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Veröffentlicht am 24.04.2024

Geister und Makrelen

Leute von früher
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"Es war ein Wetter ohne Jahreszeit: vierzehn Grad und ein schwerer Himmel. ... Es war, als hielte alles hier die Luft an, oder vielmehr: als würde vorher nochmal Luft geholt. Marlene schaute ...

"Es war ein Wetter ohne Jahreszeit: vierzehn Grad und ein schwerer Himmel. ... Es war, als hielte alles hier die Luft an, oder vielmehr: als würde vorher nochmal Luft geholt. Marlene schaute aufs Wasser, in der Erwartung, dass es etwas in ihr auslösen würde. Aber das Meer glich dem Himmel darüber, bloß auf den Kopf gestellt." (S. 9)

Nach dem Abschluss ihres Studiums sehnt Marlene sich nach Halt, doch in ihr ist eine große Leere: Sie fühlt sich eingeengt von den Erwartungen der Gesellschaft an sie als junge Frau, und gleichzeitig verloren in ihrer Erwartungslosigkeit an eine mögliche Zukunft. Sie braucht Abstand. Von den fragenden Blicken, von ihrem Leben und beschließt daher, für den Sommer in einem Erlebnisdorf im nordfriesischen Wattenmeer zu arbeiten. 

Auf der Insel Strand scheint die Zeit stillzustehen: In altertümlichen Trachten, die sie innerhalb der „Kostümgrenze“ zu tragen haben, bewirten die zahlreichen Saisonkräfte die Urlaubsgäste, verkaufen authentische Handwerkskunst und frisch geräucherten Fisch. Marlene ist für die Zeit ihres Aufenthalts im Hofladen eingeteilt; jeden Morgen versteckt sie ihre Haare unter einer Spitzenhaube, bindet sich die schweren Schnürstiefel, streift Bluse und Rock über, und verkauft Kekse, Inselhonig und Sanddornbonbons, bis die Abenddämmerung den Horizont färbt. Bald lernt Marlene Janne kennen, die auf der Insel aufgewachsen ist. Es kribbelt in ihrer Brust, wenn sie an sie denkt, ihr Herz klopft schneller, wenn sie sie unter der Traufe der Räucherei stehen sieht. Je näher sie einander kennenlernen, ihre Geschichten und Körper erkunden, desto mehr verändert sich Marlenes Wahrnehmung der Insel und ihrer Bewohner:innen. Sie beginnt, sich für das Unsichtbare zu interessieren, das, was hinter alldem liegt, was den Urlauber:innen tagtäglich vorgespielt wird. Aber auch Janne hat Geheimnisse, die sie nicht greifen.

„[Durch die Glasscheibe sah Marlene] eine in Packpapier eingewickelte Makrele [auf der Fensterbank liegen]. Auf dem Papier stand mit Edding ‚Bis nächste Woche‘ geschrieben. Nervös zählte sie an den Fingern die Nächte bis Johannisnacht ab: Es waren sechs.“ (S. 180)

Diese ersten Seiten, das fühlte sich an wie das Betreten einer anderen Welt, wie Urlaub: salziger Wind, Sand zwischen den Zehen, Wellenrauschen. Am liebsten wäre ich direkt in die Bahn gestiegen und ab ans Meer, im Handgepäck: „Leute von früher“ von Kristin Höller. Von Urlaub kann Marlene in diesen ersten Tagen auf Strand nur träumen. Ihre Gedanken wiegen schwer, der Geburtstagskuchen knistert in der Plastikfolie, als sie ihr Zimmer für den Sommer bezieht, doch die Neugier über das, was sie erwartet, tritt mit jedem Schritt in den Vordergrund. Und mit der Neugier auch die Beklemmung. 

