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Veröffentlicht am 12.07.2024

Actionreiche Abenteuer mit den Pitts

Der Schatten des Korsen
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Wenn das Buch den Autorennamen Cussler trägt, dann steckt auch Cussler drin. Das gilt auch für diesen Roman. Besonders dann, wenn Clive Cusslers Sohn Dirk Cussler als Co-Autor dabei ist. Cussler ist bekannt ...

Wenn das Buch den Autorennamen Cussler trägt, dann steckt auch Cussler drin. Das gilt auch für diesen Roman. Besonders dann, wenn Clive Cusslers Sohn Dirk Cussler als Co-Autor dabei ist. Cussler ist bekannt für Abenteuer, und die von ihm und seinem Sohn geschriebene Dirk-Pitt-Reihe verspricht erstklassige Abenteuer.

Dirk Pitt, der unerschrockene Direktor der National Underwater and Marine Agency (NUMA), entdeckt während einer atemberaubenden Tauchexpedition im stürmischen Ärmelkanal in einem uralten Schiffswrack ein geheimes Versteck voller ungeschliffener Diamanten. Doch als diese kostbaren Juwelen gestohlen werden, steht er vor weit mehr als nur einem simplen Diebstahl durch vermeintliche islamistische Terroristen. Ein grausamer, mörderischer Plan droht, bei dem lebenswichtige Wasseraufbereitungsanlagen weltweit angegriffen werden sollen, was den Tod von Tausenden bedeutete. Einzig Dirk Pitt, mit seinem eisernen Willen und unerschütterlichen Mut, kann diese finsteren Verschwörer noch aufhalten.

Bevor die eigentliche Handlung beginnt, erfahren die Leser in einer Rückblende detailliert, wie es dazu kam, dass Diamanten in einem alten Schiffswrack entdeckt wurden. Es wird beschrieben, wie 1940 jemand den Auftrag erhält, mit einer wichtigen Fracht aus Frankreich nach England zu fliehen, während Deutschland sich anschickt, Frankreich einzunehmen. Die Mannschaft um Dirk Pitt stießen zufällig auf das Wrack und konnten mithilfe moderner Technik die kostbaren Steine bergen. Intrigen, Missverständnisse und Abenteuer begleiten die Entdeckung, während die Ermittler versuchen herauszufinden, wie die Diamanten dort hinkamen und welche Geschichte sich hinter dem geheimnisvollen Schiff verbirgt.

Die Leser werden zu Beginn mit einer actionreichen und präzisen Darstellung eines terroristischen Anschlags durch eine paramilitärische Truppe konfrontiert. Die Szene ist packend und lässt die Leser den Schrecken und die Spannung des Moments hautnah miterleben. Die detaillierten Beschreibungen vermitteln ein realistisches Bild und lassen keinen Zweifel daran, dass es sich um einen ernsthaften und bedrohlichen Vorfall handelt.

Die Forscher Dirk Pitt senior, Dirk Pitt junior und dessen Schwester Summer Pitt müssen eine Reihe außergewöhnlicher und spannungsgeladener Herausforderungen meistern. Vom dramatischen Festsitzen in einem Boot oder Laster, über den gefährlichen Absturz in die Seine, der nervenaufreibenden Fahrt mit einem sprengstoffbeladenen Laster unter dem Eifelturm bis hin zu erbitterten bewaffneten Kämpfen gegen furchtlose Killertruppen, bietet die Handlung eine packende Achterbahnfahrt voller Adrenalin und unvorhersehbarer Wendungen für die unerschrockenen Protagonisten.

Das Genre des Abenteuerromans ist in Deutschland leider selten vertreten, deshalb ist es umso reizvoller, ein solches Buch zu verschlingen. Fernab von den üblichen Detektiv-, Polizei- und Liebesgeschichten bietet dieser Roman eine erfrischende Abwechslung, obwohl natürlich auch Elemente aus diesen Genres geschickt eingeflochten sind. Stellt euch eine moderne Indiana-Jones-Geschichte vor, gespickt mit der neuesten Technik und brisanten, aktuellen politischen Ereignissen.

