Schöne winterliche Geschichte über drei Frauen und ihre Schicksale
WintersterneMegan, Hope und Sophie reisen unabhängig voneinander und aus unterschiedlichen Gründen nach Prag. In der Hotelbar lernen sie sich zufällig kennen und verbringen dann immer wieder Zeit miteinander. Obwohl ...
Megan, Hope und Sophie reisen unabhängig voneinander und aus unterschiedlichen Gründen nach Prag. In der Hotelbar lernen sie sich zufällig kennen und verbringen dann immer wieder Zeit miteinander. Obwohl sie sowohl altersmäßig als auch charakterlich recht unterschiedlich sind, verstehen sie sich auf Anhieb gut und es entwickeln sich sogar langsam Freundschaften.
Isabelle Broom erzählt hier die Geschichte der drei Frauen zunächst in verschiedenen Handlungssträngen. Zu Beginn erleben wir die drei Frauen bei ihren Reisevorbereitungen, lernen sie ein bisschen kennen und erfahren etwas über ihre Gründe, nach Prag zu reisen.
Nachdem sie in Prag im Hotel aufeinander getroffen sind, verknüpfen sich die Handlungsstränge. Relativ schnell wird klar, welche Sorgen oder Probleme Megan und Hope bewegen, nur Sophie bleibt lange Zeit ein bisschen undurchsichtig. Bei vielen Besichtigungstouren durch die Stadt und gemeinsam verbrachten Abenden erfährt man viel über die drei sympathischen Frauen und ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Interessant fand ich auch, die Darstellung der Wahrnehmungen und Einschätzungen der Frauen gegenseitig. So bekommen alle drei Figuren eine gewissen Tiefe.
Und so geht die Story voran und ich war gespannt, wie sich die Dinge für die drei entwickeln würden. Dabei gab es viele emotionale Momente, fröhliche, traurige, melancholische und dabei gelingt es der Autorin nicht zu sehr dramatisch oder bedrückend zu werden sondern die Unterhaltung im Vordergrund stehen zu lassen.
Die Geschichte verläuft relativ ruhig, wenn auch nicht ereignislos, aber Spannung gab es bis zu einem gewissen Punkt keine. Ab diesem Punkt konnte ich das Buch dann aber nicht mehr aus der Hand legen bis ich das Ende erreicht hatte. Gut gefallen hat mir, dass die Autorin noch einen Teil anfügt, in dem mit einem Zeitabstand von fünf Monaten gezeigt wird, wie sich Entscheidungen und Ereignisse ausgewirkt haben. Ich finde, das rundet die Geschichte gut ab und bringt sie zu einem schönen Abschluss.
Dieses Zitat gibt den Kern der Geschichte gut wieder:
„Sie alle waren nach Prag gekommen, um Antworten zu finden, und die Stadt hatte sie ihnen gegeben, auf die einzige Art, die sie kannte - indem sie sie zusammengeführt hatte.“ (Seite 405)
Wirklich gut gefallen und auch beeindruckt hat mich die liebevolle und detaillierte Beschreibung von Prag. Die Autorin war entweder selbst schon oft dort und liebt die Stadt oder sie hat sehr gut recherchiert. Neben den Beschreibungen von Straßen, Plätzen und Sehenswürdigkeiten liefert sie auch noch etliche Hintergrundinformationen zur Geschichte, Kultur, Essen und den Menschen dort. Bei den vielen Streifzügen der Protagonisten durch die Stadt hatte ich oft das Gefühl, selbst dabei zu sein.
Die Geschichte spielt im Winter und man spürt beim Lesen fast die Kälte und den Schnee aber auch das besondere Flair der Stadt in der Vorweihnachtszeit. Das gibt der Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre.
Dieses emotionale Buch hat mich mit gut gezeichneten Protagonisten, vielen Emotionen, ein bisschen Dramatik und viel Winterzauber in Prag gut unterhalten! Wer eine schöne Geschichte zur Einstimmung auf die kalte Jahreszeit, vielleicht bei einem Becher Glühwein, sucht, liegt mit diesem Buch sicher richtig!
Fazit: 4 von 5 Sternen
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