Ich lerne Marlene als eine rastlose, emphatische junge Frau kennen, die zuhört und anpackt, uneitel und pragmatisch ist, und von sich selbst sagt, dass sie „absichtlich unachtsam“ sei, und nie gelernt hätte, in sich hineinzuhören. Eng an ihrer Seite: ihre besten Freund:innen Luzia und Robert. Sie hatten sich zu Beginn des Studiums kennengelernt und sind einander Ohr und Schulter. Und Kühlpack-Halter, Wartezimmer-Begleitung, In-den-Schlaf-gleit-Beschützer. Wir alle brauchen einen Robert in unserem Leben. Das Verhältnis zu ihren Eltern hingegen ist distanziert, angespannt; wie ihre Großmutter, der sie jede Woche eine Postkarte schreibt, wissen sie nichts von Marlenes Sommerjob. 
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"Die tun ja nichts. Das sind nur Leute von früher." (S. 301)
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Als Marlene Janne kennenlernt, verändert sie sich. Sie wird offener, sich selbst und ihrer Gefühle bewusster, verletzlicher. Ihre Beziehung beginnt leise, ein heimliches Kribbeln wird zu einem klopfen Herzen, zärtlich schwebend ist ihre Annäherung, gewinnt immer mehr an Konturen, bis auch diese unter der Anziehung verschmelzen. Sie sind fühlbar aufregend wärmend und gleichermaßen subtil tastend neugierig, diese Blitze zwischen ihnen, die Worte, die Kristin Höller für das Zwischenmenschliche findet, beklemmend die Atmosphäre, die auf der Insel vorherrscht. Immer satter wird das Bild des Urlaubsdorfes und seiner Schausteller:innen, der Strukturen des Tourismus und die Auswirkungen des Klimawandels auf das Inselleben und seine Menschen. Doch kein Licht ohne Schatten. Vielleicht wollte ich festhalten an dem Zauber, diesem Leben in der Schwebe, denn, nachdem ich mich auf den ersten zweihundert Seiten komplett verloren habe, quasi auf der Insel gelebt habe, hat mich das Ende verloren. Something was off, die Magie war weg. Und ich ziemlich gefrustet. Vielleicht kam es zu schnell, vielleicht habe ich es auch einfach nicht verstanden? In meinem Kopf bleibt das Bild der schwankenden Fähre, der ersten unsicheren Schritte auf dem sandigen Boden - und diese zarte Liebe.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Starkes Debüt mit Schwächen

Krummes Holz
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Fünf Jahre ist es her, dass er gegangen ist. Dass er den alten Gutshof hinter sich gelassen hat und mit ihm einen Teil von sich. Das Scheppern des Bestecks, wenn Georg wütend war; den Hall des Schusses, ...

Fünf Jahre ist es her, dass er gegangen ist. Dass er den alten Gutshof hinter sich gelassen hat und mit ihm einen Teil von sich. Das Scheppern des Bestecks, wenn Georg wütend war; den Hall des Schusses, als er den Hund - hör auf, atme. Vor fünf Jahren ist Jirka aufs Internat gegangen, geflüchtet an einen Ort, an dem sein Inneres wieder zusammengewachsen konnte. Papa nannte er Georg damals schon nicht mehr, das Wort hatte für ihn jegliche Emotion verloren. Es tat weh, es auszusprechen; eh war er nie der richtige Sohn gewesen, wie seine Schwester Malene nicht die richtige Tochter war für dieses Erbe.

Die Hitze liegt schwer über den Feldern, als Jirka sein Elternhaus betritt. Die Stille ist ohrenbetäubend, seine Mutter schon lange tot. Niemand wartet auf ihn, niemand ist da, nur die Erinnerungen an seine Kindheit warten an jeder Ecke: die Gewalt seines Vaters, die Erniedrigungen seiner Schwester, die Bewegungslosigkeit seiner Mutter. Und: der Geruch von Zuhause, auch wenn es das schon lange nicht mehr war. Er war zurückgekommen wegen des Musterungsbescheids, über Wochen und Monate hatte er es aufgeschoben, hatte angerufen, doch das Klingeln ging ins Leere. Leer auch der Blick seiner Schwester, als er sie nach all den Jahren das erste Mal wiedersieht, wirsch und traurig; leer der Blick seiner Großmutter, gefangen in der Demenz. Vom Vater keine Spur, kein Wort. Nur Leander redet mit ihm. Leanders Vater Vilém war der letzte Verwalter des Gutshofs gewesen, da war Jirka noch klein, ein stolzer Mann, jedes seiner Worte warm wie ein Karamellbonbon. Bei ihnen fühlte er sich sicher und geliebt, all das, was er von seiner Familie nicht erfuhr. Aber mit Leander verbindet auch noch andere, intensivere Momente, die er lange verdrängte, aber nun mit jedem neuen Tag immer mehr zutage treten.

„Weißt du, Jirka, über den Tod sollte man nicht allzu lange weinen. Er ist das Einzige, was uns allen sicher ist, und daran ist nichts Schlimmes. Daran bemisst sich das Leben.“ (S. 67)

