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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2024

3 gute Sterne

Yoko Ono
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Klappentext:

„Yoko Ono is an artist who has made an indelible mark on contemporary culture and political activism through her radical and innovative practice. This remarkable and essential publication, ...

Klappentext:

„Yoko Ono is an artist who has made an indelible mark on contemporary culture and political activism through her radical and innovative practice. This remarkable and essential publication, developed in collaboration with Yoko Ono and her studio, traces in full the evolution of an artist whose visionary spirit has transcended boundaries and challenged conventions.

Accompanying the survey exhibition at Tate Modern of the same name, Music of the Mind explores the world of Yoko Ono and reveals the profound impact of her art on the collective consciousness of our time. With previously unpublished photographs from her involvement at Indica Gallery, London, Sogetsu Art Centre, Tokyo and her loft on Chambers Street in New York.“



Yoko Ono ist mit ihrer Art Kunst zu machen recht speziell. Entweder man mag diese Art oder nicht. In diesem Buch geht es um ihre Schaffenszeit als Künstlerin und ihre Werke selbst. Zudem werden auch bislang unbekannte Werke der Künstlerin aufgezeigt. Die Publikation besticht mit einer großen Fülle an Informationen über die Künstlerin und deren Werke aber leider ist das gewählte Format mit 23,2/17/2,8 cm einfach zu klein und der Buchpreis somit einfach nicht gerechtfertigt. Ich wäre ein Coffeetable-Book doch die bessere Wahl gewesen um den Inhalt ins passende Licht zu rücken. Hierfür vergebe ich gute 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.05.2024

3 gute Sterne hierfür

Unvernünftige Gastfreundschaft
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Klappentext:

„Will Guidara übernahm mit nur sechsundzwanzig Jahren die Leitung des angeschlagenen Zwei-Sterne-Restaurants Eleven Madison Park und verwandelte es in elf Jahren zum besten Restaurant der ...

Klappentext:

„Will Guidara übernahm mit nur sechsundzwanzig Jahren die Leitung des angeschlagenen Zwei-Sterne-Restaurants Eleven Madison Park und verwandelte es in elf Jahren zum besten Restaurant der Welt. Aber wie hat er diesen eindrucksvollen Aufschwung geschafft? Durch eine radikale Neuerfindung der Gastfreundschaft, die weit über die Erwartungen der Gäste hinausgeht. Sie reicht von einer Schlittenfahrt im verschneiten Central Park bis hin zur Verwandlung eines Speisesaals in einen Urlaubsstrand mit echtem Sand, Mai Tais und Strandstühlen für ein Paar, das seinen Urlaub abgesagt hatte. So unvernünftig diese Form der Gastfreundschaft auch scheinen mag, zeigt Will Guidara doch eindrucksvoll, welche positiven Auswirkungen sie auf ein Unternehmen und die Mitarbeiter haben kann. Nach diesem Buch müssen wir uns alle die Frage stellen, ob wir nicht mehr geben sollten als unbedingt notwendig.“



Wir sind sehr große Fans der Sterneküche und zelebrieren jeden Besuch. Wir sind aber auch gerne Gastgeber zu Hause. Es gibt in jedem Restaurant Unterschiede genau wie in jedem Heim. Egal ob mit oder ohne Stern. Egal ob 1 oder 2 Sterne oder gar 3. Jeder Patron hat seine ganz eigene Handschrift. Das erwartet man als Gast einfach auch. In diesem Buch lesen wir den Werdegang von Will Guidara sowie seine Erfahrungen. Was soll ich sagen? Es ist interessant zu lesen aber nochmal, wer die Sterneküche mag und sich auch für das Dahinter interessiert wird hier nichts Neues erlesen. Bei bestimmten Preisklassen gibt es nunmal auch eine gewisse Erwartungshaltung. Einerseits ist diese an das Essen an sich geknüpft aber auch an das gesamte Drumherum. Man bezahlt dafür als Gast, darf aber auch nicht dabei vergessen, dass man nicht den kompletten Laden somit gleich kauft sondern eben nur den Moment. Auch als Gast hat man gewisse Pflichten und darauf geht auch Guidara ein. Es ist eine Mischung aus Biografie, Erzählungen aus den Küchenalltag, Erzählungen aus dem Alltag des Personals und wie man dieses hält und pflegt aber auch bestimmte Highlights eben. Guidara strebte immer schon nach mehr. Das ist halt nunmal sein Weg. Nur irgendwann ist jeder Weg erreicht und ob man diese Praxis im eigenem Zuhause anwenden kann wenn man Gäste hat, bezweifle ich. Schließlich will man sich auch nicht verstellen müssen und es gibt nunmal den Punkt, wo sich der Gast irgendwie in die Ecke gedrängt fühlt und beim Gegenbesuch alles noch besser machen will, noch perfekter. Ich persönlich fahre da mit unseren Gästen anders aber in der Gastronomie mag das vielleicht Thema sein um sich von anderen Lokalen abzuheben. Das Buch ist interessant aber auch keine Erleuchtung. Zudem ist zu viel „wollen“ auch kein guter Essensbegleiter. 3 gute Sterne hierfür.

