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Veröffentlicht am 08.03.2021

Ein Original

Das Geheimnis von Zimmer 622
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Nachdem ich den Roman nun kenne, muss ich sagen, dass ich den Klappentext als irreführend empfinde: Die Spurensuche der beiden Hobby-Detektive, der liebeskranke Schriftsteller & seine resolute Urlaubsbekanntschaft, ...

Nachdem ich den Roman nun kenne, muss ich sagen, dass ich den Klappentext als irreführend empfinde: Die Spurensuche der beiden Hobby-Detektive, der liebeskranke Schriftsteller & seine resolute Urlaubsbekanntschaft, macht den geringsten Teil der Geschichte aus. Hauptsächlich geht es um die Geschehnisse und Charaktere, die viele Jahre zuvor, mehr oder weniger direkt mit dem geheimnisvollen Mord zu tun hatten, sowie um die Ereignisse, die sich 15 Jahre davor ereigneten, und schlussendlich das besagte Todesopfer forderten.
Weil mir der Schriftsteller unsympathisch war und ich seine Bekannte weitestgehend uninteressant fand, war es mir nur Recht, dass sich der Plot wenig mit ihnen befasst.
Die Haupthandlung empfand ich als total verrückt, chaotisch sowie voller Archetypen: Der personifizierte Teufel, der rachsüchtige Versager, die Eiskunstlaufmutter und der treudoof ergebene Trabant – sie alle sind meiner Meinung so verstörend faszinierend wie ein Flugzeugabsturz in der Nachbarschaft, bei dem das eigene Haus als einziges heil bleibt! Dann wären da noch der hoffnungslose Romantiker, der verkannte Künstler und die verraten & verkaufte Tochter/Geliebte/Ehefrau. Andererseits sind hier nicht alle was sie vorzugeben sein…
Der Stil hat mich persönlich ein wenig an alte, lustig-ernste Filme erinnert (z.B. „Wir sind keine Engel“ oder „Manche mögen’s heiß“), in denen die Figuren wenig differenziert dargestellt werden, und das Schauspiel, aus heutiger Sicht, übertrieben wirkt: grotesk und irrwitzig eben. Die Geschehnisse finden größtenteils in einer Privatbank sowie in einem Nobelhotel, statt. Neben Macht und Geld sind auch Familie, Träume, Gewinner, Verlierer sowie Liebe, die Zutaten der abstrusen Irrungen & Wirrungen in „Das Geheimnis von Zimmer 622“.
Die Tatsache, dass sich der Autor als Romanfigur eingebaut hat, fand ich überflüssig, und die Ausführung bzw. Einbindung dieses Handlungsstrangs in die Haupthandlung, ist für meinen Geschmack nicht effektiv umgesetzt.
Im Großen und Ganzen hatte ich meine Freude mit diesem Füllhorn an Rätseln, unglücklichen Zufällen, Missverständnissen, Drama sowie Humor! Die komplexen Zusammenhänge, zusammen mit der packenden, ereignisreichen Handlung, haben mich dazu gezwungen zwei Nächte durchzumachen. Dank des mitreißenden, bildlichen, amüsanten sowie atmosphärischen Schreibstils, bin ich nur so durch die gut 500 Seiten der e-book Version geflogen!

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Die Umsetzung war nicht mein Fall

The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
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Inhalt:

Anna hat Agoraphobie – sie kann ihr Haus nach einem traumatischen Erlebnis nicht mehr verlassen. Sie verbringt ihre Tage bzw. Nächte damit ihre Nachbarn zu beobachten, sich alte schwarz-weiß ...

Inhalt:

Anna hat Agoraphobie – sie kann ihr Haus nach einem traumatischen Erlebnis nicht mehr verlassen. Sie verbringt ihre Tage bzw. Nächte damit ihre Nachbarn zu beobachten, sich alte schwarz-weiß Thriller anzusehen und sie nimmt viele verschiedene Tabletten, die sie mit Alkohol runterspült.

Als sie eines Abends durchs Fenster sieht, dass ihre neue Nachbarin Jane erstochen zu Boden fällt, wählt sie den Notruf, dann wird sie bei dem Versuch das Haus zu verlassen, um zu helfen, ohnmächtig. Am nächsten Tag denken alle, dass sie sich das eingebildet hat, denn der Nachbarin geht es bestens. Doch die Frau, die Anna zum Beweis ihrer Unversehrtheit präsentiert wird, ist nicht Jane - Anna hat diese Frau noch nie gesehen...

Meine Meinung:

Das ist das 2. Buch des Autors für mich und ich finde den Schreibstil in “End of Story” sehr eigenwillig, aber auch atmosphärisch sowie geistreich. Hier ist der Erzählstil meiner Meinung nach weitaus spezieller, teilweise etwas unverständlich und die meisten der vielen Film Noir-Bezüge demonstrativ, unnötig...

Zudem verlieren sich die Schilderungen für meinen Geschmack sehr oft in Banalitäten. Ja, das trägt zur Stimmung bei, ja man erfährt dadurch ganz genau wie Anna drauf ist – weniger würde meiner Ansicht nach jedoch auch reichen, um all das zu transportieren.

Knapp 200 Seiten lang passiert nichts Relevantes, man lernt lediglich Annas Innenleben und ihren Alltag bis ins letzte Detail kennen. Das Trauma, dass zu ihrem Zustand geführt hat, wird nur vage angedeutet.

Die Figurenzeichnung finde ich gelungen und nach dem “Mord” nimmt die Geschichte an Fahrt auf, wird ereignisreicher sowie interessanter, aber ich fand die Beschreibungen weiterhin eher zäh.

Zum Ende hin geht es endlich richtig zur Sache: Es gibt viele Enthüllungen, raffinierte Wendungen und Spannung!

