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Veröffentlicht am 25.10.2023

Klassiker vom Kultautor

Cujo
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In meinem SUB sind mehrere Klassiker von Stephen King - ich bin sehr froh, jetzt damit angefangen zu haben. Cujo ist in vieler Hinsicht ein typischer King - spielt in Castle Rock, in Maine, die Personen ...

In meinem SUB sind mehrere Klassiker von Stephen King - ich bin sehr froh, jetzt damit angefangen zu haben. Cujo ist in vieler Hinsicht ein typischer King - spielt in Castle Rock, in Maine, die Personen sind alle sehr klar skizziert. Innere Monologe finden häufig statt und natürlich die von mir sehr geliebten kursiv gesetzten unterbewussten Horror-Gedanken. Alles, was passiert, ist absolut realistisch und bis zum schrecklichen Ende plausibel, daher besonders schlimm zu lesen. Ich hatte tatsächlich viel weniger erwartet - naja, ein tollwütiger Hund bedroht Menschen im Auto, wie schlimm kann das sein? Aber ich war wirklich positiv überrascht. Vor allem die zwischenmenschlichen Probleme und Sorgen aller Protagonisten machen das Buch sehr lesenswert und zu einem echten Pageturner. Ich werde mir jetzt auch die anderen Klassiker von Stephen King vornehmen.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Pageturner und immer wieder lesenswert

Der Vollzeitmann
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Ich habe den Vollzeitmann mittlerweile zum 3. Mal gelesen und das ist sehr selten bei mir, schon, weil ich echt an meinem SUB arbeite.
Der Roman behandelt einen Tag im Leben von 5 Männern in Berlin, der ...

Ich habe den Vollzeitmann mittlerweile zum 3. Mal gelesen und das ist sehr selten bei mir, schon, weil ich echt an meinem SUB arbeite.
Der Roman behandelt einen Tag im Leben von 5 Männern in Berlin, der Perspektivwechsel wird optisch nett über ein Symbol angezeigt mit dem Namen des jeweiligen Protagonisten und Key-Pieces (Brille/Blackberry u.ä.). Die Männer sind alle sehr unterschiedlich und stehen für bestimmte "Typen", ihre Leben kreuzen sich an dem Tag und teilweise bereits in der Vergangenheit, sie kennen einander aber nicht richtig. Die Geschichte liest sich sehr sehr flüssig und ich war beim letzten Lesen jetzt fasziniert davon, dass es immer noch sehr aktuell ist, was hier dargestellt wird. Klar, Blackberries nutzt keiner mehr, aber der sportversessene, über-ehrgeizige Karrieremann, der sich unterordnende Elternzeitler (heute sicherlich nicht mehr sooo exotisch), der genervte Ehemann mit Ossi-Vergangenheit, der WG-Schluffi ohne Karriere und der alternde Clubgänger sind heute sicherlich auch noch auf die eine oder andere Weise anzutreffen. Die inneren Monologe der jeweiligen Protagonisten sind hart, politisch alles andere als korrekt und nicht zuletzt daher sehr unterhaltsam zu lesen. Als Frau gefällt mir vor allem, dass ich ein Buch in dieser Art so sonst noch nicht gelesen habe, in dem die Gefühls- und Gedankenwelt der Männer komplett in den Vordergrund gestellt wird, bösartig und mit ironischem Augenzwinkern. Das Ende ist dann naturgemäß etwas abrupt und beim Zuklappen des Buches geht es mir jedes Mal wie nach dem Ende eines Filmes mit open end - und ich denke, ich hätte gerne noch weitere Tage mitgelesen. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Gut lesbare Gesellschaftskritik

Reitmayr machte immer alles mit links
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Reitmayr machte immer alles mit links ist ein schnell lesbarer Roman voller skurriler Personen. Allen voran der titelgebende Protagonist Frederic Reitmayr. Er ist Linkshänder, daher der Titel, 43 Jahre ...

