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Madamebiscuit15

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Berührende Familiengeschichte

Die Reisenden der Nacht
1

Der Roman umspannt eine Zeit von rund 80 Jahren und begleitet dabei vier Generationen einer Familie, allesamt Frauen.
Zu Beginn bin ich sofort in das Setting der 1930iger Jahren eingetaucht und habe Allys ...

Der Roman umspannt eine Zeit von rund 80 Jahren und begleitet dabei vier Generationen einer Familie, allesamt Frauen.
Zu Beginn bin ich sofort in das Setting der 1930iger Jahren eingetaucht und habe Allys Lebensweg und Schicksalsschläge berührt verfolgt. Sie wird ungeplant von ihrem schwarzen Freund Marcus schwanger und muss ab der Geburt ihrer Tochter Lilith mit Anfeindungen, Diskriminierung, bis hin zu tätlichen Übergriffen durch „wahre“ Deutsche leben. Besonders Lilith schwebt relativ bald in Lebensgefahr, bedingt durch Hitlers Rassenideologie. Deshalb entschließt sich Ally zu dem schweren Schritt und schickt sie mit einem jüdischen Ehepaar nach Kuba.
Doch auch dort ist Lilith auf Dauer nicht sicher, denn ihr späterer Ehemann wird von Fidel Castros Männer gefangen genommen. Somit ist auch ihr Leben und das der gemeinsamen Tochter Nadine in Gefahr. Und Nadine teilt das Schicksal ihrer Mutter, als sie in die USA ausgeflogen wird und dort von einer Familie adoptiert wird.
Erst Jahrzehnte später, zurück in Deutschland und durch ihre Tochter Luna, wird die Familiengeschichte aufgearbeitet und in Gänze erzählt.
Der Plot an sich hat sehr viel Potential und tatsächlich hätte jedes der vier Schicksale genügend Stoff für einen eigenen Roman geliefert.
Leider hat der Autor diese Chance, in meinen Augen, nicht genutzt. Stattdessen sind für mich die Geschehnisse häufig zu sehr aneinander gereiht ohne ihnen den nötigen Raum zu geben. Denn wenn der Autor ins Erzählen kommt, sind es wirklich gelungene Bilder, die er entstehen lässt. Dann habe ich mit gefiebert und gelitten mit den Frauen. Bin abgetaucht im dunklen Deutschland kurz vor dem 2. Weltkrieg oder dem warmen Kuba der 1940er und 1950er. Aber dazwischen liest es sich, wie zu kurze Momentaufnahmen.
Das Ende hat mich dann wiederum sehr berührt. Es war stimmig und gelungen für diese fiktive Familiengeschichte.

In Summe habe ich das Buch gerne gelesen, der Schreibstil ist flüssig und es ist historisch gut recherchiert. Gerade der andere Einblick in unsere deutsche Geschichte beziehungsweise die Auswirkungen in diese Richtung, hatte ich bis dato so noch nicht gelesen.
Wer also gerne historische Roman liest, die nicht zu tief in die Einzelschicksale eintauchen, wird hier gut unterhalten.

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  • Erzählstil
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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 25.04.2024

Sammlung schottischer Sagen

Schottische Hochland-Sagas
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Sagen und Märchen üben schon immer einen Reiz auf mich aus. Grimms Märchen waren ein fester Bestandteil meiner Kindheit. Inzwischen tauche ich immer wieder gerne auch in die fantastischen Geschichten anderer ...

Sagen und Märchen üben schon immer einen Reiz auf mich aus. Grimms Märchen waren ein fester Bestandteil meiner Kindheit. Inzwischen tauche ich immer wieder gerne auch in die fantastischen Geschichten anderer Länder ab. Insofern habe ich mich auf die Sagen aus Schottland sehr gefreut.

Das Buch beginnt mit einem sehr ausführlichen Vorwort, indem genau erklärt wird, wie es zu dieser Sammlung durch Campell kam. Auch warum es Dopplungen gibt oder Rechtschreibfehler stehen bleiben und die Verknüpfung zu den Gebrüdern Grimm wird erläutert. Das mag zwar erst einmal etwas viel „Theoriewissen“ sein, aber ich empfand es als hilfreich beim späteren Lesen.

Die Sagen selbst sind eher kurz und schnell gelesen. Bei einigen ist sofort klar, woher ihr Ursprung rührt und ich erkannte mühelos beispielsweise „Die Bremer Stadtmusikanten“. Leider konnten mich nur die wenigsten wirklich für sich einnehmen.
Ich hatte auf sehr viel mehr märchenhafte Momente in den Geschichten gehofft. Verwunschene Wälder, fantastische Wesen und den, für mich gewohnten, gruselig-wohligen Zauber-Schauer. Allerdings waren die Geschichten häufig eine reine aneinander Reihung von gleichen Erzählabschnitten, in denen erst der erste, dann der zweite und am ende der dritte Bruder die gleichen Handlungen vollzieht. Dabei sind sie sprachlich sehr einfach gehalten und dadurch las ich irgendwann über diese Redundanzen einfach hinweg.
Manchmal habe ich mich zusätzlich schwer getan sie zu verstehen und war am Ende etwas verwirrt, da sich mir der Inhalt nicht komplett erschloss.
Dass Märchen brutal sind, zeigt sich auch in den schottischen Sagen und hat mich prinzipiell nicht abgeschreckt, allerdings ging es hier in seiner Deutlichkeit doch noch weiter als beispielsweise bei den Brüdern Grimm.
Was mir gut gefallen hat, war das Beibehalten von gälischen Begriffen für Tiere oder andere entscheidende Gegenstände innerhalb der Geschichten. Diese werden auch immer übersetzt und erklärt. Auch wenn ich sie nicht aussprechen kann, fand ich es interessant sie zu lesen.

