Cover-Bild Ein Chinese sagt nicht, was er denkt
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28,50
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 250
  • Ersterscheinung: 14.12.2023
  • ISBN: 9783757883317
Christian Emil Schütz

Ein Chinese sagt nicht, was er denkt

Höhen und Tiefen einer europäisch-chinesischen Zusammenarbeit
Als Christian Schütz mit seinem chinesischen Geschäftspartner eine Firma gründete, ahnte er noch nicht, dass er damit die Tür zu einer ihm völlig neuen Welt aufstoßen würde. Durch die Geschäftsgründung – und später auch durch die Ehe mit seiner chinesischen Frau – erhielt er tiefe Einblicke in die Kultur und den Alltag Chinas. In seinem Buch erzählt er bildreich von den Höhen und Tiefen seiner geschäftlichen und privaten Kontakte mit Menschen aus dem chinesischen Kulturraum.
Das chinesische Wort für Konflikt besteht aus zwei Zeichen: 危 机. Das erste Zeichen bedeutet Gefahr, das zweite Chance. Ein Konflikt wird in China sowohl als Gefahr als auch als Chance wahrgenommen. Der Autor leistet mit seinem Buch einen Beitrag zum besseren Verständnis der chinesischen Gesellschaft und beleuchtet dadurch die geopolitischen Spannungen zwischen Ost und West. Er hofft, dass wir Differenzen weniger als Gefahr betrachten, sondern unterschiedliche Meinungen, Kulturen und Religionen als Chance begreifen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2024

Vielschichtige und differenzierte Einblicke in eine uns fremde Kultur

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Ich hatte sowohl beruflich in Österreich schon mit Menschen aus China zu tun, als auch schon einmal die Gelegenheit, das Land auf einer kurzen Reise zu besuchen. Dabei sind mir viele Unterschiede aufgefallen, ...

Ich hatte sowohl beruflich in Österreich schon mit Menschen aus China zu tun, als auch schon einmal die Gelegenheit, das Land auf einer kurzen Reise zu besuchen. Dabei sind mir viele Unterschiede aufgefallen, die ich mir nicht erklären konnte. Umso neugieriger hat mich das Buch "Ein Chinese sagt nicht, was er denkt" von Christian Emil Schütz gemacht. Nach der Lektüre kann ich sagen: ich hatte viele Aha-Momente beim Lesen und kann nun viel besser die Hintergründe vieler kultureller Unterschiede und Missverständnisse einordnen.

Der Autor hat sich wirklich umfassend mit der chinesischen Kultur und dem Weltbild, das damit verbunden sind, beschäftigt. In das Buch fließen mehrere spannende Perspektiven ein: erstens die berufliche: der Autor hat sich auf das spannende Abenteuer eingelassen, gemeinsam mit einem chinesischen Geschäftspartner ein Unternehmen aufzubauen. Zweitens die private: er ist verheiratet mit einer chinesischen Ärztin und TCM-Therapeutin und kann dadurch auch noch einmal näher von der privaten Perspektive des engen Kontakts mit chinesischen Menschen erzählen (und auch seine Frau und deren Perspektive kommen in Erzählungen sowie Interviews zu Wort). Und drittens ergänzt er diese zwei persönlichen Perspektiven noch mit Wissen um die jahrtausendealte chinesische Kultur, die nicht von den letzten Jahrzehnten des Kommunismus, sondern noch viel tiefergehend von Konfuzianismus und Taoismus geprägt wurde und bis heute wird.

Persönlich, spannend und nahbar geschrieben, nimmt uns der Autor auf seine Reisen, geschäftlichen und privaten Begegnungen mit. Wir bereisen mit ihm China, gehen in chinesische Restaurants, lernen die Familie seiner Frau kennen und erleben den Aufbau und Betrieb seines Unternehmens (mehrere TCM-Praxen in der Schweiz) mit allen Höhen und Tiefen mit. Beim Lesen wundern wir uns gemeinsam mit dem Autor über kulturell erstmals unverständlich erscheinende Situationen, suchen mit ihm gedanklich sowie in Gesprächen mit Chinesinnen und kulturspezifischer Lektüre und staunen über die Erklärungen und kulturellen Unterschiede.

China scheint eine sich von Westeuropa in vielen Bereichen fundamental unterscheidende Kultur zu sein. Was im Westen privat und beruflich hochgeschätzt wird - etwa Ehrlichkeit, Direktheit und Vertrauen - wird in China je nach Situation als unhöflich oder als Schwäche ausgelegt... oder es wird auch einfach nicht geglaubt, dass das Gegenüber tatsächlich ehrlich sein könnte, weil das für viele Chines
innen besonders im beruflichen Kontext offenbar unvorstellbar ist.

