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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2024

Nach über 150 Jahren noch beeindruckend

Besondere Tage
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Da ich schon so viel über den Autor gehört habe, der in den USA ein Klassiker ist, aber noch nie etwas von ihm gelesen hatte, hat mich dieses Buch sehr gereizt. Es ist eine Zusammenstellung von Tagebucheinträgen ...

Da ich schon so viel über den Autor gehört habe, der in den USA ein Klassiker ist, aber noch nie etwas von ihm gelesen hatte, hat mich dieses Buch sehr gereizt. Es ist eine Zusammenstellung von Tagebucheinträgen und kleinen Notizen, die sich auf Whitmans ganzes Leben verteilen. Man bekommt einen Eindruck über seine Familie und Herkunft, seine Erfahrungen in den Lazaretten des Bürgerkriegs, sein späteres Leben auf dem Land und vieles mehr. Der Schreibstil ist beeindruckend, poetisch und treffend und beschreibt Schönes wie Schreckliches ausgesprochen fein und treffend. In einer Zeit, in der vieles noch nicht so festgehalten wurde wie heute, ist er ein Zeitzeuge, der durch ein geschultes Auge Dinge erkennt und analysiert, was auch so viele Jahre danach noch sehr beeindruckend ist. Obwohl es immer nur kurze Episoden sind, liest sich dieses Buch wirklich sehr gut. Für mich hat Walt Whitman zurecht die Bedeutung, die ihm zugeschrieben wird. Ich bin froh, dass ich durch dieses Buch einen Eindruck von diesem vorzüglichen Autor bekommen habe.

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Veröffentlicht am 03.05.2024

Die Zeit ist reif

Die Schlafenden
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In zwei Erzählsträngen behandelt der Autor zum einen seine Familiengeschichte in einem abgelegenen französischen Dorf und zum anderen die AIDS-Forschung, die Anfang der 1980er in den USA und Frankreich ...

In zwei Erzählsträngen behandelt der Autor zum einen seine Familiengeschichte in einem abgelegenen französischen Dorf und zum anderen die AIDS-Forschung, die Anfang der 1980er in den USA und Frankreich begann. Die Familiengeschichte wird in den 1980er Jahren zum Drama, das weiter nachwirkt. Anthony Passeron schildert das Geschehen, so wie er es als Kind miterlebt hat, was einen als Leser noch mehr mitnimmt. Die Sprachlosigkeit und Verdrängungsversuche der Familie schildert er absolut nachvollziehbar, ebenso wie die Folgen für die einzelnen Personen und ganze Generationen. Der Schrecken der Krankheit, die Verzweiflung der Betroffenen und die lange Hoffnung auf eine Therapie wird greifbar. Ich glaube, dass das, was die ersten AIDS-Kranken und ihre Angehörigen damals durchgemacht haben, was verdrängt und marginalisiert wurde, heute aufgrund der Erfahrungen jedes Einzelnen mit der Corona-Pandemie erst richtig verstanden werden kann. Dieses Buch ist wichtig, um aus der Vergangenheit zu lernen, aber auch, um die Gesellschaft zu versöhnen.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Stimmungsvoller Krimi mit vielen starken Frauen

Evas Rache
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Für mich war es das erste Buch aus dieser Krimi-Reihe und ich habe gut in die Reihe und die damalige Zeit hineingefunden. Besonders gut hat mir von Anfang an die Stimmung im Buch gefallen, leicht melancholisch ...

Für mich war es das erste Buch aus dieser Krimi-Reihe und ich habe gut in die Reihe und die damalige Zeit hineingefunden. Besonders gut hat mir von Anfang an die Stimmung im Buch gefallen, leicht melancholisch und sehr passend zur damaligen Zeit, die in vielen kleinen Details ganz nebenbei beschrieben wird, so dass keine ausführlichen und langatmigen Beschreibungen nötig waren. Es gibt zwei große Handlungsstränge, die sich parallel entwickeln und mir beide gut gefallen haben. Vor allem die starken weiblichen Charaktere fand ich sehr gelungen und ihre Entwicklung nachvollziehbar geschildert. Den Handlungsstrang um Evas Rache fand ich absolut gelungen und sehr unterhaltsam. Die Handlung rund um den Lustmörder ist ein interessanter Spiegel der Zeit und hätte für mich am Ende noch ausführlicher behandelt werden können. Dennoch ein tolles Buch, dass ich uneingeschränkt empfehlen kann und daher volle fünf Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Umwerfend

Der Friedhofswärter
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Der Autor war mir bisher kein Begriff, aber der interessante Buchtitel hat mich neugierig gemacht und ich wurde positiv überrascht. Der Schreibstil ist ausgesprochen angenehm und niveauvoll mit einer poetischen ...

Der Autor war mir bisher kein Begriff, aber der interessante Buchtitel hat mich neugierig gemacht und ich wurde positiv überrascht. Der Schreibstil ist ausgesprochen angenehm und niveauvoll mit einer poetischen Unternote. Auch wenn die Geschichte in den 1950er Jahren spielt, so ist sie doch irgendwie zeitlos. Die Charaktere sind hervorragend gezeichnet und die gesellschaftliche Kluft zwischen den verschiedenen Personen wird in kleinen Details in die Geschichte hinein gewoben. Der Klappentext lässt den Leser eine bestimmte Entwicklung ahnen, aber es kommt doch anders. Zwischendurch dachte ich, dass ich einen Thriller lese, weil das Buch so spannend war. Mir hat besonders gut gefallen, dass der Underdog, der Friedhofswärter Blackburn, der von vielen unterschätzt wird, sich am Ende von allen Konventionen befreit und seinen inneren Werten treu bleibt. Ich fand das Ende ausgesprochen befriedigend und die Geschichte ist insgesamt eine runde Sache. Ein tolles, lesenswertes Buch über Freundschaft, Ausgrenzung, Verschwörung, familiäre und gesellschaftliche Kontrolle und die Liebe.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Feinsinniger Krimi

Dorf unter Verdacht
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Man merkt sofort, dass die Autorin erfahren ist, da sich das Buch ab der ersten Seite hervorragend lesen lässt. Obwohl erst einmal nicht viel passiert und es ein feinsinniger, psychologisch angelegter ...

Man merkt sofort, dass die Autorin erfahren ist, da sich das Buch ab der ersten Seite hervorragend lesen lässt. Obwohl erst einmal nicht viel passiert und es ein feinsinniger, psychologisch angelegter Krimi ist, ist es dennoch so spannend, dass man das Buch nicht weglegen will. Die Charaktere werden sehr gut beschrieben und die Hauptfiguren fand ich allesamt sympathisch und kompetent. Der überraschende Twist bezüglich des vermissten Mädchens kommt wirklich aus dem Nichts, ist aber ausgesprochen gelungen, da er nachvollziehbar und glaubhaft ist. Das Setting auf dem Land zu Beginn der Bombardierung England im Jahr 1939 ist gut gemacht und ich konnte mir viele Szenen sehr bildhaft vorstellen. Der Druck, der auf den Dorfbewohnern lastet, wird plausibel erzählt und dass plötzlich lang gehütete Geheimnisse zu Tage treten, ist eine logische Folge und nachvollziehbar. Ein leiser, feiner Krimi, der mir viel Lust auf die Krimi-Reihe um die Fälle lösende Schriftstellerin Josephine Tey gemacht hat.

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