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Veröffentlicht am 27.12.2024

Gute-Laune-Wimmelbuch

Die Sendung mit dem Elefanten - Mein elefantastisches Wimmelbuch
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Ein Wimmelbuch mit Elefant und Hase – meine Kinder lieben es. Es gibt viel zu entdecken und auf jeder Seite sind sechs Tiere oder Gegenstände auf Deutsch und Englisch benannt, die es zu suchen gilt – gar ...

Ein Wimmelbuch mit Elefant und Hase – meine Kinder lieben es. Es gibt viel zu entdecken und auf jeder Seite sind sechs Tiere oder Gegenstände auf Deutsch und Englisch benannt, die es zu suchen gilt – gar nicht immer so einfach! Elefant und Hase sind in vielen Alltagsszenen zu sehen, die zum Gespräch anregen: im Park, in der Stadt, zu Hause, am Badesee und im Schnee. Kleiner Wermutstropfen: Wer die Wimmelbücher mit Maus, Elefant und Ente kennt, könnte ein klitzekleines bisschen enttäuscht sein. Sie sind einfach noch detaillierter und liebevoller ausgestaltet und erzählen darüber hinaus sowohl innerhalb der Bilder als auch im Verlauf des Buches kleine Geschichten; bei Elefant und Hase gibt es dagegen eher zusammenhanglose Aneinanderreihungen von Szenen. Aber vielleicht fällt mir das als Erwachsener eher auf, von meinen Kindern habe ich bislang keine Beschwerde gehört. Ein Gute-Laune-Wimmelbuch.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Fröhlich und farbenfroh

Kuckuck, Kacka!
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Kleinkinder lieben Pappbilderbücher mit Schiebern und das Thema "Kacka" ist im Alltag von Zweijährigen ebenfalls sehr präsent. Insofern ist bei "Kuckuck, Kacka!" der Erfolg eigentlich schon vorprogrammiert. ...

Kleinkinder lieben Pappbilderbücher mit Schiebern und das Thema "Kacka" ist im Alltag von Zweijährigen ebenfalls sehr präsent. Insofern ist bei "Kuckuck, Kacka!" der Erfolg eigentlich schon vorprogrammiert. Die Illustrationen sind außerdem bunt und niedlich und die Reime zu den einzelnen Figuren leicht verständlich. Dass einfach ALLE Kacka machen - vom Monster bis zur Meerjungfrau - kommt als Thema ebenfalls gut an. Kleiner Wermutstropfen: In dieser Altersgruppe sind Roboter, Einhörner, Geister, Drachen usw. noch gar nicht soooo präsent wie später. Zumindest in unseren sonstigen Kinderbüchern spielen Fabelwesen noch keine große Rolle, da geht's mehr um Bauernhöfe, Alltagsszenen, Wimmelbilder, Jahreszeiten und wilde Tiere. Wie das Alpaka Kacka macht interessiert tendenziell mehr als der gleiche Vorgang beim Gespenst - was aber durch die Schiebeeffekte fast wieder wett gemacht wird. Insgesamt ein süßes, fröhliches und farbenfrohes Buch.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Spannung, Twists und Emotionen

The Hike
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Mehrere Freundinnen in unterschiedlichsten Lebenssituationen, ein Reiseziel, das sie an ihre Grenzen bringt und eine Handvoll unvorhersehbarer Ereignisse – fertig ist der neue Thriller von Lucy Clarke. ...

Mehrere Freundinnen in unterschiedlichsten Lebenssituationen, ein Reiseziel, das sie an ihre Grenzen bringt und eine Handvoll unvorhersehbarer Ereignisse – fertig ist der neue Thriller von Lucy Clarke. Die vier Protagonistinnen, von denen „The Hike“ handelt, sind schon zusammen zur Schule gegangen. Inzwischen sind Maggie, Liz, Helena und Joni Anfang dreißig und haben sich mehr oder weniger auseinandergelebt. Ein gemeinsamer Urlaub soll die Freundschaft auffrischen und den Vieren eine Alltagsauszeit ermöglichen. Allerdings stehen nicht Sonne, Strand und Meer auf dem Programm, sondern eine Wanderung zu einem abgelegenen Berggipfel in Norwegen. Liz ist fest entschlossen, den anspruchsvollen Trip auch gegen den Widerstand ihrer Freundinnen durchzuziehen, sieht sich jedoch bald mit Widrigkeiten konfrontiert, die sie sich nie hätte vorstellen können …

Lucy Clarkes letztes Buch „One of the girls“ fand ich richtig super und habe mich daher sehr auf „The Hike“ gefreut. Und auch hier zeigt die britische Autorin ihr Können: Spannung, Twists und Emotionen kommen nicht zu kurz. Schriftstellerkollegin Claire Douglas bezeichnet „The Hike“ in einem Blurb auf dem Buchrücken sogar als „ihr bestes Buch“ – soweit würde ich allerdings nicht gehen, denn „One of the girls“ war noch unvorhersehbarer. Apropos Buchrücken: Komplett überflüssig ist die Ankündigung „Vier Freundinnen in der Wildnis Norwegens. Nur drei kommen zurück.“ – klingt unheilvoll und mysteriös, ist aber vor allem ein Spoiler, den dieser atmosphärische Thriller nicht nötig hat. Er hat mich gut unterhalten und immer wieder überrascht. Einige Wendungen habe ich zwar durchaus erahnt, aber gestört hat mich das nicht. Schöne Spannungslektüre für die nächste Bergtour oder einen Freundinnenurlaub.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Anti-Pretty-Woman

Die Einladung
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Diesen Roman habe ich in kurzer Zeit verschlungen, obwohl die Handlung oft träge vor sich hin wabert. Er hat mir gefallen, aber wenn mich jemand nach einem Buchtipp fragt, werde ich ihn vermutlich nicht ...