Reitmayr machte immer alles mit links ist ein schnell lesbarer Roman voller skurriler Personen. Allen voran der titelgebende Protagonist Frederic Reitmayr. Er ist Linkshänder, daher der Titel, 43 Jahre alt, aus der Mittelschicht stammend und schon Partner in einer Frankfurter Anwaltskanzlei.
Er lebt ein Leben, das mir zum Teil vorkam, als sei es aus der Zeit gefallen. Mal eben nach Wien fliegen und sich maßgeschneiderte Schuhe aussuchen und bestellen, den besten (und einzigen) Freund zum runden Geburtstag mit einem Privatjet nach Venedig mitnehmen, eine Uhr für 32.000 € kaufen, obwohl man es nicht mag, wie die Zeit vergeht - alles kein Ding für Reitmayr. In einer Welt, in der sich Freunde mit dem Nachnamen ansprechen und nach der Mittagspause mal eben zusammen in ein Bordell gehen; in der Beziehungen/Ehen und Familien keine Bedeutung haben, außer um auf der Homepage eben nicht als Single geführt zu werden, sondern einen seriösen Eindruck zu machen, füllt man die Leere mit Statussymbolen wie Sportwagen, Maßkleidung, Designermöbeln und -uhren und isst und trinkt nur das Beste vom Besten. Der Espresso wird in vorgewärmten dickwandigen Tassen, die man aus dem Urlaub mitgebracht hat, von teuren Maschinen hergestellt und mit Milch zu 4 € den Liter aus der Kleinmarkthalle in Frankfurt getrunken.
Ich habe mich sehr amüsiert beim Lesen, weil wirklich unfassbar dick aufgetragen wurde - und trotzdem oder deswegen die Protagonisten mein Herz gerührt haben. Der Stil hat mir sehr gut gefallen, es gab keinen einzigen Rechtschreibfehler, der mir aufgefallen ist, und die Sprache war dem Text angemessen und sehr gut lesbar.
Der Handlungsstrang ist nicht das Wichtigste im Buch und das Ende recht offen (und für mich tatsächlich unerwartet und ein bisschen heftig ganz am Schluss).
Die Situationen und die Menschen, die beschrieben werden, machen für mich den Reiz des Buches aus und ich hoffe, ich werde Reitmayr nochmal "treffen" können, irgendwie finde ich, seine Geschichte ist auf keinen Fall aus erzählt!

Leseempfehlung nicht nur, aber auch und besonders, für Menschen wie mich, die Anwälte in Frankfurt und Frankfurt am Main selbst kennen, gerne Texte lesen, die nicht vorhersagbar sind und bei denen sich einiges zwischen den Zeilen verbirgt und dem Lesenden und der Gesellschaft durchaus einen nicht ganz so schönen Spiegel vorhalten!

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Veröffentlicht am 22.05.2024

Sisi - kein bisschen kitschig

Sisi
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Nachdem mir schon Fräulein Nettes kurzer Sommer von Karen Duve sehr gut gefallen hat, war ich auf Sisi gespannt. Klar, wir alle kennen die Filme und den Mythos, aber auch viele andere Details, die den ...

Nachdem mir schon Fräulein Nettes kurzer Sommer von Karen Duve sehr gut gefallen hat, war ich auf Sisi gespannt. Klar, wir alle kennen die Filme und den Mythos, aber auch viele andere Details, die den ganzen Kitsch drumherum entlarven, wie z.B., dass Sisi magersüchtig/Bulimikerin war, extrem eitel und sehr schlechte Zähne hatte.
Einiges davon kommt in Karen Duves Buch auch vor - sie nuschelt beispielsweise immer mit geschlossenem Mund und das macht die Gespräche mit ihr oft recht schwierig. Anderes war mir noch vollkommen neu, wie vor allem - und hier setzt das Buch auch klar einen Schwerpunkt - ihre Begeisterung für reiten, jagen und Pferdedressur.
Der Roman spiegelt eine relativ kurze Zeit im Leben der Kaiserin. Sie ist 38 Jahre alt und lebt ein sehr selbstbestimmtes Leben. Ihre beiden älteren Kinder - das fand ich brutal - sind ihr unsympathisch und streckenweise peinlich. Gisela, die Tochter, wurde unter ihrem Stand verheiratet und die Enkelkinder findet Sisi äußerlich abstoßend.
Rudolf, der Kronprinz, ist ein schlechter Reiter und Jäger und sie verbietet ihm oft, bei der Jagd dabei zu sein, weil ihr sein nicht vorhandenes Können peinlich ist.
Die jüngste Tochter Valerie dagegen wird übertrieben verhätschelt und entwickelt sich dadurch zu einem furchtbar anstrengenden Kind.
Als Sisi beschließt, die älteste Tochter ihres unstandesgemäß verheirateten Bruders unter ihre Fittiche zu nehmen, die 18jährige Marie Louise, beginnt für diese ein aufregendes Leben an der Seite der unwirklich anmutenden märchenhaften Tante.
Sisi wird immer wieder als unfassbar schön beschrieben, bis auf die Sache mit den Zähnen. Ihre Haare sind länger als sie groß ist, sie ist wahnsinnig schlank und wirkt viel jünger als sie ist.
Leider ist ihre Nähe und Gunst eher negativ für die Menschen in ihrem Umfeld, da sie sehr manipulativ ist, sehr egozentrisch und vor allem eitel. Auch Maries Geschichte ist eine tragische, ich werde sie aber nicht spoilern.
Für mich war das Buch wirklich sehr gut lesbar. Als Fan von historischen Romanen mochte ich die Stimmung sehr, die Karen Duve gezeichnet hat. Sisi selbst blieb mir ein Stück weit ungreifbar. Es gab immerhin 2 Stellen im Buch, an denen ich Mitgefühl mit ihr hatte, aber die meiste Zeit mochte ich sie einfach nicht.
Die Quellen der Autorin sind u.a. die Aufzeichnungen einer der Hofdamen Sisis und daher kommt diese auch oft vor. Sie war für Sisi so wichtig, dass diese ihr verboten hat - auf heute würde man sagen recht toxische, manipulative Art und Weise - zu heiraten. Immer wieder spielt Sisi mit den Menschen in ihrem Umfeld, indem sie besonders nett oder besonders abweisend ist. Ihre eigenen Kinder verunsichert sie. Den Ehemann, der sie zwar betrügt, aber anbetet, hält sie so auf Abstand und trotzdem von ihr gefangen. Ihre zahlreichen Verehrer versammelt sie um sich, um sich selbst zu bestätigen und zürnt ihnen, wenn sie in ihrer Anbetung nachlassen, obwohl sie sich wohl nie wirklich auf eine Affäre einlässt, sondern immer nur mit der Möglichkeit spielt, es könnte zu einer solchen kommen.
An vielen Stellen wirkt die Kaiserin unreif und kindisch und sie reflektiert wirklich nie, was sie mit den Menschen in ihrem Umfeld macht.