Veröffentlicht am 22.04.2024

Ganz nett, auch wenn etwas einseitig betrachtet

Gelassenheit
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Klappentext:

„Wie gehen wir entspannter mit der Welt, mit uns selbst und mit anderen um? Diese Grundfrage der Menschheit beantwortet der bekannte Philosophie-Berater und Autor Albert Kitzler, indem er ...

Klappentext:

„Wie gehen wir entspannter mit der Welt, mit uns selbst und mit anderen um? Diese Grundfrage der Menschheit beantwortet der bekannte Philosophie-Berater und Autor Albert Kitzler, indem er uns den antiken Philosophen Seneca als Lehrer fürs Hier und Heute nahebringt.

Als wohl bekanntester Vertreter des Stoizismus ist die Lehre Senecas auch nach fast 2000 Jahren noch aktuell. Kitzler stellt uns in dieser praktischen Anleitung zu einem gelasseneren Leben eine Philosophie vor, die uns ganz konkret in der Navigation des Alltags hilft. Dabei werden sowohl existenzielle Themen wie Schicksal, Vergänglichkeit und Tod oder Freiheit behandelt, aber es geht auch um Selbstsorge und den Weg zu innerer Seelenruhe. Albert Kitzlers Erkundungen der stoizistischen Lebensführung sind ein unerlässlicher Wegbegleiter für philosophisch interessierte Leserinnen und Leser und alle Menschen, die sich nach einem gelasseneren, sinnerfüllten Leben sehnen.“



Gelassenheit ist ja so eine Sache. Die Einen können es aus dem Ärmel heraus, andere Menschen wiederum kommen da wohl nie hin und stehen immer unter Strom bzw. dem drang etwas Tun zu müssen oder haben einfach zu viel Power in sich in jeglicher Art. Autor des Buches ist Albert Kitzler. Er will uns in diesem Buch aufzeigen wie die früheren Philosophen der damaligen Zeit bereits diese Thematik an die Menschen herangetragen haben und was sie damit bezwecken wollten. Explizit geht es hier um den Philosophen Seneca. Für meine Begriffe etwas zu einseitig betrachtet aber wir wollen es ja gelassen angehen lassen. Der Horizont muss ja auch mal erweitert werden! Auf Grundlage seiner Thesen und Gedanken will uns Kitzler hier „Gelassenheit“ näher bringen und zwar, um genau zu sein, es in den Alltag zu integrieren. Wenn man so will, ist das alles nicht neu sondern aus längst vergangener Zeit aber Kitzler webt auch seine Gedanken und Forschungsergebnisse dazu mit ein. Dad Buch soll ein „unerlässlicher Wegbegleiter“ sein für alle philosophisch interessierten Leser. Ich muss ganz klar sagen: der philosophisch interessierte Leser wird aber bereits auch andere Philosophen kennen und feststellen, dass jeder seine eigene Technik hatte und schlussendlich es die Mischung aus allem macht. Eine gewisse Richtung anzustreben ist in meinen Augen nicht zielführend und erst recht nicht philosophisch. Und wer sich für Philosophie interessiert, hat eh schon er erfülltes Leben und wird sich kaum danach sehnen. Aber alles das ist Ansichtssache und wie hat eins Platon gesagt „Der Blick des Verstandes fängt an scharf zu werden,
wenn der Blick der Augen an Schärfe verliert.“. Das Buch hier ist ganz nett aber auch keine Offenbarung wenn man sich mit der Thematik bereits etwas tiefer befasst hat. Aber sich grundsätzlich mit Philosophie und der Gelassenheit zu befassen ist nie verkehrt. 3 gute Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 21.04.2024

Ganz nett aber mehr auch nicht...