Für mich war es leider kein geglückter Ausflug nach Schottland, aber bildet Euch gerne selbst eine Meinung.

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Veröffentlicht am 29.12.2023

Erwachsen werden in Gittersee

Gittersee
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Die Geschichte spielt 1976 in Gittersee, Ostdeutschland. Es geht um die 16jährige Karin, um das Erwachsenwerden in jener Zeit, an diesem Ort. Das Leben eines Teenagers ist per se nicht einfach, der Abnabelungsprozess ...

Die Geschichte spielt 1976 in Gittersee, Ostdeutschland. Es geht um die 16jährige Karin, um das Erwachsenwerden in jener Zeit, an diesem Ort. Das Leben eines Teenagers ist per se nicht einfach, der Abnabelungsprozess von den Eltern, die erste Liebe, die Erwartungen der Peergroup, der Gesellschaft. All diese Themen spielen in diesem Roman eine Rolle, werden angerissen, aber leider nicht tiefergehend beschrieben. Auch noch gewichtigere Herausforderungen, wie Verlust und Flucht treffen Karin.
Nur mich leider nicht. Dieser Debütroman hat, für mich, unheimliches Potential und bleibt doch hinter meinen Erwartungen zurück. Es mag am Schreibstil der Autorin liegen, der mir phasenweise zu verwirrend ist. Beispielsweise habe ich mich schwer getan die direkte Rede immer gleich zu erkennen, da sie formal nicht gekennzeichnet wird.
Aber auch dadurch, dass Karin wenig tatsächlichen Einblick in ihr Innenleben gewährt, bleibt sie mir und somit auch ihr Schicksal häufig fern. Es hat mich kaum berührt oder auch wirklich spüren lassen, wie das Leben für sie war. Außer die Beziehung zu ihrer kleinen Schwester, diese Liebe konnte ich greifen.
Das Ende des Romans dagegen hat mich überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet und musste insofern den Prolog ein zweites Mal lesen.
Es ist definitiv kein schlechtes Buch, aber eins, das mich nicht erreichen konnte. Aber gebt ihm gerne eine Chance und schaut, wie Ihr es wahrnehmt.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Fehlende Tiefe in Handlung und Personen

You know I love you – Cynthia und John Lennon und die Anfänge der Beatles
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Ein weiterer Band aus der Reihe „Berühmte Paare - Große Geschichten“ aus dem Aufbau Taschenbuchverlag.
Ich lese diese Bücher sehr gerne, da sie eine schöne Möglichkeit bieten, berühmten Personen auf eine ...

Ein weiterer Band aus der Reihe „Berühmte Paare - Große Geschichten“ aus dem Aufbau Taschenbuchverlag.
Ich lese diese Bücher sehr gerne, da sie eine schöne Möglichkeit bieten, berühmten Personen auf eine eingängige Art nahe zu kommen.

In diesem Band geht es um die Anfangszeit der Band und vor allem um die Beziehung zwischen Cynthia und John Lennon.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht zu lesen und so bekam ich einen schnellen Zugang zur Handlung und den Personen. Der erhoffte Sog stellte sich dagegen leider nicht ein. Für mich hatte der Roman zu wenig Tiefe bei den Personen und auch in der Handlung. Wären die Namen der Personen nicht gewesen, wäre es für mich ein austauschbarer Plot einer Young Adult Geschichte gewesen. Gut für eine kurzweilige Zerstreuung, aber leider nicht mehr.

Insofern eignet sich der Roman wohl eher für jüngere Leser*innen, die einen ersten Eindruck von den Beatles bekommen wollen.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Prokrastination zum Jahresende

Kleine Probleme
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Das Cover ist sehr hochwertig in der Aufmachung und macht Lust es in die Hand zu nehmen. Auch wenn sich mir der Bezug zum Buch nicht erschließt.
Der Protagonist Lars steht am letzten Tag des Jahres vor ...

Das Cover ist sehr hochwertig in der Aufmachung und macht Lust es in die Hand zu nehmen. Auch wenn sich mir der Bezug zum Buch nicht erschließt.
Der Protagonist Lars steht am letzten Tag des Jahres vor einer Liste mit lauter „kleinen Problemen“, die er dank seiner „Aufschieberitis“ bisher nicht angegangen ist. Diese To-Dos stellen gleichzeitig die Kapiteleinteilung des Romans dar, was ich als eine sehr gelungene Aufmachung empfinde.
Erzählt wird aus Lars Perspektive in Form seiner Gedanken und Überlegungen, die er mit sich selbst ausdiskutiert. Es gab immer wieder Momente, in denen ich mich wieder erkannt habe oder es zumindest sehr gut nachvollziehen konnte.
Die Autorin hat dabei einen intelligenten, analysierenden und pointierten Schreibstil, den ich gerne gelesen habe.
Jedes Kapitel für sich, macht Spaß zu lesen und ich musste mehrmals schmunzeln, als er Dachrinnen, Nudelsalat oder der Aufbauanleitung eines Bettes den Kampf ansagt.
Doch in Summe war es mir tatsächlich zu viel. Zu viel der Erklärungen und Entschuldigungen seiner Prokrastination und zu viel des „Neuen Lars“, der es doch schafft. Zu gleich war der Aufbau und Verlauf in allen Kapiteln und zu „fantastisch“ die Lösungen.
Insofern konnte mich das Buch nicht in Gänze überzeugen, auch wenn die Idee absolut gelungen ist.

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