Cover-Bild In all seinen Farben
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12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 25.06.2021
  • ISBN: 9783846601280
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
George Lester

In all seinen Farben

Valérie Thieme (Übersetzer)

Eine außergewöhnliche LGBTQIA+ Geschichte über Selbstfindung, Mut, Freundschaft und wahre Liebe von Own-Voice-Autor George Lester

In Robin Coopers Leben läuft gerade nichts, wie es sollte: Während sich alle anderen schon aufs College vorbereiten, häufen sich bei ihm die Absagen. Für Robin bricht eine Welt zusammen, als sein großer Traum von der Schauspielschule zerplatzt und er plötzlich ohne Plan für die Zukunft dasteht. Und dann ist da auch noch die Sache mit seinem Freund Connor, der sich nicht offen zu ihm bekennt. Alles ganz schön kompliziert! Doch als ihn seine Clique an seinem 18. Geburtstag in eine Drag Show schleppt, realisiert Robin, dass das Leben manchmal ganz eigene Pläne macht ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2021

Bunt und schillernd wie das Leben selbst

3

Und ich weiß nicht, was morgen passieren wird oder am Tag darauf; ich kann nur auf heute bauen - und heute ist ein guter Tag. Ich stelle mich einem Tag nach dem nächsten. Was auch immer die Zukunft bringt, ...

Und ich weiß nicht, was morgen passieren wird oder am Tag darauf; ich kann nur auf heute bauen - und heute ist ein guter Tag. Ich stelle mich einem Tag nach dem nächsten. Was auch immer die Zukunft bringt, es reicht völlig, es zu versuchen. Und vielleicht ist das gar nicht mal so schlimm.

Robin Cooper ist ein engagierter, talentierter und enthusiastischer Junge, der vor allem beim Tanzen, Singen und Schauspielern ganz in seinem Element ist. Er hat einen konkreten Plan für seine Zukunft. Er will unbedingt an die LAPA. Er tut alles dafür und ist vollkommen überzeugt, dass er genau dies erreichen wird.
Auch seine wundervollen Freunde und seine Mum stehen hinter ihm und es besteht auch für sie kein Zweifel daran, dass sich seine Träume erfüllen.
Kurz vor seinem 18. Geburtstag allerdings bricht für ihn eine Welt zusammen, da er eine Absage bekommt. Alle wissen ganz genau, was sie nach dem Abschluss tun werden, nur Robin steht auf einmal vor dem Nichts.
Auch mit seinem Freund Conner läuft es nicht rund. Conner hat sich noch nicht geoutet und somit finden Treffen zwischen den beiden nur heimlich statt, was Robin zusätzlich belastet.
Seine Freunde versuchen ihn abzulenken und überreden ihn an seinem Geburtstag eine Drag-Show zu besuchen. Dieser Abend ist der Wendepunkt, der alles verändern wird.

Das Cover finde ich wahnsinnig gut gelungen. Es passt einfach super zum Thema, ist schlicht und sagt trotzdem eine Menge aus.

Auch die meisten Charaktere finde ich super toll.
Zum einen ist da natürlich Robin. Er ist witzig, talentiert, teilweise sehr schüchtern und eine Drama-Queen durch und durch, was ihn aber sehr authentisch macht. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, tut er einfach alles dafür, was ihn zeitweise egoistisch erscheinen lässt. Er kann sich aber auch seine Fehler eingestehen und ist sich nicht zu fein dafür, sich zu entschuldigen, wenn er Mist gebaut hat. Er legt im Buch eine Wahnsinnsentwicklung hin und ist als Protagonist einfach nur sehr gut gelungen.
Seine besten Freunde Nat, Greg und Priya sind umwerfend. Sie stehen voll hinter ihm und fangen ihn auf, als er am Boden liegt.
Nat kann man einfach nur lieben. Sie ist gerade heraus, sehr quirlig, impulsiv und entscheidet auch mal fix was über den Kopf hinweg. Aber sie ist die beste Freundin, die man sich nur wünschen kann.
Greg ist eher der Ruhepol, aber auch herzallerliebst. Er ist der „Beschützer“ und hat immer ein offenes Ohr.
Priya tanzt mit Robin und weiß wie gut er ist, sie bestärkt ihn jedes Mal an sich zu glauben.
Conner ist nicht so mein Fall. Klar er hat sich noch nicht geoutet, was auch gar nicht schlimm ist, da jeder selbst entscheiden sollte, ob und wann er das tut, aber dies führt auch immer wieder zu Situationen, in denen er Robin schlecht behandelt, was ihn in Summe sehr unsympathisch wirken lässt.
Seth hingegen ist mein absoluter Liebling. Er geht offen mit seinen Gefühlen um und ist in jeder Hinsicht eine Stütze.
Und dann wäre da noch Robin‘s Mam. Die Frau ist einfach nur klasse. Sie unterstützt ihren Sohn, wo sie kann, hat trotz der vielen Arbeit, immer ein offenes Ohr für ihn und ermöglicht im sämtlichen Unterricht, der gewünscht wird. Auch mit seinem Outing ist sie souverän umgegangen.