Hierarchien, soziale Normen und "Das Gesicht wahren" spielen noch einmal viel stärker und anders eine Rolle als in Europa, gleichzeitig scheint es (leider) ebenfalls eine noch stärkere kulturelle Abwertung von Frauen zu geben... trotz deren durchaus immer wieder vorhandener Präsenz im Berufsleben auch in höheren Positionen. Die Frau des Autors ist auch schon in China eine angesehene Professorin und TCM-Ärztin und wird als solche durchaus respektiert.. ist aber gleichzeitig z.B. in ihrer Herkunftsfamilie ihrem Bruder untergeordnet, weil sie weiblich ist. Auch hier zeigt sich stark die vorhandene Ambivalenz der chinesischen Kultur, zwischen verschiedenen historischen und kulturellen Einflüssen (z.B. Unterordnung der Frau in der traditionellen chinesischen Kultur vs. starke Förderung der Gleichstellung der Geschlechter im Sozialismus) und den Anforderungen und globalen Prägungen der heutigen Zeit.

Auch für einen neuen Blick auf die aktuelle weltpolitische Lage - z.B. den Ukrainekrieg und die chinesische Position dazu - ist das Buch sehr erhellend. In einem kurzen Exkurs wird in einem Zwischenkapitel von der interkulturellen Zusammenarbeit des Autors mit einem sibirischen Kinderchor berichtet und dabei differenziert und klug auch die russische Kultur und deren eigenständige Position, geprägt sowohl von westlichen als auch von asiatischen Einflüssen, diskutiert, und in diesem Zusammenhang auch auf Vladimir Putins Handlungen und Kommunikation eingegangen.

Aus rein westlicher Perspektive betrachtet war dieses nach vielen Jahrzehnten der scheinbaren Annäherung Russlands an den Westen eine große Überraschung und Enttäuschung. Wenn man sich aber mit den Prinzipien der chinesischen Kultur und insbesondere mit den 36 Strategemen beschäftigt hat (die Putin als hochgebildeter Mensch sicherlich kennt und die ihm als Russen näher stehen als den Westlern), in denen es insbesondere um Langfristigkeit, um List und Täuschung als Zeichen von Intelligenz und Stärke und um Verschleierung der eigenen Absichten geht, erscheinen die aktuellen weltpolitischen Ereignisse weit weniger überraschend.

Damit schließt sich der Bogen dazu, wem ich diesen Buch von Herzen empfehlen kann: nicht nur allen, die beruflich oder privat mit China zu tun haben, sondern auch allen kulturell interessierten Menschen, die auch unabhängig von China ihren Blickwinkel in Bezug auf interkulturelle Unterschiede und deren Auswirkungen auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft besser verstehen möchten.

Mit seiner differenzierten Betrachtungweise und den vielen Beispielen erweitert das Buch auch sehr den Blick darauf, in wie vielen Bereichen des Zusammenlebens und Wirtschaftens interkulturelle Unterschiede eine enorme Rolle spielen können, und sensibilisiert damit am Beispiel der chinesischen Kultur auch insgesamt für den Kontakt mit anderen Kulturen. Durch das Beispiel Russlands wird außerdem deutlich, dass der Einfluss der chinesischen Kultur und Denkweise weit über China alleine hinausgeht und zumindest für ein Verständnis aller asiatischen Länder sehr hilfreich sein kann.

Das Buch empfiehlt sich also nicht nur für alle, die mit China beruflich zu tun haben, sondern generell für alle Menschen, die privat oder beruflich mit anderen Kulturen in Kontakt kommen und ihren Horizont erweitern möchten.

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Veröffentlicht am 13.05.2024

Lehrreiche Einblicke

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Über China weiß man in der Regel sehr wenig - in der Schule wird es irgendwie komplett übergangen und auch sonst bekommt man eher selten Einblicke die tiefer gehen.

Der Autor dieses Buches gewährt diese. ...

Über China weiß man in der Regel sehr wenig - in der Schule wird es irgendwie komplett übergangen und auch sonst bekommt man eher selten Einblicke die tiefer gehen.

Der Autor dieses Buches gewährt diese. Vieles wusste er so wie wir vorher nicht, als er Geschäftsbeziehungen und seine Ehe einging. Learning by doing war es hier und genau diese persönlichen Erfahrungen, die neben vielen Informationen in diesem Buch stecken, machen das Bild lebendig. Es hat dadurch auch einen besonderen Tiefgang, den man nicht erwartet hat.

Das Buch selbst ist mit einem Hardcovereinband schon was besonderes. Auch die Gliederung ist übersichtlich und thematisch in Kapitel unterteilt, was einen super Eindruck macht. Der wird dann im Text bestätigt, denn der ist informativ und sachlich, aber mit Herz geschrieben.

Eine klare Empfehlung für alle, die sich näher mit dem Land der Mitte befassen wollen.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Kultur und Lebensweise, interessante Einblicke

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Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da mich die asiatische Kultur sehr interessiert. Das Cover finde ich sehr ansprechend gestaltet, der Titel ist gut gewählt.

Der Autor Christian Emil Schütz hat einen ...

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da mich die asiatische Kultur sehr interessiert. Das Cover finde ich sehr ansprechend gestaltet, der Titel ist gut gewählt.

