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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2024

Eindrucksvolle Perspektiven

Und alle so still
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Es ist ein interessantes Gedankenspiel zu einem Fakt, den wir alle nicht abstreiten können - einen Großteil der Care-Arbeit verrichten Frauen. Allerdings möchte ich kurz erwähnen, dass auch viele Männer ...

Es ist ein interessantes Gedankenspiel zu einem Fakt, den wir alle nicht abstreiten können - einen Großteil der Care-Arbeit verrichten Frauen. Allerdings möchte ich kurz erwähnen, dass auch viele Männer diese Aufgaben übernehmen, sie werden immer schnell bei solchen Gedankenspielen vergessen, dennoch sind Frauen trotz der Vielzahl und bei aller Gleichberechtigung noch benachteiligt (pay gap um nur ein Beispiel zu nennen). Bei diesem Buch finde ich es aber gut, dass eben die männliche Perspektive nicht ganz vergessen wurde. Wir erleben die Geschichte aus den Perspektiven der Influencerin Elin, der Krankenschwester Ruth und des Niedriglohnjobbers Nuri. Zudem haben wir noch zwei ich-Erzähler Stimmen, die ich sehr spannend fand, die Sicht einer Pistole und die einer Gebärmutter - sie bleiben, obwohl klar ist, worum es geht ein wenig geheimnisvoll und erst zum Schluss klärt sich, was es genau mit diesen beiden besonderen Perspektiven auf sich hat. Das fand ich besonders eindrucksvoll.

Was passiert, wenn die Frauen ihre Arbeit niederlegen und alles still und sprachlos wird? Der Roman spielt jedenfalls gut mit diesem Bild.

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Veröffentlicht am 08.06.2024

Wundervoller Klassiker

Stolz und Vorurteil
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Jane Austens Stolz und Vorurteil gehört seit Jahrhunderten zu der bekanntesten Lovestory und ist für mich der Vorreiter des Haters-to-Lovers Trope. Diese Graphic Novel ist wundervoll gestaltet und die ...

Jane Austens Stolz und Vorurteil gehört seit Jahrhunderten zu der bekanntesten Lovestory und ist für mich der Vorreiter des Haters-to-Lovers Trope. Diese Graphic Novel ist wundervoll gestaltet und die Illustrationen passen perfekt zu der Geschichte. Da geraten nicht nur Regency-Fans ins Träumen.
​Den Grundstoff des Klassikers kannte ich natürlich bereits, wie auch einige der zahlreichen Verfilmungen, daher war es jetzt für mich nichts Neues, aber es war das erste mal, dass ich ein mir bereits sehr vertrautes Buch nun als Graphic Novel gelesen habe. Die Handlung ist zwar komplett, wirkt auf mich aber sehr verkürzt, was sicherlich am Medium liegt und manchmal fand ich es schwierig, die Geschwister auseinander zu halten (außer Jane, die heraussticht). Aber der Fokus liegt ja auch eindeutig auf den Illustrationen. Und ich bin mir sicher, dass Stolz und Vorurteil so auch wieder eine ganz andere Leserschaft erreichen kann.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Grandios erzählt

Mein Name ist Estela
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Estela erzählt ihre Geschichte und spricht dabei immer wieder die Zuhörer direkt an, wobei man manchmal das Gefühl hatte, sie meint damit die Leser, ganz klar, wird es allerdings nicht. Jedenfalls fand ...

Estela erzählt ihre Geschichte und spricht dabei immer wieder die Zuhörer direkt an, wobei man manchmal das Gefühl hatte, sie meint damit die Leser, ganz klar, wird es allerdings nicht. Jedenfalls fand ich die Struktur des Buches grandios. Denn man weiß von Anfang an, dass Estela, ein Kindermädchen, den Hergang eines tragischen Kindstod berichtet, aber was genau passiert und wer schuldig ist (Estela scheint da unter Verdacht zu stehen oder zumindest darin verstrickt) erfährt man dann erst gegen Ende. Die Bedrohlichkeit, die sich somit langsam aufbaut war spannend. Nebenher werden Sozialkritik eingeflochten und die Verhältnisse in denen Estela aufgewachsen ist. Zudem der Umgang der Eltern mit dem verunglückten Kind, die Erwartungen und der Druck dem dieses manchmal nur noch mit einem Verhalten reagieren konnte, was Estela gelegentlich an ihrer Zuneigung zu dem Kind zweifeln ließ.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Fußball verbindet

Nachspielzeiten
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Fußball verbindet, Fußball spricht eine eigene Sprache und überwindet Barrieren. Es ist mehr als ein Sport, ein Gefühl, eine Leidenschaft.

Dieses Buch beleuchtet das Phänomen Fußball und die Ikonen dieses ...

Fußball verbindet, Fußball spricht eine eigene Sprache und überwindet Barrieren. Es ist mehr als ein Sport, ein Gefühl, eine Leidenschaft.

Dieses Buch beleuchtet das Phänomen Fußball und die Ikonen dieses Sportes. Wie ein griechischer Gastarbeitersohn die griechische Elf zum EM Titel begleitet oder wie ehemalige Spieler Aufstieg und Fall in der TV Branche durch das Dschungelcamp erleben. Hier sind so viele interessante Wege verbunden und zeigt, wie Fußball noch nach Abfiff weitergeht, wie die Helden auf dem Grün weitermachen.

Richtig gut geschrieben, locker, informativ und mit einer priese Sarkasmus und Humor.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Dating und andere Katastrophen

That Girl
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Wie oft habe ich schon gesagt, über die ganzen Tinder und Co Dating- Erlebnisse, müsste ich eigentlich ein Buch schreiben … Tess, die Protagonistin in diesem Roman, hat genau das umgesetzt. Als Social ...

Wie oft habe ich schon gesagt, über die ganzen Tinder und Co Dating- Erlebnisse, müsste ich eigentlich ein Buch schreiben … Tess, die Protagonistin in diesem Roman, hat genau das umgesetzt. Als Social Media content creatorin und Autorin hat sie alles in „Date me“ festgehalten. Nur mit einem versöhnlichen Ende, weil die Lektorin es vorgeschlagen hat, damit es sich besser verkauft.
Die neuste Eskalation, Juli, der ungefragt ein Bild von ihr in einem intimen Moment aufgenommen hat und nun mit „ich weiß nicht, was du meinst“ so tut, als würde es nicht existieren, ist auch schon wieder Vergangenheit und so, mit dem Frust und der Enttäuschung, der Frage, ob sie sich wieder zu sehr im weiblichen Bild angepasst hat, keine Fragen stellt, nicht aufbegehrt, lieb und nett ist, stolpert sie in den nächsten Mann hinein.
Mit einer Freundin spricht sie nicht mehr, die andere wird andauern mit Fatshaming sogar vom eigenen Freund konfrontiert und auf Tess lastet der Druck, ein neues Buch zu schreiben …
Lesenswerter Roman, der so echt ist, als hätte ich mich mit meinen Freundinnen unterhalten. Social Media Kritik, dating App Kritik und die Frage, in wie weit wir uns zu sehr anpassen. Wie uns all das tagtäglich eher schadet, statt Kommunikation schafft.

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