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Veröffentlicht am 28.04.2024

Das Verlangen der Lustsklavinnen

Das Verlangen der Lustsklavinnen | Erotische Geschichten
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Ein dunkles Cover, das mehr erahnen als sehen läßt und schon dadurch die Fantasie des Lesers spielen läßt. Zwei wundervolle Geschichten aus längst vergangener Zeit, nicht nur Sklavinnen, sondern Lustsklavinnen.
Um ...

Ein dunkles Cover, das mehr erahnen als sehen läßt und schon dadurch die Fantasie des Lesers spielen läßt. Zwei wundervolle Geschichten aus längst vergangener Zeit, nicht nur Sklavinnen, sondern Lustsklavinnen.
Um die schöne Madara wird in einem Ringkampf gerungen. Und dann siegt der Mann, der auch ihr gefällt. Rose ist in einem Kloster, schüchtern und scheu und ein Mann muß sehr lange um sie kämpfen, bis sie ihn erhört. Beide Frauen sind den Männern zu Willen aber sie wissen, wie es es machen müssen. Die Autorin beschreibt die lustvollen Szenen weder obszön noch vulgar, jedoch darf man hier bei einer gewissen Gewalt nicht zurückschrecken. Alles in allem ein sinnvolles (sinnliches) Buch, das nicht nur die Herzen höher schlagen läßt und wir erfahren, wie die Menschen in vergangenen Zeiten ihrer Lust frönten.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Das Fenster zur Welt

Das Fenster zur Welt
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Ein Buch wie ein Traum, voller Poesie, Liebe, Freundschaft und sehr viel Kunst. Man kann sich mit diesem Buch total verzaubern lassen und in eine andere Welt hineinversetzen. Schon das Cover zeigt uns, ...

Ein Buch wie ein Traum, voller Poesie, Liebe, Freundschaft und sehr viel Kunst. Man kann sich mit diesem Buch total verzaubern lassen und in eine andere Welt hineinversetzen. Schon das Cover zeigt uns, dass dies etwas Besonderes sein muß. 1944 und es ist Krieg. Der 24jährige englische Soldat Ulysses begegnet in Florenz der 60jähirgen Kunsthistorikerin Evelyn und sie führt ihn bei einem Glas Wein in die Kunst ein und sät bei ihm das Interesse für die Gemälde alter Meister. Ulysses kehrt nach dem Krieg nach England in Londons West End zurück, wo er seine Ehefrau und große Liebe Peg weiß. Doch Peg hat sich inzwischen in einen Amerikaner verliebt und eine kleine Tochter. Ulysses lebt in einem Pub bei seinem Freund Col und dessen behinderter Tochter. Da gib es aber noch den Klavierspieler Pete und Cressy, der jedes Jahr unter seinem Kirschbaum das Kirschblütenfest feiert. Die Freunde halten zusammen, unterstützen sich gegenseitig. Und dann erbt Ulysses eines Tages einen alten Palazzo in Florenz, dessen Besitzer er eines Tages beigestanden war. Mit Pegs Tochter geht er nach Italien, er nimmt auch Cressy mit und sie schließen alle sehr schnell Freundschaft mit der florentinischen Nachbarschaft. Obwohl sich Ulysess und Evelyn nicht mehr sehen, besteht zwischen ihnen ein unsichtbares Band, bis sie das Schicksal dann viele Jahre später wieder zusammenführt. Die Autorin hat eine blumige und romantische Sprache, sie schreibt derart authentisch, dass man meint, die hier vorkommenden Protagonisten selbst zu kennen. Dass Buch führt eine Zeitspanne von 1944 bis 1979 aus und die Kapitel sind nach den Jahren geordnet, so dass wir fast ein ganzes Leben der Freunde begleiten dürfen. Auf den 530 Seiten kommt kein einziges Mal Langeweile auf, zuerst sind wird mittendrin am Arbeiterviertel von London und dann in der Altstadt von Florenz. Nachdem man den Roman gelesen hat, wirkt er noch sehr lange in einem nach und ich bin vollauf begeistert und froh darüber, dass ich ihn lesen durfte. Ein Highlight das zeigt, was Freundschaft alles bewirkt.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Die Aisbergh-Akte

Die Aisbergh-Akte
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Der zweite Teil ist fast noch interessanter und macht nachdenklicher als es schon das Hochzeitszimmer getan hat. Der Archäologe Matteo Mancini stößt durch Zufall in den unterirdischen Verzweigungen von ...