Der Schreibstil ist sehr leicht, mit vielen Dialogen und aus der Ich-Perspektive geschrieben. Es ist witzig, traurig und transportiert die Gefühle die es vermitteln will. Es lässt sich an einem Stück lesen und die Spannungskurve sorgt dafür, dass man auch immer wissen will, wie es weiter geht.

Mit In all seinen Farben bin ich in mir unbekanntes Terrain vorgestoßen. Trotz der Tatsache, dass es sich um einen Roman handelt, habe ich auch sehr viel gelernt in Hinblick auf Drag und die Community im allgemeinen. Die Geschichte berührt, ist witzig, bunt, lebendig, schillernd und lehrt einen, dass das Leben manchmal andere Wege geht, als man selbst geplant hat.
Alles in allem ein gelungener Debüt-Roman von George Lester und eine gute Gelegenheit auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen und sich in eine Welt entführen zu lassen, die voll von Farben ist...

Zu guter Letzt lege ich allen Lesern ans Herz unbedingt die Danksagung zu lesen. Sie ist so unglaublich schön und berührend, dass es ein Fehler wäre sie hier unerwähnt zu lassen.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Selbstfindung, High School, Drag

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Auf den ersten Blick und nach lesen des Klappentext, denkt man eigentlich, man weiß schon, was man von dem Roman erwarten kann. Im Prinzip eine typische Queer-YA-Story: Selbstfindung, High School (wobei ...

Auf den ersten Blick und nach lesen des Klappentext, denkt man eigentlich, man weiß schon, was man von dem Roman erwarten kann. Im Prinzip eine typische Queer-YA-Story: Selbstfindung, High School (wobei in diesem Fall in den UK) und ein Freund, der noch nicht Out ist. Dazu ein bisschen was zum Thema Drag.

Tatsächlich hat der Roman auch das, und geht nur ein wenig tiefer, als es um Homophobie und homophobe Gewalterfahrungen geht, wobei ich sagen muss, dass ich davon in der queeren Literatur der letzten Jahre relativ viel gelesen habe - also nichts bahnbrechend neues. Wovon ich dagegen nicht so viele Äquivalente kenne, ist das Thema Drag (insbesondere im YA-Bereich). Dazu gab es tatsächlich auch einiges neues zu erfahren.

Was mir zeitweise ein bisschen gefehlt hat, ist das Rüberbringen von Gefühlen. Robin als Protagonist fand ich - um ehrlich zu sein - nicht besonders relatable, auch wenn man natürlich hin und wieder mit ihm mitfühlt; ansonsten blieb er für mich relativ stereotypisch und recht flach.
Das fehlen von wirklichen Gefühlen wird dadurch kompensiert, dass es einen starken Hang zum Drama gibt (insbesondere gegen Ende des Romans). Auch das ist im YA-Bereich natürlich nicht besonders selten, aber trotzdem fand ich ein bisschen übertrieben, dass plötzlich alle ein Problem mit unserem Protagonisten haben, sodass er als "letzte Zuflucht" nur noch Drag findet.

Der Roman wird sicherlich nicht zu meinen Queer Favorites kommen, aber als leichte Lektüre ist er dennoch zu empfehlen, zumal er eine Leerstelle bedient, die wir bei queeren YA-Büchern vorher hatten (Thema Drag).

