Der lebensverändernde Fall Dornröschen
Anna O.„Es läuft immer noch ein Mörder frei herum, Dr. Price. Keiner von uns ist sicher, auch Sie und Ihre Familie nicht.“
Mitten in der Nacht soll Dr. Benedict Prince in die Klinik kommen und einen hochrangigen ...
„Es läuft immer noch ein Mörder frei herum, Dr. Price. Keiner von uns ist sicher, auch Sie und Ihre Familie nicht.“
Mitten in der Nacht soll Dr. Benedict Prince in die Klinik kommen und einen hochrangigen Beamten treffen. Die Anweisungen sind zu brisant für Details am Telefon. Ben ist forensischer Psychologe und hat sich auf Straftaten spezialisiert, die im Zusammenhang mit Schlaf begangen werden.
Es beginnt spannend und die Reise führt durch kurze Kapitel und abwechselnde Ich-Perspektiven verschiedener Charaktere in Anna Ogilvy Umfeld, die vor allem Annas Recherchen als Journalistin zu einem ähnlichen Fall in der Vergangenheit durch Aufzeichnungen schildern, und die wachsende Obsession zu dem Fall, bei der Ben zunehmend das Gefühl hat, den Verstand zu verlieren. Mit der Seitenzahl steigen auch die Fragen, zu denen es viele mögliche Antworten gibt. Es ist ein psychologisches Spiel mit vielen Puzzleteilen, dessen Ende sich kaum vorhersehen lässt. Der Thriller baut auf logische Nachvollziehbarkeit, subtile Spannung und ein ruhiges Erzähltempo, welches zwar bis zum Schluss anhält, aber auf den letzten Seiten einige Überraschungen bereithält. Der Erzählstil schmückt sich mit inneren und äußeren Eindrücken, wobei er überraschend distanziert wirkt. Matthew Blake lässt viel Recherchearbeit zum Resignationssyndrom einfließen und thematisiert einen allgemein gegenwärtigen Sachverhalt, der uns harmlos erscheint, mit einem spannendem Rachespiel. Den Schlaf hat mir «Anna O.» nicht geraubt, aber ich mochte die durchdachten Zusammenhänge des Falls und den gelungenen Plot, aber der Hype, scheint mir etwas übertrieben. Ich vergebe 3,5 Sterne.