Diesen Roman habe ich in kurzer Zeit verschlungen, obwohl die Handlung oft träge vor sich hin wabert. Er hat mir gefallen, aber wenn mich jemand nach einem Buchtipp fragt, werde ich ihn vermutlich nicht nennen. Die Autorin Emma Cline merke ich mir allerdings – von ihr würde ich gerne noch mehr lesen!

Die 22-jährige Alex arbeitet als Escort und scheint schon einiges hinter sich zu haben. Aber jetzt hat sie’s in ihren Augen geschafft: Sie lebt seit ein paar Wochen mit dem mehr als doppelt so alten Simon in seinem Haus in den Hamptons, passt sich perfekt an seine Bedürfnisse an und genießt dafür Komfort und Luxus. Kennengelernt haben sie sich in einer Bar – nicht ganz zufällig, obwohl er das vermutlich denkt. In New York lief es nicht mehr gut für sie: verärgerte Mitbewohner, ein sie stalkender Ex-Kunde, Schulden. Simon kann Alex das bieten, wonach sie sich sehnt: Zutritt zu der Welt der Reichen, Schönen, Sorglosen. Allerdings ist ihr Arrangement nicht so dauerhaft, wie sie gehofft hat. Alex hat jedoch schon eine Idee, wie sie wieder Teil seines Lebens werden will …

Wer hier auf eine Liebesgeschichte à la „Pretty Woman“ hofft, wird schwer enttäuscht werden (wobei weder Cover noch Klappentext irgendwelche Hoffnungen auf Romantik wecken). Alex ist eine Antiheldin, die schwer greifbar bleibt, obwohl man als Leser*in durchgehend dicht an ihr dran ist. Klar ist: Sie ist abgebrüht, nutzt aus und manipuliert, ist aber gleichzeitig verzweifelt, medikamentenabhängig und selbstzerstörerisch. „Die Einladung“ umfasst nur ein paar heiße Sommertage, in denen man sie in den Hamptons begleitet – erst mit Geld, dann ohne. Der Roman liest sich intensiv: Eine träge Atmosphäre überlagert alles; die Schilderungen von der Hitze, dem Meer, den Pools und dem Dreck hinter der Fassade brennen sich ein. Stellenweise wirkt „Die Einladung“ handlungsarm, gleichzeitig jedoch fesselnd und irritierend. Viele Fragen bleiben offen, trotzdem erscheint mir der Roman im Rückblick rund und stimmig. Das mag widersprüchlich klingen, passt aber wiederum bestens zu dieser Geschichte um Anti-Pretty-Woman Alex.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Mutter werden ist nicht schwer ...

Mutterhirn. Was mit uns passiert, wenn wir Eltern werden
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Na ja, eigentlich doch. Wege zur Schwangerschaft verlaufen sehr unterschiedlich und können durchaus steinig sein, ebenso wie die Zeit, die das Austragen eines Babys dauert. Doch auch das Muttersein ist ...

Na ja, eigentlich doch. Wege zur Schwangerschaft verlaufen sehr unterschiedlich und können durchaus steinig sein, ebenso wie die Zeit, die das Austragen eines Babys dauert. Doch auch das Muttersein ist kein Spaziergang, zumindest kein Selbstläufer.

Die amerikanische Wissenschaftsjournalistin Chelsea Conaboy räumt mit einem Irrglauben auf, der seit langer Zeit tief im Menschen verwurzelt ist: dem der unfehlbaren Mutter, die bei der Geburt gleichermaßen mit Mutterinstinkt, intuitivem Wissen und grenzenloser Liebe beschenkt wird und ab da eine mehr oder weniger perfekte Vollblutmama ohne größere eigene Bedürfnisse ist. „Dieses Narrativ hat mit der Erfahrung erster Mutterschaft ungefähr ebenso viel zu tun wie die Märchenprinz-Geschichten von Disney mit der heutigen Dating-Welt“ ist einer meiner Lieblingssätze aus ihrem pointierten Sachbuch „Mutterhirn“.
Die Lektüre ist einerseits entlastend, weil sie der Tatsache nachgeht, dass Mutterwerdung trotz aller Hormone ein Prozess mit Höhen und Tiefen ist. Gleichzeitig zeigt Conaboy auf, dass das Gehirn durch Mutterschaft durchaus große und unwiderrufliche Veränderungen erfährt. Dabei ist weniger entscheidend, dass man ein Kind geboren hat, sondern dass man es als eine Hauptbezugsperson aufzieht. Wer seine eigenen Bedürfnisse konstant hintenanstellt, um sich um einen kleinen Menschen zu kümmern, verändert sich. Conaboy geht sowohl auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse ein als auch darauf, dass diese Veränderungen einem Angst machen können, z.B. in Form von Sorgen, die man sich plötzlich macht. Sie schreibt von Schuldgefühlen, die entstehen können, weil man nicht wie erwartet funktioniert und erläutert, wie Geschichte, Politik und Gesellschaft das Mutterbild geformt haben. Dabei bringt sie viele Beispiele, die „Mutterhirn“ zu einer lebendigen Lektüre machen, mich aber gleichzeitig öfters zu Lesepausen verleitet haben: Zu viel mit den Sorgen, Ängsten und Komplexen anderer Mütter wollte ich mich dann doch nicht beschäftigen. Dennoch ein sehr interessantes Buch über ein wenig erforschtes Themenfeld, das von Idealvorstellungen befreit und mehr Platz für wissenschaftliche Realität schafft.

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