Leichte Liebesgeschichte mit viel Spice
„Not Worth Saving“ ist der Auftakt einer Dilogie von Marie Niebler aus dem Jahr 2024. Brookes Vater hatte auf seinem Hof einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Um ihren Bruder bei der Arbeit zu unterstützen, ...
„Not Worth Saving“ ist der Auftakt einer Dilogie von Marie Niebler aus dem Jahr 2024. Brookes Vater hatte auf seinem Hof einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Um ihren Bruder bei der Arbeit zu unterstützen, reist sie zurück in ihren Heimatort in Neuseeland, wo sie jedoch nicht sonderlich liebevoll empfangen wird. Ihr Bruder straft sie mit Ignoranz oder Sticheleien. Einzig sein bester Freund Noah, der ebenfalls zur Unterstützung angereist ist, begegnet Brooke unvoreingenommen. Zwischen den beiden fliegen bereits bei ihrer ersten Begegnung die Funken und Brooke wird auch direkt deutlich, was sie gerne mit ihm anstellen würde. Auch Noah ist mehr als interessiert an der Rothaarigen, will jedoch sein gutes Verhältnis zu ihrem Bruder nicht gefährden. Auch Brooke, die sich eine Annäherung an ihre Familie erhofft, weiß genau, dass diese Verbindung vermutlich der letzte Tropfen wäre, dass ihr Bruder sie für alle Zeit aus seinem Leben streicht. Dennoch ist da die Anziehung der beiden Hauptcharaktere, die sich nicht leugnen lässt und im Laufe des Buches immer stärker wird.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist sehr kurzweilig und flüssig geschrieben. Durch die Geheimnisse, die beide mit sich herumtragen, und die in Rückblenden nach und nach angedeutet werden, erhält das Buch eine gewisse Tiefe, die sich jedoch nicht unbedingt komplett durchsetzt. Nach einer gewissen Zeit konzentriert sich die Handlung hauptsächlich auf das Zwischenmenschliche von Noah und Brooke. Es hat mir sehr gut gefallen, dass die Protagonistin so forsch ist, was das Thema Sex betrifft. Zu oft hat man mittlerweile die Konstellation des schüchternen Mädchens und des heißen Überfliegers gelesen. So ist dieses Buch eine willkommene Abwechslung.
Leider hat es mir auch nicht gefallen, dass der Vater, der sich wochenlang im Krankenhaus befindet, so wenig thematisiert wird. Auch hier wird eine schwierige Vater-Tochter-Beziehung angedeutet, aber so richtig versteht man nicht, was es damit auf sich hat. Nur der ständige Konflikt der Geschwister bekommt Raum und nimmt fast das gesamte Buch ein. Immer wieder wird Brooke vor den Kopf gestoßen, egal wie sehr sie sich anstrengt. Das ist nach eine Weile etwas anstrengend.
Das größte Manko ist, dass das Buch mitten in einem riesigen Cliffhanger endet und man so viele Fragen nicht beantwortet bekommt. Natürlich ist es aus Marketinggründen schlau, weil man gezwungen ist, sich den zweiten Band zuzulegen. Als Leser finde ich das allerdings nervig.
Das Cover ist der Farbschnitt sind extrem schön und ein echter Hingucker im Bücherregal.
Es ist eine schöne, kurzweilige Geschichte, die spannende Lesestunden beschert. Jedoch fehlt ihr die Tiefe und viele Dinge sind unnötig in die Länge gezogen.