Der zweite Teil ist fast noch interessanter und macht nachdenklicher als es schon das Hochzeitszimmer getan hat. Der Archäologe Matteo Mancini stößt durch Zufall in den unterirdischen Verzweigungen von Wien auf Unterlagen seines Urgroßvaters Daniel Aisbergh. Er war Bakteriologe und Jude und arbeitete für das Nazirs, indem er Bakterien und Viren züchtete, die die jüdische Bevölkerung ausrotten sollte. Das Buch führt uns in die 20iger Jahre von Berlin und Wien wo das Leben nur so tobte, freizügige Tänzerinnen lebten, ungehemmte Lust zwischen den Menschen ausgelebt wurde und auch die Malerin Heidemarie von Salven, die recht frivol durchs Leben ging und deren Muse Daniel Aisbergh war. Damit Aisberghs Frau und Tochter nach Amerika auswandern konnten, verschrieb er sich den Nazis. Nun versucht Sally Wheeler zusammen mit Aisberghs Nachkommen, Unterlagen zu finden, die der Bakteriologe in Sicherheit gebracht haben soll, bevor er nach Israel transportiert wurde. Die Spur führt die Nachkommen nach Bozen, nach Tel Aviv, nach Hollywood, in alte unterirdische Gänge. Und es gibt auch einen Zusammenhang zwischen Sallys Onkel Carlos van der Meer und Daniel Aisbergh. Aisbergh war ein Spielball zwischen den Mächtigen, denn Hitler sowohl auch die Amerikaner waren an seinen Forschungen interessiert. Welche Ränkespiel mußte er sich da stellen? Was hatten die beiden wichtigsten Frauen in seinem Leben für eine Aufgabe? Den Nachkommen stellen sich so manche Fragen. Das Buch ist sehr eindrucksvoll geschrieben, wir kommen in Zeitzonen um die 20iger Jahre, die 30iger und 40iger Jahre und dem Heute. Van der Meer hat schon wieder seine Finger im Spiel, doch ihm kann irgendwie nie jemand etwas nachweisen, so aalglatt, so verschlagen wie er ist. Dieses Buch liest sich spannender als jeder Thriller, zumal die historischen Hintergründe Realität sind, während die Familien fiktive Personen sind. Hier werden uns eindeutig die Gräueltaten an der jüdischen Bevölkerung aufgezeigt, was man fast nicht begreifen kann. Jedenfalls haben wir am Ende des Buches einige neue Erfahrungen gemacht und man darf schon gespannt auf den dritten Teil der Sally Wheelers Reihe warten.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Allein unter Dünnen

Allein unter Dünnen
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Ich muß sagen, dieses Buch war für mich interessanter als jeder Thriller. Heide Fuhljahn erzählt uns hier ihr Leben und wie es sich anfühlt, als über 100 kg Frau durch die Welt zu gehen. Ich habe die Bilder ...