Ein seltener Abenteuerroman ist wie ein erfrischender Cocktail auf einer trockenen Wüstenreise. Er bietet eine einzigartige Mischung aus Spannung, Action und politischer Aktualität, ähnlich wie eine moderne Indiana-Jones-Geschichte.

Nachteilig empfand ich persönlich, wie schon bei den vorherigen Dirk-Pitt-Romanen, die Konstellation von Senior und Junior mit denselben Namen Dirk Pitt. Es fällt mir schwer, dass das „Senior“ und „Junior“ kaum genannt wird, aber es wird konsequent versucht, den Senior als Pitt und den Junior als Dirk zu benennen. Dennoch fühle ich mich zu Beginn einiger Kapitel ein wenig verloren, weil ich nicht sofort erkennen kann, welcher Strang gerade erzählt wird.

Ein actionreicher Roman, der garantiert für beste Unterhaltung sorgt. Wer es liebt, die Bösen zu bekämpfen, Verfolgungsjagden, Prügeleien und rasante „Stunts“ zu erleben, wird sich mit diesem Abenteuerroman rundum wohl fühlen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 15.05.2024

Rasantes Treiben in zwei Strängen

Die 7 Sünden
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Dies ist der siebte Band von James Patterson aus seiner Reihe um den Frauen-Mord-Club, der Gruppe von vier Freundinnen, die sich gegenseitig helfen, Täter zu fassen. Allerdings sind es keine nichtsahnend ...

Dies ist der siebte Band von James Patterson aus seiner Reihe um den Frauen-Mord-Club, der Gruppe von vier Freundinnen, die sich gegenseitig helfen, Täter zu fassen. Allerdings sind es keine nichtsahnend en Mädchen, die nur mal Lust zur Mörderjagd haben. Sie sind alle vom Fach: Lindsay ist Detektive beim San Francisco Police Department, Claire ist Gerichtsmedizinerin, Yuki ist Staatsanwältin und Cindy ist Kriminalreporterin beim San Franzisco Chronicle.

Nachdem ich die ersten sechs Bände im Original in englischer Sprache gelesen hatte, war es nun mal an der Zeit, einen weiteren Band, von denen es mittlerweile weit über zwanzig gibt, zu lesen.

Als Einstieg wird dem Leser sofort der erste Mord präsentiert. Ein offenbar gutsituiertes Ehepaar wird in ihrem eigenen Haus dem Tod durch Flammen geweiht. Zwei junge Männer treiben ihre Spielchen mit ihnen, fesseln sie und zünden dann das Haus an. Lindsay Boxer vom SFPD wird mit ihrem Partner zum Tatort beordert.

Parallel dazu gibt es einen anonymen Hinweis zu einem jungen Mann, der aus einer megareichen Familie stammt. Er war vor drei Monaten spurlos verschwunden. Nach ihm wird noch gesucht. Der Medienspektakel ist sehr groß. Dank des Hinweises können die Ermittlungen voranschreiten. Es wird eine junge Frau, die als Prostituierte arbeitet, festgenommen. Die junge Staatsanwältin Yuki Castellano will alles daran setzen, die Prostituierte für einen Mord an der Jugendlichen hinter Gitter zu bringen.

Beide Handlungsstränge lassen den Leser an der Geschichte kleben. Man kann auch nicht ausschließen und vermutet irgendwo einen Zusammenhang zwischen ihnen. Das ist natürlich von James Patterson dramaturgisch so gewollt. Zum Pageturner wird der Roman aber auch wegen seiner enorm kurzen Kapitel von ein bis drei Seiten.

Obwohl ein Großteil aus dem Figurenensemble nun schon im siebten Band zusammen agiert, gibt es auch im privaten Umfeld der Figuren stetige Weiterentwicklungen. Im Mittelpunkt stehen zwar die vier Freundinnen, aber sie haben ja auch Ehepartner, Lebenspartner, Ex-Partner privat und im Dienst, Kinder etc. Jede Menge kribbeliger Konflicktstoff, der die Leser neugierig macht, wie die einzelnen Konflickte gelöst werden.

