelb durchbrochen werden. Der Text ist in Reimform gehalten, was ich ebenfalls sehr schön finde. Rührend finde ich das Freundschaftsangebot des Mädchens, dass unvoreingenommen die Nacht kennenlernen möchte. Der Text kann Kindern die Angst vor der Dunkelheit bzw. der Nacht nehmen und aufzeigen, dass eine gesunde Neugier und ein offener Blick eine Strategie sein können. Leider konnten meine Kinder diese Ansicht nicht teilen, sie empfanden die Bilder als düster, der Text war ihnen zu poetisch und hat sich nicht erschlossen. Schade, aber mir gefallen ja auch nicht alle Bücher für mein Alter ;)

Ein sehr schönes Kinderbuch, das auch Erwachsenen Freude macht und zum Betrachten und Lesen einlädt. Aufgrund der Formulierungen und der dunklen Bilder sollte man überlegen, ob es für das eigene Kind geeignet ist.

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