Ich muß sagen, dieses Buch war für mich interessanter als jeder Thriller. Heide Fuhljahn erzählt uns hier ihr Leben und wie es sich anfühlt, als über 100 kg Frau durch die Welt zu gehen. Ich habe die Bilder am Anfang des Buches betrachtet, Heide war eine bildhübsche junge Frau. Aber anhand der Fotos und der Jahreszahlen sieht man auch, wie sie stetig immer mehr zugenommen hat. Zwar hat sie schon mehrmalige Abnahmen gemacht, diese Kilos aber gleich wieder draufgehabt. Aber als sie noch schlank war, wurde ihr gesagt, dass sie abnehmen soll. So etwas frißt sich in die Seele eines jungen Menschen hinein. Und doch bewundere ich diese "starke" Frau, wie sie sich sportlich betätigt, meistens zuckerfrei ißt und dennoch nicht an Gewicht verliert. Sie ist Bezieherin von Bürgergeld, arbeitet aber noch nebenzu als Journalistin und kann im Wege ihres Berufes auch fremde Länder bereisen. Schonungslos und offen erzählt uns Heide, wie sie ihr Leben als Dicke empfindet, Frust beim Kleiderkauf, die engen Sitze im Flugzeug, Pech bei der Partnersuche, die hämischen Blicke im Bikini. Sie hat derart mit ihrem Schicksal gehadert, dass sie sich jahrelang in psychiatrische Behandlung begeben mußte, teilweise auch stationär. Und im Zuge der vielen Tabletten wird auch ihr Gewicht nicht weniger. Eine Frau, die aber trotzdem nicht aufgibt, weitermacht, immer auf der Suche nach Glück und Zufriedenheit. Ich finde aber trotz allem hat Heide nach eine gute Portion Selbstbewußtsein. Leider wird heute immer mehr auf die Äußerlichkeiten geschaut, die inneren Werte eines Menschen zählen nicht mehr. Die vielen Influencerinnen, Pop-und Filmstars machen es uns vor, wie dünn und attraktiv wir sein müssen. Heide wird ihren Weg schaffen, auch wenn sie unter Übergewicht leidet. Jedenfalls war das Buch eine sehr aufschlußreiche Lektüre und hat uns gezeigt, mit welchen Widrigkeiten dicke Menschen leiden müssen. Schaut man nicht selbst um, wenn man eine besonders dicke Person sieht?

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Veröffentlicht am 18.04.2024

GRETA

Greta
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Ich muß sagen, dass dieser Roman sehr an die Substanz geht und zeigt, was die Leute damals während und nach dem zweiten Weltkrieg erdulden mußten. Greta ist 85jährig und nach einem Sturz hat sie nun ihr ...

Ich muß sagen, dass dieser Roman sehr an die Substanz geht und zeigt, was die Leute damals während und nach dem zweiten Weltkrieg erdulden mußten. Greta ist 85jährig und nach einem Sturz hat sie nun ihr Sohn in eine Altenheim gebracht. Aber sie möchte noch gerne einmal in ihre Heimat, nach Lettland fahren. Ein Pfleger hilft ihr alles zu oraganisieren und so macht sie sich auf den beschwerlichen Weg. Auf der Zugfahrt liest sie die alten Briefe ihrer Mutter und erfährt nach vielen Jahren deren Einstellung und Lebensauffassung. Sie macht dann eine Zwischenstation in Polen, wo sie kurze Zeit mit ihren Eltern gelebt hat. Dann geht es weiter nach Lettöand, sie kommt in dem Haus ihrer Großmutter unter, dass jetzt Dimitrij, ein russischer Pflegesohn ihrer Großmutter bewohnt. Noch einmal besucht sie die alten Wege und Stätten und denkt intensiv an ihre Jugendliebe Guntis. In Lettland lent sie auch die junge Studentin Marita kennen, die wegen ihrer großen Liebe nach Lettland gefahren ist. Das Buch schildert ganz eindrucksvoll die Jahre in Posen, wo ihre Mutter den Lehrerberuf ausübte und ihr Vater in einem Krankenhaus als Arzt arbeitete. Es werden die alten Traditionen von Lettland aufrechterhalten. Später dann in Berlin wurde das Leben karg, ihre Mutter zog sich total zurück. Nachdem Gretas Mann früh verstarb, zog sie ihren Sohn alleine groß. In Ostberlin war sie recht zufrieden und jammerte nie. Das Buch ist ein Stück Zeitgeschichte und bringt uns das Leben und Leiden, die Trennung, den Tod, die Entbehrungen dieser Menschen wieder. Man lernt und erfährt so manches, wenn man das Buch liest. Nachdem man die Kapitel gelesen hat, muß man sie erst auf sich einwirken lassen und darüber nachdenken, bevor man weiter liest. Rita König schreibt lebensnahe Bücher, sie befassen sich alle mit den Menschen der ehemaligen DDR. Es ist keine leichte Kost, sondern eine Bereicherung an Wissen. Man merkt, dass die Autorin umfangreich recherchiert hat und sich intensiv mit der damaligen Zeit beschäftigt hat. Das Cover ist in der gleichen Art minimalistisch gestaltete. Helles Orange mit roten Menschen darauf. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen.

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