Erzählt wird der Thriller aus zwei Perspektiven, was ihn auch unbedingt interessant macht. Jegliches Geschehen rund um Lindsay Boxer wird von ihr selbst als Ich-Erzählerin wiedergegeben. In Szenen, bei den Boxer keine Rolle spielt und keinen Auftritt hat, erzählt ein auktorialer Erzähler in der dritten Person. Diese beiden Sichtweisen fallen aber beim Rasen durch die Seiten gar nicht so dolle auf. Nur wenn Boxer erzählt, wird es etwas persönlicher. Dabei ist diese Erzählperspektive in Krimis und Thriller allerdings meist den Privatdetektiven vorbehalten. Für Polizisten wird sie von Autoren eher selten angewendet.

Kleine Kritik richtet sich an die deutsche Übersetzung. Zivile Detectives fahren zwar auch Dienstfahrzeuge, aber keine Streifenwagen. Auch wirken Boxers Kapitel manchmal zu sehr nach Tatsachenbericht und es scheinen Emotionen zu fehlen, wie ich sie aus dem Original kenne. Aber dies ist meine persönliche Meinung und sollte keinen vom Lesen oder Kaufen dieses Thrillers abhalten.

Wer amerikanische Polizeiserien wie „Criminal Minds“, „The Mentalist“ oder „FBI“ liebt, der wird sich bei den Thrillern des Womanˋs Murder Club sofort Zuhause fühlen. Spannung, Ermittlungen, private Konflikte, SWAT-Einsätze – es ist alles dabei und macht auch „Die 7 Sünden“ so faszinierend.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

Veröffentlicht am 04.05.2024

Erzählt mit einer perfekt überarbeiteten Übersetzung

Maigret und die braven Leute
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Georges Simenons »Maigret und die braven Leute« ist ein Krimi-Klassiker mit dem weltweit bekannten französischen Kommissar. Maigret ist ein Name, den wohl jeder schon einmal gehört hat oder in den zahlreichen ...

Georges Simenons »Maigret und die braven Leute« ist ein Krimi-Klassiker mit dem weltweit bekannten französischen Kommissar. Maigret ist ein Name, den wohl jeder schon einmal gehört hat oder in den zahlreichen Filmen gesehen hat, in denen er die Hauptrolle spielt.

René Josselin genoss die Sympathie aller, doch dennoch wurde er Opfer eines Mordes. Weil seine Familie die braven Leute sind, ist der Fall delikat und Maigret wird gebeten, den Fall aufzuklären. Maigret übernimmt die Ermittlungen und trifft auf eine äußerst ehrenhafte Familie.

Nachdem Madame Josselin und ihre Tochter vom Theater zurückkehren, entdecken sie Monsieur Josselin erschossen in ihrer Wohnung. Wer könnte den beliebten Mann ermordet haben? Egal mit wem Maigret spricht, die Familie wirkt harmonisch und gibt den Eindruck anständiger Leute. Doch der Kommissar weiß, dass hinter jeder Fassade ein Abgrund lauern kann, und er kratzt an der soliden bürgerlichen Fassade. Bald werden erste Anzeichen von Schwachstellen sichtbar.

Georges Simenon beherrscht die Kunst des Erzählens und der direkten Rede auf meisterhafte Weise. Die Leser erleben die Geschichte hauptsächlich durch die Dialoge der Charaktere. Allerdings werden diese Dialoge immer wieder durch kurze erzählerische Einschübe unterbrochen. So schiebt er sich ein Stück zu Essen in den Mund oder eine Pfeife wird angesteckt. Ein einfacher Satz, der das Gespräch unterbricht, aber dennoch eine fesselnde Atmosphäre schafft.