Das Meer der Lügen
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Klappentext:

„Der britische Offizier Lord John Grey ist eben erst aus dem schottischen Exil nach Hause zurückgekehrt, als ihn im London des Jahres 1757 neues Ungemach erwartet: Er erhält den prekären ...

Klappentext:

„Der britische Offizier Lord John Grey ist eben erst aus dem schottischen Exil nach Hause zurückgekehrt, als ihn im London des Jahres 1757 neues Ungemach erwartet: Er erhält den prekären Auftrag, vertrauliche Papiere aufzuspüren, die der britischen Armee gestohlen wurden – vermutlich von einem der eigenen Soldaten!



Dazu kommt, dass der Ehrenwerte Joseph Trevelyan, der Verlobte von Lord Johns Cousine, ein Doppelleben zu führen scheint. Um seine Familie vor einem Skandal zu schützen, folgt Lord John so diskret wie möglich den rätselhaften Spuren Trevelyans – und gerät dabei nicht nur in Lebensgefahr, sondern muss auch sein eigenes Verständnis von Moral, Liebe und Loyalität in Frage stellen.“



Autorin Diana Gabaldon hat sich ja mit ihrer „Outlander“-Reihe irgendwie unsterblich in der Literaturwelt gemacht. Und wer die Reihe von Beginn an aufmerksam verfolgt hat, kennt auch Lord John Grey. Kurzum: es bedarf hier schon etwas Vorwissen um diese Geschichte hier zu „verstehen“ bevor man mit zu vielen Fragezeichen über dem Kopf das Buch vielleicht vorzeitig beendet. Die Geschichte selbst ist eine Art Kriminalroman bei dem man bereits ab der Hälfte des 384 starken Buches weiß, wer hier der Schuldige ist. Richtig spannend war es irgendwie nie aber mitreißend. Grey hat ein paar bekannte „Miss Marple“ sowie „Edgar Wallace“-Züge an sich und ja, der Schreibstil Gabaldons ist ganz angenehm zu erlesen. Nur Lord John Grey verzettelt sich des Öfteren und man hat das gefühlt, er steht eher neben sich als das er „ermittelt“. Also ein stiller Beobachter seiner selbst?! Bleibt schwer zu beurteilen. Der Spannungsbogen ist gut aber auch nicht mehr. Der rote Faden ist erkennbar aber wie gesagt, wer ein bisschen genauer liest, hat ab der Hälfte des Buches des Rätsels Lösung parat. Fazit: Ganz nett zu lesen aber mehr auch nicht. 3 gute Sterne hierfür.

Veröffentlicht am 21.04.2024

Mir fehlt der Hildegard-Zauber...3 gute Sterne hierfür!

Die Heilerin vom Rhein
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Klappentext:

„Die Geschichte der ersten deutschen Heilerin: Hildegard von Bingen



Diözese Mainz, 12. Jahrhundert: Im Garten des Klosters Disibodenberg gedeihen unter Fürsorge der Nonne Hildegard allerlei ...

Klappentext:

„Die Geschichte der ersten deutschen Heilerin: Hildegard von Bingen



Diözese Mainz, 12. Jahrhundert: Im Garten des Klosters Disibodenberg gedeihen unter Fürsorge der Nonne Hildegard allerlei Heilpflanzen. Sie forscht an diversen Mitteln, von Wundheilung bis Zahnhygiene – wer krank ist, klopft an ihre Pforte. Doch dem Abt sind ihre Experimente ein Dorn im Auge, er untersagt die weitere Herstellung von Heilmitteln aus Pflanzen. Hildegards Wissensdurst spornt sie an, trotzdem weiterzuforschen. Unermüdlich schreibt sie ihre Erkenntnisse über Glauben und Natur nieder und arbeitet auf ihr großes Ziel hin: ein eigenes Kloster, in dem jede Frau willkommen ist. Wird sie sich gegen die Konventionen ihrer Zeit durchsetzen können?“