Der Autor Christian Emil Schütz hat einen wunderbaren Einblick in die chinesische Kultur geschaffen. Mit einem sehr verständlichen Schreibstil beschreibt er die Lebensweisen und Denkmuster in China. Immer mit einem Vergleich zum Westen. Durch Alltagsszenen im Familien und Berufsleben bekommt man einen sehr anschaulichen Einblick. Die Themen fand ich sehr interessant und ich habe viel Neues gelernt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle es auf jeden Fall weiter.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Was denkt ein Chinese?

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Ein grundehrlicher Schweizer trifft auf eine Kultur von List und Täuschung, eine Kultur, die das Leben als Krieg betrachtet, den man mit allen Mitteln gewinnen muss.

Der Autor hat ein faszinierendes Buch ...

Ein grundehrlicher Schweizer trifft auf eine Kultur von List und Täuschung, eine Kultur, die das Leben als Krieg betrachtet, den man mit allen Mitteln gewinnen muss.

Der Autor hat ein faszinierendes Buch geschrieben über China und die Chinesen. Er schöpft aus seinen eigenen Erfahrungen, die er im Rahmen einer Geschäftsgründung gemacht hat und aus seinem Leben mit seiner chinesischen Frau, einer Professorin für Traditionelle chinesische Medizin. Er schreibt sehr anschaulich über die Erkenntnisse, die er über Chinesen gewonnen hat, im Kontext zu deren weltanschaulichen, systembedingten Unterschieden zu der westlichen Kultur. Nicht nur seine persönlichen Erlebnisse sind in seinem Buch zu finden, sondern auch allgemeingültige Überlegungen und Maximen aus einem großen Themenkreis.

Jedem, der sich für China interessiert, oder sich aus geschäftlichen Gründen dafür interessieren muss, sei dieses Buch empfohlen. Es öffnet die Tür zum Verstehen einer völlig anderen Kultur, in der man ohne Anleitung nicht weit kommt.

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Veröffentlicht am 04.05.2024

Ein Plädoyer für Vertrauen, Zusammenarbeit und Demokratie

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Der Autor berichtet von seinen geschäftlichen Verbindungen mit Menschen aus China, die häufig von anderen Erfahrungen geprägt wurden. Er erklärt dies mit großen kulturellen Unterschieden, dass eben auch ...


Der Autor berichtet von seinen geschäftlichen Verbindungen mit Menschen aus China, die häufig von anderen Erfahrungen geprägt wurden. Er erklärt dies mit großen kulturellen Unterschieden, dass eben auch die sozialen Strukturen anders aufgebaut sind und nach festgelegten hierarchischen Vorgaben gehandelt wird. Trotzdem baut er in Kooperation ein kleines Unternehmen auf. Über den beruflichen Kontext lernt er ebenfalls seine jetzige Frau kennen, die er auf Familienbesuche nach China begleitet. Auch dabei lernt er landestypische Verhaltensmuster kennen, die für ihn als Schweizer gewöhnungsbedürftig sind. Die Familie hat wohl einen ganz anderen Stellenwert und Statussymbole ebenso. Doch seine Ehefrau wird für ihn zum „Türöffner“ und zur guten Beraterin bezüglich chinesischer Gepflogenheiten.

Das vorliegende Buch ist keine wissenschaftliche Abhandlung sondern ein Erfahrungsbericht. So habe ich es auch gelesen und war häufiger überrascht, wie leidensfähig der Autor sich mitunter in sein Schicksal gefügt hat. Es gibt eine kleine Exkursion nach Russland und Einblick in die ‚Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)‘

Er weist auch darauf hin, dass es nicht die Chinesin oder den Chinesen gibt, bei einem so riesigen Land mit über 160x so vielen Einwohnern wie in der Schweiz. Trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten in der kulturellen Prägung und deutliche Unterschiede zu der mitteleuropäischen. Der Autor nimmt auch zur politischen Entwicklung Stellung und bietet damit eine Interpretationshilfe zum aktuellen Geschehen in China (aber auch in Russland)

Eine Kernaussage des Autors ist: Dass man einen chinesischen Menschen nicht nach seinen Worten sondern nach seinen tatsächlichen Handlungen einschätzen sollte. Manchmal gibt es dann eine böse Überraschung, wenn man die Aussagen für bare Münze gehalten hat.

Die Gestaltung und der optische Gesamteindruck des Buches hat mir gut gefallen. Der Autor verwendet auch Fußnoten und QR-Codes.

Die Fokussierung des Konfliktes mit dem Geschäftspartner nimmt aus meiner Sicht aber zu viel Raum ein und hat für mich als Leser keinen Mehrwert. Manche Wiederholungen in anderen Kontexten (z.B. Ukrainekrieg, Schenkrituale) hätte man durchaus kürzen oder streichen können. Seine Aufführungen über sein Verständnis über das Miteinander (das ‚gute‘ Zusammenleben) war für mich auch einmal zu viel.

Ich empfand das Buch aber insgesamt als gut zu lesen. Der Schreibstil des Autors geht für mich in Ordnung.

Fazit: Ein informatives Buch mit persönlichen Einblicken des Autors in eine mir fremde Welt. Für mich vor allem erkenntnisreich hinsichtlich des aktuellen politischen Geschehens.

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