Es liegt eine eigentümliche Schwere auf den ersten Seiten des Debütromans von Julja Linhof, in Erwartung eines warmen Sommergewitters, das über das Krumme Holz hinwegbrechen soll. Und wärmend ist sie allemal, die Atmosphäre, die sie mit poetischen, betäubt-verträumten Bildern, durchbrochen nur von lakonischen Dialogen, erzeugt, und doch ist da eine gewisse Beklemmung, die von den Protagonist:innen ausgeht. Vom Körper erinnerte Angst, Schattenspiele dessen, was einst war: Erinnerungen an seine Kindheit diffundieren in Jirkas Gegenwart, ein Augenschlag, und sie verflüchtigen sich im Knarren des Gebälks. Schon früh bekommt man einen Eindruck davon, unter welchen Bedingungen die Familie auf dem Gutshof wohnte, welche Schmerzen sie einander zufügten, die Narben noch immer da. Alles fühlt sich seltsam nah an, jeder abschätzige Blick trifft auch mich, kühles Holz unter meinen Füßen, die Angst vor Gefühlen, vor dem jugendlichen Körper. Mitreißend beschreibt Linhof, wie sich die Dynamik zwischen den Geschwistern allmählich verändert, sie, um die Gunst der:s jeweils anderen buhlend, auseinanderbrachen, sich aber nun zaghaft anzunähern versuchen, und auch, einander wieder Familie zu sein, und diese Abschnitte haben mir wirklich gut gefallen. Doch ab dem letzten Drittel verlor mich die Geschichte. Vage Ahnungen manifestierten sich allmählich, überdrehten und brachen an der bis dahin so elektrischen Atmosphäre träge ab. Die Handlung verlief sich in eine etwas absurde, unglaubwürdige Richtung, was arg schade ist, waren die ersten zwei Drittel wirklich toll. Dennoch: ein starkes Debüt und große Freude auf mehr von Julja Linhof!

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Jüdisches (Er-)Leben

Die Hoffnung der Chani Kaufman
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"Die Hoffnung der Chani Kaufman" ist die Fortsetzung des bereits 2015 erschienenen Romandebüts von Eve Harris, lässt sich jedoch unabhängig davon lesen.

Mit gleichermaßen zärtlicher wie intensiver ...

"Die Hoffnung der Chani Kaufman" ist die Fortsetzung des bereits 2015 erschienenen Romandebüts von Eve Harris, lässt sich jedoch unabhängig davon lesen.

Mit gleichermaßen zärtlicher wie intensiver Sprache verflicht Eve Harris die Leben zweier Frauen miteinander: Chani Kaufman und Rivka Zilberman. Mehr als ein Jahr ist der Hochzeit von Chani und Baruch vergangen. Ein Jahr, und noch immer ist sie nicht schwanger - sehr zur Freude ihrer Schwiegermutter, Mrs Levy. Ihr Sohn, der seine Ausbildung zum Rabbi absolviert, ist hin- und hergerissen zwischen den beiden Frauen in seinem Leben, weiß er um den Groll, den seine Mutter seiner Frau gegenüber hegt. Er schlägt vor, dass Chani sich in einer Kinderwunschklinik in London vorstellt, doch die Empfehlungen der Ärztin widersprechen den jüdischen Gesetzen, an die er sich strikt zu halten hat. Ihr gemeinsames Leben steht vor der Wand. Zur gleichen Zeit flieht Rivka aus dem Leben, das sie bislang führte: Sie tritt aus der jüdischen Gemeinde aus, sehr zum Missfallen ihres Mannes. Er verurteilt ihre Entscheidung. Rivka reist nach Jerusalem, wo ihr ältester Sohn an der Talmudschule lernt, und findet bei ihm Halt, denn auch er steht auf unserem Fuß und trifft eine Entscheidung, die sein Leben verändern würde.

Mit Leichtigkeit ob der schwermütigen Thematik verflicht Eve Harris die Geschichten der beiden Frauen, die sich ähnlicher sind als auf den ersten Blick ersichtlich, zeigt klaren Wortes die veralteten Ansichten und Gesetze der ultraorthodoxen Rabbiner auf, die die vollkommene Unterwerfung der Frauen einfordern. Es hat mich ungemein aufgewühlt, all diese Dinge zu lernen, die mir bis dahin unbekannt waren, und der Gedanke daran hat mich noch lange bewegt. Zeitweise zog sich die Erzählung ein wenig, doch insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen - bis auf das Ende, das hat mich taumelnd zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

My life in a book

Klarkommen
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All das sind auch Gedanken, die die Erzählstimme von „Klarkommen“ umtreiben, auch wenn wir sonst nicht viel gemein haben. Nach dem Abitur und dem Umzug in eine neue, eine große Stadt, versuchen sie und ...