Mich hat der Roman wirklich gefesselt und ich kann ihn auf jeden Fall empfehlen!

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Unterhaltsames Prequel zur AGGGTM Reihe

Kill Joy
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Ich war sehr traurig, als ich mit der AGGGTM Reihe durch war, ich habe die Charaktere, vor allem natürlich die einmalige Pip, sehr vermisst.
Zum Glück durfte ich mir von meinem liebsten Lese-Buddy das ...

Ich war sehr traurig, als ich mit der AGGGTM Reihe durch war, ich habe die Charaktere, vor allem natürlich die einmalige Pip, sehr vermisst.
Zum Glück durfte ich mir von meinem liebsten Lese-Buddy das Prequel Kill Joy ausleihen. Danke wie immer für deine Tipps! ♥
Kill Joy handelt von einem Krimidinner bei Connor, das Ganze findet statt zu Beginn der Sommerferien 2017. Pip ist gestresst, weil sie noch kein Thema für ihren EPQ ausgesucht hat, geht ihren Freunden zuliebe aber hin und verkleidet sich sogar. Während des Krimidinners wird mehrmals der Mordfall Andie Bell erwähnt. Obwohl sie erst wenig Lust auf den Abend hat, ist sie doch schnell begeistert davon, "den Fall zu lösen" und nimmt alles deutlich ernster als die anderen.
Ich liebe wie immer Holly Jacksons Stil. Selbst in dem kurzen Buch mit dem harmlosen Thema schafft sie es, Spannung zu erzeugen beim Lesenden. Besonders schön war für mich auf jeden Fall, dass wir eine Art Zeitsprung erleben dürfen zu der Zeit VORHER. Also, bevor Pip ermittelt, bevor sie alles aufdeckt, was dann zu dem fulminanten Finale führt - ich habe mich noch immer nicht ganz erholt von Band 3!
Protagonisten sind Cara, Lauren und Pip, Connor, Ant, Zach und Jamie. Ant ist schon streckenweise so ekelhaft wie später, zwischen ihm und Lauren ist eindeutig mehr als nur Freundschaft, Jamie, der in Band 2 sehr wichtig ist, ist so sympathisch, wie ich ihn in Erinnerung habe, auch Connor und Cara sind gewohnt nett und lustig.
Mir gefielen auch sehr die kleinen Insider im Text - es liegt zum Beispiel eine Zeitung herum, aufgeschlagen bei einem Artikel von Stanley Forbes.

Ich würde das Buch jedem empfehlen, der wie wir Fan der Reihe ist und ein bisschen nostalgische Gefühle aufkommen lassen möchte!


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