Die frisch polierte Übersetzung verwandelt den Roman in ein wahres Schmöker-Vergnügen, bei dem die altertümliche deutsche Sprachakrobatik der 50er Jahre endlich die Bühne verlässt. Wer hätte gedacht, dass man diese Geschichte durchblättern kann, ohne über linguistische Stolpersteine aus der Steinzeit zu fallen? Jetzt gleitet man durch die Seiten, als würde man auf einer literarischen Rutsche schweben – herrlich geschmeidig!

Maigret beeindruckt nicht nur durch seine gelassene Art, sondern es wird auch nie langweilig. Es mag zwar an actionreichen Schießereien mangeln, doch das Rätselraten und die tiefe Menschlichkeit, die hinter dem Verständnis für den Täter und den Motiven der Tat stehen, sorgen für eine ganz eigene, fesselnde Spannung.

»Maigret und die braven Leute« gilt als klassisches Werk eines herausragenden Autors und verdient auch in der vorliegenden Ausgabe des Atlantik Verlags eine uneingeschränkte Empfehlung.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

Veröffentlicht am 24.04.2024

fesselnder historischer Liebesroman

Die Liebe der Lady River
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Der historische Liebesroman spielt in Schottland des Jahres 1486. Lady River MacKay freut sich auf ihre anstehende Hochzeit. Sie träumt von einer glücklichen Ehe und einer Reise nach Brügge in Holland. ...

Der historische Liebesroman spielt in Schottland des Jahres 1486. Lady River MacKay freut sich auf ihre anstehende Hochzeit. Sie träumt von einer glücklichen Ehe und einer Reise nach Brügge in Holland. Doch ihr frisch verwitweter und trauriger, um nicht zu sagen depressiver, Ehemann Morgan zeigt sich distanziert.

Doch diese romantische junge Dame ist verzweifelt. Sie ringt danach, eine Lösung für ihr Unwohlsein zu finden und fragt sich, ob sie etwas ändern muss. Aber muss wirklich sie sich ändern? Leidenschaftliche Momente, die Morgans kalte Ablehnung überwinden, lassen Lady River um ihre Ehe kämpfen.

Doch dann trifft sie eine Entscheidung, die alles zerstören könnte, als sie zwischen den Intrigen von Morgans bestem Freund und einem düsteren Geheimnis steht …

Aus ihrer Liebe zu Schottland hat Kristin MacIver gleich drei Romane gemacht, die anrührend und romantisch sind. Leser lernen ein großes Figurenensemble kennen, darunter natürlich auch die beiden Schwestern Flower und Leaf, die die Protagonistinnen der anderen beiden Romane sind. Es ist nicht zwingend notwendig, für diesen zweiten Band unbedingt den ersten Band gelesen haben zu müssen. Das Lokalkolorit ist angemessen, könnte aber teils noch etwas mehr Details enthalten.

Die beiden Protagonisten sind liebenswert. Während River sich in ihren Gedanken sehr um die Liebe ihres Ehemanns bemüht, ist mir Morgan allerdings zu lange zu depressiv. Anstelle „seinen Mann zu stehen“ lässt er sich zu sehr von anderen Menschen beeinflussen und nimmt zu oft Rücksicht zu Lasten seiner angetrauten Ehefrau. Es hat zwar alles seine Gründe und ist plausibel, jedoch erschien mir diese Phase als zu lange. Doch schließlich dreht sich dies ab der Hälfte der Geschichte und sie nimmt wesentliche Fahrt auf.

In der zweiten Hälfte werden die Konflikte greifbarer, die Sympathie für Morgan kann dank seines Verhaltens wachsen. Doch das Ende hat es dann nochmal richtig in sich. Überraschende Wendungen lassen die Leser erstaunen. Verblüfft können sie feststellen, dass alles ganz anders war als während des Lesens vermutet. Klasse.

Schließlich wäre ein romantischer Roman kein solcher, wenn die beiden Liebenden letzten Endes nicht zueinander finden würden. Trotz allem Zoff und Twist zwischendurch, ist es in diesem Roman nicht anders.

