Angesprochen hat mich das Buch zunächst durch das wunderschöne Cover. Es strahlt einfach eine Art der Erleuchtung aus, die perfekt zu dem Inhalt des Buches passt. Die Geschichte handelt von der erfolgreichen Kommunikationsberaterin Alice, die nun auch ihren alten Jugendfreund Pater Jeremy, versucht mit ihren Marketingstrategien nach vorn zu bringen. Als Atheistin betritt Alice damit ein für sie völlig neues Gelände, in dem sie sich aber durch das mehrfache Lesen der heiligen Schrift zunehmend besser zurechtfindet. Die Frau, die mit Spiritualität zu Beginn des Buches überhaupt nichts anfangen kann, nimmt sich zur Aufgabe wichtige Bibelstellen, unter anderem die 10 Gebote und Teile aus der Bergpredigt, auf die Probe zu stellen und in ihrem eigenen Leben auszuprobieren. Schnell kann sie große Erfolge erzielen und realisiert neben ihrer persönlichen Weiterentwicklung, auch die schnellen Fortschritte ihres Jugendfreundes. Durch die Befassung mit dem Daoismus, dem Buddhismus, dem Buddhismus und natürlich dem Christentum verändert sich ihr Leben grundlegend, denn sie erlagt oftmals eine völlig neue Sicht auf die Dinge.
Da ich mich selbst als Atheistin, aber zumindest als Agnostikerin, bezeichne kann ich mich persönlich sehr gut mit Alice identifizieren. Wie auch für sie, hat das Erklingen der Orgel in einer riesigen Kirche eine unbeschreibliche Wirkung, jedoch fühlt man ihr einfach nicht richtig zugehörig. An manchen Stellen haben mir jedoch ihre Reaktionen auf die Bibel nicht gefallen. Jeder kann seine eigene Meinung dazu haben, das ist klar, aber mir persönlich waren die Ansichten gerade am Anfang sehr kindisch geschildert, für eine junge Frau. Gerade das steht, dass sie über all das lachen muss. Ich weiß nicht, ob das sehr realistisch ist. Insgesamt hat mich die Auswahl und die Thematik des Buches aber überzeugt. Die Kernaussage des Buches hat Laurent Gounelle an mehreren Stellen des Buches klar gemacht. Und ich finde es wichtig, dass man sich dessen bewusst wird. In einer solchen Konsumwelt, in der wir heutzutage leben, darf man sich nicht immer nur auf das Materielle fokussieren. So verläuft sich die wichtige Suche nach dem Sinn des Lebens, wenn man nur darauf aus ist, erfolgreich, stolz und beliebt zu sein. Genau diese Erfahrung macht auch speziell eine Figur am Ende des Buches, von der man es erst nicht erwartet. Dort wird der Inhalt und die Aussage des Buches noch einmal auf einer anderen Schiene sehr deutlich. Gerne mochte ich folgende Stellen:
"...Weil das Kino ein Tempel ist. Die Menschen gehen dorthin, um gemeinsam dieselben Emotionen zu durchleben, um zusammen für zwei Stunden in ein anderes Universum versetzt zu werden"
"Wer sind sie?"
"Ich führe den Titel einer Baronin, das wissen Sie doch junger Mann"
"Das stimmt, Sie führen diesen Titel - aber wer sind Sie?"
"Wenn Sie auf sein Ego reagieren, dann stärken Sie es"
Was ich noch loben möchte, ist das wunderschöne Ende des Buches. Es ist sehr süß und offen gehalten, wodurch noch einige Fragen in meinen Kopf herumschwirren.
Insgesamt empfinde ich das Buch als gelungen und gebe drei Sterne.