Hildegard von Bingen kennt wohl ein Jeder von uns. Egal ob mit ihrer Heilkunst verbunden, mit der Örtlichkeit Bingen oder vielleicht sogar mit ein wenig Mystik, ihr Name ist ein großer Begriff. Autor dieses Buch und gleichzeitig Drehbuchautor Jørn Precht hatte mit „seiner“ Geschichte rund um Hildegard von Bingen eigentlich ganz andere Ziele. Ein Film über die Heilige sollte es werden aber da kam ein anderer Film bereits zuvor. Precht hat sich davon nicht abschrecken lassen und aus dem Drehbuch einen Roman geschrieben. Der Leser erfährt in diesem Buch die Anfänge der berühmten Heiligen und erliest ihren Werdegang. Da ich bereits sehr sehr viele Bücher über Hildegard gelesen habe und auch die Örtlichkeiten oft besucht habe, war mir vieles vertraut (zumindest das was davon noch übrig ist). Precht schafft es gekonnt den Leser ins 12. Jahrhundert zu entführen. Dennoch ist natürlich nicht mehr nachvollziehbar was damals wirklich geschah. Fiktion spielt selbstverständlich in diesem Roman eine gewisse Rolle. Auch wenn es Aufzeichnungen gibt und Überlieferungen, so ist doch vieles eben auch nicht klar. Precht versucht dies hier dennoch greifbar zu machen. Ja, es ist ihm gelungen, aber mir persönlich fehlt Hildegards „Zauber“. Wer sich mit der Heiligen beschäftigt, weiß, sie liebte das singen (Texte sind bis heute noch überliefert), hatte ihre Sehungen und sie hatte ihre Wege auf dem Disibodenberg aber auch dem Rupertsberg und weitere. Diese Wege ähneln Mäander und sollen durch ihre Gleichmäßigkeit eine gewisse Unendlichkeit ausstrahlen. Einige Wege kann man heute noch begehen! Aber genau das fehlt leider im Buch. Wir erlesen zwar wie der Weggang vom Disibodenberg vonstatten lief und wie der Anfang auf dem Rupertsberg voran ging, wir erlesen wie schwer es war die Damen dort auf Grund der schlechten Lebensbedingungen zu halten, wir erlesen wie die wohl erste wichtigte Schrift Hildegards wahrscheinlich entstand aber nochmal, es fehlt halt ihr eigener Zauber in dieser Geschichte. Ich rede hier nicht von Magie sondern von den bis heute überlieferten Verhaltensweisen Hildegards. Hier und da werden ihre Sehungen benannt und wie es ihr danach ging aber das blieb alles recht kühl und unverbindlich. Was dagegen nicht unverbindlich blieb war die Verbindung zu ihrer Lieblingsschülerin Richardis von Stade. Precht flechtet wunderbar, und das muss man klar sagen, sehr alte und wahre Geschichten gekonnt in Fiktionen ein. Er zeigt aber auch, dass Hildegard auch auf Gelder und guten Willen des Kaisers und des Papstes angewiesen war. Egal ob heilig oder nicht, auch Hildegard hatte gewisse Sehnsüchte und brauchte irdische Hilfe. Von Luft und Glauben haben sich schließlich noch nie Klöster bauen lassen. Hildegard wusste ihren Ruf zudem sehr gut einzusetzen. Sie wusste wer sie war und das zeigte sie auch. Mal mit großem Applaus, mal mit schiefen Blicken bestraft. Auch davor ist keine Heilige gefeit. Precht zeigt klar auf, wie emanzipiert und kraftvoll Hildegard von Bingen ihr Leben und das ihrer Schülerinnen in die Hand nahm. Sie glaubte an sich und ihre Kraft aber nochmal, Precht hätte hier gerne mehr magische Hildegard-Momente mit einfließen lassen können. Die damalige Zeit hat er jedenfalls mit all seinen Figuren absolut fesselnd niedergeschrieben. Hier merkt man sein Talent und seine Arbeit deutlich. Und, und das glaube ich ist selbstredend, zeigt diese Geschichte nur einen gewissen Teil von Hildegard von Bingen. Es lohnt sich mehr über diese Frau in Erfahrung zu bringen, glauben Sie mir! 3 gute Sterne hierfür.