»Die Liebe der Lady River«, ein fesselnder historischer Liebesroman, der vor der atemberaubenden Kulisse der schottischen Highlands spielt. Es ist eine herzzerreißende Geschichte über Liebe, Verlust und die Suche nach Selbstliebe, geschrieben von der talentierten Kristin MacIver.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 25.03.2024

Sie töten, wen er liebt

Blaulicht Frankfurt
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In diesem rasanten Thriller von Gerd Fischer geht es rund um rechtsextremistische Gewalt gegen Journalisten in Frankfurt und tragischen Mordfällen um den Journalisten Benjamin Brick. Er muss brisante Situationen ...

In diesem rasanten Thriller von Gerd Fischer geht es rund um rechtsextremistische Gewalt gegen Journalisten in Frankfurt und tragischen Mordfällen um den Journalisten Benjamin Brick. Er muss brisante Situationen überstehen und die Hintergründe dieser beunruhigenden Vorfälle aufdecken.

Benjamin Brick, der furchtlose Journalist aus Frankfurt, hat zusammen mit seiner schlagfertigen Kollegin Katharina Neubert das Undenkbare geschafft! Sie haben ein schattenhaftes Escort-Sex-Netzwerk aufgedeckt, das bis in die höchsten Kreise der Frankfurter Polit- und Wirtschaftselite reichte. Ihre aufsehenerregende Reportage hat nicht nur für Aufruhr gesorgt, sondern auch zahlreiche Strippenzieher hinter Gitter gebracht. Nach diesem meisterhaften Coup möchte sich Brick nun zurückziehen und ein ruhiges Leben führen. Ein wahrer Heldengang!

Aber dann wird Kati tot aufgefunden. Das haut Brick um. Alte Geschichten kommen hoch. Etwas Unsichtbares treibt ihn an. Er will unbedingt den Killer von Kati finden, die Hintergründe ans Licht bringen und den Fall öffentlich machen. Doch er hat nicht bedacht, dass es Leute gibt, die seine Schritte genau verfolgen. Er kommt zwar hinter ihre Machenschaften, aber damit setzt er eine Lawine in Gang, die ihn zu überrollen droht. Blaulicht Frankfurt, rechtsextreme Gruppen, Journalisten, Mord in Frankfurt – das alles spielt eine Rolle in diesem Fall.

Der Erzählstil, den Gerd Fischer – dies ist mein erster Roman von ihm, den ich gelesen habe – gewählt hat, ist erfrischend und authentisch. Faktenreich und mit vielen Details sind das Umfeld der Figuren und der Frankfurter Region ausgestattet. Als reinen Regionalkrimi würde ich ihn dennoch nicht bezeichnen, dafür hat er zu viel kriminalistisches Flair. Die Wahl eines Journalisten als Hauptfigur hat mir sehr gut gefallen. Sein Counterpart von der Frankfurter Kripo sorgt dafür, dass Regeln und Gesetze eingehalten werden – meistens.

Die Dialoge klingen authentisch, den Menschen „aufs Maul geschaut“ – schnoddrig, humorvoll, sinnvoll, der jeweiligen Figur bestens angepasst.

Die Spannung lässt kaum Wünsche offen. Die Guten und die Bösen sind zunächst gut versteckt, bis sie sich immer klarer im Verlauf des Lesens herauspellen. Einen großen Knalleffekt gibt es dafür am Ende nicht, denn es geht von Wendung zu Wendung immer weiter voran. Wohl aber bangt man bis zum Schluss, wie die Sache für Brick und seine Angehörigen und Freunde, die einem mit dem Lesen ans Herz wachsen, ausgehen wird.

Fans von Benjamin Brick, dem Journalisten aus dem packenden Thriller »Rotlicht Frankfurt« (LONGLIST Crime Cologne Award 2020), haben gespannt auf die Fortsetzung gewartet. Nun ist es endlich soweit: Blaulicht Frankfurt bringt erneut eiskalte Spannung in die Main-Metropole!

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024