All das sind auch Gedanken, die die Erzählstimme von „Klarkommen“ umtreiben, auch wenn wir sonst nicht viel gemein haben. Nach dem Abitur und dem Umzug in eine neue, eine große Stadt, versuchen sie und ihre Freund:innen Mounia und Leon, ihre Jugend hinter sich zu lassen, dieses „Erwachsensein“, das ihnen in Filmen und Büchern immer suggeriert wurde, fernab ihres perspektivlosen Heimatdorfes zu finden. Doch während Mounia und Leon scheinbar problemlos einen Schritt vor den anderen setzen, hat die Erzählstimme größere Päckchen zu tragen. Ihre Eltern waren geschieden, das Schweigen und Hinnehmen seit jeher Teil der Erblinie; sie war eine Bildungsaufsteigerin, demütigen Blickes bedacht. Und: sie hatte Angst. Vor dem Älterwerden, davor, etwas falsch zu machen, falsche Entscheidungen zu treffen. In dieser neuen Welt nicht klarzukommen. Und dann noch die Liebe, ach.
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Hätte ich mitgezählt, wie oft ich mich in diesem Text wiedergefunden habe, ich hätte meine Socken ausziehen müssen zum Zählen, denn beide Händen hätten nicht gereicht. Ich musste so oft peinlich berührt bis melancholisch verträumt grinsen oder lauthals auflachen, gegen den Kloß im Hals anschlucken oder stumm nicken ob der Erlebnisse und Erinnerungen der Protagonist:innen, die Ilona Hartmann so lebensnah, klar und präzise eingefangen hat. Ihre Sprache ist lakonisch, humorvoll und frech, bisweilen von einer intensiven, verlangsamenden Stille, die Höhen und Tiefen auslotend. Ich musste immer an diesen einen Song von Nina Nesbitt denken, in dem sie singt: My life's uncertain and sometimes it's strange / But one thing I've learned is it won't stay the same / Even in the darkness, I'll be okay / The sun will come up, the seasons will change - und so findet auch die namenlose Protagonistin ihren Weg, unmerklich, die Rollen kehren sich um. Ein:e jede:r von uns. Ein wundervoller Text, der von Freundschaft erzählt, vom Kindsein und Erwachsenwerden, von Abschieden und Neuanfängen und dieses besondere Lebensgefühl wie kein anderes einfängt. Große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Eine spannende Geschichte

Endstation Malma
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Vor und zurück. Jahrzehnte voller Liebe und Schmerz vergehen, überschneiden einander, kehren wieder; ein immerwährender Kreislauf. In seinem neuen Roman „Endstation Malma“ zeigt Alex Schulman auf, welchen ...

Vor und zurück. Jahrzehnte voller Liebe und Schmerz vergehen, überschneiden einander, kehren wieder; ein immerwährender Kreislauf. In seinem neuen Roman „Endstation Malma“ zeigt Alex Schulman auf, welchen Einfluss Vergangenes auf unsere Gegenwart haben kann, oder: wie die Tränen unserer Eltern Jahrzehnte später unsere Sicht verschwimmen lässt. Einfühlsam verbindet er die Geschichten dreier Generationen einer Familie, die durch mehrere traumatische Ereignisse über die Zeit miteinander verbunden sind, ihren Schmerz und ihre Eigenheiten an ihre Kinder und Enkel weitergeben, eine „gerade Linie von der Kindheit bis in die Gegenwart hinaus“ (S. 233). Sie alle sitzen und saßen – alles eine Frage der Perspektive – im Zug nach Malma, wollten mit etwas abschließen, etwas beweisen, alte Dämonen zum Schweigen bringen. Immer klarer, intensiver werden die Bilder, je näher sie ihrem Ziel kommen, was sie an einem Punkt in ihrem Leben verletzt hat, und desto deutlicher treten die Parallelen hervor; die Abstände werden kleiner, die Brust enger, das Atmen fällt schwer. Es kribbelt unangenehm unter der Haut, letzte Worte, angespanntes Flüstern, das Geräusch von brechendem Knochen.
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„Alles, was man jetzt ist, kann und muss durch das erklärt werden, was einem früher widerfahren ist.“ (S. 233)
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Schulman zeichnet mit wenigen Worten sensible, eigenwillige Charaktere, die jede:r für sich ungemein interessant sind, die Sorgen haben, Ängste, nach der Sicherheit suchen, die sie in jungen Jahren nie erhalten haben. Doch obgleich man sie fast zu atmen hören meint, konnte ich zu niemandem wirklich eine Verbindung aufbauen, fühlte ich mich seltsam entfernt - und doch so nah, es ist paradox, spürte ich manches doch so intensiv, als würde es mir selbst wiederfahren. Vielleicht, wer weiß, wollte mein Kopf mich schützen, dass ich mich nicht zu sehr in den Fallstricke verfange, hatte ich beim Lesen doch selbst den Halt verloren, hier, in meiner Welt. Was jedoch kritisch angemerkt werden muss, ist die Beschreibung von Yana, die des Öfteren lediglich über ihr Aussehen und ihre Körperform charakterisiert und somit beschämt wird. Das hätte schöner, anders gelöst werden können, hinterließ es doch einen bitteren Nachgeschmack. Was mich an "Endstation Malma" jedoch sehr begeistert hat, ist der besondere, thrilleresque Handlungsaufbau mit seinen zarten Überblendungen, und der sie verbindende Gedanke. Denn insbesondere darüber musste ich noch lange nachdenken.

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