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Veröffentlicht am 12.07.2024

Konnte mich nicht begeistern...

Tote klagen an
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Worum geht’s:

Die Sektionsassistentin Cassie steckt in einer tiefen Krise:

Sie hat ihre Verbindung zu den Toten verloren – sie “sprechen” nicht mehr zu ihr, sagen ihr nicht mehr wonach sie suchen soll ...

Worum geht’s:

Die Sektionsassistentin Cassie steckt in einer tiefen Krise:

Sie hat ihre Verbindung zu den Toten verloren – sie “sprechen” nicht mehr zu ihr, sagen ihr nicht mehr wonach sie suchen soll – sodass sie das Interesse an ihrer Arbeit verliert.

Die Beziehung zu ihrem “wiedergefundenen” Vater erweist sich als holprig.

Einige Mitmenschen schmieren ihr aufs Brot, dass sie ihre non-konforme Art für befremdlich halten.

Dann ist da noch ein höchst mysteriöser Fall: Eine nicht-identifizierte Leiche verwest schneller als sie sollte. Cassie hat einen Verdacht, der sich allerdings nicht auf offiziellem Weg bestätigen lässt.

Meine Meinung:

Der Schreibstil, die Charakterzeichnungen und die, meiner Meinung nach zumeist klugen, gesellschaftlichen Betrachtungen, die in die Handlung einfließen, sind interessant gestaltet. Die privaten Probleme von Cassie sowie DS Phyllida Flyte, die sich teilweise auf ihre Arbeit auswirken, sind bewegend und sorgen für Abwechslung.

Den Anfang von “Tote klagen an” fand ich mitreißend, während des Mittelteils wird der Fall immer komplexer, ich empfand die Ermittlungen dennoch als langatmig. Zum Ende hin fand ich die Geschehnisse wieder etwas packender, aber für meinen Geschmack lösen sich die Gefahren zu schnell und einfach auf.

Band 3 der Reihe, die mir bisher sehr gut gefallen hat, konnte mich leider nicht begeistern. In Band 1+2 haben die Fälle, die es aufzuklären gilt, einen sehr persönlichen Bezug zu Cassies Leben. Der Fall hier ist eher allgemein und ich bin der Themen, die daran hängen mittlerweile überdrüssig.

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Veröffentlicht am 03.07.2024

Ein gutes Buch, aber meinen Geschmack trifft es eher nicht

Die perfekte Mutter
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Die Journalistin, Mutter und Ehefrau Molly hat lange unter der Totgeburt ihres 2. Kindes gelitten. Jetzt, zwei Jahre und einen Umzug später, geht es ihr besser. Bis in dem kleinen Ort, in dem sie lebt, ...

Die Journalistin, Mutter und Ehefrau Molly hat lange unter der Totgeburt ihres 2. Kindes gelitten. Jetzt, zwei Jahre und einen Umzug später, geht es ihr besser. Bis in dem kleinen Ort, in dem sie lebt, ein totes Baby am Flussufer gefunden wird, und sie darüber berichten soll.

Barbara, die Frau des Polizeichefs, macht sich Sorgen um ihren verhaltensauffälligen Sohn und dem Umgang ihrer jugendlichen Tochter. Sie ist eine Helikoptermutter und schuld an ihren Problemen sind grundsätzlich andere – dabei steht sie sich selbst im Weg, weil sie voreingenommen, manipulativ und gemein ist, es schon immer war...

Die problembelastete Teenagerin Sandy hat etwas zutiefst Verstörendes erlebt, dann verschwindet auch noch ihre Mutter Jenna - genau wie die Hausangestellte Rose, die für eine Freundin von Molly arbeitet...

Ich fand 1. Hälfte langatmig: Es geht dreht sich viel um die Sorgen der Mütter um ihre Kindergarten- bzw. Schuldkinder, und ihre Ehemänner, die diese Bedenken nicht ernst nehmen. Gleichzeitig machen sich die Ehemänner Sorgen um Dinge, die ihre Frauen nicht ernst nehmen.

Sandys Geschichte war für mich von Anfang an rätselhaft, aber sie zieht sich meiner Meinung nach unnötig in die Länge.

Zwischendurch gibt es Einblicke in die Vergangenheit, in Mollys und Jennas...

Ab ca. der 2. Hälfte fand ich das Buch interessanter, ereignisreicher, spannender: Molly stolpert über dunkle Geheimnisse und es ergeben sich auch erschütternde Zusammenhänge zu Verbrechen der Vergangenheit.

“Die perfekte Mutter” ist gut geschrieben und die Dramaturgie ist ausgeklügelt - das Mysterium um das tot aufgefundene Baby sowie die verschwundenen Frauen entfaltet sich für meinen Geschmack allerdings vieeel zu langsam und ich fand die Handlung ein bisschen zu konstruiert.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Die Umsetzung der rätselhaften Handlung gefiel mir nicht

Die Einladung
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“Die Einladung” hat meinen Geschmack nicht getroffen: Ich empfand vieles als demonstrativ sowie konstruiert gestaltet. Für mich fehlte es zudem den Charakteren an Tiefe, ich fand ihr Verhalten nicht selten ...

“Die Einladung” hat meinen Geschmack nicht getroffen: Ich empfand vieles als demonstrativ sowie konstruiert gestaltet. Für mich fehlte es zudem den Charakteren an Tiefe, ich fand ihr Verhalten nicht selten wenig glaubwürdig bzw. kaum nachvollziehbar und mir waren die meisten eher unsympathisch.

Die mysteriösen, komplexen, Geschehnisse weckten jedoch meine Neugier, sodass ich das Buch dennoch zu Ende gelesen habe.

Die Auflösung bzw. die Wahnsinns-Wendungen zum Ende hin haben mich dann auch wirklich überrascht!!!

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