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Veröffentlicht am 21.11.2023

schwierig, für ein so wichtiges Thema

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Wieder einmal schwierig das Buch zu "bewerten". Mir hat es gefallen. Die Message war toll. Nur die Umsetzung der Charaktere war nicht immer meins.

In Robins Leben läuft es nicht so, wie er es gerne hätte. ...

Wieder einmal schwierig das Buch zu "bewerten". Mir hat es gefallen. Die Message war toll. Nur die Umsetzung der Charaktere war nicht immer meins.

In Robins Leben läuft es nicht so, wie er es gerne hätte. Er bewirbt sich für eine Schauspielschule, und wie wir aus dem KT bereits wissen, wird er nicht angenommen. Er fällt hierbei in ein Loch. Völlig verständlich. Die Frage "was nun?" hat bestimmt schon jeden von uns einmal beschäftigt. Er hat sich zuvor nur auf dieses eine Ziel konzentriert und alles andere um sich herum ignoriert. Manchmal fühlten sich seine Gedanken und Handlungen für mich wie Zwänge an. Für "zu viel". Robin kennt nur das extreme. Seine Gefühle waren, für mich persönlich, immer sehr krass dargestellt. Als er eine neue Leidenschaft findet, stürzt er sich auch in diese mit allem was er hat, mit allem was er fühlt. Und blendet auch hier wieder alles andere aus. Auch seine besten Freunde. Auch als sie ihm dies sagen und betonen das er nicht immer alles auf sich projizieren soll - macht er genau das. In seinem Kopf und Gefühlen ist nur Platz für ihn und seine Probleme. Seine Freunde und Familie soll ihn unterstützen - er tut dies aber nicht für sie. Und das obwohl, gerade seine Mutter, echt cool sind. Tolle und aufopferungsvolle Charaktere. Tun sie nichts für mich - ignoriere und belüge ich sie. DAS hat mir gar nicht gefallen. Jeder soll seine Träume verwirklichen. Und das tut er. Und man spürt sein Glück hierbei. Er geht darin völlig auf. Aber zu lasten anderer. Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen. Wenn ich mich ganz bewusst dafür entscheide die Menschen die mir wichtig sind zu verletzen und zu belügen, und mich dann wundere das sie nicht erfreut darauf reagieren.

Ich fand die Story und die Selbstfindung toll. Aber nicht den Umgang mit anderen Menschen. Vor allem da keine Änderung des Verhaltens erkennbar war. "Ich hab XY durch meine Lügen verletzt und das tut mir leid. Deswegen lüge ich XY jetzt noch mehr an und mach weiter wie zuvor." Hier hätte ich mir eine andere Reflexion gewünscht.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Rezension zu „In all seinen Farben“ von George Lester

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•Rezension•
In all seinen Farben von George Lester

Handlung:

In Robin Coopers Leben läuft gerade nichts, wie es sollte: Während sich alle anderen schon aufs College vorbereiten, häufen sich bei ihm ...


•Rezension•
In all seinen Farben von George Lester

Handlung:

In Robin Coopers Leben läuft gerade nichts, wie es sollte: Während sich alle anderen schon aufs College vorbereiten, häufen sich bei ihm die Absagen. Für Robin bricht eine Welt zusammen, als sein großer Traum von der Schauspielschule zerplatzt und er plötzlich ohne Plan für die Zukunft dasteht. Und dann ist da auch noch die Sache mit seinem Freund Connor, der sich nicht offen zu ihm bekennt. Alles ganz schön kompliziert! Doch als ihn seine Clique an seinem 18. Geburtstag in eine Drag Show schleppt, realisiert Robin, dass das Leben manchmal ganz eigene Pläne macht ...

Meine Meinung:

Zuvor hatte ich noch keine Bücher aus dem LGBTQ-Genre gelesen, aber habe mich umso mehr auf dieses gefreut. Ich habe das Buch innerhalb von 24 Stunden durchgelesen und bin nur so durch die Seiten geflogen. Grund dafür war der unfassbar angenehme Schreibstil sowie die kurzen Kapitel. Ich war auch schnell in der Geschichte drin und fand Robin sehr sympathisch und liebenswert. Die Geschichte spricht unglaublich wichtige Themen an und bespricht diese mit einer gewissen Leichtigkeit, aber dennoch Tiefe, sodass der Leser in einen Bann gezogen wird. Gegen Ende wurde „In all seinen Farben“ für mich jedoch etwas schwächer. Es fehlten spannende Handlungsstränge und einige Charaktere waren mir am Ende dann doch zu blass und nichts-sagend.

3,5/5⭐️

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Ein bunter Mix aus Liebe, Freundschaft und der Erkenntnis, dass man sein Leben selbst in der Hand hat

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“In All Seinen Farben” ist die Geschichte eines Jungen, der sich - nach einer nieder schlagenden Neuigkeit - in der Welt des Drag neu entdeckt. Dieser Junge ist Robin, ein junger Schauspieler und Tänzer, ...

“In All Seinen Farben” ist die Geschichte eines Jungen, der sich - nach einer nieder schlagenden Neuigkeit - in der Welt des Drag neu entdeckt. Dieser Junge ist Robin, ein junger Schauspieler und Tänzer, der auf die LAPA - London Academy of Performing Arts - möchte. Als dieser Traum zerbricht, findet er eine Möglichkeit damit umzugehen. Die Geschichte erzählt vom Erwachsenwerden, von der jungen Liebe und vor allem davon, wie es weitergeht, wenn mal nicht alles nach Plan verläuft. Es ist ein seichtes Drama, das den Leser mit einem gerührten Herzen hinterlässt.

"In All Seinen Farben" ist George Lesters Debütroman, der viel für die Zukunft verspricht. Der Autor selbst tritt ebenfalls als Drag Queen unter dem Namen That Gurrrl auf, was den Roman um so authentischer erscheinen lässt. Mit seinem Roman ermöglicht er einen Einblick in die Welt des Drag und schafft Aufklärung, indem er sich kritisch mit dem Thema auseinandersetzt. Aber auch die noch immer vorhanden Schwierigkeiten, die oft leider mit Homosexualität und der Drag Szene einhergehen, zeigt er gelungen auf.

Das Cover des Buches überzeugt mit einem minimalistischen Konzept. Gelungen weist es durch ein kleines Augendetail auf das Thema Drag.
Auch der Inhalt des Buches überzeugt. Trotz einiger anfänglicher Schwierigkeiten, hatte ich viel Spaß beim Lesen. Die Geschichte war unkompliziert geschrieben, dadurch ließ sich die Geschichte einfach mitverfolgen, ohne dass man den Faden verlor. Dies begünstigte ein konzentriertes und schnelles Lesen. Trotzdem musste ich mich zunächst an den Schreibstil gewöhnen. Das gleiche gilt für die Charaktere, die sich oft durch eine sympathische Aufgedrehtheit auszeichneten.

Das Buch wurde nie langweilig. Von vorne bis hinten habe ich die Handlung mit großer Neugier mitverfolgt. Besonders spannend war es mitzuerleben, wie Robin sich weiter entwickelt und lernt mit seiner Lage umzugehen. Dies gelingt ihm durch wahre Freundschaften, die ihn aufheben, wenn er mal wieder auf dem Boden liegt. Ob es die sympathische, herzliche Priya, die aufgedrehte Natalie oder der ruhige Greg sind, sie alle sind für Robin da, unterstützen ihn in schwierigen Zeiten und ermutigen ihn. Aber auch Robin lernt, was es bedeutet für seine Freunde da zu sein.
Die Geschichte ist so herzerwärmend, dass nicht mal die Verwendung einiger Klischees stört, welche sich glücklicherweise in eine erfreuliche Richtung entwickelt haben.

Was mich etwas gestört hat, war die häufige Verwendung von Kosenamen und Anglizismen. Dies ist jedoch eine persönliche Präferenz, die den Handlungsablauf nicht weiter beeinträchtigt hat.

Fazit:
Zwar hat mir das Buch gefallen, dennoch kann ich ihm leider "nur" 3,5 Sterne geben. Das liegt vor allem daran, dass ich mich mit einigen Situationen in diesem Buch überhaupt nicht identifizieren konnte, als es um die Zwischenmenschlichkeit ging. Allgemein konnte ich oft Entscheidungen und Aussagen von den Charakteren nicht nachvollziehen. Ich würde das Buch trotzdem jedem empfehlen, der leichte Lektüre sucht und sich für das Thema Drag interessiert oder einfach mal reinschnuppern möchte.

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